Liegerad-Neuling sucht Trike

Was man zuerst nicht so bedenkt, wenn man noch nicht so in der Materie steckt, sind die üblichen, kleinen 20"-Vorderreifen. Da ist die empfindliche Technik einfach ein wenig weiter unten als bei einem 26/28/29". Da friert dann schonmal die Bremse oder die Schaltung ein.

Und dadurch, dass man 3 Räder hat, verteil sich das Gewicht nur noch zu 33% auf das angetriebene Rad, und nicht zu 50%, wie beim Zweirad. Das Hinterrad (ich schreibe vom tadpole, also wie Scorpion, Gekko etc.) wird also bei Schnee schneller durchdrehen. Es ist nicht alles Gold was glänzt.
 
Ich hatte mit meinem Trike da nicht wirklich mehr Probleme als mit dem Up. Bei 3x20" mit 28mm-Slick-Bereifung. Fester Schnee ist da kein wirkliches Problem, macht Spass. Dürfte mit einem G-One aber natürlich besser gehen. Erst bei Pulverschnee wird es schwierig. Da braucht es Profil. Der ist aber eher selten und liegt nicht lange. Im Zweifel kann man mit Kabelbindern auch einfach eine Schneekette improvisieren.

Wenn der Schnee natürlich tief wird, sieht das wieder anders aus. Aber Straßen werden geräumt.

20170115_125224.jpg
 
Beim Anthro achte ich auf schmale Vorderreifen und einen BMX Dirt Reifen hinten. Damit kommt man auch bei Schnee meistens leidlich durch. Bei der Radgröße schwöre ich allerdings auf 3x20 Zoll, weil da ein Ersatzreifen für alle Räder "passt" und ich die niedrigsten Entfaltungen einfach erreichen kann (momentan ab 72cm!).
C.
 
Ich fahre selbst 2 Trikes (hp scorpion fs 3x20" mit Rohloff Speedhub und velomo hiTrike GTI mit Kettenschaltung). Der Scorpion ist schwer(fällig)er aber sein Federungskomfort ist unerreicht. Das velomo ist eher das sportlich-leichte Spaßgeschoss (kann aber von Dir auch als alltagstaugliches Nutzgefährt konfiguriert werden).
Für mehr als nur ein paar Flocken Neuschnee taugt aber keines von beiden.
Gerade wenn der Winterdienst den Neuschnee von der Fahrbahn an den Straßenrand bzw. auf den Radweg geschoben hat, ist da mit 3 Spuren kein Durchkommen mehr.

Ich kann nicht glauben, was ich gerade lesen musste:

WENN der Winterdienst den Radweg mit Schnee zuschiebt - dann was ...? - bleib ich an dem Tag zu hause ??? Verkaufe das Trike und hol mir ein Upright, damit ich auf den verbleibenden 5 cm Radstreifen gerade noch so durchkomme, OHNE die Fahrbahn zu benutzen ?

Oder fahr ich dann eben MITTEN auf dem Autostreifen, weil es an diesem Tag einfach legitim ist ....?
 
Vorteile von 26 zoll zum 20 zoll kann ich für mich nicht erfahren .Jedoch kannst bei der Wahl Scorpion fx 3x20zoll einen Gepäckträger wählen an dem 4 taschen montiert werden können.
Hi,

ich fahre ein Scorpoin FS26. Federung muss nicht sein, ist aber sehr angenehm, inbesondere dann, wenn das Trike mit einem Schalensitz ausgestattet ist, und Du Dich auf schlechtem Untergrund bewegst.

26" / 20"? Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Ich versuche Dir mal die aus meiner Sicht wesentlichen Vor- und Nachteile der beiden Konzepte aufzuführen:

20":
+ Etwas handlicher und wendiger, weil kürzer (relevant bei Nutzung im intermodalen und städtischen Verkehr)
+ Angeblich etwas Verwindungssteifer in Kurvenfahrt. Ich kann allerdings zu meinem 26' keinen Unterschied feststellen. Das ist wohl auch nur relevant, wenn man das Fahrzeug bei Kurvenfahrten an den physikalischen Grenzbereich treibt.
+ Die Gepäckmitnahme ist etwas einfacher, da man auch über dem Rad laden kann (im angehängten Video siehst Du, was ich meine)
+ Man muss sich lediglich auf eine Reifengröße einstellen. Das ist insbesondere relevant, wenn man Ersatzteile für eine Tour mitnimmt (Reifen, Schläuche etc).

