Liegeradsitz, die richtige Auflage finden

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ich habe dieses Jahr ein Fujin gekauft.
Benutzen möchte ich es auch gerne für längere Strecken, deshalb ist mir auch der Sitz, besser gesagt die Sitzauflage so wichtig.
Vielleicht hat der Eine oder Andere ähnliche Probleme wie ich; mir schmerzen entweder die Schulterblätter oder die Wirbelsäule oder beides. Laminieren kommt bei mir nicht in Frage, da ich das nicht kann. Also es geht hier nur um die Polsterung auf dem Sitz und alles was man selber und relativ kostengünstig herstellen kann.

So schaut meine Carbonsitzschale aus
74F2BE23-74F5-43A4-947D-DFF35E5B229A.jpegIm letzten Monat habe ich 4 verschiedenen Materialien ausprobiert.
1. grobe Ventistmatte (1-2cm dick)
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2. Dämmstoffmatte selbstklebend (3cm dick)
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3. Yogamatte (2cm dick)
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4. 2-farbige superelastische Fitnessmatte, doppelt aufgelegt (ca1,5 cm dick)
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mit jeder Auflage bin ich mal eine 100km Tour gefahren.

zu 1. Ventisitmatte,
hat den Vorteil, dass man nicht so schnell schwitzt. Ist für mich aber ein zu grobes Material wenn ich nur Sommerkleidung und dünne Stoffe trage. Die (bei mir herausstehende) Wirbelsäule wurde bald wundgerieben. Sitzknochen schmerzten bald (lag vllt aber auch daran, dass ich meinen Sitz, als Anfänger) zuerst etwas steiler eingestellt habe)

zu 2. Dämmmatte
das ist ein Gefühl, als wenn man auf einem weichen Polsterstuhl sitzt. Hach was sage ich, als läge man im gepolsterten Strandstuhl. Aber man schwitzt schon wenn man sich nur darauflegt. Sport muss man dafür nicht machen. Noch ein großer Nachteil, die Feuchtigkeit (Schweiß, Regen usw) bleibt im Material und man bekommt es nicht mehr trocken. Ich habe versucht, einige Streifen rauszuschneiden und den Schulterblätterbereich ganz auszusparen, hat nicht viel geholfen. (Zum Entfernen des Klebers brauchte ich mehrere Stunden trotzdem ich alle möglichen chemischen Keulen benutzte.)

zur Zeit teste ich die beiden Fitness- und Yogamatten.
Zu 3. Die Schwarze besteht aus einem festeren Material, deshalb habe ich für meine Wirbelsäule ein Stück ausgeschnitten. Die Matte nimmt den Schweiß nicht auf und da sie etwas fester ist, hat man einen besseren Druckpunkt und kann stärker treten. (Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt)

zu 4. Die doppelte, gelb-blaue Matte ist weicher, deshalb auch doppelt aufgelegt und die Feuchtigkeit wird etwas absorbiert, aber nicht viel. Dafür ist sie sehr angenehm weich auf längeren Touren. Man spürt aber trotzdem das „Einfedern“ des Körpers. Es wippt wenn man nicht gaaaanz rund und gleichmäßig tritt.

Für das lange Wochenende (alte Hexe bei @Fritz ) werde ich die Mischung ausprobieren. Am besten abwechselnd auflegen.
Nur aufkleben werde ich es nicht mehr. Das war ein rechter Schxxx, den Kleber zu entfernen.
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Ich bin mal gespannt, was ihr so für Ideen habt und wie Eure Lösungen aussehen. Würde mich auch sehr freuen, wenn ihr als erfahrenere Liegeradler Eure Erfahrungen hier dazuschreibt. Gerne auch mit Bilder oder einem Link. Vielen Dank schon mal.

Wenn das mit den Matten nicht so funktioniert wie gewünscht, habe ich mir schon etwas ganz Anderes überlegt. Aber das kommt dann wenn es so weit ist. (Ist noch in der Entstehungsphase) ;)
 
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Hai susisorglos,

Du hast wohl ein ähnliches Problem wie @roland65 , der für seine Sitze schon als Basispolsterung das Ventisitmaterial verwendet, aber eine weiche, dünne Decklage gefunden hat.

