Liegerad Empfehlung für UP-Umsteiger aus Mittelgebirgs-Region

Was waren denn die Argumente für das AT2? Ich bin ja kein Fan von innenliegenden Zügen, auch wenn es optisch natürlich deutlich aufgeräumter aussieht.
 
Was waren denn die Argumente für das AT2? Ich bin ja kein Fan von innenliegenden Zügen, auch wenn es optisch natürlich deutlich aufgeräumter aussieht.
Hauptargument war tatsächlich die Zugverlegung und das aufgeräumte Design. An meinem Sequoia sieht das mit den ganzen Kabeln und Kabelbindern nicht mehr so schön aus und mein Argument (damals bei der Anschaffung), dass ein außenliegender Zug unterwegs mal schnell gewechselt ist, hat bis jetzt noch nie gegriffen.
 
Kleines Update:
Heute Morgen hatte ich das erste persönliche Gespräch mit W&W, um die Details zu besprechen. (sehr nett und kompetent)
Ich habe mich überzeugen lassen (nicht überreden lassen!!!), dass ein AT2 bei meiner Konfiguration die sinnvollere Variante und zudem auch leichter ist. Mein geplantes Budget wird damit zwar deutlich überschritten, aber es soll ja auch für die Ewigkeit sein!

Somit wird's ein AT2.

Kleine Anregungen meinerseits zum zukünftigen AT2 (meinen Glückwunsch zur Entscheidung):
-- Bei mir habe ich einen größeren Spiegeldurchmesser (hier 80 mm) montiert
-- Ich fahre auch manchmal mit einem GPS ... d.h. für diese Stromversorgungsleitung habe ich im Ausleger eine SON-Kupplung eingebaut und die zusätzliche Leitung am Vorbau befestigt ... und bei Bedarf wird das GPS einfach angestöpselt. Generell habe ich alle elektrischen Verbraucher (VR-Leuchte, HR-Leuchte und GPS) steckbar mit dem SON verbunden ...
-- Da ich nur einen draht-gebundenen Einfach-Tacho verwende ... habe ich die Signalleitung auch durch die Gabel und das Schaftrohr geführt ... kommt der aufgeräumten Optik entgegen ...
-- Ich verwende bei beiden LR die Tubeless-Version ... nach anfänglichen Bedenken ... kann ich nur dazu raten ... einfach und problemlos
-- Bei der Rohloff verwende ich den Schaltgriff für Linkshänder ... vielleicht muss ich das Ritzel in nächster Zukunft tauschen ... ich bin doch zügiger unterwegs als mit meinem bisherigen Lieger ... aber das Tauschen stellt kein Problem dar ... ich habe auf das Stecksystem umgerüstet
-- Kleiner Gepäcktransport: Mein bisheriger Radical-Rucksack musste mit den Bänder etwas umgearbeitet werden, weil der Netzsitz doch wesentlich breite war als der bisherige Toxy-Schalensitz
-- Großer Gepäcktransport: Hier habe ich mich meinen bisherigen Ortlieb-Motorradtaschen verabschieden müssen ... einfach zu land ... waren für das bisherige 406-LR richtig ... aber beim AT2 nicht einsetzbar ... habe deshalb normale Vaude-Taschen gekauft
-- Transport mit Kfz, Radträger aus AH-Kupplung: Da der Sitz nicht demontiert werden kann, muss man auf die Befestigung achten, insbesondere beim Transport von z.B. zwei Rädern ... mein Radträger ist für drei Räder ausgelegt und ich verwende nur die beiden äußeren Schienen ... geht also.

Noch Fragen ... bitte melden.
 
Falls du noch etwas mehr Geld ausgeben möchtest ;) - aus eigener Erfahrung würde ich das Ösenset sehr empfehlen, die zusätzlichen Befestigungsmöglichkeiten sind super Praktisch. Mit dem Standardgriff schaltet sich die Rohloff durchaus o.k. Das es aber nochmals erheblich bessser geht, merke ich bei jedem Wechsel vom AT2 (bei mir kurzer Griff) zurück aufs AT1 (langer Griff). Also klare Empfehlung: langer Rohloffdrehgriff.
 
Nach den vielen guten Tipps von euch haben wir das Setup nochmal angepasst und finalisiert :

AT2
Farbe: RAL 7016 (Anthrazit- matt)
HR: Rohloff-Nabe mit 15er-Steckritzel
VR: Nabendynamo (SON)
Kurbel: Rotor mit 38er Ketteblatt
Bremsanlage: Shimano XT
Lichtanlage: Edelux und B&M
AppCon3000 mit 3000 mAh Pufferakku und Bluetooth
Tretlager-Vorbau Carbon
Bereifung: Conti Contact Urban 20“ und 26“ (beide tubeless)
Ösenset
Rohloff Schaltgriff lang
Schutzbleche
Gepäckträger aus rostfreiem Stahl
Handyhalter, Flaschenhalter, Seitenständer, Rückspiegel, Klingel

Jetzt heißt es nur noch warten! :D
 
Hallo allerseits,

ich möchte ein kurzes Update zu meiner zweinhalbjährigen Liegerad-Erfahrung mit meinem AT2 geben. Aus diversen Gründen ist das Radfahren in den letzten beiden Jahren leider viel zu kurz gekommen und deshalb bin ich mit dem W&W Alpentourer AT2 seit der Anschaffung gerade mal 3.200 km gefahren. Die längste Tour war knapp über 100 km.

