Liegerad fahren und Zelten

Ironisch gemeint: Wer mit Zelt und Radel einen offiziellen Zeltplatz braucht, hat seine Radel-Flexibilität noch nicht erkannt ... . ;)

Beim Paddeln sieht das schon ein wenig anders aus.
 
Zeltplatzduschen können sehr erquickend sein...
Frei- und Schwimmbäder oder Fitnessstudios mit Sauna und Wellnessbereich können freies Campieren auch gut optimieren.
Dazu frittierten Backfisch oder geschnetzeltes Lamm vom Grillspieß in Fladenbrottaschen, um Gewicht und Platzbedarf einer eigenen Kochausrüstung überflüssig zu machen, hmmm...
Ich freu mich schon auf Himmelfahrt, da gehts an die Ostseeküste, Rostock.
Gruß Krischan
 

Also ich möchte nochmal auf die gute alte viel viel günstigere alte Trecking Luftmatratze zum Aufblasen hinweisen.
jeder der Thermarest o.Ä. benutzt weiß das man letzendlich doch ein wenig aufpusten mus. Die vollaufblasbaren Matratzen haben nur ein wenig mehr Volumen...da pustet man nicht ewig. Das ist sehr schnell erledigt. Luftpumpe muss nicht mit! Geflickt wird so eine Matratze genauso wie ein Fahrradreifen. Flickzeug liegt beim Kauf otmals schon mit dabei...ansonsten helfen Stücke von Teichfolie und Teichfolienkleber. Thermrestmatten haben übrigens auch oft Luftlöcher mit ählich harten Nebenwirkungen. Aber eine Vollaufblasbare Matratze hat einen, für das Wildcampen, entscheidenen Vorteil: Sie gleicht unebenheiten, Steine, Knüppel etc. optimal aus.Und sie sind wirklich Klein und Leicht. Fürs Wandercampen und Radeln finde ich sie um längen praktischer und Besser!

Gegenargumente wie:
Kein Liegekomfort wenn sie kaputt ist. - --- mein Gott..Selbstaufblasende gehen nie Kaputt?????...und mal provoziert gefragt: Was machst du wenn dein Reifen mal Platt ist? Immer Weiterfahren und meckern???
Zuviel Arbeit beim Aufpusten, Luftpumpe muss mit. --- Eine kleine Luftmatratze ist in 2 Minuten aufgeblasen mit Atem..Bitte!!.. nach 150 km auf dem rad sollte das noch gehen..vorher noch 2 Cocktails und das Ding schweb evt. sogar.
Kein doller Liegekomfort wegen der beuligen Struktur. (runterkullern) ---- treckingwissen: Eine Luftmatratze wird nicht Hart und stramm aufgeblasen, sondern eher lasch. So das man wie in einen Wasserbett liegt. Der Rücken soll gerade eben nicht auf den Boden kommen.
Gute vollaufblasbare Treckingluftmatratzen sind nicht sehr billig aber halb so teuer wie mittelmäßig Selbstaufblasende.
 
Ein entscheidender Nachteil einer nur Luft gefüllten Matratze gegenüber einer mit Schaum, Daunen oder sonstwas plus Luft gefüllten Matte ist die viel schlechtere Isolation zum Boden hin. Die Füllung des Schlafsackes wird auf der Unterseite durch den Liegenden nämlich zusammengedrückt und dadurch unwirksamer.
Ich zelte auch gerne und bin gerne so frei, mir einen Platz dann und dort zum Schlafen zu suchen wo ich möchte, und nicht dort gezwungenermaßen, wo ein Campingplatz ist.
 
...und auch das noch:
Ich habe ein Riesenwurfzelt für 5 Personen. Das ist Superpraktisch und ich möchte es nicht mehr Missen. Mir würde aber niemals einfallen ein Wurfzelt auf dem fahrrad mitzunehmen. Wegen dem Packmass und weil der Vorteil des Aufbauens total überbewertet wird. Ein gutes (und günstiges) Kuppelzelt wiegt weniger, hat ein viel günstigereres Packmass und ist fast genausoschnell aufgebaut dabei aber deutlich Windstabiler. Die Fresh and Black Zelte von Quechua (Decathlon) bieten sogar noch andere viel entscheidenere Vorteile.
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Ein entscheidender Nachteil einer nur Luft gefüllten Matratze gegenüber einer mit Schaum, Daunen oder sonstwas plus Luft gefüllten Matte ist die viel schlechtere Isolation zum Boden hin. Die Füllung des Schlafsackes wird auf der Unterseite durch den Liegenden nämlich zusammengedrückt und dadurch unwirksamer.
Was man mit einer Rettungsdecke, Knister-Knister, wieder ausgleichen könnte. Ich halte das aber bei einer Fahrradtour im Hochsommer für Vernachlässigungswürdig....
 
