Liegerad mit Hinterradlenkung

-das hier hatten wir auch noch nicht: https://www.mtbr.com/threads/novel-rear-wheel-steering-recumbent.596685/ da gibts auch ein Video.... fährt sehr schnittig. Großer positiver Nachlauf= recht behäbige Lenkung denke ich....
Aber wenn man den Artikel durchliest ist doch alles gesagt. Die haben prinzipiell die hier genannte Idee umgesetzt. Dazu haben sie ein Testmodell gemacht, einen Prototyp um mit Nachlauf und Winkel zu experimentieren und sind dann schlussendlich bei dem gezeigten Modell Nr. 3 gelandet. Der Nachlauf ist sicher größer als von @miha gedacht, dass ergab sich aber aus ihren Tests. Ein Testfahrer (Trialerfahrung etc.) meinte er konnte das Teil nach 1h fahren, schwierig war für ihn aber, dass es eben nicht so stabilisierend fährt, wie ein normales Rad. Der hauptsächliche Stabilisierungseffekt kommt vom Fahrergewicht, der das Teil nach unten drückt (das ist doch auch beim Python wichtig, oder?). Einhändig fahren ging, freihändig fahren war unmöglich.
 
Der hauptsächliche Stabilisierungseffekt kommt vom Fahrergewicht, der das Teil nach unten drückt (das ist doch auch beim Python wichtig, oder?).
Bei dem offenbar ja. Aber schau nochmal genauer auf das hier verlinkte Video:
So wie die Lenkachse geneigt ist, senkt sich der Schwerpunkt beim Einlenken!
Ich nehme daraus für mich mit, dass man mit sehr großem Nachlauf (Lenkachse vor dem Hinterrad) offenbar fahrbare "Hecklenker" hinbekommt, und da es sowohl mit negativem als auch mit positivem "Wheel Flop" geht, kann das nicht der einzige Parameter zu sein. Vielleicht mal nach Gemeinsamkeiten der beiden Räder suchen...
("Hecklenker" in Anführungszeichen deshalb, weil man bei den Lenkachsen vielleicht eher von Knicklenker, Center Steer o.ä. sprechen sollte.)
 
Gibt es eine allgemeingültige Definition von "Hecklenker"?

Für mich ist das wenn Sitz, Tretlager und Vorderrad fix verbunden sind und 2./3. Rad hinte sind und lenkern.
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Ich hatte mich auch schonmal mit Hecklenkern befasst. Hauptmotivation war einzig der Antrieb mit der kurzen Kette. Nachdem ich dsa o.g. Video gesehen hatte war das Thema durch weil ich es sicher nicht besser hinbekommen hätte und das Fahrverhalten doch einfach schlecht ist. Was passiert wenn 10kg Gepäck hinten drauf kommen ist ja auch noch eine Frage. Ändert sich dann das Fahrverhalten komplett? Muss der Gepäckträger extra weit sein ?
 
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@Mistral so what? sie sind mit ihren praktischen Forschungen eben noch nicht soweit fortgeschritten wie meine Gedankenexperimente :ROFLMAO: . Der Denkfehler in ihrem Konzept ist doch offensichtlich, dass die Steuerachse zu weit vorn und der Lenkvorgang damit ähnlich wie ein Knicklenker ist, also wohl nicht jedermanns Sache, außerdem sind damit keine feinen Lenkbewegungen möglich was schlechtes Langsamfahrverhalten verursacht, wie man ja auch sehen kann auf dem Video. Da ich die Steuerachse sehr viel näher am Aufsetzpunkt habe, wird die Steuerung sehr viel feiner und das fahren damit nicht so abenteuerlich. Da bisher keine Spenden auf meinem Konto eingegangen sind:eek:, steht der Praxisbeweis noch aus. Aber wenn mir jemand meine Ausführung in kurzen Worten und logisch nachvollziehbar widerlegen kann -tut euch keinen Zwang an!
 
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Wenn man die 2 so in Bewegung anschaut:
sind die fahrdynamisch sehr dicht am Kalle,
der Fahrer sitzt quasi auf dem Lenkenden Vorderteil, das in Bewegung eine typische Chopper Lenkbewegung macht,
auch wenn die Lenk-/Knickachse hinter ihm das anders vorzugeben scheint,
ist quasi am Ende ein Phyton wo der Fahrer auf dem Vorderteil sitzt, und mit etwas Übung wohl länger fahrbar, wie Dennis Renner vormacht,
und "Austin" ist wohl bei Versuch 3 meint der Sprecher.
Mein Versuch 3 auf dem MBB sah lange nicht so gut aus... ;-)
 
Kalle [Entwicklung] [...]
ist quasi am Ende
Phyton [...] mit etwas Übung wohl länger fahrbar,
Ja. Phyton hat die unangenehme Eigenart, sich beim starken Bremsen falten zu wollen. Daher finde ich das Konzept "wenig Hinterteil" vom Kalle recht gut.