Der Hauptgrund für die Anschaffung war : entspanntes Radeln auf langen Strecken (> 4h) im Mittelgebirge.

Richtig lange Strecken bin ich bisher nicht gefahren, aber sämtliche Ausfahrten, auch die Ü100-Fahrt waren absolut entspannt, keinerlei Verspannungen, keine einschlafenden Hände, manchmal einschlafende Füße, also in Summe so, wie ich es diesbezüglich erhofft hatte.

Flache Strecken und insbesondere Bergabfahrten machen richtig Spaß! Doch bergauf ist es einfach ätzend!!
Dass ich bergauf langsamer als mit dem UP bin, stört mich gar nicht mal so sehr. Es ist nur ungleich anstrengender als mit dem UP und ich fühle mich irgendwie eingeschränkt und ausgeliefert wie in einer Beinpresse.

Beim mühsamen Aufwärtskurbeln habe ich schon mehrfach an einen Verkauf meines AT2 gedacht habe. Bergab verflogen diese Gedanken sofort wieder.

Dieses Jahr will ich den Ötztaler fahren. Derzeit unvorstellbar für mich, dies mit dem AT2 zu schaffen. Vielleicht fehlen mir dazu auch 10-20 Tausend Trainingskilometer. Jedenfalls habe mir kürzlich ein neues Rennrad gekauft (und ein Bikefitting gemacht), mit dem ich den Ötzi fahren werde. Damit macht das Bergaufradeln wieder richtig Spaß. Seitdem steht der Alpentourer erstmal ungenutzt in der Garage.

Ende November gehe ich in den Ruhestand. Dann habe ich deutlich mehr Zeit zum Radeln und gebe dem AT2 nochmal eine Chance, denn ich möchte auf jeden Fall einmal Paris-Brest-Paris mitfahren, wäre dann in 2027. U.a. für solche Strecken habe ich mir den AT2 angeschafft.

Wenn ich ehrlich bin, haben sich meine Erwartungen an die Vorteile eines Liegerades bisher nur zum Teil erfüllt. Und wenn ich mich für ein Rad entscheiden müsste, wäre es definitiv ein UP.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Deinen Bericht.
Und wenn ich mich für ein Rad entscheiden müsste, wäre es definitiv ein UP.
Lieht das vielleicht auch daran, daß Du RR mit Wolf vergleichst?
Hat das RR auch Rohloff, NaDy, Licht usw.?
Bergauf sind wohl die meisten Liegeräder einem RR unterlegen, alleine schon wegen des Mehrgewichts (da gibt es hier sehr viele Beiträge dazu).
Und die nicht ausreichend adaptierten Muskel machen sich sicher auch bemerkbar.
Ich konnte letztes Jahrauf der Spezi endlich einen Alpentourer probefahren und war sehr angetan, und die jungen Wolfs kommen wohl auch ganz gut die Berge hoch.

Ich wünsche Dir, daß Du noch warm wirst mit Deinem Wolf,
wolfson
 
Es ist nur ungleich anstrengender als mit dem UP und ich fühle mich irgendwie eingeschränkt und ausgeliefert wie in einer Beinpresse.
Wenn Du dem Wolf nochmal eine Chance geben willst, dann versuche mal, die Trittfrequenz auch in Steigungen hoch zu halten. Das braucht deutlich kürzere Gänge als Du vom Up her gewohnt bist, bzw. es ist mit einem Up vergleichbar, auf dem Du nie in den Wiegetritt gehst.
"Beinpresse" hört sich eher nach Kraft als nach Drehzahl an, das halte ich auf dem Liegerad für keine so gute Idee.
 
Wenn Du dem Wolf nochmal eine Chance geben willst, dann versuche mal, die Trittfrequenz auch in Steigungen hoch zu halten.
Die Übersetzung dafür hätte @Imi ja. Ansonsten hilft am Berg Gewichtstuning. Bei deinem Graveler hast du bestimmt 5 kg weniger den Berg hochzuschleppen, als mit deinem Wolf, so vermute ich.

Ansonsten könntest du noch die Bremsanker aka Kettenrohre raus schmeißen und mit Kurbellänge/ovalem Kettenblatt spielen, um trotz hohem Drehmoment eine hohe Trittfrequenz über lange Anstiege aufrecht halten zu können.
 
Danke fürs Update - selbst wenn es nicht das ist, was ich gern gelesen hätte.

Aber vielleicht kriegt der AT ja seine Chance noch!

LG Holger
 
Für die PS am Berg hab ich mehr als 3200 km in der Liegeposition gebraucht. Eher 10.000 km.
 
Danke für's Feedback!

