Lithium Ionen Akkus - Umweltverträglichkeit und Alternativen

@Ravossel ? Welche Überschüsse? H2 wird aktuell zu 95% aus fossilen Energien gewonnen.


Man heizt nicht mittels verbrennen von Gasen oder Flüssigkeiten, sondern per Wärmepumpe. Wirkungsgrad Faktor 5.
Fahren wird man mittels BEV. Wirkungsgrad Faktor 3.

Wir haben schlicht nicht die Energiekapazitäten hier mal eben 300-500% mehr zu verbrauchen als nötig. Selbst um rein elektrisch unterwegs zu sein, brauchen wir 20 Jahre, wenn die EGG nicht alles brutal einbremsen würde...
 
Man heizt nicht mittels verbrennen von Gasen oder Flüssigkeiten, sondern per Wärmepumpe
und am effizientesten ist die mit Gas betriebene Wärmepumpe ;).
Ich stimme dir zu: Wasserstoff für Mobilitätszwecke finde ich Quatsch und (Lithium-)Akkus wären hier auch mein Favorit.
Aber die Möglichkeit, den fossilen Energieträger Erdgas in einen Träger für Erneuerbare Energien zu wandeln, inkl. (Zwischen-)Lösung für das Problem der Speicherung und besseren Nutzung regenerativer Energien (Windräder müssen nicht mehr abgeregelt werden weil die Abnehmer oder die Stromtrassen fehlen), das ist weithin unbekannt, ich hatte den Eindruck, du kanntest das auch nicht und darum hab ich gepostet.

Dein Gegenargument wiegt schwer, aber der schlechte Wirkungsgrad verbessert sich stetig. Wichtig ist die Nutzung des anfallenden Sauerstoff, aber obwohl die Industrie viel davon braucht, wird man sich irgendwann einen neuen Zweck überlegen müssen. Davon abgesehen liegt der Wirkungsgrad der Herstellung real bei 70-80%, im Labor bei nahe 100%, wir werden sehen... Der weitere Aufwand ist nicht so groß, in erster Linie muss halt der Leitungsdruck im Erdgasnetz überwunden werden. Wenn man das dann verbrennt (Prozesswärme für die Industrie macht den Großteil der Nutzung aus) ist der Wirkungsgrad also ganz gut, vergleichbar mit den Leitungs- und Wandlungsverlusten bei direkter Nutzung des Stroms. Wenn man das Gas verstromt, ist der Gesamtwirkungsgrad am Ende ca. 50% schlechter als bei direkter Nutzung, weil man das nur im Notfall bei Netzschwankungen machen wird, und diese Kraftwerke haben keinen dollen Wirkungsgrad.

Klar, Speicherung (=bessere Nutzung, s.o.) geht auch mit Akkus. Und, wie gesagt, ich finde auch, da sollte die Reise hingehen.
Aber im hier und jetzt wird Erdgas in Massen verbraucht. Dieses Jahr wurden an drei weiteren Stellen Wasserstoff-Elektrolyseure in Betrieb genommen und die speisen jetzt ein. Ich meine nur, da geht was und zwar vergleichsweise schnell, einfach nur weil die Schranken gefallen sind und es sich lohnt...
Parallel und vorzugsweise gerne Akkus. Für Mobilität und Hausspeicher auf jeden Fall. Aber die drohenden Netzschwankungen bei hoffentlich bald 90% Ökostrom machen Gaskraftwerke erforderlich und die Industrie braucht Prozesswärme. Das wird so schnell mit Stromspeichern nicht zu machen sein. Eine Dunkelflaute über drei Tage würde derzeit einen Speicher mit rund 2Milliarden kWh Kapazität nötig machen. Das ist ca. das 60-fache der Jahres-Produktionskapazität weltweit an Lithiumakkus. Nochmal 3x mehr brauchen wir, wenn wir nur noch Ökostrom als Energieträger nutzen wollen und zeitgleich schaffen 50% Energie einzusparen... Machbar, theoretisch, aber bis dahin...?
 
nur mal so zur nichttechnischen info, was sich so tut
z.B im Jahre 2006:






 
@Ravossel : Als Speicher machbar, ja. Besser wäre es dann aber wohl Power to Gas zu nutzen. Wirkungsgrad zwar noch ein klein bisschen schlechter, man kann aber das Erdgasnetz 1 zu 1 nutzen und vorallem die schon vorhandenen Gasspeicher die es in Deutschland bereits gibt (die die Energieversorgung ca. 2-3 WOCHEN aufrecht erhalten können in Deutschland. Wir haben ca. 24Milliarden m³ Speichervolumen)). Für die Stahlindustrie und Co. ist aber H2 aber die Schlüsseltechnologie um von fossilen Brennstoffen weg zu kommen.
 
