Rennen LEM - Das 1. Zeitfahren der Leipziger Spezialradfreunde

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Hallo zusammen,

unser erstes Zeitfahren des Leipziger Stammtischs ist Geschichte. Erstmal das Wichtigste: Keine Unfälle oder Pannen beim Zeitfahren, alle sind wieder wohlbehalten zuhause angekommen.

Zur Vorgeschichte, ein paar von uns sind schon ein paar mal bei HHB gestartet. Das ist halt immer ein hoher logistischer Aufwand. Außerdem ist die B5 nicht für alle ein Genuss. Daher kam der Wunsch bei @uage auf, so etwas ähnlich lokal zu machen. Obwohl ich selbst keinen Teilnahmedrang an "Rennen" verspüre bin sind @tbecker77 und ich an die Organisation gegangen. Prämissen: Start in Leipzig; ein Ziel, von dem man aus mit dem Rad zurückfahren kann; möglichst verkehrsarme Strecken sollten möglich sein; ein netter Abend danach war gesetzt und nach Möglichkeit ein paar Metropolen verbunden werden. Thomas kannte über einen Freund eine nette Gemeinschaft in Magdeburg, die Vitopia eG, die auch eine Radfahrerherberge im wunderschönen Herrenkrug an der Elbe in Magdeburg betreibt. Da die erste Auflage in Coronazeiten stattfand und wir sozusagen erstmal schauen wollten, ob das überhaupt funktioniert, war ein überschaubares Teilnehmerfeld geplant. Somit sollte die Herberge unser Quartier werden. Wie kommt man in ca. 270km von Leipzig nach Magdeburg? Klar, über Erfurt. Das war auch schon Teil unseres Jubiläumsflèches zur Wartburg in grauer Vorzeit. Start, Kontrollpunkt und Zeil sollten aber möglichst am Startrand liegen, um Tempohatz durch den Stadtverkehr vorzubeugen. Daher der Start an der Leipziger Radrennbahn im Süden, eine Kontrolle kurz hinter der Startgrenze im Erfurter Osten und das Ziel an der TU-134 im Magdeburger Süden.

Der Termin wurde auf deutlich vor HHB festgelgt, die WM hatten wir nicht auf dem Schirm aber von uns Leipzigern wollte oder konnte dann eh keiner hin. Deutlich nach unseren Planungen kam die Ankündigung des Bennewitzer Jubiläumsbrevet am gleichen Datum. Das war sehr schade. Aber unser Zeitfahren lief ja ebenfalls im Randonneurstil. Kein Support unterwegs. Da das Teilnehmerfeld immer kleiner wurde auch ohne besetzte(n) Start, Kontrollstelle und Ziel. Auch die ursprünglich geplanten festen Startzeiten waren nicht nötig. Für die Route war jeder Teilnehmer selbst verantwortlich.

Außerdem gab es natürlich auch eine Touristiktour Leipzig - Magdeburg. Ich hatte mir blöderweise am Dienstag eine leichte Knieverletzung eingenfangen, humple seither ein bisschen und wollte nicht mal die kleine Tour riskieren - nur Brommi und Bahn. Also drei für die lange Strecke, 4 Supporter von Leipzig, einer stieß aus dem Mansfeld zur Supporterrunde und habe die Fressalien und den "Pokal" gliefert;-)

Zum Zeitfahren selbst und zur Touristikrunde können sich die anderen äußern. Bei mir gab es noch einen Startkaffee für die Supporter, die dann mit den unterschiedlichsten Radtypen die Strecke unter die Räder nahmen.

Das Zeitfahren selbst war an Position 1 und 2 unglaublich knapp, nur 2 Minuten Unterschied auf den ca. 270km. Sieger ist @uage in EVO K mit 7:38, gefolgt von Alex (Dein Username hier ist mir gerade entfallen) im DF XL und 7:40. Unser Profimusiker in seinem Quest XS war deutlich länger unterwegs, aber auch mit längerer Strecke.

Nach dem Eintrudelnder der ersten Zeitfahrer gab es ein Zielradler und die erste Suppe, nach Ankunft der Supporter das Abendessen, diverse Getränke und Gespräche und nach Ankunft vom Zeitfahrdritten dann die Siegerehrung mit Champagner, Pokalübergabe und ein paar kleinen Präsenten.

