LL3 (Liegerad Nr. 3) fertiggestellt

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Inspiriert von dem Thread "Tretlagerüberhöhung" habe ich an meinem 20" - Lieger herumgebastelt, um ihn geschwindigkeitsmässig zu optimieren.

Eingebracht hat es einen Geschwindigkeitszuwachs, aber nach 1000km auch einen ordentlichen Sturz. 20° Lehnenneigung und extrem hohes Tretlager UND Tiller-Lenker machten die Übersicht und die Manövrierbarkeit schwieriger.

Das Liegerad hatte ich zuvor noch teilbar gemacht, insgesamt wurde es mir damit 2x zu schwer (einmal vom Gewicht her und einmal von der Fahrbarkeit her).
Bei "Kinzigtal Total" durfte ich ein 26er ZOX probefahren und war begeistert, wie LANGSAM ich damit fahren konnte.

Ich glaubte dann die für mich besten Geometrieen zu kennen und beschloss, ein komplett neues Liegerad zu bauen. In 20 Zoll mit der Möglichkeit auch 26"-Laufräder verbauen zu können.
Tatsächlich passen auch 28"-Räder und es ist mir damit nicht zu hoch.
(M)ein Glück, 193cm lang zu sein.
Etwas höher als bisher wollte ich gerne sitzen 1. wegen der besseren Sicht und 2. wollte ich etwas weiter vom Strassendreck weg sein.

Den Bau betrieb ich richtig als Hobby, zur Entspannung. Im Gegensatz zu meiner normalen Art musste es nicht in 3 Tagen fertigwerden. Immer mal ein paar Tage Pause zwischen den Bautagen erhielt länger die Vorfreude.

Ein wenig mehr habe ich hier dazu geschrieben.

Ich las in diesem Thread mit und beschloss, diesesmal NICHT eine Rohloff im Vorderrad werkeln zu lassen. Das ganze Liegerad wurde richtig billig für mich. Preis kann ich keinen nennen, ich habe so gut wie alles "auf Lager" gehabt.
Die DualDrive-Schaltung wird (z.B. hier) schon etwas schlechtgeredet, und ich betone immer wieder, wie zufrieden ich mit ihr bin. Eine neue Ersatznabe habe ich sowieso hier liegen, deshalb habe ich mir flugs über Ebay eine weitere inkl. Schaltwerk, Hebel und Zügen gekauft.
Ein Zeichen meines Vertrauens in diese Nabe.

WER hat Interesse mein Liegerad zu stehlen? So lang, dass kaum jemand damit fahren kann, nichts ist einstellbar. Bestückt mit einem alten, gebrauchten Sitz, mit alten Befestigungslöchern übersäht. Als Antrieb diese seltsam aussehende Kombi aus Naben- und Kettenschaltung, welcher (junge?) Täter braucht sowas für sich selbst oder findet dafür einen Käufer?

Ich hoffe mit diesem LR endlich ein Rad für alle Tage zu besitzen, welches ich auch mal unbeaufsichtigt herumstehen lassen kann.
(Zu diesem Zwecke hatte ich mir im März ein gebrauchtes 28"-Trekkingrad ergattert, aber das ist sowas von unbequem....).
Mit 16kg ist das Rad deutlich leichter als mein VM. Hinsetzen, Aufstehen, Bordsteinkanten erklimmen, langsam fahren... das geht alles so viel leichter als mit meinem 20"-Liegerrad.

Es freut sich

Peter N.
 

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Servus,

du hast echt glück so lang zu sein, ich muss mit nem "Zaunspfahl" vorlieb nehmen wenn ich 26" oder 28" Räder vorn verwenden möchte, da meine Beine zu kurz sind...

Was mich wundert das das 30x40x1,5er Rohr, (S235er Stahl?) hält.. Laut Rechnung ist mein Rahmen aus 40x40x1,5er Rohr schon seeehr grenzwertig in Sachen Dauerbelastbarkeit. Da du noch einen größeren Radstand und deutlich mehr Gewicht hast (ich komm auf 70kg), verstärkt die Sache noch.Auch das am Steuerrohr keinerlei Verstärkungen angebracht sind, halte ich für kritisch bei Vielfahrern. Für mich ists aber beruhigend, da mein Rahmen dann wohl mit Sicherheit hält,auch wenn mir andere das Gegenteil prophezeiten. :)

Aber schön gebaut das Radl, grade die Vorderradgabel ist recht chick umgebaut. Und..warum glänzt denn der Rohe Stahlrahmen so? Edelstahl? :p

Gruß,
Patrick
 
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Moin Peter,

Viel Spaß beim Fahren!
Wo sind denn die HR-Bremse und der Nabendynamo ? ;-)
Hast du schon deinen ersten Zur-Arbeit-und-zurück-Schnitt aufgestellt ?

Gruß,
Karsten
 
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Der "rohe" Stahlrahmen glänzt so, weil er eben nicht roh ist.
Das ist ein Strukturlack, damit sieht der Rahmen aus wie roh sandgestrahlt.