Gruß
Felix

PS: Ich habe mehr "Fleisch" am Rücken und deswegn diese Probleme nicht. Ich verwende für meine Liegen dieses etwas weichere Material zweilagig, habe es mir hinten in der Mitte auf Stoß zusammengenäht und oben und unten nach abschneiden der Ecken jeweils ein den Rand zu einem "Auge" zusammengezogen.
Von dem Material habe ich noch was liegen.
Im SL ist das gleiche Material nur einlagig, und das reicht mir auch.
PPS: Ich vermute, daß Dein Rücken immer die gleiche Menge Schweiß abgibt, allerdings bei dem Ventisitmaterial kann der Schweiß verdampfen und bei den anderen Varianten beibt er zwischen Rücken und Matte.
 
Hallo, Susi,
ich hatte auf meinem "Wind" (Raubkopie der Streetmachine) als Sitzmatte mehrfach gelegte Teichfolie aus dem Baumarkt genommen. Das waren grob in Schlaufen gelegte Kunststofffäden, nicht unähnlich Filz, aber mit großen Poren. War preiswert, und weil es nur ca. 20 mm dick war, habe ich es 4 fach gelegt und mit Heißluft verschweißt.
++: gute Durchlüftung
++: angenehm druckstabil
--: ziemlich glatte Oberfläche, dadurch rutscht man.

War ein Tipp aus diesem Forum etwa 2005

VG
Michael
 
Ich hätte auch zunächst dran gedacht, die Ventisit, falls du sie denn noch hast, mit einer Schicht Stoff gegen das Kratzen/Scheuern zu überspannen. (So dünn und luftig wie es geht.) Um Sitzknochen und Wirbelsäule zu entlasten, könntest du darunter noch eine Schicht beliebigen anderen Materiales aufbringen, das an diesen Druckstellen ausgespart ist.
 
Novosport Sitzmatten in der Ausführung "Sport" fand ich auf der Speedmachine immer sehr bequem. Die dickere "Comfort" war mir dann aber schon zu weich. Fast so gut durchlüftet wie Ventisit, aber nicht so kratzige Oberfläche. Passt sich auch etwas der eigenen Rückenform an, da sie eine untere dünne Schaumstoffschicht hat.

Nachteil: war bei mir meist nach 1-2 Saisons durchgelegen. Das Abstandsgewebe scheint nicht so dauerstabil wie bei Ventisit zu sein.

Überlege, ob ich mir nochmal so eine Matte hole und nur den Bezug verwende, um das Scheuern der Ventisit Matte zu reduzieren.

Flachere Sitzneigung kann auch helfen, da so der Druck besser über den Rücken verteilt wird.
 
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Hi Susi,
ich habe auf meinem Fuego die original Nazca Sitzmatte.
Allerdings schmerzen mir auch manchmal die Schultern und/oder das Bürzel (Steißbein).
Ich habe mir einfach aus ner alten Isomatte Teile für den Hintern und die Schultern zurechtgeschnitten (einfach mit Edding vormarkiert und mit ner normalen Schere ausgeschnitten) und zwischen Schale und Sitzmatte gelegt, um etwas zusätzliche Polsterung zu bekommen.
Hilft sehr gut!
Muss allerdings fast jedes Jahr erneuert werden, weil es sich mit der Zeit zusammenpresst und der Federungskomfort stark nachlässt.
Der Rücken ist allerdings weiterhin feucht/nass: Macht mir aber nix, weil auf der Schale eh keine Zugluft drankommt...
Gruß, heppo
 
Versuch's mal hier, etwas runterscrollen:

Hier gibt's noch Sitzpolster für "Rennsitz", scheint schmaler zu sein.

Auf der Bestellseite gibt's nur M und L zur Auswahl, unten steht aber noch:
Lieferbar in den Größen "S" bis "XL" ! Da diese Polster individuell angefertigt werden, ergibt sich eine Lieferzeit von ca. 3 Wochen.
 
