Hallo,
Der anschließende Weg entlang der E45 führte uns u.a. durch Dorotea, welches, wie Vilhelmina und Fredrika auch, nach der Frau von König Gustaf VI. Adolf von Schweden benannt worden sind und welche dort in traditioneller samischer Tracht auf einem Wandgemälde dargestellt worden ist.
Am Ortsausgang habe ich dann noch das in Form einer Zeltkote (bzw. Lavvu) gestaltete Empfangsgebäude des hiesigen Campingplatzes fotografiert. In Strömsund fand, als ich die Stadt durchquert habe, am Ufer des Ströms Vattudal ein Fest mit Livemusik statt, was viele Leute angezogen hat. Dementsprechend lebhaft ist, trotz der späten Stunde, der Verkehr gewesen.
Nachdem ich mein Tagespensum von 250 Km erreicht hatte, wollte ich mir eigentlich einen Platz zum Schlafen suchen. Doch jedesmal waren an den in Augenschein genommenen Stellen sofort die Mücken in Massen zur Stelle, so daß ich rasch wieder das Weite gesucht habe. So ist die Nacht dahin gegangen.
In Hammerdal ist mir dann ein holperndes Geräusch vom Hinterrad aufgefallen, welchem ich auf den Grund gegangen bin. Wie sich bei näherer Betrachtung herausgestellt hat, hat auch bei dem auf dem Hinterrad montiertem Reifen die Flanke angefangen, sich leicht nach aussen zu Beulen. Also habe ich an einer Bushaltestelle im Ort das HR ausgebaut, um die Situation zu begutachten. Das war gut, denn an einer Stelle hat sich bereits ein Riss gebildet. Zur 1. Hilfe habe ich die Stelle mit Nadel und Faden, welche ich für Reparaturen im Gepäck habe, genäht. Mit einem mulmigen Gefühl bin ich danach weiter nach Östersund gefahren.
In Lorås bin ich so müde gewesen, dass ich mich für ein bis anderthalb Stunden in ein Bushäusschen zum Schlafen gelegt habe.
Zu allem Unglück hat dann auch noch ein konstanter Regen eingesetzt, welche die Stimmung in den Keller geschickt hat. Darauf musste ich mir erstmal ein Stück Schokolade gönnen, um das Tief zu überwinden.
Langsam schleppte ich mich weiter und der Gruß eines entgegen kommenden Motorradfahrers und die Anteilnahme eines Wohnmobilisten bei einem Pinkelstopp auf einem Rastplatz halfen mir, die Motivation soweit zu steigern, das ich frohen Mutes auch die restlichen Kilometer bis Östersund hinter mich bringen konnte.
Nach einigem Suchen habe ich endlich die Kontrolle in der Jugendherberge der Stadt gefunden. Hier gab's dann erstmal ein Zimmer, ein warmes Essen und eine heiße Dusche.
Da ich bereits in Lorås einen Hilferuf an meine Bekannten aus der schwedischen Liegeradgemeinschaft geschickt hatte, konnte ich anschließend, wenn auch erfolglos, 1-2 Supermärkte nach einem Ersatzmantel durchforsten.
Morgen werde ich in der Stadt ein paar Fahrradläden aufsuchen, um hier mein Glück zu versuchen. Bitte drückt mir die Daumen, ansonsten ist LoSS für mich gelaufen... .