Liegeradfahrer in Düsseldorf bei Alleinunfall lebensgefährlich verletzt

Oder das geht nach hinten los, weil sich die Autofahrer dann auf das schadlose Überfahren dieser Kanten konzentrieren, statt auf den Rest des Verkehrs zu achten.
Runterbremsen muß er sich trotzdem => allein das ist schon ein Gewinn und eine Chance den Crash zu verhindern.
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Unfälle wie hiesiger sind für mich ein Anlass, zum einen mein eigenes Verkehrsverhalten zu hinterfragen, zum anderen aber auch den Rahmen, in dem dieses Verkehrsverhalten statt findet. Und beides ist untrennbar miteinander verknüpft.
Stimmt.
 
Runterbremsen muß er sich trotzdem

Das ist der Punkt. An der Straße hat der Autofahrer einen konkreten Anlass, abzubremsen. Am Radweg nicht. Das meinte auch mein Unfallgegner, der sich ansonsten in jeder Hinsicht absolut vorbildlich verhalten hat: "Ich habe einfach nicht mehr daran gedacht, dass ich ja auch vorher noch wegen dem Radweg schauen bzw. halten muss."

Der Autofahrer benötigt dafür einen Anlass.
 
Auch wenn ich vielleicht die Spassbremse bin, aber könnten die Diskutanten die Rafwegdiskussion auslagern. Ich kenne den Verunfallten nicht, aber ich finde es etwas sonderbar in diesem Faden so völlig ab zu driften.

@Unfall: aus für mich unerklärlichen Gründen läuft es mir kalt den Rücken hinunter, denn das Schadensbild am Quest lässt nur den Schluss zu, das alles der Kopf abgefangen hat. Dem unbekannten Piloten wünsche ich eine Genessung ohne das viele Schäden bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Wenn ich an die Zeiten denke, in denen mir meine Durchschnittsgeschwindigkeit egal war, in denen ich überwiegend weiche und schwere Hollandräder gefahren bin, da hatte ich nicht die Probleme.

Bei mir waren die Probleme immer dieselben, mit dem Hollandradnachbau, dem Billigsportrad, dem Faltrad. Mit dem Einspurlieger wurden sie seltsamerweise geringer, obwohl ich flotter unterwegs war. Und mit dem Trike und kaputten Bein bei erschreckend langsamer Geschwindigkeit bergauf sind sie immer noch dieselben, mit dem Unterschied, dass ich politisch viele Radwege wegbekommen habe und nun mit asozialen Überholern anstelle von Radwegparkern und -überquerern zu tun habe.

Ein Radweg innerorts ist nicht für eine flotte Fahrweise auf dem Trike geeignet und ein Radweg innerorts ist nicht für einen Einspurer und dessen Geschwindigkeiten, die man erreichen kann, geeignet.

Die Unfallstelle ist außerorts, die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 70 km/h.

Gruß, Klaus
 
Die Unfallstelle ist außerorts, die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 70 km/h.

Dann solltest du richtig zitieren. Ich schrub

Ich gebe aber zu bedenken, dass ein Radweg unter keinen Umständen eine artgerechte Haltung für ein VM egal welcher Bauart ist.

Damit habe ich mich klar auf das Fahrzeug des Verunfallten bezogen und keinem Unterschied zwischen außer- und innerorts gemacht.
 
Moin!

Die Fuhre ist wohl auf die rechte Seite gekippt, Knautschzone dürfte der Kopf zwischen Pfahl und Heckhutze gewesen sein.

Diese Art von Unfall scheint mit einen Kopf-draußen-Velomobil besonders gefährlich. Passive Sicherheit wird von den Velomobilherstellern ja durchaus ernst genommen, die Heckhutze bietet auch einen brauchbaren Überrollschutz - aber gegen das Auftreffen auf Hindernisse in der Vorwärtsbewegung gibt es keinen Schutz.

Technisch wäre so ein Schutz sicher möglich, aber er würde natürlich das Gewicht erhöhen und möglicherweise die Ergonomie verschlechtern.

Die zweite konstruktive Frage fällt vielleicht eher in den Bereich aktive Sicherheit ... ist ein Dreirad inhärent unsicher? Als Anfänger habe ich mein Anthrotech auch einmal in einer ähnlichen Situation wie hier diskutiert umgeschmissen (glücklicherweise war dort die Auslaufzone größer). Mal ein Rad ungeplant in der Luft zu haben, kam auch mit mehr Erfahrung noch öfter vor, weil Radwege oft eine schwer erkennbare kleinräumige 3D-Struktur aufweisen ... und damit meine ich nicht nur Schlaglöcher, sondern auch absichtlich eingebaute Schrägen.

