Liegerad gut oder schlecht für den Rücken?

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Guten Morgen,

Ich bin immer noch etwas unschlüssig wegen einem liegerad da ich jetzt schon 2 mal gelesen habe wegen Rücken zu verkaufen....

Ich wollte eigentlich genau aus dem Grund eins haben

Und um etwas fitter und abnehmen zu können das ständige e bike fahren macht aus einem ein pudding....

Wie sind da eure Erfahrung?
 
Es ist gut für den Rücken, solange Du auch etwas für den Rücken tust. Vom reinen "Draufliegen" werden die Stützmuskeln kaum trainiert, dazu braucht es dann schon aktives, kräftiges Mittreten im Sitz und bestenfalls einige Dutzend SitUps die Woche (nicht im Liegeradsitz - gut, funktioniert auch, ist jedoch unnötig, eine Horizontale oder Schräge tuts ebenfalls). Wenn Du das Liegerad mit Motorunterstützung fährst und lediglich pseudopedalierst, wird der Rücken nicht gestärkt.

Jedoch: Vom reinen Draufsitzen werden auf einem Upright die Stützmuskeln ebenfalls kaum trainiert (da Du Dich dann mit den Armen abstützt und die Muskeln im Torsobereich keine wirklichen Lasten übertragen). Dazu bedingt es auch dort Anstrengung. Und: Fahrseitig wird der Rücken dort mehr belastet, was zu Beschwerden führen kann.

Viele Grüße
Wolf
 
bei Rückenschmerzen muß ich trike fahren. Das hilft. Es werden dann anscheinend Mikro Muskulaturen bewegt und es ist relativ warm.

Beim Einspurer ist es zu kalt, beim VM bewegt sich der rücken zuwenig (anscheinend).

Aber man muss eben regelmäßig was tun, zb 5 min Rückengymnastik am (jeden2.) Abend.

Viele Rennfahrer mit Rückenprobleme beginnen mit dem trike, bis sie vollends vom Liegeradvirus infiziert werden und dann (zusätzlich) VM- Fahrer werden. Eine Ärztin hat mir die positive Wirkung bestätigt. Mal schauen, ob ich Sie auf der Spezi treffen.
 
Vom reinen "Draufliegen" werden die Stützmuskeln kaum trainiert, dazu braucht es dann schon aktives, kräftiges Mittreten im Sitz
Das kann ich bestätigen. Vor meiner Liegeradkarriere (davor ganz selten überhaupt Fahrrad gefahren) hatte ich ab und zu mal leichte Rückenschmerzen (nichts wildes, 2-4x im Jahr, max. 1/2 Tag, nicht die Bandscheiben). Seit ich Liegerad fahre (seit 2010) ist da völlige Ruhe und ich mache keinen weiteren Ausgleichssport. Aber wie @TitanWolf schrieb: ich eiere nicht herum sondern fahre "engagiert", d.h. der Schweiß muß schon ordentlich fließen und bin inzwischen bei >20.000km im Jahr auf dem Liegerad/VM. Inzwischen kann ich auch auf dem Rennrad >100km ohne Rückenprobleme fahren, wo mir vor 20 Jahren schon nach 20km der Rücken schmerzte.

Resume: Auch Liegeradfahren kann die Rückenmuskulatur trainieren.
 
Das Hauptproblem bei Rückenbeschwerden ist diese, dass nicht jede Sitzschale/Auflage die Form hat, damit es denn Rücken auch an den Problemzonen entlastet. Ich selbst kämpfe mit Rückenprobleme und kann mit normalen Sitzmatten und schon gar nicht ohne irgend eine fahren. Habe mir deswegen für mein Quest eine eigene Sitzmatte gebastelt, die genau an den Stellen stärker gepolstert ist, wo ich es benötige. Ohne diese Eigenkonstruktion wäre ich nicht in der Lage auch nur 10 Km beschwerdefrei zu fahren. Ausserdem wirkt die Wärme, die sich am Rücken während dem Liegefahren bildet förderlich um Verspannungen abzubauen. Es ist nicht nur einmal vorgekommen, dass ich mich mit Beschwerden ins Velo gelegen habe und nach der Tour wieder beschwerdefrei war.
 