Der Abend war dann noch lang und schön, auch die WM-Ergebnisse wurde diskutiert;-) Aber schon um 8 am nächsten morgen war @michiq_de mit den Semmeln vom Bäcker da und nach dem Frühstück ging es wieder in die Heimat. Da ein Platten 5km vorm Ziel für unseren australischen Triker; ansonsten war wohl alles schick.

Trotz meiner nur eingeschränkten Teilnahme hat es mir viel Spaß gemacht, Danke an alle Beteiligte und vor allem auch an @tbecker77 für die Organisation und seine Frau für die Stiftung zweier Sachpreise! Ein besonderes Dankeschön geht auch nach Hamburg an @Radwunschmeister für seine Beratung bezuglich der Organisation und das Aufzeigen rechtlicher Fragen!

Meine Bilder habe ich hier im Album abgelegt.

Viele Grüße,
Frank
 
zur Touristikrunde können sich die anderen äußern.
Ich bin einen Teil der Touristik-Supporter-Runde gefahren.
Ich bin in Mansfeld gestartet und mit schönem westlichen Rückenwind entspannt zum Treffpunkt im Anhaltischen gefahren. Natürlich war ich viel zu zeitig da. Nach einigem Hin-und-Her fand ich das zum Mittagessen auserkorene Hotel, das leider geschlossen war. Wir konnten dann auf dem naheliegenden Stadtfest unseren Hunger mit Bratwürsten stillen, dabei wurde die lange Wartezeit Blasmusik untermalt.

In unserer Supportertruppe fuhr auch ein Lastenrad und, wie Frank schon erwähnte, ein australischer Triker mit. Dadurch war das Reisetempo recht moderat, weswegen wir erst gegen 18:30 am Ziel ankamen. Dennoch habe ich große Achtung vor der Leistung, ein Lastenrad mit Riesenalubox bei Gegenwind soweit zu "stemmen". Zur Entlastung des Fahrers habe ich mal einige km das Rad bewegt, ich fands ganz schön schwer.
Auch unser australischer Mitfahrer verdient lobende Erwähnung. Er hatte sich ziemlich verausgabt (nach seinen Worten) und hat die gesamte Strecke auf seine E-Unterstützung verzichtet.

Auch wenn ich immer nur mitfahrender Zeuge war, die erstaunte Aufmerksamkeit der Passanten bezüglich @tbecker's VM war schon köstlich. Ich habe erstmalig aus der Nähe die Kommentare und Reaktionen beobachten können.
"Guck mal, ein Tretauto"
ein anderer Knirps: "So ein Auto möchte ich auch"
2 ältere Damen: "Ach, Sie müssen darin treten?"
Auch eine Streifenwagenbesatzung zeigte an einer geschlossenen Bahnschranke lebhaftes Interesse.

Route (nach Radweit) östlich Bernburg, Nienburg, Calbe, Barby, in Schönebeck über die Elbe, ostelbisch durch MD bis an den nördlichen Stadtrand.
(meine Route zurück: westelbisch bis Nienburg, an der Saale entlang via Bernburg nach Alsleben, quer "durchs Land" nach Mansfeld)

Fazit:
schöne Tour, Wetter hätte besser sein können (3 Regenschauer), nette Gespräche, intensives Diskutieren der ökologischen Lage beim Frühstück, gerne wieder. Vielleicht nehme ich mir die gesamte Strecke nochmal vor, wenn es länger heller ist und etwas wärmer.

