AW: Liegerad bergauf
Ich stelle eher immer wieder fest das hier eher die Hobbyisten und nicht die Liegeradrennfahrer über die Steigfähigkeit klagen....
Hallo!
Ich gehe da konform mit Rene.
Ich habe ja schon an verschiedenen Stellen geschrieben, dass ich direkt hintereinander gute 400 Höhen Meter zunächst mit Cannondale F900 MTB mit zölligen Slicks hoch bin und direkt danach mit RazzFazz mit Heck. Mit RazzFazz war ich signifikant schneller, obwohl ich ja bereits den ersten Anstieg in den Beinen hatte.
Den 10% Effekt kenne ich auch. Führe ich aber eher auf falsche Übersetzung zurück. 39/23 bei 26" machen ohne Wiegetritt bei 10% und mehr einfach keine gute Figur.
Ich kenn nur sehr wenige Liegeräder die am Berg wirklich standfeste Antriebe haben. Irgendwas flext immer. Mit einer speziellen Umlenkrolle die nicht flext habe ich das ZOX um min. eine Leistungsklasse verbessert. Auch beim RazzFazz habe ich die Umlenkrolle verbessert. Das ist der Unterschied zwischen berghoch vorn fahren oder hinterherfahren ... hier in unseren Bergchen aber auch in den Abruzzen.
Die Muskeln die Laktat abbauen können sind ja auf der Liege genauso vorhanden wie Aufrecht. Und die arbeiten immer, auch wenn sie gar nicht arbeiten. Soll heißen, die haben aus meiner Sicht viel mehr Kapazität Laktat ab zu bauen wenn sie "nichts" tun, als wenn sie sogar selber noch welches produzieren.
Was ich mir eher vorstellen kann, das die Venenklappen ab einer bestimmten Neigung Stress mit dem Schließen bekommen und dadurch der Kreislauf an Leistung verliert. Allerdings waren bei einem Test meine Venenklappen derartig gut in Schuss , dass es auch da wohl eine Anpassung geben wird (mein Wert war 37, wobei größer besser bedeutet, 25 wäre für mein Alter schon sehr gut gewesen (Einheit weiß ich nicht mehr))
Ab gut 25cm Tretlagerüberhöhung, je nach Beinlänge, scheint aber ein Grenze erreicht. Das haben zumindest Sascha Recket und ich bemerkest als wird Bernd Buschmeier dazu drängten endlich mal Liegeräder mit Tretlagerüberhöhung zu bauen. Auélien Bonneteau lässt selbst mit seiner sehr flachen Liegeposition RRler am Berg (Zentralmassiv) alt aussehen.
Meine Schlussfolgerung, wer auf der Liege nicht trainiert ist, kommt auch keine Berge hoch, weil die Anpassung fehlt im Liegen Leistung bringen zu müssen. Liegeradfahren hat mich auf dem Up schneller gemacht. Wenn ich allerdings Wintertraining auf dem Up gemacht habe, war ich auf der Liege im Frühjahr langsamer, als wenn ich auf der Liege durchgezogen habe. Mein Bergtraining in den Abruzzen hat mich übrigens Maximalgeschwindigkeit in der Ebene gekostet. Die musste ich mir zu Hause erst wieder antrainieren.
Schlussfolgerung daraus: Das Training muss auf die gewünschte Leistung /Strecke/ Anforderung/ Fahrzeug angepasst sein. Einfach nur fahren bringt es nicht. Dann ist man vielleicht schneller als der Durchschnitt, aber nie wirklich schnell.