Das mit dem Sitz/Sitzeinstellung und Sitzauflage kann ich nur bestätigen... Aus leidlicher Erfahrung. Aber auch Titanwolf hat recht.
Fazit: wenn du selbst aktiv wirst ist Liegerad effektiv
 
wegen Rücken zu verkaufen....
Ich wollte eigentlich genau aus dem Grund eins haben
Kommt ganz drauf an wie Du das meinst. Schädlich für den Rücken ist Liegeradfahren ganz sicher nicht (ich habe selber eher das Gefühl, dass der Rücken im Vergleich zum Up deutlich weniger abbekommt - jedenfalls auf einem mindestens heckgefederten Lieger).
Aber wenn man schon ein Rückenproblem hat, dann geht das durch Liegeradfahren auch nicht von selber wieder weg bzw. ein vorhandenes Rückenproblem kann sicher (so wie es viele andere Dinge auch erschwert) die Möglichkeit Liegerad zu Fahren einschränken. Muss man aber ausprobieren - nicht alle Rückenprobleme sind gleich. Ich hatte in früheren Jahren hin und wieder starke Verspannungen im Rücken - Liegeradfahren ging damit aber immer erstaunlich gut. Ob das gleiche z.B. für einen Bandscheibenvorfall auch gilt wage ich zu bezweifeln.
 
Und um etwas fitter und abnehmen zu können das ständige e bike fahren macht aus einem ein pudding....
Ich erlebe eher das Gegenteil es kommen viele wie du es nennst Pudding Fahrer wieder zum Radfahren zurück und tun was für sich, ist dir schon aufgefallen das man den Motor auch abschalten und selber treten kann?

Zur Frage gut für den Rücken, ja bei mir ist es so, 2 Vorfälle in der LWS und 2 in der HWS ärgern mich mächtig auf dem UP, beim Lieger ist es ok.
 
Ich bin immer noch etwas unschlüssig wegen einem liegerad da ich jetzt schon 2 mal gelesen habe wegen Rücken zu verkaufen....
@TitanWolfs erster Satz fasst es gut zusammen.
Wenn die Haltung auf dem Rennrad Probleme macht, bietet die Haltung auf dem Liegerad eine Alternative. Ob die im konkreten Fall hilfreich, brauchbar oder schlecht ist, würde ich bei vorhandenen Beschwerden mit einem Sportarzt oder Orthopäden zusammen überlegen *). Der Muskulatur oberhalb des Beckens (Bauch, Rücken, Schultern, Arme, Nacken) hilft das Liegeradfahren bei mir allerdings gar nicht.
Gibt es denn Probleme an der Wirbelsäule oder an den Gelenken, oder ist es nur der typische "Bürosesselrücken" mit schwachen Muskeln und daraus resultierenden Haltungsfehlern? Bei letzterem würde ich gedanklich von einer Kombination aus Gymnastik, Training für den Oberkörper (Schwimmen, Kajak- oder Kanupaddeln, Rudern, Klettern, evtl. auch "nur" Krafttraining) und irgendeiner Ausdauersportart ausgehen. Wenn man gern Rad fährt und es auf dem Up nicht funktioniert, passt Liegeradfahren natürlich gut, aber die genannten Wassersportarten bringen dieses Element ja auch mit, und Joggen kann man auch mit weniger Materialaufwand.

*) Mit "zusammen überlegen" meine ich genau das. "Mal fragen" führt wahrscheinlich zur Antwort "lieber nicht" oder zu einem ehrlichen "weiß ich nicht", weil die meisten Orthopäden weder über eigene noch über fremde Erfahrungen mit Liegerädern verfügen und ihren Patienten schlecht zu etwas raten können, was sie nicht kennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob das gleiche z.B. für einen Bandscheibenvorfall auch gilt wage ich zu bezweifeln.
Das geht gut! Nach zwei Bandscheibenvorfällen in der LWS kann ich das, zumindest für mich, recht gut beurteilen. Dies gilt für einen Sitz, der einen gut und in relativ liegender Position hält (in meinem Fall ein Holzsitz auf dem ZOX). Wenn die Nervenreizungen aber zu schmerzhaft sind, ist es mit dem Liegeradfahren auch vorbei. Und das Aufstehen von meinem Tieflieger war auch frühzeitig problematisch.
Nach den OP konnte ich schon relativ früh wieder die Liegen über eine längere Strecke bewegen, wogegen an das aufrechte Fahren über mehr als zwei Kilometer noch nicht zu denken war. Rückengymnastik und allgemeine Stärkung des Oberkörpers sind natürlich Voraussetzung.

Dirk
 
Auch bei mir gehen durch das Liegeradfahren die Rückenschmerzen weg. Eine halbe Stunde pro Tag reicht , um das ganze Jahr beschwerdefrei zu bleiben (Ausgenommen ich mache irgendetwas extrem Rückenfeindliches).
Eine passende Sitzschale , Sitzauflage , ev. Federung und gute Sitzgeometrie (die muß man halt finden) ist Vorraussetzung.