- Der Umwerfer hängt sehr tief und auf nicht ganz so guten wegen, läuft man eher Gefahr, daß er Kontakt mit Steinen, Erdreich oder Geäst bekommt, und somit das Schadensrisiko etwas höher ist als beim 26' HR
- Ein 26" HR macht optisch mehr her (Das ist aber Geschmackssache)

26"
+ schönere Optik (wie gesagt: Geschmackssache)
+ bessere Laufkultur aufgrund der Länge, und das habe ich tatsächlich so erfahren. Ich habe hier in der Nähe einen Trike-Buddy, der ein FS20 fährt
+ der Umwerfer "hängt" höher über dem Boden und ist daher bei schlechten Wegen nicht so schadensanfällig.
+ Ab Werk etwas effizientere Drehmomentübertragung wegen des größeren HR. Dies lässt sich aber mit entsprechenden Kettenblatt / Ritzelkombinationen halbwegs ausgleichen.
+ Weniger Schlupf, da das 26"-HR eine etwas größere Auflagefläche hat
- Etwas unhandlicher, weil "länger", was sich insbesondere bei Mitnahme in der Bahn oder in S- / U-Bahn auswirkt.
- Etwas schlechtere Gepäckmitnahme, da der Hersteller von "Aufbauten" abrät. Ich selbst komme mit der im Film gezeigten Taschenlösung ganz gut zurecht; Stelle aber fest, daß mehrere kleinere Taschen auf Reisen praktischer sind als 2 große. Viele Kollegen im Forum bauen sich noch einen normalen Gepäckträger über das HR um noch zusätzlich Ladefläche zu schaffen.
- Man muss sich immer auf 2 Reifengrößen einstellen.

Obwohl mir die Nachteile durch Recherche des 26"-HR bei der Kaufentscheidung bekannt waren, habe ich mich bewusst für das 26er entschieden. Es gefällt mir einfach besser.


Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Viel Erfolg und beste Grüße:

Tüddel
 
Hallo,

aus meiner Sicht geht ungefedert beim Trike sehr gut - zumindest in Kombination mit einem Netzsitz. Kopfsteinpflaster ist ein wenig rappelig, aber Schotterstrecken bzw. Wald"autobahnen" stellen für mich kein Problem dar. (Für echte Offroadstrecken steige ich aufs Crossbike um.) Auf der anderen Seite punktet das ungefederte Trike beim Preis und der Einfachheit - eine nicht vorhandene Federung kann einfach nicht ausfallen.

Bei meinem Azub T-Tris mit 26"-Hinterrad klappt die Gepäckmitnahme hervorragend, mit Hilfe des Lowriders kriege ich vier Backroller von Ortlieb ans Rad - ohne nenneswerte Auswirkungen aufs Fahrverhalten. Zusätzlich könnte noch ein Backroller auf den Gepäckträger gepackt werden, diese Option brauchte ich aber noch nicht. Meine Schwägerin fährt ein 20"-Gekko, ihr Trike hat im Vergleich mit meinem einen erstaunlich kleinen Wendekreis.

Viel Spaß beim Ausprobieren, Grübeln, Entscheiden, ggf. Warten und am Ende Fahren!

stefan
 
@juk : Du solltest Dich angesichts der von Dir geschilderten Rahmenbedingungen (Schnee, Eis, Matsch auf teilweise unbefestigten Wegen) mit dem robusten, alltagstauglichen und gefederten Quad-Konzept von velomo beschäftigen.
Und unter diesen Umständen unbedingt eine Rohloff Speedhub oder, wenn es die Finanzlage zulässt, gleich eine Pinion P1.18 Gearbox in Erwägung ziehen.

Das ist natürlich die Premium-Lösung und man darf dabei nicht vergessen, daß man mit solchen Fahrzeugen in der Ausstattung schnell mal bei 5000+ Euro landet - ohne e-Assist, wohlgemerkt...... Gebraucht gibt es da wenig bis gar nichts, und wenn doch, sind die Quads auch nicht viel günstiger als neu, zumal das Konzept erst kürzlich von Velomo vorgestellt wurde und wohl noch recht wenige (neue) Fahrzeuge herumfahren. Fährt überhaupt hier im Forum jemand so ein Quad?

Gruß:

Tüddel
 
Quad das wäre schon was.Bisher habe ich nur ein "Standart"velemo aber für schlechte Wege etc wäre etwas geländegängiges schön. Muss aber werden und mit velemo abgestimmt werden. Allerdings ,zwei Seelen wohnen in meiner Brust. ( bisher RR. Fahrer, bin ich nach einem Schlaganfall nicht mehr sicher genug damit). Bin oder war Langstreckenfahrer, also das Rad in den Karton, nach Dubrovnik fliegen und über die Tauern zurück. Dafür hätte ich gerne ein Trike.
Anmerkung: Habe die Einführung von ASR bei Mercedes mitbetreut, und während der folgenden Projekte festgestellt, dass alles spürbar schwerer geworden ist.Natürlich ist das dem Umweltschutz geschuldet, aber z, B der Auspuff einer R75/5 wog sowas 10 Kg( komplett). Jetzt wie ein Motorradauspuff das dreifache.
Wiewohl OT, mache ich weiter: es hat sich auch die Kutsche mit Verbrennungsmotor nicht durchgesetzt. Der gleiche Fehler geschieht Bein Ebike.
Ein HPV zu elektrifizieren ist ein Paradoxon.
 
