Liebeserklärung an vollgefederte Kurzlieger

Ich war heute bei sonnigen 10 - 15 C mal wieder mit meinem vollgefederten 500 € Optima Lynx Kurzlieger unterwegs. Und ich muss sagen es war geil... Fernab vom Verkehr zwischen Schwarzwald und Schwäbische Alb hab ich mein treues Gefährt über 5:30 h, 95 km und 1200 Höhenmeter mit einigen 12 - 14 % Steigungen vor allem über Wald und Wiesenwegen geprügelt und mich gefreut was die Federung alles so an Schlaglöchern, Bodenwellen und Schotter wegschluckt.

Da ich nach 85 km immer noch Bock hatte, hab ich sogar noch ne Verlängerung dran gehängt. Zu Hause angekommen waren zwar die Beine ordentlich k.o. aber sonst hat mir nach nem ganzen Tag Wald- und Schotterwege nichts weh getan. Welches Gefährt kann da bitte mithalten.

Auf meinem UP Hardtail hätte ich das früher auch fahren können, mein Hintern, meine Schultern und meine Handgelenke hätten sich sicherlich aber schon nach 2/3 der Fahrt gemeldet und es wäre eher ein durchkämpfen als ein Genuss gewesen.

Klar bin ich in meinem Highracer ohne Federung und mit niedrigerem Gewicht schneller, aber da knallt mir auch jeder abgesenkte Bordstein und jedes Schlagloch in den Rücken und ich muss mir viele Wege mit dem lästigen Straßenverkehr teilen. Wald- und Wiesenwege sind deutlich ruhiger und spannender zu fahren.

Ich schätze bei meinem Optima Lynx auch das kleine 20 Zoll Vorderrad welches mich schnell mit dem Fuß auf den Boden kommen lässt mir so eine bessere Sicherheit vermittelt und mich uneingeschränkt in engen Kurven lenken lässt. Auch die Stuttgarter Innenstadt ist damit kein Problem.

Die Federung vorne ist finde ich auch ein echter Sicherheitsgewinn und lässt mich auf vielen Wegen schneller fahren weil ich mir keine Sorgen machen muss oder abbremsen muss für Schlaglöchern, Bodenwellen oder abgesenkte Bordsteinkanten.

Verstehe nicht warum ich bei uns in der Gegend so gut wie keine Kurzlieger fahren sehe. Meiner Meinung nach gibt es, Fitness und Training vorausgesetzt, kein besseres Gefährt für lange Touren durchs Grüne.

Freue mich über eure Meinungen zu Vor- und Nachteilen und Erfahrungen mit Kurzliegern :)

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Jaaa :giggle:
Bei mir ist es das Toxy Flite. Eigentlich ein kleiner Stadtquirl, kurz mit 2*20". Aber die Federung macht gut was her und Platz für Reifen hat es auch, deswegen wird's jetzt auf Offroad optimiert. Getriebeschaltung, damit kein Schaltwerk bei 20" im Dreck hängt und trotzdem viel Umfang in der Schaltung. Vorne 56mm Stolle (noch bisschen Platz übrer), hinten 54mm Noppen. Dann noch versuchen, die Sitzhalterungen für den Schwerpunkt zu optimieren.
Ach, den Lenker aus dem Gravel-Bereich nicht vergessen, der durch seine Breite und die gewinkelte Handhaltung eine viel stabilere Verbindung zwischen Fahrzeug und Fahrer ergibt.

Auch in der Stadt bügelet mir das Schätzchen fiesestes Kopfsteinpflaster und sogar Radwege weg ( ;) :D ). Nur einen nicht(!) abgesenkten Bordstein hoch(!) würde ich mich eher mit dem Fatbike trauen, wenn ich denn den Reifendruck auf Asphalt eingestellt habe. ;)
 
@HenriP das Flite finde ich auch super. Dachte auch mal ne Weile Ich bräuchte nenn Faltrad. Mein Grasshopper hab ich dann aber über ein Jahr kein einziges mal gefaltet :D Ich bin grade abwechselnd mit dünnen Schwalbe Marathon Racern und Kojaks unterwegs... Auf Asphalt laufen die mit 6 bar super und im Gelände kommt die Federung zum Einsatz. Klar bei Matsch muss man nen bisschen aufpassen. Aber die dicken MTB Reifen haben mir einfach einen viel zu hohen Rollwiderstand bei längeren Touren
 
Habe mit MTB-Reifen noch nicht viel Erfahrung (nur das Fatbike), aber das sind jetzt vorne ein ganz dünner, weicher MTB mit schnellem Profil und hinten Gravel mit noch engeren Noppen. Beides wird tubeless.
Und dann habe uch ja noch andere Laufräder mit anderen Reifen zum wechseln. ;) 35-451 BMX-Rennreifen fast Slick. (Und wahrscheinlich kann ich auch immer noch einen mit 50-406 Stadreifen woanders wegnehmen, dann nur langsamere Auslegung der Schaltung. Gut für beladene Straßenfahren, auch mal mit Anhänger.
 