Lg
Gandalf
 
Ich empfehle noch Tretroller fahren zur Stärkung der Oberkörpermuskulatur. Heute wieder über 5km gerollert, sogar nur mit meinem Gummirollen-Tretroller.
Wieder gemerkt: bin kaum langsamer als die gemäßigt fahrenden Alltagsradler. Ansonsten kann ich von meinem neuesten Hobby MBB a la Cruzbike Liegeradfahren; da wird der Oberkörper und Arme und Hände mehr gefordert und trainiert als auf meinen flotten Tiefliegern. Letzterer bringt auch mit Kopfstütze ein Training der Nackenmuskulatur mit sich (flacher Sitz und geradeausschauende Kopfhaltung) Grüsse HFKLR
 
Erst mal danke für die Antworten...

Also ich hatte bis zu letzt ein s Pedelec und da habe ich regelmäßig Rücken Probleme bekommen und es ab gegeben.. jetzt habe ich noch ein bukfiets auch e Antrieb und das lässt sich aber auch nur damit fahren der wiederstand ist sonst zu groß..

Ich roll zu Arbeit mit einem trettroller aber auch der hat ein Motor ein teufelskreis... Lach

Jetzt dachte ich halt Rad ohne Strom und abends mindestens eine Stunde fahren um nach und nach muskulatur aufbauen..

Und durch den Sitz beim liegerad und weil viele sagten das man da ganz andere Muskeln benutzt dachte ich okay mal testen...

Aber ich muss halt ehrlich sein ich komme mit einem Rad zu Zeit maximal paar Meter weit und das ist echt nicht okay
 
Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass Trike oder VM mir den Rücken stärkt - es belastet ihn aber auch nicht ungünstig, WENN ... WENN der Sitz gut passt. Andernfalls kann es keine Qual sein. Das dürfte auch der Hauptaspekt sein, warum viele mit Rückenbeschwerden beim LR-fahren weniger bis keine Probleme mehr haben.
Im übrigen arbeite ich in der Physio mit den entsprechenden Maßnahmen. Ein Großteil profitiert nur anfangs von passiven Maßnahmen, dann deutlich mehr von aktivem Muskelaufbau bzw. -training. Wer das richtig macht merkt schnell, dass LR-fahren den Rücken und Bauch nicht besonders trainiert. :whistle:

Bei Schädigungen der Wirbelsäule oder Bandscheiben wäre ich im Akutfall sehr vorsichtig und würde einen Orthopäden meines Vertrauens hinzuziehen.

VG, Roland
 
Ich bin 2001 nach Bandscheibenvorfall Nr 5 aufs Liegerad gekommen. Nach sechs Monaten komplett out of Order, ging es bereits in der Reha sachte los. 2002 erste Rennen und seit dem recht aktiv . Trotz inzwischen wenigstens sieben Vorfällen (ist halt chronisch) geht es super weiter. Hab ich Rückenschmerzen - geh ich auf die Liege. Ausgleichstraining braucht es aber auch. Aber es ist natürlich bei jedem individuell - Versuch macht klug
 
Eine passende Sitzschale
ist wie mehrfach erwähnt bei Schwierigkeiten hilfreich.
Sonst gehts auch, wenn der Sitz nur ungefähr passt.
Knicklenker fahren trainiert neben der Kniemuskulatur besonders die Rumpfmuskeln, vorne, seitwärts und hinten. Dazu moderates Kraftraining ein, zweimal die Woche und alles wird besser.
"USE IT OR LOOSE IT" ist das Muskelzauberwort.
Gute Fahrt wünscht
Krischan
 
Auch bei mir gehen durch das Liegeradfahren die Rückenschmerzen weg. .....
Eine passende Sitzschale, ...

Auch bei mir: Wenn ich Rückenschmerzen/Rheuma/Hexenschuss habe, wirkt Liegeradfahren (inzwischen) tatsächlich kurativ - was ich auf die Erwärmung des Rückens sowie das Bauchmuskeltraining beim Pedalieren und Auf- und Absteigen zurückführe.
Einschränkung:
1) Gilt (im Winter) aber nur für Sitzschale, wie GdG ja auch schrieb (Meine Erfahrungen: Flux Holzsitz; Mungo GfK mit etlichen Zusatzbelüftungslöchern). Dagegen erwies sich ein Netzsitz (Kettwiesel) im Winter als regelmässige Quelle bösen Rückenübels.
2) Auch ansonsten musst Du schauen, dass Du Dich rückwärtig nicht verkrampfst, das wird sonst zur Ursache von Rückenschmerzen. Mein eigenes Beispiel: Im Winter fahre ich mit einer recht massiven Lederhose, die mir aber anfangs zu weit war. Gürtel half, quetschte den zu weiten Bund aber genau über den Nieren zu einem Knubbel zusammen. Der drückte beim Fahren in die Nieren. Das war mir nicht so richtig klar, führte aber solange zu Dauerreizung und Verkrampfung, bis ich endlich Vernunft annahm, ein bisschen über Ursachen nachdachte, und dann zu einer begabten türkischen Änderungsschneiderin ging, die auch vor Leder nicht zurückschreckte.

Gute Fahrt!
Peter
 
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