Liegerad in Berlin

B

BerlinerNeuling

Hallo!
Ich spiele irgendwie schon seit zwei bis drei Monaten mit dem Gedanken, mir ein Liegerad anzuschaffen. Bis jetzt ist das vorallem daran gescheitert, dass ich mir immer noch nicht sicher bin, ob sich das für Berlin wirklich lohnt. Deshalb würde es mich interessieren, ob jemand Erfahrungen mit dem Liegerad in Berlin (eventuell auch in der Innenstadt, denn ich wohne in Mitte) hat.
 
Hi Neuling,
Aus meiner Sicht lohnt sich's für den Stadtverkehr nicht. Du fährst mit den Füßen voraus und siehst daher erst später um's Eck --> musst also an vielen Kreuzungen mehr bremsen.
Daneben gibt's natüclich noch viele andere +/- Argumente. Was sich für Dich lohnt, kannst Du (auch nach langer Recherche) nur selbst rausfinden.
Wenn Du drauf Lust hast, probier's einfach aus. Wenn Du ein Rad günstig gebraucht kaufst, halten sich auch die Kosten in Grenzen.
Gruß, Harald
 
Hi Neuling,
Aus meiner Sicht lohnt sich's für den Stadtverkehr nicht. Du fährst mit den Füßen voraus und siehst daher erst später um's Eck --> musst also an vielen Kreuzungen mehr bremsen.
Daneben gibt's natüclich noch viele andere +/- Argumente. Was sich für Dich lohnt, kannst Du (auch nach langer Recherche) nur selbst rausfinden.
Wenn Du drauf Lust hast, probier's einfach aus. Wenn Du ein Rad günstig gebraucht kaufst, halten sich auch die Kosten in Grenzen.
Gruß, Harald
Das ist ein weiteres meiner Probleme... Wenn es einfach wäre, ein günstiges Gebrauchtes in Berlin zu finden, hätte ich es schonmal ausprobiert. Aber der Markt ist hier wohl so klein, dass der Gebrauchtmarkt noch kleiner ist.
 
Hi zusammen,
IMHO spricht rein gar nichts gegen den Versuch, es mit einem Lieger in Berlin zu versuchen. Die Bandbreite an Liegerrädern ist sehr groß. Ob jetzt ne Rennliege das Richtige ist? Oder ein Tieflieger? Hängt natürlich davon ab, was du genau willst.
Dem Argument von @einrad kann man entgegen halten, das es in Berlin sehr hipp ist, auch mit Lastenrädern
zu fahren.
Du könntest ja auch so um's Eck fahren;)
Aber im Ernst: Liegerad geht immer, wenn's das richtige für Dich ist!
Gruß Daniel
 
Hallo,

Dein Hintern wird Dir den Umstieg auf das Liegerad danken. Das Problem mit dem "umme-Ecke-gucken" kann ich nur kaum nachvollziehen, aber ich kachel auch nicht wie ein Fahrradkurier. O.k., wenn man enge Gässchen oe Gehwege direkt an den Häuserwänden befährt und nicht die Mitte des Fahrstreifens, hat man tatsächlich eine schlechte Sicht in die Seitengassen. Aber gerade Berlin ist ja eher für breite Straßen bekannt, oder?

Probier es mit einem Leihrad vorsichtig aus,
Klaus
 
Ich würde mich zuerst an die Liegeradhändler wenden. Bei Hofrad kann man Liegeräder auf dem Tempelhofer-Feld ausprobieren. Wenn du Glück hast haben sie auch noch Gebrauchte im Angebot.
Im Übrigen werde ich mit meinem QV in der Stadt gut gesehen, wobei Ich allerdings Radwege meide. Probieren geht über studieren. :giggle:
 