Nach meiner Einschätzung liegt es an den fehlenden Trainingskilometern und der komplett anderen (ungewohnten) Sitzposition, dass bergauf keine Freude aufkommt. Im Flachen und bergab empfinde ich die Sitzposition mit dem 30° Sitzwinkel als sehr angenehm, bergauf eher nicht. Wobei ich glaube, dass es nichts mit dem Winkel zu tun hat, sondern mit der grundsätzlichen Liegeposition. Aufrechter sitzen wollte ich keinesfalls auf dem AT2 und flacher (zumindest bergauf) auch nicht. Somit sind die 30° schon gut gewählt.
Je steiler es bergauf geht, desto unwohler fühle ich mich auf dem Liegerad mit dem Kopf unten und den Füßen oben. Und ich vermisse gerade am Berg die Möglichkeit Wiegetritt zu fahren und die Griffposition am Lenker zu wechseln. Nach Jahrzehnten auf dem UP fühlt sich das Liegerad gerade in dieser Position unnatürlich an. Ist einfach so!!!

Meine Übersetzung habe ich am AT2 so gewählt, dass ich die meisten Anstiege mit 80-90er Kadenz kurbeln kann und dies auch bewusst nutze. Allein schon wegen der hohen Kniebelastung fahre ich nur selten niederige Trittfrequenzen.

Ich kann das Gefühl nicht präzise beschreiben, aber mit allen meinen UPs macht "Klettern am Berg" deutlich mehr Spaß. Und die sind nicht unbedingt leichter, ja - teilweise so gar schwerer als der AT2. Somit liegt es nicht am Gewicht oder an zu viel Reibungsverlusten wie z.B. über die Kettenrohre. Ich habe zum Vergleich und zur Orientierung meine Wattmesspedale vom UP an den AT2 montiert. Bei etwa gleicher Leistung fühlt sich das bergauf Kurbeln mit dem AT2 signifikant anstrengender an als mit dem UP und die Oberschenkel brennen viel früher bzw. brennen bei Wattzahlen, wo ich mit dem UP selbst nach Stunden nichts spüre. Dies deutet tatsächlich darauf hin, dass die entsprechende Muskulatur noch nicht entsprechend trainiert ist. Aber wie lange soll das dauern? Ich will in meinem Alter keine Jahre damit verbringen eine Liegeradmuskulatur aufzubauen, sondern Spaß haben.:D

Ich bin wohl nicht der erste und einzige, der wieder vom Liegerad zurück aufs UP gewechselt ist. Soweit ich mich erinnere hat @Fafnir aus ähnlichen Gründen den "Liegen" den Rücken gekehrt. Doch so weit bin ich noch nicht. Wie ich schon schrieb, werde ich es nach dem Ötzi nochmal mit mehr Trainingseinsatz probieren.
 
Ich kann das Gefühl nicht präzise beschreiben, aber mit allen meinen UPs macht "Klettern am Berg" deutlich mehr Spaß. Und die sind nicht unbedingt leichter, ja - teilweise so gar schwerer als der AT2. Somit liegt es nicht am Gewicht oder an zu viel Reibungsverlusten wie z.B. über die Kettenrohre. Ich habe zum Vergleich und zur Orientierung meine Wattmesspedale vom UP an den AT2 montiert. Bei etwa gleicher Leistung fühlt sich das bergauf Kurbeln mit dem AT2 signifikant anstrengender an als mit dem UP und die Oberschenkel brennen viel früher bzw. brennen bei Wattzahlen, wo ich mit dem UP selbst nach Stunden nichts spüre.
Das ist des Pudels Kern. Prima, daß du das mal gemessen hast.
Mein Gefühl beim "Klettern" mit dem Lieger ist ähnlich, wobei ich allerdings auch mit dem Up beim Klettern kein gutes Gefühl habe.

Für die PS am Berg hab ich mehr als 3200 km in der Liegeposition gebraucht. Eher 10.000 km.
Wenn das doch irgendwie schneller ginge!
 
Hallo @Imi , Hallo zusammen,

Nachdem ich in den letzten 2 Jahren mit meinem W&W mit ähnlicher Ausstattung wie bei Deinem u.a. mehrere tausend Kilometer in hügeligem Terrain gefahren bin, bevorzuge ich mittlerweile meinen CHR für sowas. Das W&W ist m.M. nach ein recht guter "Hans Dampf in allen Gassen", ein leichteres und steiferes Liegerad mit Kettenschaltung und schmalen Reifen klettert jedoch noch ein Stückchen besser. Trotzdem wird man auch damit auf Dauer nicht an ein RR heran kommen.
 
da bekomm ich fast Lust ein Liegerad zusammenzudengeln, ähnlich dem Christian Kuhtz Design, Liegerad Langlieger und hinten Sattel statt Gepäckträger als tandem... dann aber für eine Person nutzbar, wenn es lange bergauf geht, wird auf den Sattel gewechselt...Lenkung müsste halt dementsprechend so gebaut werden, dass vom Sattel aus bedienbar...
 
@Imi: Den Faden hast du gelesen? Das könnte dir helfen, die passende Technik zu entwickeln, die Anstiege zu bezwingen. Dann macht der Rest auch wieder Spaß.
 
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