Gedankenexperiment:
wäre die Fahrradkette schon zu Zeiten des Velozipeds bekannt gewesen, wäre die Entwicklung vermutlich nicht in Richtung Hochrad, sondern in Richtung eines Art "Kalle"-ähnlichen Liegerads gegangen.
Das Up ("Sicherheitsniederrad") musste später ja lediglich her, um den gefährlichen Unfug auszumerzen, direkt über dem Schwerpunkt eines riesengroßen Rades zu sitzen. (Bei dem sich bei der leisesten Bremsung der Schwerpunkt unwiderruflich über den Kippunkt des Rades nach vorn verlegt und Abspringen nicht funktioniert, da die Beine durch einen Lenkerbügel fixiert sind)
 
Warum? Näher am Hochrad ist eigentlich das MBB-Konzept.
<OT>
IMG_20220520_111048.jpg
Die Sitzhaltung beim Velociped entsprach eher der eines Sesselrades. Die Haltung wurde beim "Ordinary" aufrechter, da das Vorderrad wachsen musste (Entfaltung). Bei der Weiterentwicklung des Velozipeds mit Kette wäre ein großes Vorderrad nicht notwendig gewesen und das Tretlager vermutlich nach vorn und nicht nach unten gewandert.
also entweder in Richtung "normales" Liegerad oder (mit Sitz Richtung Lenker) etwas "Kalle"-ähnliches. MBB wäre meiner Meinung nach nie ein Massenprodukt geworden da zu schwer zu lernen.
</OT>
 
https://www.researchgate.net/public...f-Stable_Without_Gyroscopic_or_Caster_Effects

Es scheint mit der Selbststabilisierung also tatsächlich nicht so einfach zu sein. Weder der Nachlauf noch der Gyroskopische Effekt ist allein dafür verantwortlich, auch die Masseverteilung spielt eine Rolle. Die haben ein Rad ohne Nachlauf und ohne Gyroskopischen Effekt gebaut, dass dennoch stabil lief.
Als Ergebnis kommt nur heraus, dass es wohl viele Möglichkeiten der Stabilisierung gibt, die noch nicht ausreichend getestet sind. Das gibt doch Hoffnung für @miha
Allerdings ist das Grundkonzept natürlich immer ein Frontlenker, da ist die Frage, wie sehr sich das Konzept verallgemeinern lässt, dass auch ein Hecklenker dabei rauskommt.
 
ja, mein Bekannter hat sich nicht mehr gemeldet. Wer freie Schweißkapazitäten hat kann es gerne nachbauen, Maße kann ich liefern. Der größte Kostenpunkt sind die Laufräder- vorne 20 Zoll mit oder ohne Schaltnabe, hinten 22 Zoll . Problem im Alltagsgebrauch kann auch sein, dass die Scheitelhöhe mit ca. 120 cm (bei 185cm Körpergröße) doch sehr leicht zu übersehen ist. Vielleicht sollte man noch einen neonfarbenen Überrollbügel aus 10 cm dicken Rohren anbauen. :D Ober man fährt mit einer Rundumleuchte am Helm:ROFLMAO:
 
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...als ob hinten lenken nicht schon übel genug wäre. :rolleyes:
Die Holländer finden 22 Zoll offenbar toll, da kann man sogar Räder, Felgen und eine Auswahl von einfachsten Reifen in allen möglichen knalligen Farben kaufen. Im gutsortieren BMX (online) Fachhandel gibt es vielleicht auch noch 22", momentan zum großen Teil ausverkauft. Einfacher ist 100-406 (20x4.0), das sind auch 22 Zoll. Vielleicht verbessert ein Fatbike Reifen hinten ja auch die Fahreigenschaften.

@smö , das ist ja alles soweit ok, aber die These, dass ein positiver Nachlauf für die Fahrbarkeit grundsätzlich erforderlich ist, ist doch trotzdem durch die Python widerlegt
Schon schon, aber Du hattest geschrieben, dass "Nachlauf" (ohne "positiv" zu erwähnen) überbewertet ist. Und ich sag immer noch, ein gut gewählter Nachlauf in Kombination mit dem passenden Lenkachswinkel (= Wheel-Flop) ist entscheidend für ein gutes Lenkverhalten. Ein Zweirad mit leicht negativem Nachlauf mag ich nicht unbedingt fahren. Und selbst beim Python hat der negative Nachlauf durchaus Nachteile (hab ich gelesen). Was mich triggert ist eher, dass im Forum immer wieder behauptet wird, dass die Größe des +/- Nachlauf nicht so wichtig sei, alle Räder liesen sich irgendwie fahren. Und dann wird gleichzeitig festgestellt, dass der Lenkachswinkel ja doch einen großen Unterschied macht und unterschlagen, dass sie dadurch Nachlauf und somit auch Wheel-Flop massiv ändern.

 
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Schon schon, aber Du hattest geschrieben, dass "Nachlauf" (ohne "positiv" zu erwähnen) überbewertet ist. Und ich sag immer noch, ein gut gewählter Nachlauf in Kombination mit dem passenden Lenkachswinkel (= Wheel-Flop) ist entscheidend für ein gutes Lenkverhalten.
Das hab ich geschrieben weil der Nachlauf zwar für ein gutes Lenkverhalten sorgen kann, fahrbar ist es aber auch so!
 
@Zimt warts ab, irgendwann ist das der neue Trend:ROFLMAO: @smö ja, ich hatte erst hinten 24", vorne muss das so klein sein, damit ich das Tretlager noch irgendwo unterbringe. Toxy hat ja vorne UND hinten 20". Ich finds aber irgendwie gefälliger, wenn das Rad hinten etwas größer ist, könnte auch für die Lenkung ein Vorteil sein (mehr wheel flop wenn ich den Begriff richtig deute) so kleine Reifen auch deshalb, um den Schwerpunkt möglichst weit runter zu bringen. Deshalb ist der Versuch, den Bastler Willy vorgeschlagen hat, zwar machbar aber noch ein ganzes Stück entfernt von meiner Vorstellung. Echt ich bin so heiß drauf, das Teil zu bauen, aber ich habe halt keine Werkstatt und auch nicht viel Knete. Aber irgendwann wirds vielleicht noch :cool:
 
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