Lieferengpässe bei Fahrradteilen

Boah nicht in der Schweiz bestellen, bis das bei einem Ist, bist du echt arm geworden. (Mehr Porto und Zoll)
und bei Reklamation ins Ausland vorallem nicht EU-Ausland, neh Danke!
Zumal bei der Seite nicht eindeutig ist welche Variante du bekommst.
Klar rentiert sich das nicht, es kommt auch noch die Differenz zwischen den MwSt Sätzen (etwas mehr als 10%) dazu. Sollte nur ein Beispiel dafür sein, dass in D nicht lieferbare Ware - wegen des höheren Preises? - am Lager ist. Keinesfalls eine Empfehlung, in CH zu bestellen.
In D würde niemand umgerechnet EUR 10 für einen 20 Zoll Standard Schwalbe Schlauch hinlegen. Da sie dann auch höhere EK-Preise bekommen, liefern die Hersteller halt lieber in die Schweiz anstatt an die "Geiz ist Geil" Deutschland Internethändler (ok, das ist höchst spekulativ). Oder die CH-Händler haben so etwas wie Lagerhaltung, was eben kostet, aber sich in Krisenzeiten auszahlt. Evtl. sind die Sachen in D beim Fachhändler (dessen Grosshändler dann für die Lieferbereitschaft auch höhere EK-Preise zahlt) erhältlich.
P.S. veloplus ist seriös; wenn der AV6 auf dem Foto hat, dann ist der auch auf Lager (merkt man dann ja eh im Geschäft, bevor man zahlt). Finde ich allerdings auch nicht besonders geschickt, die Version nicht klar zu benennen.
Bei einem anderen CH-Händler ist er ebenfalls auf Lager, da kostet der AV-6 "nur" EUR 9: https://bikeimport.ch/shop/product/29806/search_schwalbe schlauch/Schlauch
Bevor es wieder zu Missverständnissen kommt: soll keine Empfehlung bzw. kein Hinweis darauf sein, aus der EU in der Schweiz zu bestellen (was die Händler im Allgemeinen eh nicht akzeptieren). Finde es auch nicht so dramatisch, wenn der Wunsch-Pneu bzw. der Wunschschlauch nicht verfügbar ist, dann bestellt man eben ein anderes Fabrikat (falls das dann verfügbar ist).
 
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Europreis mal 2 in Franken.
bei der Shimano-Kassette waren's ca. 15-20 mehr, beim conti urban pi mal Daumen sind's etwas weniger als 10% Aufpreis, damit die Teile (im Moment noch) verfügbar sind. Unter Berücksichtigung des MwSt Satzes 25-30 bzw. 20% Aufpreis. Falls der höhere VK-Preis überhaupt mit einem höheren EK-Preis in Verbindung steht.
 
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Wenn ich das so höre, dann denke ich, dass die Inflation nicht nur temporär ist und bei weitem noch nicht ihren Höhepunkt erreicht haben wird.

Die Begründung mit den Hamsterkäufen erscheint mir erstmal am Plausibelste. Da ist erstmal nicht gegenzusteuern.
In unserer Firma wird ebenfalls auf Lager gekauft, was man vorher nicht auf Lager, sondern nach Bedarf gekauft hatte.

Ich habe glücklicherweise einen Vorrat an Kassetten und ein paar Ketten sind auch noch da.
Das müsste noch für zwei Jahre reichen. Hoffentlich kann ich dann von der Überkapazität profitieren.
Ich denke aber, dass es dann kaum wieder billiger wird.

Das Fahrradteile-Lager als inflationsgeschütztes Investment.
Ich glaube Gold hat es bereits outperformt.
 
Sammelt Sperrmüll! Nach dem eRadboom kommen die besten Räder weg, rette sich, wers retten kann :)
 
das ist jetzt in unserer Gegend schon zu beobachten: früher hats das so gut wie nie gegeben: Rad vorm Zaum abgestellt mit Zettel "zu verschenken"
Also, wer ein Alltags-up älterer Bauart ohne E will: Augen offenhalten : )
 
Da tun sich ja föllig (füllig?) neue Geschäftsfelder bzw Berufsbilder auf :D Fahrradschlachter...
 