Für mich ist der Liegekomfort anders, iwie am besten... Luftmatratze, Luma, geht in keinem Luftfüllungszustand, immer ungeeignet (sagt MEIN Rücken).
Isomatte wird altersbedingt immer gewöhnungsbedürftiger, ich übe vor einer Tour immer auf dem (echten) Futon, dann schlaf ich ab 130 km Tagesleistung auch in der ersten Nacht schon durch ;)
Nun hab ich zufällig die o.g. uralte Thermarestmatte von Bekannten mit unseren billigen selbstaufblasbaren Matten vergleichen können und war sehr angetan.
Es geht mir nicht ums aufpusten, das ist tatsächlich keinAkt, aber ich liege nicht durch, ich schaukle nicht hin und her, ich kann richtig gut drauf schlafen. Also ICH jetzt. Ich vermute, dass es am Schaumkern liegt. Der hat so eine Waffel- oder Wabenstruktur. Und das Ding lässt sich winzig verpacken!
Wie bei so vielen Themen in unserer Szene handelt es sich aber zu bestimmt 70% um eine Glaubensfrage, da rufe ich uns Artikel 4 GG der BRD ;) ins Gedächtnis.
Nix für Ungut, Krischan
 
Das Z-Packs-Zeug wird aber durch den Import sehr teuer (Versandkosten plus 19% Einfuhrumsatzsteuer plus 12% Zoll).
Hier bei "Trekking-Lite" / https://www.trekking-lite-store.com/ gibt es im Zelt- / Tarp- / Shelter-Bereich auch einiges leichtgewichtiges. (Ich bin weder verwandt noch verschwägert mit denen; nicht einmal schon Kunde, sondern nur recht kürzlich mal drüber gestolpert. Ich bin gerade auch noch bei Ausrüstungsminimierung. Mein "im VM dabei"-Zelt ist mir am Zweirad zu unhandlich und ich suche ebenfalls nach Alternativen.

Was man so liest, funktionieren die aber gut
Hörte ich auch schon gelegentlich, bin aber noch misstrauisch ;).

Diese ultra-leicht-Zelte kommen ja gern auch ohne Gestänge daher, das man dann noch ergänzen muss. (Wanderer nehmen dazu halt den Trekking-Stock, den sie eh meist dabei haben. Als Radfahrer ist das ja eher nicht so.) Damit erhöht sich auch wieder das Gewicht; ... und das Packmaß. Das Packmaß ist mir - gerade bei den Gestängedingsen - gern ein Dorn im Auge. Daher finde ich das Nordisk Lofoten (Packmaß 22 cm x 11 cm, Stabsegmentlänge dementsprechend 22 cm) auch so attraktiv; aber auch so unglaublich teuer.
 
Hallo, meinen Senf und Erfahrung dazu:
Zuviel Arbeit beim Aufpusten, Luftpumpe muss mit.

Der Nachteil beim Aufpusten per Lunge (habe ich früher täglich gemacht, bis es mir zu viel wurde) ist, dass ziemlich viel Luftfeuchtigkeit mit eingebracht wird. Außerdem bekomme ich beim schnellen Pusten häufig eine "Sauerstoffvergiftung" (Schwindelgefühl, weil gegenüber derzeitigem BEdarf zuviel O2 im Blut)

Meine Konsequenz daraus war, dass ich mir eine 15-mm-Schaummatte zu gelegt habe. Ich schlafe darauf zwar hart wie ein Brett, und man sollte vor dem Zeltaufbau Äpfel, Steine, Holzstöckchen u.Ä. entfernen, aber sie isolierte gut und ging viel schneller als die LuMa. Außerdem war sie unschlagbar leicht, Nachteil war das ziemlich große Packmaß.

mfG
Michael
 
Sauerstoffvergiftung
OT: Ich glaube, es handelt sich um einen CO2-Rausch... Haben wir früher extra zum bewusstlos werden gemacht, nach dem Pusten mit kräftigem Ausatemdruck vor einen Widerstand atmen und: Plumps, liegste da... Besser auffangen lassen... Ende OT.
Zeltgestänge lässt sich häufig auf den letzten zwei Kilometern in Form von Haselnuss- oder Weidenzweigen ernten.
Gruß Krischan
 
Oh, man.....Mal ehrlich. Macht es Sinn für 2 Wochen Nordsee im Sommer eine Ausrüstung für 600 Euronen zu kaufen? ...Zumal man mit ca. 100 Euro gut hinkommt. Wenn man jetzt Treckingtouren bis an Lebensende plant OK......aber
 
:sneaky:Hey, das kommt mir so bekannt vor:whistle:. So ähnlich hat meine Familie gegen mein erstes Liegerad gewettert....