Mit abgenommenen Sitz habe ich mich schon auf den Rahmen gestellt und bin darauf (85kg) herumgewippt. Das hält, wie auch bei dem vorherigen Rahmen.
Knotenbleche am Steuerrohr sind nicht nötig. Die schräge Bohrung ist recht gut passend ausgeführt, optimal verschweisst.
Wie schon geschrieben: Das hält auch bei anderen Rädern.
Als Selbstbauer habe ich den Vorteil, nur für mich verantwortlich sein zu müssen und eventuell sich ankündigende Defekte kann ich selbst schnell abstellen.


Hinten fehlt die Bremse, da ich mich zuvor für 26" oder für 28" festlegen muss. Den Unterschied muss ich noch "erfahren", so er erfahrbar ist.
Einen NaDy besitze ich in einem 26" Rad.

Fahrt zur Arbeit?
Das Rad ist gerade mal gestern fertiggeworden (und ich habe Urlaub).
Bei dem feuchten Wetter draussen fehlen noch Schutzbleche, ausserdem ist es kühl. Also eher Velomobil-Wetter. Heute gehts ins Bad (Orb).

EINEN verbesserungswürdigen Punkt habe ich:
Die Tretlagerüberhöhung wäre zu extrem mit dem nicht-abfallenden-Ausleger, deshalb musste ich den Sitz insgesamt etwas höher anbringen, er liegt vorne nicht auf dem Rahmen auf.
Beim "nächsten Rad", ha ha, könnte ich das untere Rahmenrohr besser nach vorne ansteigend ausführen.
Oder das "senkrechte Rohr" kürzer ausführen.
Mir gefällt es, wenn der Rahmen so schön einfach aussieht. Also vorne und hinten waagerecht, und die beiden Knicke im gleichen Winkel.

Wobei das im verbauten Zustand nicht mehr so wichtig ist. . .

Auf jeden Fall (das Rad besitzt ja eine MTB-Gabel. . .) möchte ich (aus Komfort- , Sicherheits-, und Traktionsgründen) dickere Reifen mit leichtem MTB- Profil aufziehen.
2x26" also doch.
Lieber langsamer unterwegs sein, dafür hoch komfortabel und mit weniger Angst auf sandigen Abschnitten.
 
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WER hat Interesse mein Liegerad zu stehlen? So lang, dass kaum jemand damit fahren kann, nichts ist einstellbar...

Endlich mal eine Maßanfertigung für mich, die Gelegenheit kann ich mir doch nicht entgehen lassen.;):D
Aber - da ist ja gar keine Federung dran.:eek:

Viel Spaß mit dem Rad. Die Rahmenform hilft sicher zu einem Federn im Rahmen und bei Rissen muss halt nachgeschweißt werden.


Tschüss Carsten
 
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Eine interessante Bremse könnte eine V- Brake von Paul Components sein, die prahlen zumindest damit, daß der Einstellbereich für alles von 559 bis 700C ausreichen soll.

http://www.paulcomp.com/motobmx.html
 
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Laut Rechnung ist mein Rahmen aus 40x40x1,5er Rohr schon seeehr grenzwertig in Sachen Dauerbelastbarkeit.

Da ist er wieder, der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ;)

40x40x1,5, damit kannst Du Leute erschlagen und ist ausgiebig getestet (Flevo,Jive ...), auch ich verwende das Material.

Gruß JJ
 
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Servus,

wenn 40x40x1,5 so Dauerfest ist, dann haut die Grundlage mit 5g zur Berechnung aber nicht hin.. Denn da ist schon das 40x40er Rohr kurz vor Bruch (und schon mächtig krum).
Aber 30x40x1,5 wäre mir dann doch zu Grenzwertig..

Gruß,
patrick
 
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Hi, so ein Rahmendesign hatte ich auch schon mal als Entwurf(v05), fand es aber nicht schick, bin zu flacheren Winkeln übergegangen(zumind. vorne, v05), die letzten Rahmen (v06-9) besitzen 3-4 Knicke und somit ein "runderes" Design.

Gruß JJ
 
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Hallo Patrik,

sag das der Hummel, ;)

hast Du in deinen Berechnungen die Falten und Biegungen des jeweiligen Rahmens mit einbezogen ? Oder nur das nackte Rohr betrachtet ?

Gruß JJ
 
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Servus,

ich hatte mir sogar schonmal die Mühe gemacht jeden Knick mit einzuberechnen. Der Unterschied war aber nicht allzugroß, nur die Momente an den Schweißstellen waren nicht ohne.
Ansonsten bin ich halt nach der Faustformen Auflast*5 als Anhaltspunkt für die Festigkeit ausgegangen. Es scheint aber als reiche Auflast*3...?
Am rechnen kanns nicht liegen, ohne würden die meisten modernen Gebäude/Brücken usw. nicht stehen, PKW und Flugzeuge sich nicht fortbewegen usw.

Gruß,
Patrick
 
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Es scheint aber als reiche Auflast*3...?
Ei,ei,...
Solch ketzerisches Gerede wird Matthias aber gar nicht gefallen.:rolleyes:

IMHO vergisst du dabei, dass Reifen und Felge/Speichen ja schon einiges wegfedern.
Die 5G, die du für die Laufräder ansetzt schlagen nicht voll auf den Rahmen durch.