NaJa, PtG ist halt ein (aufwändiger) Prozess mehr, ohne weiteren Vorteil. Es gibt auch bloß Versuchsanlagen... Erst wenn die gegebene Aufnahmekapazität des Erdgases erschöpft ist, könnte man darüber nachdenken, im großen Stil Methan zu synthetisieren und ins Erdgas zu mischen (geht auch nur zu einem gewissen Anteil).
 
NaJa, PtG ist halt ein (aufwändiger) Prozess mehr, ohne weiteren Vorteil. Es gibt auch bloß Versuchsanlagen... Erst wenn die gegebene Aufnahmekapazität des Erdgases erschöpft ist, könnte man darüber nachdenken, im großen Stil Methan zu synthetisieren und ins Erdgas zu mischen (geht auch nur zu einem gewissen Anteil).

Geht nicht nur bis zu einem gewissen Anteil, sondern nahezu unbegrenzt, da Erdgas zum großen Teil aus Methan besteht.
 
Man sollte aber früh genug drüber nachdenken, da wir fast die 1000 fache Speicherkapazität brauchen, die wir aktuell haben. (also aktuell elektrisch haben)
 
Also wenn in der grünen Energieerzeugung primär Strom vorliegt, bleibt die effizienteste Methode des Puffers:
  • mechanische Pumpspeicher (von den Alpen bis Norwegen) bzw. thermische Speicher vor Verstromung (ST-Gürtel).
  • Netzgröße (HGÜ-gekoppelt von Afrika und Arabien bis Nordsee)
  • Entnahme-Management (insb. bei Akku und Wärme-Anwendung)
  • Spitzenlastkraftwerke auf Basis restlicher speicherbarer Brennstoffe (Bio-Gas, Fossil-Gas, Holz, Wasserkraft usw.)
H2 und PtG sind demgegenüber reine Energievernichter mit industriellen Nischenvorteilen. Im Mobilitätssektor sind sie Nebelkerzen der Fossilfraktion, die kein Bock auf strukturellen Wandel haben (inkl. den Langstreckenlastverkehr zurück unter die Oberleitung zu bringen - gern auch mit Schiene).
 
Heute Abend folgende ARTE-Doku >Umweltsünder E-Auto?< geschaut:
  • Zwischenzeitlich sind die Spotlights schon ätzend tendenziös und fragwürdig kontextualisiert (Bergbau für Ökos, China-Angst, Kapitalismus buh).
  • Am Ende ist es aber durchaus empfehlenswert, weil es ein paar Impressionen jenseits der üblichen Verdächtigen liefert...
  • ... und der Gesamttenor wohl ganz gut der Forums-Seele hier entspricht :D
 
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Leider etwas oberflächlich und nicht mal spannend anzusehen (musste auf 2-fache Geschwindigkei erhöhen, um mich nicht zu langweilen). Ist mir bei arte Dokus schon
öfter aufgefallen. Mein Fazit: Batterie-Autos sind dafür gut noch mehr und noch größere Autos mit weniger schlechtem Gewissen zu fahren. Die Umweltauswirkungen in anderen Ländern haben noch nie gestört. Alternativen wurden nicht wirklich aufgezeigt, nur kurz erwähnt, dass wir weniger Energie verbrauchen müssen, aber nicht wie das geht.
 
Twike 5 zb. Auch mit ganz böse Lithiumakkus, nur das man mit nem Akku von der Größe eines Tesla ca 2500km kommt. Leider werden solche Fahrzeuge nicht gefördert, beworben oder anderweitig nach vorn gebracht. Man bekommt aber 10000€ geschenkt wenn man ein 3000kg suv Monster kauft, weil ist ja E.
 
Naja, Oberflächlichkeit ist halt so ne Sache mit aller Art von Fernseh-Dokus, die weniger zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung unter Experten da sind, sondern um Unvorbereiteten ein paar Sachverhalte in nette Bilder zu packen. Allein vor dem Laptop find ich sowas auch unerträglich langatmig und wähle die x2-Strategie zur Info-Verdichtung. Gestern hat es aber den Couch-Filmabend mit Freundin gefüllt, die eben noch nicht zu all dem ne Meinung hat, sondern die Infos hat auf sich wirken lassen...