Du hast nicht Unrecht. Erst mal was günstiges und dann -wenn es bei dieser Urlaubsart bleiben soll- jedes Jahr ein sehr gutes Austüstungsteil. Vorgeschlagene Reihenfolge: Zelt -> Schlafsack -> Matte.

Gruß
Christoph
 
So ähnlich hat meine Familie gegen mein erstes Liegerad gewettert....
O-Ton am Mittagstisch am Karfreitag, nachdem am Vortag ein neues Rad bei mir einzog: "Und? Was kann daaaas jetzt besser als die ganzen anderen?!!!???" ;)

Reihenfolge: Zelt -> Schlafsack -> Matte.
Würde ich ebenso machen.

Ich nutze Zelt, Schlafsack und Matte auch weniger oft als früher; dafür muss es aber anders und *leichter* transportiert werden. Und im Nutzungsfall will ich - neben der puren Nutzung - auch "Spaß am Gerät" empfinden. Es ist ein Unterschied zwischen "Zelt und Auto"-Tour, "Zelt-und-Reiserad-Packesel"-Tour und "Schnell-und-Leicht-mit-der-Randonneuse-ohne-4-Ortliebs-und-Rollen-obendrauf"-Tour ;). Da ändern sich die Anforderungen an die Ausrüstung. Für den zuletzt genannten Tourtyp bin ich zuletzt dann immer auf "Rad, Zahnbürste und EC-Karte" ausgewichen, habe aber unbändige Lust ab und an wieder etwas "wilder / ungebundener" unterwegs zu sein. Also muss jetzt als erstes eine 3-Jahreszeiten taugliche Biwak-Lösung her. Ob echtes Zelt, nur-Biwak-Sack oder eine Tarp-Lösung ist noch offen. Aber es muss vollständig an die linke Gabelscheide des Abenteuer-Fahrt-Rades passen. (Daher verfolge ich den Thread mit Interesse :-B)
 
Diese ultra-leicht-Zelte kommen ja gern auch ohne Gestänge daher, das man dann noch ergänzen muss.
Stimmt, hatte ich oben aber schon mit aufgeführt (auch das Gewicht). Zpacks bietet auf die Zelte abgestimmte und sehr kompakt faltbare Kohlefaserstäbe an.
Macht es Sinn für 2 Wochen Nordsee im Sommer eine Ausrüstung für 600 Euronen zu kaufen?
Muss jeder für sich selbst entscheiden. Wenn das Zeug 10 Jahre hält und Du es jedes Jahr 2 Wochen nutzt, kostet es €2,50 pro Urlaubstag.
 
Zelt -> Schlafsack -> Matte
Aus der Erfahrung heraus:
1) Matte
2) Zelt
3) Schlafsack
Nichts vermiest einem das Campen mehr als eine ungemütliche Unterlage. Zelt und Schlafsack passen im Sommer schon wenns nicht gerade Gewitterregnet..aber das kann man in Internetzeiten gut vorhersehen und rechtzeitig Hotel/Hostel/Herberge anfahren.
Wenn man dann Blut geschmeckt hat will man Wettertechnischunabhängig sein und sucht eh ein Zelt was auch mal einen regengus übersteht.
Tja und ein Schlafsack kann beim Sommerzelten auch gut durch 2 Fliesdecken ersetzt werden...Ein Schlafsack wird erst interessant wenn es extremer wird.
 
Nächte unter freiem Himmel, ein Traum... Damals auf meiner Interrailtour hab ich jede Nacht ohne Zelt geschlafen, herrlich. In Deutschland trau ich mich nicht so recht, ich weiß gar nicht so genau, warum... Hängt wohl auch mit Gewöhnung zusammen.
In Schweden hab ich auf einer Wanderung mal ein Shelter entdeckt: Mitten im Wald stand ein dreiseitig geschlossenes Hüttchen/Abdach an einem Wanderweg. Ich war früh Laufen und erschreckte ein Wanderpärchen, dass heißt, wir uns gegenseitig---waahhh, gemeinsames Geschrei und danach erlösendes Gelächter, ein Erlebnis der besonderen Art...
Solche Shelter gibts bei uns kaum, oder? In Skandinavien hätte ich keine Sorge vor Überfällen, hier schon. Im eigenen Land. Finde ich jetzt doch seltsam. Na, vll. fällt Euch was dazu ein.
Als Notregenschutz reicht dann eine geöste Plane mit etwas Schnur und zwei Weidenruten, das Spartarp für Geizige
Gruß Krischan
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erzähl... :)

(damit kannst Du bestimmt auch zum Campingplatz radeln, also ist es nicht OT :D)

Das muss ein Karfreitag aus der Vergangenheit sein, er ist schon soo lange Mitglied...
 