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Wo finde ich diese denn?
...ich habe sie halt vom Neukauf von Nazca.
Keine Ahnung, ob sie noch als Zubehör erhältlich ist, Nazca hat ja leider die Produktion erheblich reduziert.
Ist aber ne ganz gewöhnliche Sitzmatte, außen so ein Netzstoff und innen eine 'Plastik' Polsterung.
Die Novosport Matten sehen mir ganz ähnlich aus...
Gruß, heppo
 
Wahrscheinlich ist von Böschungsmatte bzw. Krallmatte aus PP-Wirrgelege für den Teichbau die Rede. Gibt es in der Bucht auch in kleinen Mengen.

Wenn es ein Schaummaterial sein soll, muß es geschlossenporig sein. Da gibt es für den Wohnmobilausbau z.B. von Reimo den Xtrem-Isolator.
 
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Vielen Dank, jetzt habe ich es gefunden @white_speed .

jetzt fahre ich mal ein paar Kilometer und dann sehe ich ja, welches Polster sich gut anfühlt. Ab-und-zu werde ich mal hier berichten.


alten Isomatte Teile für den Hintern und die Schultern zurechtgeschnitten
Das Problem ist, irgendwo entsteht doch Kanten und diese geben dann auf längere Fahrten unangenehme Druckstellen.

Es gibt so viele Möglichkeiten… vielen Dank für eure Ideen.
 
irgendwo entsteht doch Kanten
Die Kantenwirkung läßt sich abmildern, wenn die Ventisit noch als Ganzes drüberliegt.

Als magerer Hungerhaken hatte ich im Milan nach wenigen Kilometern Druckprobleme mit meiner 1-fach Ventisit im Carbonsitz:
Druckstellen an den Schulterblättern + dazwischen eine sehr schmerzhafte Druckstelle an der Wirbelsäule.

Als schnelle Lösung habe ich damals 2 Stück der ziemlich festen 2cm Schaumstoff-Schulterpolster von Velomobiel.nl
(gibt es in 1-4 cm) unter die Ventisitmatte im Bereich der Schulterblätter geklettet.
Damit kommt die Wirbelsäule bei mir weit genug vom Sitz weg und seitdem keine Druckprobleme mehr.
 
Ich bin mal gespannt, was ihr so für Ideen habt und wie Eure Lösungen aussehen.
Zwar keine Lösung zur Polsterung,
Nur aufkleben werde ich es nicht mehr. Das war ein rechter Schxxx, den Kleber zu entfernen.
...aber zum Entfernen von Kleberesten geht so ein Folienradierer ganz gut.
Mit dem Akkuschrauber schält/rubbelt der die klebrigen Kleber-Reste von glatten Oberflächen, wo man mit Benzin, Spiritus, Aceton etc. nur noch schmierigere Schmiere erzeugt...
 
@ChristianW , das kannte ich noch nicht, aber schaut sehr gut aus und ist eine tolle Idee, die ich mir auf jedenfall fürs Vm behalten werde.
Funktioniert so etwas auch auf einem unlackierten Carbonsitz?
 
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@ChristianW , das kannte ich noch nicht, aber schaut sehr gut aus.
Funktioniert so etwas auch auf einem unlackierten Carbonsitz?
Ja klar. Sollte nur nicht zu heiß werden, denke ich. Also nicht ewig auf dem selben Fleck bleiben.
Das Gummi rubbelt sich an dem Kleber quasi ab und hinterlässt kleine Krümel, also opfert sich auf Dauer.
Damit bekommt man aber gut und schnell Kleber-Reste von glatten Oberflächen, also auch bei Preisschildern, Folienbeschriftung, Klebestreifen allgemein etc.
 
Die Dünne Ventisit Matte hat auch nur eine Lage von dem Mesh und oben dann eine feinere weichere drauf, um eben auch keine Abdrücke zu bekommen. Fahre ich seit 2 Jahren und finde ich extrem angenehm. Zumindest gibt es die beim DF
 
-auch hier meint der dunne ventissit man sollte sich auch auf einem m5 tica lowracer zu gewohnen :)
 
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