Tschüs!

Hein
 
@Hein : Wie wir selber mitbekommen haben: Ein Quad ist in Sachen Fahrsicherheit jedem Trike bei weitem überlegen, gerade in kritischen Situationen. Werde wohl deshalb selber auch kein dreirädriges VM mehr fahren.
Dieser Unfall scheint mir wieder einer der "Alleinunfälle" zu sein die nicht trotz, sondern gerade wegen diesen "so sicheren" Radwegen kommen. Alleinunfälle stellen, neben überfahren werden beim abbiegen, den Mamut-Anteil bei Radunfällen. Und diese kommen sehr oft wegen schlimmer Wegführung, Pollern oder Hindernissen mitten auf dem Radweg oder Untergrundwechseln wie man sie auf keiner Fahrbahn je finden würde.

Dem Fahrer des Quest alles Glück der Welt und das er ohne bleibende Schäden wieder zusammenheilt :(
 
Hallo,

ist ein Dreirad inhärent unsicher? Als Anfänger habe ich mein Anthrotech auch einmal in einer ähnlichen Situation wie hier diskutiert umgeschmissen

Ja, ein Anthro schmeißt es leicht um, das lässt sich aber nicht verallgemeinern, denn das Scorpion Plus 20 mit etwa gleicher Sitzhöhe ist deutlich schwerer zu kippen und die tieferen Trikes sicher auch.
Vorteil unverkleideter Trikes gegenüber Velomobilen: Sie rutschen in Seitenlage schlechter.

Gruß, Klaus
 
@Klaus d.L. : Auch ein Scorpion Plus kippt um wie die Kuh aufm Eis im Vergleich zu einem Quad. Selbst unser Q2 mit 55cm Sitzhöhe kippt weniger schnell als ein GTI Trike mit 18cm Sitzhöhe. Und dabei ist das GTI sogar breiter.
 
Moin!

@Klaus d.L. : Auch ein Scorpion Plus kippt um wie die Kuh aufm Eis im Vergleich zu einem Quad. Selbst unser Q2 mit 55cm Sitzhöhe kippt weniger schnell als ein GTI Trike mit 18cm Sitzhöhe. Und dabei ist das GTI sogar breiter.

Es wäre vielleicht ganz informativ, wenn man die Kippsicherheit beziffern könnte. Meiner Meinung nach könnte man einfach den Seitenreibwert angeben, bei dem der Mehrspurer kippt. Natürlich hängt das auch ein bißchen von der Einstellung, Beladung und dem Fahrergewicht ab, aber ein ungefährer Wert für einen Durchschnittsbürger wäre schon hilfreich.

Es gäbe bestimmt eine nachvollziehbare Folge, Anthrotech < Scorpion Plus < Scorpion normal (das man auch umschmeißen kann, wie ich höre ;-) etc.

Wenn man die konstruktiv bedingte Kippgefahr seines Drei- oder Vierrades im Vergleich zu anderen Fahrzeugen einordnen kann, hilft das vielleicht auch, sich dieser Gefahr besser bewußt zu werden.

Tschüs!

Hein
[DOUBLEPOST=1530693245][/DOUBLEPOST]Moin!

Meiner Meinung nach könnte man einfach den Seitenreibwert angeben, bei dem der Mehrspurer kippt.

Ich hatte das neulich schon mal ein bißchen weiter durchdacht:

https://www.velomobilforum.de/forum...ogether-mit-trike-schwinge.50343/#post-877731

Tschüs!

Hein
 
Natürlich hängt das auch ein bißchen von der Einstellung, Beladung und dem Fahrergewicht ab, aber ein ungefährer Wert für einen Durchschnittsbürger wäre schon hilfreich.
Vor allem hängt es von den Reifen , dem Untergrund (Haftung und Neigung / Unebenheiten) und der Fahrweise ab. Mathematisch kann man das nicht vernünftig abbilden.
 
nicht schön... ich wünsche dem Verunfallten eine gute Besserung, hoffentlich ohne bleibende Schäden.

Die Kombination umkippen mit Objekt gegen den Kopf ist wirklich ungünstig. Da war der tödliche Unfall in Frankreich (WAW 2012) und ein Unfall in Belgien 2012, der ist so gut wie glimpflig ausgefallen, aber zeigt das Risiko: ein Mango kippte um in einer Spiral-Brücke und der Fahrer schlug mit dem Kopf gegen das Gelände, zum Glück "nur" Gehirnerschütterung mit Bewusstlosigkeit und Krankenhaus-Besuch. Anscheinend ist in den 3 Fällen eine relativ neue Anschaffung gewesen.
 
