www.businessbike.de heißt die Firma - und die kommt aus Franken.
Wer sich auskennt, kann sich da ja mal durchclicken.
Ich hab da mal die Daten von oben (10.000€ Radpreis, 3000€ Monatsbrutto) eingegeben auf deren Homepage. Der Schnellrechner ist ähnlich optimistisch wie bei Jobrad (bzw noch deutlich optimistischer, bei Jobrad kommen da 34,7% raus),
der Expertenrechner zeigt aber ein deutlich realistischeres Bild, nämlich die ausgewiesene tatsächliche Nettogesamtbelastung:
Für das 10.000€ Rad fallen demnach also unterm Strich mit allen Nebenkosten und Versicherung 7.881€ an aus dem versteuerten Nettoeinkommen mit diesen Rahmendaten. Das hiesse in dem Fall, wenn der Rechner richtig liegt,
rund 2.100€ bzw. 21% Ersparnis im Vergleich zum Barkauf. Ausgewiesen werden aber 43,43% Ersparnis, also mehr als das Doppelte. 103% der Deutschen können keine Prozentrechnung oder so...
Na klar ist da eine Versicherung dabei, die ich sonst extra kaufen müsste - müsste ich aber nicht, wenn ich nicht wöllte und ich könnte mir aussuchen was für eine.
Selbst die ausgewiesene absolute Ersparnis von 3.423€, die je nach Meinung deutlich geschönt ist (weil da der Service und die Versicherung mit eingerechnet sind), sind keine 43% sondern 34% Ersparnis von den 10.000€, die das Rad eigentlich kostet und sogar nur 30% von dem tatsächlichen Gesamtpreis incl. Wartung und Versicherung von 11.305€.
Mathematisch beziehen sich die 43% auf den angebenen Endpreis von 7.881€, davon sind die 3.423€ tatsächlich 43%. Ich kenne allerdings niemanden, der so krude die einen Rabatt prozentual berechnen würde - der bezieht sich eigentlich immer auf den Ausgangspreis, der rabattiert wird, nicht auf den bereits rabattierten Preis. Alles andere wäre auch ziemlich unsinnig.
Bei den Prozentangaben der Ersparnis zu flunkern oder sehr phantasievoll zu rechnen zwecks beeindruckenderer Zahlen scheint also möglicherweise eine Art Standard zu sein in dem Gewerbe. Es empfiehlt sich, auf die €-Angaben zu gucken. Ob die in dem Rechner korrekt und vollständig sind oder da auch noch Zuckerguss draufliegt habe ich nicht im Detail angeschaut.
Eine mögliche Tücke ist schon im Rechner verklausuliert: Der "erwartete" Gebrauchtverkaufspreis beträgt 1.700€. Der ist also offenbar nicht garantiert. Das lässt vermuten, dass da eine Unsicherheit drin ist (oder anders gesagt ein Risiko für den, der das Rad least und hinterher übernehmen möchte) und wenn z.B. der Bundesfinanzgerichtshof auch mit 17% Restwert nicht glücklich ist oder andere Kalamitäten eintreten der Leasinganbieter da zu ganz anderen, viel höheren Summen kommen könnte recht spontan, die dann als Restwert zur Übernahme zu zahlen wären. Ist aber nur eine Vermutung aufgrund der Formulierung, die genauen Bedingungen habe ich mir nicht angeschaut. Diese weiche Formulierung gibt es auch bei Jobrad - der Hintergrund ist, so sagte man mir damals, dass man die Summe nicht garantieren dürfe, damit das Leasingmodell gesetzlich sauber funktioniere, aber man würde sie einhalten. Jedenfalls wahrscheinlich. Schriftlich hat man das nicht - man muss also vertrauen und trägt das Risiko als Leasingnehmer. Dürfte hier vermutlich ähnlich sein.