Womit du allerdings rechnen musst, kann ich auch nicht sagen.
Ich halt mich an die Faustformel: Wenn's hält war's ausreichend.
 
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Servus,

es gibt halt das Problem der Dauerhaltbarkeit. Da ich nicht jedes Rad 30000km testen möchte, sondern gleich wissen will "das hält" oder "das hält nicht" bräuchte ich halt irgendwelche Anhaltspunkte...

Die wären sicher auch für andere Bastler nicht schlecht.

Gruß,
Patrick
 
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IMHO vergisst du dabei, dass Reifen und Felge/Speichen ja schon einiges wegfedern.
Die 5G, die du für die Laufräder ansetzt schlagen nicht voll auf den Rahmen durch.

Und der Großteil der Masse (der Mensch) ist nicht starr am Rahmen montiert, sondern ganz froh, wenn er nicht mit 5G belastet wird.>
Daher auch keine 5G am Rahmen.>Wenns rumpelt gibt der Körper schon auch etwas nach.

Gruß, Harald
 
AW: LL3 (Liegerad Nr. 3) fertiggestellt

Hallo,

es gibt halt das Problem der Dauerhaltbarkeit. Da ich nicht jedes Rad 30000km testen möchte, sondern gleich wissen will "das hält" oder "das hält nicht" bräuchte ich halt irgendwelche Anhaltspunkte...

1. Von einer statischen Abschätzung der Festigkeit mit großzügig getroffen Annahmen auf eine Dauerhaltbarkeit schlussfolgern zu wollen ist schon sehr gewagt. Schon die Wechselbiegefestigkeiten von nicht 0815 Stählen zu bekommen ist nicht leicht. Für ein umgeformtes und mehrfach geschweißtes Material wird es dann wirklich abenteuerlich. Mit der Praxis hat das was man im Grundstudium zur Dimensionierung lernt oft wenig zu tun, weil man in der Praxis nur selten schön definierte und bekannte Lastfälle dafür aber oft jede Menge andere konstr. Randbedingungen hat.

2. Was interessiert dich die Dauerfestigkeit nach 30.000km nach spätestens 2000km baust du sowieso was Neues :p und 30000km überstehen auch viele kommerzielle Räder nicht (brauchen sie i.d.R. auch nicht, weil sie diese Laufleistung nie erreichen) mein KTM Rahmen war nach 5000-10000km hinüber (Riss im Unterrohr an der Naht zum Steuerrohr).

viele Grüße

Christoph
 
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Die 5g hab ich auch mal zur Auslegung benutzt als Abschätzung für meinen Tretroller. Solche Sachen hat der bisher ganz gut ausgehalten:
IMG_4903.jpg
deswegen würde ich mal vermuten, dass weniger als 5g für nen Fahrrad auch noch ok sind, solange man nicht ständig mit Vollgas irgendwelche Bordsteine hochbrettern will ;).
Wenn du genau wissen willst, welche Kräfte auf deinen Rahmen wirken, könntest du ihn mit Dehnmessstreifen bekleben und ne mobile Messstation auf dem Rad montieren. Wie Klopfer schon geschrieben hat, durch die Dämpfung der Reifen ist es schwer abzuschätzen wieviel Kraft wirklich am Rahmen ankommt.
In meinem Fahrradtechnik-Buch stehen ein paar Beispiele für Belastungen, hier mal ein Auszug für ein Rennrad:

Vertikale Stöße auf Hinterrad: 7500N
Vertikale Stöße auf Vorderrad: 3000N
Horizontale Kräfte auf Gabel: 850N
Antriebsmoment: 250Nm
Seitliche Kräfte: 500N
vielleicht hilft das ja ein wenig :)
 
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AW: LL3 (Liegerad Nr. 3) fertiggestellt

Servus Tille,

das hilft echt :)
Da ich als Bachelor und/oder Masterarbeit ein Liegerad und ein VM entwickeln möchte, und schon Kontakt mit div. Profs hergestellt habe, ist das mit den Dehnmessstreifen gar nicht mal so unmöglich.
Dann hab ich endlich mal etwas das ich verwerten kann. Über meinen "fahrenden Zaunspfahl" kann man recht gut brauchbare Messwerte rausbekommen, da die Rahmengeometrie sehr einfach ist.
Ich werde das mal mit ein paar Profs absprechen.

Aber deine Werte bestätigen meine Berechnungen, 7500N aufs Hinterrad, man sitzt in der Mitte des Rahmens -> Hebel 1/2 macht die 3500N die ich angenommen habe

Gruß,
Patrick
 
AW: LL3 (Liegerad Nr. 3) fertiggestellt

2. Was interessiert dich die Dauerfestigkeit nach 30.000km

Ist bei mir 'n bisserl was anders.

Der Rahmen(v06 aka Evij Light) hat 70000 km überschritten. Das einzige was kaputt ging, war die Schwinge (2 mal), sei über 20000 km fahre ich ungefedert.

Gruß Joachim
 
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