Viele Grüße
Michael
 
Bevor ich es mit einer Zusammenfassung des "Renngeschehens" versuche, geht ein großes Dankeschön an die Herren @frankw und @tbecker77 für die Organisation eines brevet-ähnliches Zeitfahren direkt vor unserer Haustür. (y)(y)(y) In jeder Hinsicht gelungen!
Nachdem der Plan seit Sommer stand, wäre ein geordnetes Training nur angemessen gewesen. Daraus wurde aus familiären Gründen wieder mal nichts und so hat man direkt die erste Ausrede, falls es nicht so läuft. Für die erste Austragung war ja nur eine kleine Starterzahl geplant und als diese dann noch etwas weiter schrumpfte, zeichnete sich ein Duell mit @Cyclewolf ab :D
Für die Strecke durch Thüringen und die Harzausläufer in Sachsen-Anhalt musste ein Umwerfer ins K. Endlich war der Druck da, diese Baustelle zu beenden. Der Test verlief halbwegs erfolgreich. Das Hochschalten vom 44er auf das 70er könnte besser sein, naja, wird schon gutgehen, braucht man höchstens einmal oder so.. Die Konkurrenz fährt mit Schlumpf, da muss jeder Schaltvorgang sitzen :sneaky: Die noch immer fehlenden Gepäckfächer im K machen es zwar sehr sportlich aber auch unpraktisch für solche Vorhaben. Und so nimmt man nur das Nötigste mit und selbst davon packt man einen Teil in die Fahrzeuge der anderen Teilnehmer. Dazu später noch ein Satz. Die letzte Entscheidung vor dem Start war, ohne Haube zu fahren. Da die Lüftung im K noch nicht optimal ist und ich ohne Haube nicht dramatisch langsamer bin, haben deren Nachteile schon öfter überwogen. Dazu kommt die frische Luft und das Cabriofeeling.
8:13 Uhr erfolgte der selbständige Start an der Leipziger Radrennbahn. Nach wenigen Minuten lag Leipzig im Rücken und die erste Stunde führte über schnelle B-Straßen bis ins Burgenland. Der zweite Abschnitt war rauer, hügeliger und kurviger aber verkehrsarm. Die Strecke war auf wenig Höhenmeter optimiert. Dazu kamen schöne Aussichten wie z.B. auf die Burg Saaleck. Kurz vor Erfurt war ich an @Cyclewolf herangefahren, der 9 Minuten vor mir gestartet war. Leider gab es da schon leichte Wadenkämpfe und so kehrte ich kurz im Erfurter Netto ein, um den Mineralhaushalt in den Griff zu bekommen. Mit geschätzt 5 Minuten Rückstand ging es in Richtung Magdeburg weiter. Zuvor bat ich um die Beförderung meiner Badelatschen im XL, damit diese nicht ein weiteres Mal in Richtung Hinterrad wanderten :X3: Die Bergwertung der Strecke lag etwas nördlich von Sangerhausen mit einem schönen Anstieg von ca. 200 HM. Zwei ältere Damen verrieten, dass das orange XL mit etwa 5 Minuten Vorsprung gesichtet wurde. Dazu die klare Feststellung: "Den bekommen sie nicht mehr." Da ich in der Abfahrt und bei Seitenwind vorsichtiger bin als @Cyclewolf, war davon auszugehen, dass das zutrifft. Immerhin, das Hochschalten nach den Anstiegen klappte, wenn auch mit einiger Vorsicht und nicht besonders schnell.
Das letzte Drittel war überwiegend flach, seitenwindlastig und verlief über vergleichsweise wenig befahrene B-Straßen. Senseits der 70 hieß es auch manchmal leicht abbremsen. Dann nochmal ganz leichte Steigungen auf der B-Straße, ein schöner Regenguss, der aber höchstens für das Navi zum Problem werden konnte und "schon" war das Ziel am Flugplatz im Süden von Magdeburg erreicht (Bruttozeit 7:38). @Cyclewolf war bereits da und wechselte wegen eines Schleichers den Schlauch.
Insgesamt bin ich mit der Fahrt und dem K ziemlich zufrieden, auch da aktuell die liegenden Alltagskilometer fehlen. Meine Durchschnittsleistung lag bei knapp 140 Watt (laut Strava 133) bei 72 kg. Gemessen wurde mit P2M. Das K lief auf Conti 5000 hinten und Schwalbe One (Addix) vorn, jeweils mit Butylschläuchen.
Aus meiner Sicht war die Strecke abwechslungsreich und vielseitig in ihren Anforderungen. Der Teils weniger gute Belag auf dem Abschnitt nach Weißenfels bis ca. 20 km vor Erfurt geht gerade noch in Ordnung. Die Anstiege sind immer mäßig. Hier und da kann man sicher noch optimieren, wenn es denn bei der Strecke LE-EF-MD bleibt. Wer aus Leipzig bzw. dem Süden kommt, hat für die Heimfahrt am Sonntag eine flache und verkehrsarme Strecke vor sich. Die wäre als Zeitfahren auch möglich, aber irgendwie auch langweilig. Das bleibt Geschmackssache. Mir gefällt der eher brevetähnliche Charakter eher.
Sollte es nächstes Jahr eine Wiederholung geben, bin ich gern dabei, auch wenn es dann "hinterherfahren" heißt :ROFLMAO:

Viele Grüße
Uwe
 
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