... und da war das Ärgerliche v.a. in der ersten Hälfte, dass die Doku auf der Suche nach der griffigen Botschaft eben erstmal einen tendenziösen Brei zusammengerührt hat und zu komplexe Kontextualisierung gebrochen hat - indem Bergbauschäden menschelnd ausgeschlachtet wurden, ohne a) deren Ursache in den explizit "grünen Technologien" zu quantifizieren oder b) die Analogien der fossilen Industrialisierung ins Verhältnis zu setzen. Nichtsdestotrotz waren da Bilder und Zusammenhänge dabei, die noch nicht "Allgemeingut" in dieser Debatte sind (wie bspw. die Cobalt-Minen oder Lithium-Sole).

Und auch wenn der Rest ein bissl in allgemeine Kapitalismus und Freihandels-Kritik (aka böses China) eingepackt wurde, die Verbrenner-Elektro-Bilanzen lieber als kriminologische Enthüllungsstory statt akute Faktenbasis präsentiert wurde, waren schon ein paar nette Sequenzen dabei: eben z.B. die politische Eindimensionalität im E-Heilsversprechen, wo alles so bleiben kann, wie es ist - nur mit grünem Stempel. Oder die norwegische Schizophrenie zwischen reinem Ökogewissen und der Frage, wo das Geld dafür her kommt. Von daher ist der Schluss mit der Konsum-Abrüstung die erwartbare ARTE-Antwort... und eben nicht grundsätzlich falsch - auch als Botschaft an die linksgrün-elitäre Zuschauerschaft, die meinen, mit dem Tesla-Kauf jetzt die Welt gerettet zu haben.
 
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Ich habe die Doku noch nicht gesehen. Mir sind aber langatmige faktenbasierte lieber als jene, die reißerisch, mit E-Gitarren-Musik unterlegt, animierter Schrift und knalligen Farben alle Fakten innerhalb von zwei Minuten dreimal aufsagen (am besten noch mit falschen physikalischen Einheiten) und nach der nächsten Werbe-Schwarzblende wieder von vorne anfangen, weil der Zuschauer es entweder vergessen haben könnte oder weil jemand von woanders reingezappt sein könnte.
 
@smö - naja, rechtskonservativer Pöbel ist weder die Zielgruppe von ARTE noch von Tesla

Also ja, in der Sozialstrukturanalyse würde ich da größere Schnittmengen sehen. ARTE richtet sich nicht an Gossenlinke, sondern deckt sich recht weit mit der Grünenwählerschaft, die in ihrer mittellosen Jugend vielleicht noch gegen das Schweinesystem und Autos und überhaupt war, aber im gesetzten Alter ihr Vermögen und ihren Frieden mit der Bequemlichkeit gemacht hat, die Hoffnung eher auf grüne Technologie denn auf Verzicht setzt, und sich zu Unterhaltungszwecken ein bissl revolutionskünstlerischen ARTE-Jargon reinzieht. Dieser gealterte Grünen-Idealtypus tendiert auch dazu, seinen Frieden mit dem Auto über Tesla zu machen (außer Winfried, der fährt Daimler).

So viele platte Denunziationen :D - dabei wollt ich doch eigentlich sagen: Sich selbst auf eindeutige Positionen zurückzuziehen, ist billig. Wenn man Art und Wirkung von Medienerzeugnissen differenziert betrachten will, sollte man das Publikum auch über sich selbst hinausdenken... und da sehe ich diese Doku nicht als Prädikat "ach du Scheiße" (wie bspw. die WDR-Doku vor einiger Zeit), sondern mindestens als "kann man machen".
 
Heute Abend folgende ARTE-Doku >Umweltsünder E-Auto?< geschaut:
  • Zwischenzeitlich sind die Spotlights schon ätzend tendenziös und fragwürdig kontextualisiert (Bergbau für Ökos, China-Angst, Kapitalismus buh).
  • Am Ende ist es aber durchaus empfehlenswert, weil es ein paar Impressionen jenseits der üblichen Verdächtigen liefert...
  • ... und der Gesamttenor wohl ganz gut der Forums-Seele hier entspricht :D

Yesterday it was on French ARTE, I think it is the same one.

I did not learn much and the conclusion is the same as here on the forum - replacing big petrol cars with big electric cars is not going to solve the emissions problem... Are we all geniuses? I wonder why governments haven't guessed that? In fact they have but are still stuck in the "there must be growth" economy. Grow until the planet dies...
 
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