Einige Gründe für Lieferverzögerungen (aus meinem Fachgebiet IT; problemlos auf viele andere Felder übertragbar):
  • Energiekosten und -produktion: Geringere Produktion in China von Material und Komponenten aufgrund zahlreicher Stromausfälle. In China wird der Strom zu 2/3 mit Kohle produziert. Der Preis für die Kohle hat sich vervierfacht, so dass es sich für einige Stromanbieter nicht mehr lohnt Strom zu produzieren und da schaltet man lieber das Werk ab, um nicht mit Verlust zu produzieren. Ebenso gibt es seitens der chinesischen Regierung inzwischen strikte Vorgaben zu Umweltzielen. Die Anbieter setzen das oft einfach mit dem Abschalten der Werke um. Das bedeutet ein Produzent von Komponenten kann nicht produzieren, da ihm schlicht der Strom dazu fehlt. Das betrifft nicht nur Komponenten, sondern zum Beispiel auch wichtige Rohstoffe. Als Folge von fehlendem Strom werden hier einige Millionen Tonnen an Rohstoffen bis zum Ende des Jahres fehlen.
  • Dramatische Preissteigerungen bei Rohstoffen: Kupfer hat sich in den vergangenen 12 Monaten um 50% verteuert, Reinsilizium ist um 200% teurer geworden (das sind die Preise, die ich kenne, zu Alu und Magnesium hat @Jack-Lee ja schon etwas geschrieben)
  • Vorlaufzeiten: Die Knappheit der Komponenten und Rohstoffe wirkt sich dann auch auf die durchschnittliche Vorlaufzeit für Komponenten aus. Vor der Pandemie hatte man Vorlaufzeiten von 6 bis 12 Wochen bei IT-Komponenten, aktuell hat man 16 bis 35 Wochen Vorlaufzeit.
  • Transport: Als wäre das nicht schon genug, kommen dann noch die Schwierigkeiten in der Lieferkette hinzu mit geringeren Anzahl an verfügbaren Containern, geschlossene und überfüllte Häfen in China, den USA, geringere Anzahl an einsatzfähigen Schiffen. Als Beispiel für die gestiegenen Kosten: Im Oktober 2020 kostete ein 40-Fuß-Container 2.500 $, aktuell im Oktober 2021 liegen die Kosten bei 14.500 $ von China nach Europa.
Da sieht man auch auf was für einem zerbrechlichen Gebilde unsere Weltwirtschaft aufgebaut ist. Hakt es an einem Punkt in den langen, langen Ketten zwischen Rohstoffgewinnungen und Endkunden, kann man das vielleicht noch auffangen. Hakt es an mehreren Stellen, geht es nur noch schleppend voran.
 
In China wird der Strom zu 2/3 mit Kohle produziert. Der Preis für die Kohle hat sich vervierfacht, so dass es sich für einige Stromanbieter nicht mehr lohnt Strom zu produzieren und da schaltet man lieber das Werk ab, um nicht mit Verlust zu produzieren. Ebenso gibt es seitens der chinesischen Regierung inzwischen strikte Vorgaben zu Umweltzielen. Die Anbieter setzen das oft einfach mit dem Abschalten der Werke um.
Ist jetzt die Frage, ob das insgesamt dann nicht doch eher eine positive Entwicklung ist. Weniger Kohlestrom, weniger Produktion. Ich kann daran nicht viel schlechtes erkennen. Das ewige Wachstum und endloser Konsum ist doch eh nur eine Wahnvorstellung.
 
Mit ein bißchen Suchen habe ich aber heute alle meine Verschleißteile (Ketten, Schaltzüge, Trigger) in unterschiedlichen Shops zu aktzeptablen Preisen bekommen. Aber sehr oft "nicht lieferbar" gesehen. Ich habe das Gefühl, wir nähern uns langsam der Zombieapokalypse...
 
Das scheint alles nur für die derzeit gängigen Komponenten zu gelten. Ich brauchte einige Teile fürs Allewedder. Kette 8-Fach und 8-Fach Kassette ohne Probleme innerhalb von 3 Tagen bekommen.
 
Falls noch jemand 9 Fach Kassetten und Ketten benötigt, Bike-Box scheint ANGEBLICH etwas auf Lager zu haben. CS-HG400 und CN-HG93 wurden mir beide als lagernd angezeigt.
 
Ist jetzt die Frage, ob das insgesamt dann nicht doch eher eine positive Entwicklung ist. Weniger Kohlestrom, weniger Produktion.
Gleichzeitig baut China massiv bei den erneuerbaren Energien aus. Also irgendwann im nächsten Jahr geht es wahrscheinlich weiter wie bisher.
 
Fehlende Ritzelpakete konnte ich noch bekommen, Ketten sind noch da, sodass die diversen Velos der Familie nach dem Winter gewartet werden können. Nur ein neues Vierkanttretlager fehlt noch. Da hoffe ich mal auf Radplan Delta. Oder kennt jemand noch eine andere Quelle?
 
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Wenn es nicht an Corona liegt, was ist der Grund für die schlechte Verfügbarkeit von Fahrradteilen?
Ich denke Corona trägt zum größten Teil dazu bei. Gestiegene Nachfrage an Fahrrädern aufgrund des Fahrrad-Booms der durch die Lockdowns in der westlichen Welt ausgelöst wurde. Kleine Lagerbestände wurden leergekauft, Produktion kam nicht hinterher. Dazu kamen dann gestiegene Preise von Energie, Rohstoffen & Transport.

Eigentlich wurden/werden viele dieser Energieengpässe erst in 20-40 Jahren erwartet und da ging es überwiegend um Edelmetalle KLICK
 
Ja jetzt hats halt die internationalen Just-in-time Lieferketten (Lagerbestand wollen wir ja nicht bezahlen, geiz ist geil, und die Komponenten vom letzten Jahr unverkäuflich) kurz mal durchgeschüttelt. Kleinere Produktionsausfälle gepaart mit Fahrradboom in Europa. Jetzt baut sich das aufgrund etablierter Marktmechanismen wieder neu auf. Es wird Überschwinger geben wie bei jeder Regelung die schnell reagieren muss, und danach ist alles wieder beim alten. Das hat nichts mit längerfristigen Einflüssen wie Ausgehen von Rohstoffen zu tun. Alles wird gut. Die Zeit und die (gaaanz bösen) kapitalistischen Mechanismen werden es richten. Das ist nichts im Vergleich zu planwirtschaftlich bedingten Engpässen. Man erinnere sich dass im einen Teil von Deutschland die Lieferzeit für ein Auto 18 Jahre betrug. Also take it easy. Nicht gleich hyperventilieren.
 
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