Danke für den Input. Bislang bin ich beim Scorpion FS 26. Da bin ich ganz bei @Tüddel 's Pro/Contra Liste. Bei Gelegenheit werde ich aber beim Händler nochmal um eine Probefahrt des Geckos bitten. Da hatte ich letztes Mal noch drauf verzichtet.

@stefan-hb
Du kennst meine Pendelstrecke sehr gut, wie ich deinem Fotoalbum entnehme. ;)
 
Hallo juk,

ich hatte vorher einen scorpion fs 20 und muss sagen, dass ich von der Federung echt enttäuscht war. Die Stöße von Fahrbahnunebenheiten waren mir zu deutlich, als dass sich der hohe preis lohnt.
Als ich dann auf einen gebrauchten gekko gewechselt habe, war ich extrem zufrieden. Vielleicht ist ja der 26 zoll gekko etwas für dich. Durch das große Hinterrad sind die Stöße weniger deutlich.

Gruß
 
Ich bin viel gependelt mit dem Trike, bei Wind und Wetter, 30 km bürotäglich, bei schönem Wetter auch mehr.
In der kältesten Winterzeit (Januar/Februar) auch mit Streamer -- das mindert den Windchill-Faktor spürbar.
Habe auch mal die Tailsock ausprobiert; Sichtbarkeit steigt, Tempo nicht wirklich, und Gepäcktaschen am Träger gehen nicht mehr.

Norddeutscher Schneebefall lässt sich damit auch verkraften, Eisplatten verlieren ihren Schrecken.

Bei richtigem Sauwinterwetter war wöchentliche Reinigung des Antriebs fällig (bei 20 Zoll Hinterrad ist das Leertrum ziemlich bodennah) -- drei Räder können ziemlich viel Dreck auf dem Trike verteilen. Hier mal ein paar Winterbilder mit dem ICE XL narrow track (unterstütze ausdrücklich @blackadder in ihrem Hinweis auf ICE Trikes, filigran, sportlich, ausgereift):

IMG_2220.jpeg

IMG_2185.jpeg IMG_0832.jpeg IMG_0926.jpeg IMG_0983.jpg
[DOUBLEPOST=1540649266][/DOUBLEPOST]Als Reiserad in Verbindung mit anderen "Normalradlern" ist ein Trike unschlagbar:
Kann mit jedem guten Trekkingreiserad locker mithalten, fährt sich bepackt fast noch besser als leer, denn die Traktion wird besser (die Kippligkeit bepackter Reiseräder gibt es beim Trike nicht), ist superbequem auf langen Strecken (man kann den anderen wunderbar zuschauen wie sie die Hände ausschütteln und die Arme, wie sie sich den Nacken reiben und stellt verwundert fest wie gern sie plötzlich in Cafés sitzen wollen -- nur um vom Rad runterzukommen ...)
Mit dem Trike hat man immer den komfortablen Liegestuhl dabei, hält an, legt die Beine hoch und lehnt den Kopf an die Kopfstütze ...

Heutzutage habe ich das Trike umgerüstet auf Rohloff, das bringt das Leertrum weg von der Straße und der Umwerfer kann nicht mehr an Steinen hängen bleiben. Wenn ich noch was ändern wollte würde ich die Scheibenbremsen durch Trommeln ersetzen, denn die sind viel wartungsärmer und halten Jahre.

Auch ein paar zufällige Bilder von unterwegs aus meiner Grabbelkiste:

Main 2008 315.jpg

IMG_2513.jpeg IMG_0472.jpg IMG_0353.jpg
 

Anhänge

  • IMG_2220.jpeg
    IMG_2220.jpeg
    325,1 KB · Aufrufe: 99
@1Hz Paradoxon insoweit, da ein Human powerd vehicle auch nur und ausschließlich von Menschenkraft betrieben werden kann. Philosophisch gemeint.
 
Hatte ich als Kind als mit Menschenkraft betriebenes Quad. Bremswirkung gewöhnungsbedürftig


hkf-0031.jpg
 
das ist ein Steiff Ruderrenner.Den habe ich mehrfach umgedreht. Den Begriff Holländer kannte ich bislang nicht. Gruß jp
 
Hätte ich noch heute gerne.Leider hat es meine Mutter meinem Cousin gegeben, der es geschrottet hat
 
Zurück
Oben Unten