Empfinde und sehe das ganz genauso wie du. Dass man so wenige solcher Liegen sieht, ist aber kein Wunder, wenn ich mir ansehe, was die Hersteller heute so anbieten.
Gruß
Uli
 
Welches Gefährt kann da bitte mithalten.
Das Condor, das ich früher hatte.

Es kann die von Dir beschriebenen Vorteile - die ich sehr gut nachvollziehen kann - wohl noch etwas besser als das Lynx mit dem kleinen Vorderrad.

Allerdings mit entsprechend hohem Sitz. Ich bin ca. 1,80 und nach Einbau der Federgabel so grad noch vernünftig mit den Zehenspitzen auf den Boden gekommen.

Wie gut das über Hindernisse drüberging, aus dem Bankett wieder zurück auf den Asphalt oder auch über Gehsteigkanten rauffuhr, etc... war echt toll. Ein schweres Rad, aber das macht nicht so viel, wenn man nicht so oft bremsen muss... :)
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nach 85 km ... noch ne Verlängerung dran gehängt ... die Beine ordentlich k.o. aber sonst ... nichts weh getan. Welches Gefährt kann da bitte mithalten.
Auch da volle Zustimmung. Ich bin mit dem Condor auch Touren gefahren, wo ich unterwegs den Reifendruck reduziert habe, weil der Schotter so übel war, es manchmal tragen musste, etc...

Und die 85 km sind sicher keine Grenze. :)

Viel Spass mit dem Lynx, Harald
 
Als Kompromiss zwischen Leichtlauf und Geländesicherheit kann ich die Conti Double Fighter III bzw. Schwalbe Hurricane empfehlen.

Ich hatte auf meinem CC-Hardtail und auch vor dessen Umbau auf dem Offroad-Hochlieger zunächst Stollenreifen, fahre aber hauptsächlich Asphalt/Schotter-Mischstrecke und selten mal einen echten Single-Trail.
Deswegen bin ich auf "All Terrain" gewechselt und habe es bisher nicht bereut.
 
Deshalb habe ich noch die SPM und das mit Federgabel aufgerüstete M5 Streetlegal im Fuhrpark. Das M5 steht normalerweise auf der Rolle, wird aber alle paar Jahre bei schönem Wetter mal "ausgeführt" und ist ein ebensolcher "Publikumsmagnet" wie meine Eigenbauten und das Musashi. Da kommt die SPM leider nicht 'ran...

Die hatte aber im letzten Sommer Gelegenheit, ihre Qualitäten auszuspielen - besonders bei schlechteren Radwegen und Nachtfahrten im Allgemeinen genieße ich den Fakt, einfach überall drüberfahren zu können, ohne Schäden an Mensch und Material befürchten zu müssen - die Federung bügelt halt (fast) alles weg. Man sieht nachts manche Sachen einfach nicht oder eben zu spät.

Und Ortsdurchfahrten mit Radwegen, die ständig von Straßen mit abgesenkten Bordsteinen gequert werden, machen so zwar auch keinen Spaß, verlieren aber zumindest ihre größten Schrecken.

So gut (oder ehrlicherweise sogar etwas besser) kann das in meinem Fuhrpark nur das Spirit aus demselben Hause. Das ist aber speziell dafür gemacht und hat dafür andere Nachteile...alles Gute ist halt nie beisammen...

Noch ein großer Vorteil der SPM sif durser Tour war die moderate Sitzhöhe - obwohl sie mir im Normalfall etwas zu niedrig daherkommt, war ich in dem Falle froh darüber. Ich hatte mir irgendwas am Hüftgelenk ausgewischt und hätte mit einem höheren Rad echt Probleme beim Auf- und Absteigen gehabt.
Das ist zwar am zweiten Tag genau so plötzlich vergangen, wie es gekommen ist, aber das weiß man ja nicht, was das Alter noch so für Überraschungen auf Lager hat. Deshalb wird die SPM wohl das letzte Liegerad sein, was mich verlassen muss, wenn's irgendwann nicht mehr zum Fahren mit dem Einspurer reicht...

LG Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
vor allem über Wald und Wiesenwegen geprügelt und mich gefreut was die Federung alles so an Schlaglöchern, Bodenwellen und Schotter wegschluckt
Hallo Olli, mit welchen Reifen (und Reifendruck?) bist du auf Schotter so sicher unterwegs?
(Stimme dir sonst voll zu, meine HPV Streetmachine ist auf ziemlich allem Terrain eine sichere Wahl, allerdings muß ich wegen Traktionsverlust am Hinterrad bei Schotter aufpassen. Deshalb meine Frage - bei mir Schwalbe Marathon).
 