Das umkippen ist garnicht mal das größte Problem, sondern das ein wegschmieren des Hinterrades fast zwangsweise eine Drehung und einen Überschlag nach sich zieht. Gerade diesen Winter habe ich gemerkt das man mit einem Trike nicht im Ansatz so kontrolliert driften kann wie mit einem Quad. Das Trike "schmiert" einfach, sogut wie unkontrollierbar, weg. Das Quad hingegen fährt sich da wie ein Sportwagen und kann via Bremse und Antrieb wunderbar quer bewegt werden. Die Unterschiede waren so gravierend das wir unsere halbe Firma deshalb umgestellt haben...
 
Meiner Meinung nach könnte man einfach den Seitenreibwert angeben, bei dem der Mehrspurer kippt.
Man kann angeben bei welcher Querbeschleunigung das Fahrzeug kippt. So ein Wert sagt aber nur etwas für ein bestimmtes Fahrzeug in Verbindung mit einem bestimmten Fahrer in einer bestimmten Sitzposition bei einer bestimmten Beladung aus. Weil je weiter hinten/oben der Schwerpunkt beim Tadpole-trike, desto Kipp. Da kann das gleiche Fahrzeug - wenn der Fahrer kurze Beine hat und deshalb sehr weit vorne sitzt - ohne Gepäck wie ein Gocart um die Kurve fahren, mit einem langbeinigen, weit hinten sitzenden Fahrer und Gepäck aber schon bei moderater Querbeschleunigung umkippen.
[DOUBLEPOST=1530697179][/DOUBLEPOST]
Das umkippen ist garnicht mal das größte Problem, sondern das ein wegschmieren des Hinterrades fast zwangsweise eine Drehung und einen Überschlag nach sich zieht.
Das ist doch die gleiche Seite der Medaille. Das Quad läßt sich halt bei einem Querstellungswinkel noch beeinflussen, bei dem das Trike schön längst umgekippt ist.
 
Es wäre vielleicht ganz informativ, wenn man die Kippsicherheit beziffern könnte. Meiner Meinung nach könnte man einfach den Seitenreibwert angeben, bei dem der Mehrspurer kippt.

So einfach ist das nicht.... Die Forderung für die Kippgrenze ist, dass der Kraftvektor am Schwerpunkt auf die Linie zwischen den relevanten Gegenlagern zeigt, also auf die Linie zwischen den beiden Radaufstandspunkten der Räder auf der Seite, über die Kippen droht. Das kann man unmöglich allgemeingültig quantifizieren, dazu ist die Schwerpunktslage sowohl in X als auch in Z einfach zu unterschiedlich.

Was man aber daraus ableiten kann, ist die theoretische Bestätigung der Beobachtung, dass Dreiräder wesentlich schneller kippen. Die besagte Linie ist beim Dreirad deutlich näher am Schwerpunkt als beim Vierrad. Wenn man es sich als Dreieck und Viereck der Radaufstandpunkte vorstellt, wird es deutlich.

Ich fände es aber auch gut, wenn dieser Teil der Diskussion anderswo ausgelagert würde. Der vermutliche Unfall-Hergang mag sich u.a. aus diesen Umständen herleiten lassen, ich würde es aber auch unterstützen, wenn es hier um den schwer verletzten Kollegen geht, dem ich von ganzem Herzen gute Besserung wünsche. Die Bilder lassen das Schlimmste erahnen, ich hoffe, es geht dennoch mittelfristig glimpflich aus.


Tim
 
Moin!

Vor allem hängt es von den Reifen , dem Untergrund (Haftung und Neigung / Unebenheiten) und der Fahrweise ab. Mathematisch kann man das nicht vernünftig abbilden.

Ob Du sicher in einem bestimmten Augenblick durch eine bestimmte Kurve kommst, kannst Du mit dem von mir vorgeschlagenen Wert natürlich nicht vorhersagen.

Als Maß für die konstruktionsbedingte Kippsicherheit taugt er aber schon - unter gleichen Bedingungen ist höher immer besser und niedriger immer schlechter.

Tschüs!

Hein
 
Das umkippen ist garnicht mal das größte Problem, ...

Schau Dir mal die Lage des VM und die Pfeile etc. der Unfallaufnahme an. Ich interpretiere das so, dass das VM kippte und dann der Kopf zwischen Pfahl und Kopfstütze beim Aufprall eingeklemmt wurde und dann in die entgegengesetzte Richtung drehte (wobei ja noch die Bergung des Verletzten zwischen Unfall und Aufnahme liegt). Eine ungemein gruselige Vorstellung, ich kann dem Kollegen nur alle verfügbaren Daumen drücken.


Tim
 
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