Ich bin nur selten mal in Hamburg unterwegs. Ich würde dann nicht das Birdy (Faltrad und einziges Aufrechtrad, das ich noch habe) vermissen. Speziell für die Stadt würde ich das Toxy Flite oder was ähnliches bevorzugen: Faltrad, kleine Räder, kurzer Radstand für super Wendigkeit und kompakte Unterbringung auch ungefaltet nicht sperrig. Mit dadurch ein nicht so hoher Sitz, dass man gut beim Anhalten mit dem Fuß auf den Boden kommt, wenn man an einer Ampel oder sonst wo halten muss. (Super wäre da ein Tieflieger/Lowracer, da kann man sich mit den Händen am Boden abstützen, die Füße eingeklickt lassen und super sofortig wieder anfahren. Aber die sind beim nächsten Punkt sehr nachteilig.) Eher steile Sitzlehne, wadurch die Augen höher und weiter nach vorne kommen, was die Übersicht, Sichtbarkeit und Um-die-Ecke-Sicht verbessert.
Für häufiges Anhalten und Um-Ecken-Tasten kann man auch über ein Drei-boder Vierrad nachdenken. Damit muss man sich nicht abstützen und kann gleichzeitig ultimativ bequem und ultimativ Startklar an der Ampel warten. Auch kann man sich weit nach vorne beugen, um besser um Ecken zu schauen, ohne Gefahr das Gleichgewicht zu verlieren. Allerdings ist dort eine hohe Augenposition mit einem daraus folgenden hohen Schwerpunkt recht nachteilig, da man leichter aus der Kurve kippt. Braucht man also eine breitere Spur (sperriges Gefährt) oder muss Kurven sehrblangsam nehmen, seitlich schräge Wege werden unangenehm und beim schrägen Überfahren von Kantsteinen und anderen Hindernissen muss man aufpassen. (Außerdem trifft man mit mehr Spuren auch öfter auf Hindernisse. Berlins Radwege haben ja nicht den besten Ruf, oder? Oder kann man vielerorts auf der Fahrbahn fahren und die ist in besserem Zustand?)
Im Grunde ist jedes Fahrrad ein Stadtfahrrad, wenn man mutig genug ist ;) Das bestmögliche Stadt-Liegerad hat natürlich immernoch gewisse Nachteile gegenüber einem Aufrechtrad, aber Nachteile hat alles und ich denke, auch wenn ich in der Stadt wohnte, führe ich Liegerad. (Drollig, weil ich ein gutes Jahr am Hamburger Stadtrand ganz in der Nähe des Ladens wohnte, in dem ich mein aktuelles Liegerad spater gekauft habe, aber damals hatte ich Liegeräder leider noch nicht auf dem Schirm und auch die Preise hätten mich damals noch abgeschreckt.)
 
Hallo!
Ich spiele irgendwie schon seit zwei bis drei Monaten mit dem Gedanken, mir ein Liegerad anzuschaffen. Bis jetzt ist das vorallem daran gescheitert, dass ich mir immer noch nicht sicher bin, ob sich das für Berlin wirklich lohnt. Deshalb würde es mich interessieren, ob jemand Erfahrungen mit dem Liegerad in Berlin (eventuell auch in der Innenstadt, denn ich wohne in Mitte) hat.
Berlin hatte vor ca. 15-20 Jahren mal eine recht aktive Liegerad-Szene, haben damals jedes Jahr ein Liegerad-Festival veranstaltet. Versuch doch mal ein paar Leute von dort zu kontaktieren, Joachim Murken, Andreas Erben, Clemens Bucher, Özden Terli fallen mir da an Namen ein.
 
Vor 20 bis 30 Jahren gab es auch einen Liegeradbauer in Berlin, der einen Langlieger baute, mit dem man unabgesenkte Bordsteine mit 20 Sachen überfahren konnte: Das Ostrad Adagio. Es gab dann noch den kurzen Bruder Presto und das wohl nie richtig in Serie gegangene Janustandem. Ostrad gibt es immer noch, nur bauen die keine Liegeräder mehr ...
 
Ach und mit Drei- oder Vierrädern hat man auch einen guten Ruckwärtsgang, weil man sich im Sitzen nach hinten abstoßen kann (soweit allgemein bei Liegerädern typisch) und dabei nicht mit dem ungewohnten und ungünstigen Lenkverhalten das Gleichgewicht halten muss. Könnte mir vorstellen, dass das in der Stadt manchmal besonders praktisch sei.
 
Moin Jesusfreak,
Versuch doch mal ein paar Leute von dort zu kontaktieren, Joachim Murken, Andreas Erben, Clemens Bucher,
gute Idee.
ist allerdings nicht mehr in Berlin, dafür hin und wieder im Fernsehen als "Wetterfrosch", an den Sender kann ich mich nicht erinnern, da ich zu selten fernsehe.

Gruß
Felix

PS:
Berlin hatte vor ca. 15-20 Jahren mal eine recht aktive Liegerad-Szene, haben damals jedes Jahr ein Liegerad-Festival veranstaltet.
stimmt auch. Hier der erste von drei Teilen des Films vom Festival 1999 von Andi Erben.
PPS:
Vor 20 bis 30 Jahren gab es auch einen Liegeradbauer in Berlin, der einen Langlieger baute, mit dem man unabgesenkte Bordsteine mit 20 Sachen überfahren konnte: Das Ostrad Adagio. Es gab dann noch den kurzen Bruder Presto und das wohl nie richtig in Serie gegangene Janustandem.
Hai Klaus, stimmt, aber mindestens ein Janus kenne ich. Besitzt jemand (Jörg) in Potsdam. Hier ein Bild von dem Teil, allerdings mit Matthias aus Leipzig als Fahrer. Das wurde extra möglichst kurz gebaut, damit es quer in die U-, bzw. S-Bahn paßt. Das hier dürfte das Erste sein, war 2001 auf der Spezi.
PPPS: Berlin finde ich zum Liegeradfahren oder allgemein zum Radfahren ganz ok. Besser als Hamburg, allerdings nicht so gut wie München. Von 2003 bis 2006 bin ich durch Berlin geliegeradelt. Arbeitsweg von Treptow an der Spree entlang und letztendlich nach Weißensee. Ich habe immer bessere Schleichwege gefunden und fand es ok. Aber das Berliner Umland ist auch ganz schön. Auf jeden Fall habe ich nicht viele gefährlche Ecke gehabt, außerdem bin ich ja einen Kurzlieger gefahren, der hat schon Vorteile gegenüber einem Langlieger.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin heute seit langem mal wieder eine längere Strecke mit der HP Speedmachine (eine Tourenliege) in Berlin gefahren, das hat richtig Spaß gemacht. Dabei waren schrabbelige Radwege, Kopfsteinpflaster, Betonplatten, Baustellen, Straßenbahnschienen, also volles "Berliner Programm". Die Speedmachine ist ziemlich wendig und die Vollfederung schluckt einfach alles weg.