(damit kannst Du bestimmt auch zum Campingplatz radeln, also ist es nicht OT :D)
Das muss ein Karfreitag aus der Vergangenheit sein, er ist schon soo lange Mitglied...
Nein, es war just der wenige Tage zurückliegende Karfreitag. ;) - Bisher waren alle meine Radkäufe einigermaßen logisch nachvollziehbar (völlig anderer Zweck, völlig anderer Radtyp). Diesmal galt / gilt das aus Laiensicht eher nicht. Ich mach gelegentlich mal was in der Plauderecke dazu mit verlinkten Blog-Eintrag oder so.

Solche Shelter gibts bei uns kaum, oder?
Deutlich weniger als in Skandinavien. In Dänemark ist die Abdeckung wohl auch ganz gut, wie ich aus Berichten weiß. - Bei uns in den Mittelgebirgen (und sich auch auf der Alb etc.) gibt es aber auch die ein oder andere Schutzhütte. Es gibt dazu auch gewiss irgendwelche POI-Sammlungen / Verzeichnisse. ("Müsste man sich mal mit beschäftigen. *hüstel*)

Nächte unter freiem Himmel, ein Traum...
Weshalb ich - wie schon erwähnt - durchaus in Richtung Biwak-Sack oder leichtes Tarp schiele. Die vollwertigen Ultra-Leicht-Zelte haben aus meiner Sicht ein Problem: sie sind doch eher *sehr* klein und in Sitzhöhe / Schlafbreite gern sehr beschränkt. ("Dackelgaragen" halt ;)) - Wenn man denn mal zu zweit unterwegs ist, brauchen 2 solcher Zelte mehr Platz am Rad und mehr Stellfläche als ein 2-Personen-UL-Zelt. Ist man allein unterwegs, ist das 2-Personen-Zelt gern zu groß / zu schwer.

Genau deswegen hatte ich mich "damals" für ein Mountain Equipment Dragonfly 2XT entschieden. Das funktioniert notfalls auch gut für 2 Personen (für mich ist es eher ein 1,5 Personen Zelt und das 3XT dann eher ein 2 Personen Zelt). Es wiegt aber denn auch schon 2,5 kg bei 40 cm x 20 cm Packmaß. Ins Quest kann man das einfach mit rein werfen ;) - Am schon an sich deutlich leichteren Zweirad und in eher hügeligem Gelände will man sich Volumen / Gewicht für den Anteil der zweiten Person dann doch eher sparen. ;)
Fährt man zu zweit, kann man das Zelt auch auf beide Räder verteilen. Es bleiben halt die 40 cm Länge im Packmaß, die irgendwo unterzubringen sind.

-Andreas
 
durchaus in Richtung Biwak-Sack oder leichtes Tarp schiele
wenn man nicht tagelang im Regen unterwegs ist funktioniert das gut. Tarp ist mit einem guten Biwak-sack aber fast unnötig bzw. bringt nur dann spürbar zusätzlichen Komfort, wenn es früh beim Aufstehen gerade tatsächlich regnet. In Summe ist ein Tarp + guter Biwaksack aber auch nicht viel leichter als ein 1-Mann Zelt.
guter Biwaksack heißt für mich: robust und dicht genug, dass von unten nix reinkommt wenn man mal neben die Isomatte in eine Pfütze rutscht - aber trotzdem so atmungsaktiv, dass der Schlafsack vom Kondenswasser nicht völlig durchweicht. Wenn man bei Regen auch ohne Tarp trocken bleiben will, sollte der Sack im Kopfbereicht auch gesichtsseitig komplett abdeckbar sein. Da haperts bei fast allem, was im normalen Outdoorbereich so zu kriegen ist. Habe diesbezüglich sehr gute Erfahrung mit einem Goretex-biwak aus dem Natoshop gemacht. Das Teil kommt original von Carinthia, kostet in Natoshop aber weniger als die Hälfte. Die Bundeswehr-Biwaksäcke aus '3-Lagen-laminat' taugen diesbezüglich auch. Einziger Nachteil dieser Military-teile: sie sind nicht ultraleicht (meiner wiegt so 800gr). Dafür gehen sie auch nicht gleich kaputt wenn man doch mal auf einem Ast liegt.
 
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