@claus ich bin von größer 2 Zoll MTB Reifen (Smart Sam) über Big Ben, Marathon Plus, Marathon, Marathon Racer, bis 1,3 Zoll Slicks (Kojaks) schon ziemlich alles durch. Bei den dicken Reifen ist die Traktion und der Komfort bei Unebenheiten und Matsch schon toll, dafür spüre ich dass Gewicht und den Rollwiderstand aber sehr deutlich im Vergleich zu dünnen harten glatten Reifen. Ich bin aktuell tatsächlich auf den dünnen Kojaks unterwegs. Die Vollfederung sorgt trotz der dünnen harten Reifen für ausreichend Komfort. Matsch und groben Schotter erkenne ich in der Regel rechtzeitig, so dass ich abbremsen und mit konservativen Lenkmanövern sicher drüber komme. Marathon finde ich aber auch nenn guten Kompromiss aus Pannenschutz, Komfort und Effizienz, wenn nicht zu dick. Kommt natürlich aber auch auf die Wege bei dir in deiner Gegend und deine Präferenzen an.
 
allerdings muß ich wegen Traktionsverlust am Hinterrad bei Schotter aufpassen. Deshalb meine Frage - bei mir Schwalbe Marathon

Das letztemal wo es mich hingelegt hat, bin ich mit einem Marathon Plus auf Schotter gerutscht. Aber auch den Marathon Greenguard find ich als Gravelreifen suboptimal. Je nach Laufradgröße würde ich eher zu einem Gravelreifen, Contact Urban, Billy Bonkers, …, die auch bei niedrigerem Luftdruck gut rollen bzw. bei etwas höherem Luftdruck noch geschmeidig genug sind.
 
Hallo,

Ich besitze eine Speedmachine als S Pedelec.

Ich kann es auch nicht ganz verstehen warum es so wenig 2 Rädrige Liegeräder auf der Straße zu sehen gibt.
Es gib nichts besseres als eine 2 Rädrige Liege.

Und grade die E Speedmachine 45kmh als S Pedelec ist echt eine Wohltat.

Bin ne 8% ige Steigung mit 40kmh hoch gefahren.
Das Ding ist echt der Hammer.

Ich hoffe das ich mit dem Tollen Fahrzeug mehr Leute mit dem Liegerad Virus anstecke vorallen
wenn ich Bergauf mit 40kmh hoch schieße kommt das richtig Geil rüber.

Leider muss ich immer mit einem Normalen Fahrrad die Arbeit erledigen.
Das Normale Fahrrad ist kein Fahrrad sondern ein Foltergerät.

Nach 45min tut mir der Rücken weh dann ist es unbequem, langsam und ineffizient .
Würde ich damit nicht mein Geld verdienen hätte ich den misst schon längst gegen die Wand geworfen.
Bin gestern Nacht im Wiegetritt auf der Ebene noch nicht mal über 21kmh gekommen.

Also wenn es keine 2 Rädrige Liegeräder mehr geben würde und auch keine Velomobile,
würde ich wieder Automobil fahren.

Ach ja ich muss ja die Marathon + Reifen fahren wegen der Zulassung.
Aber ich finde die Reifen echt super.
Halten lange, sehr gut gegen Pannen geschützt und Rollen gut.

Also vom Roll Wiederstand zwischen Marathon + und Racer könnte ich keinen Unterschied spüren.

Gruß Hans-peter
 
Zwischen Marathon+ und Racer liegen doch Welten (finde ich). Am S-Pedelec darfst Du auch andere Reifen fahren, solange die Reifenbreite stimmt und der Reifen für 45 km/h zugelassen ist (E-50 / ECE-R75).
 
Der potente E-Motor in der S Pedelec Speedmachine verfälscht vielleicht etwas die Wahrnehmung ;) ich finde den Unterschied zwischen Marathon Racer und Plus auch krass. Zweitere fühlen sich im Vergleich an als würde man mit leicht angezogenen Bremse fahren :D aber fahren würde ich die S Pedelec Speedmachine auch mal gerne
 
Am S-Pedelec darfst Du auch andere Reifen fahren
Bin jetzt nicht sicher, ob es nicht so war, dass es für jedes Fahrzeugmodell eine Liste vom Hersteller gibt, welche Teile einfach dran gemacht werden dürfen und man andere Teile, solange sie von deren Hersteller freigegeben wurden, dann extra in den eigenen Fahrzeugpapieren für das Exemplar eintragen lassen muss.
(Das geht hier jetzt vom Thema ab und müsste anderswo geklärt werden. Falls die Aussage so nicht richtig gewesen sein sollte, könnte sie hier nur nicht einfach so stehen gelassen wersen.)
 
Heute in der Sonne gemütlich 30 km zwischen Fürth und Erlangen hin und her, dabei einkaufen mit dem Six. Untenlenker - Panoramablick garantiert. Radwegkanten an Kreuzungen, Wurzelaufbrüche - egal, die Federung bügelt es aus. Dank der Sitzhöhe guten Blickkontakt zu den Autofahrern. Vor dem Laden abstellen, volle Satteltaschen einfach dran klicken, da wackelt nichts, es lebe der Seitenständer an der Schwinge. Dann wieder einfach Beine hoch und bequem heimcruisen, herrlich. Es gibt leichtere Räder, schnellere, tiefere … das Six ist einfach nur einladend bequem und saupraktisch für den Alltag.
 
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