Ich hatte früher einen Arbeitsweg in die Innenstadt (von Prenzlberg nach Mitte), auch das war mit der SPM kein Problem. Durch die relativ aufrechte Sitzposition ist die Übersicht sehr gut. Die SPM ist auch nicht so schnell, dass Radwege sehr nerven.
Hier ein Video von meinem damaligen Arbeitsweg, das gibt dir vielleicht einen kleinen Eindruck:

Schau auch mal die Videos von Sascha Rul., der ist auch oft mit der SPM in Berlin rumgedüst:

Zudem ist die SPM auch als Lastenrad zu gebrauchen.

Ansonsten fahre ich auch mit einer Rennliege, dem M5 Carbon High Racer, in Berlin herum. Meist, um schnell aus Berlin rauszukommen, für Feierabendrunden oder längere Touren. Es geht aber auch in der Stadt, obgleich das nicht so viel Spaß macht, weil man das Rad nicht richtig ausfahren kann. Selbst wenn man Radwege meidet, Geschwindigkeiten von >40 km/h, die man mit dem CHR leicht erreicht, sind auf vielen Straßen einfach unverantwortlich. Zu oft muss man auch wegen anderer Verkehrsteilnehmer runterbremsen.
Ich habe das Glück, auf meinem Arbeitsweg von Prenzlauer Berg nach Charlottenburg einen 2 km langen, geradlinigen, ampelfreien Abschnitt zu haben. Wenn es den nicht gäbe, würde ich wohl auch weiterhin mit der SPM zur Arbeit fahren.

Ich schlage auch vor, bei Hofrad erstmal ein Liegerad auszuprobieren. So kannst du erstmal schauen, ob ein Liegerad überhaupt etwas für dich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
(…..) …. ob sich das für Berlin wirklich lohnt. (….)
für mich war die Entscheidung „pro Liegerad“ völlig unabhängig vom Ort. Einstieg war in der Schweiz, von dort nach Bonn, Islamabad/Pakistan, Wien, Skopje, Podgorica, dann tatsächlich auch BERLIN, Tokyo, aktuell wieder Genf - die Entscheidung pro Liegerad ist weitestgehend ortsunabhängig.
 
Ob sich ein Liegerad für die Stadt lohnt, hängt davon ab, was Dein Ziel ist:
- Höhere Geschwindigkeit? Eher nicht durch all die Kreuzungen, etc.
- Weniger Sitzbeschwerden etc.? Nur bei langen Fahrten, also vermutlich auch nicht unbedingt.
- Wendiger/reaktionsschneller? Definitiv nicht.
- Mehr Aufmerksamkeit erregend? Aber hallo!
- Mehr Spaß beim Radeln? Ist sehr subjektiv, bei mir durch das Knicklenker-"Ommm" DER Grund warum ich (fast) nur noch FlevoBike - als Berliner.
- ...
 
- Weniger Sitzbeschwerden etc.? Nur bei langen Fahrten,
Wenn 1,5 km eine lange Fahrt ist, ja.

Was noch nicht genannt wurde:
Vorteil: Bei den meisten Unfallszenarien ist nicht der Kopf das Teil, was zuerst oder unmittelbar nach den Händen anstößt. Oft setzt man sich einfach auf den Allerwertesten. Oder man missbraucht den Tretlagerausleger und ein Bein als Knautschzone.
Nach- oder Vorteil: Bei Regen werden (zumindest bei nicht allzu tiefen Liegern ohne entsprechenden Schutz wie Verkleidung, Zipper oder Regenhose) die Hosenbeine über die gesamte Länge nass, beim Aufrechten wird nur der untere Teil nass und dreckig (vom Spritzwasser), und das ggf. noch so lange, wie die Fahrbahn nass genug ist für entsprechende Kfz-Fontänen.

Mehr Aufmerksamkeit erregend?
Dir sind also doch nicht so tief, dass man sie nicht sieht? :ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:
(Oft mitgeteilte, in sich widersprüchliche Aussage von Nichtliegeradelnden an Liegeradelnde: Sie sind so tief, man sieht Sie nicht!)
 
Geh doch mal zum Liegerad Stammtisch, siehe http://liegerad-berlin.de/.

Ich fahre regelmäßig mit dem Toxy ZR durch Berlin. Auf vielen Strecken bin ich trotz deutlich hòherer Spitzengeschwindigkeiten nicht wirklich schneller als mit dem Rennrad. Wenn ich nur innerhalb der Stadt unterwegs bin nehme ich fast immer das aufrechte Fahrrad.
 
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