Leistungstraining für Alte

40min im VO2max Bereich pro Woche? Das ist stattlich. Das hatte ich im letzten Monat.
 
:unsure: :p Grundthema ist meistens, wo kommt der Antrieb her.
Genau das frage ich mich immer schon. Ich konnte mich einfach noch nie quälen, ich bin immer nur gefahren, wie es passte. Auf dem Rennrad und bei RTF war ich ab und an noch mit anderen unterwegs, was schon motivierte, auch mithalten zu wollen (besonders mit den sehr lieben Kollegen um und mit @milkiwei). Problem: Wenn es zu schnell wurde/wird hatte/habe ich sehr spontan keine Lust mehr und bekomme schlechte Laune.

Das hat sich allerdings mit der Streckenlänge erledigt, oberhalb von 110 km wurde die Frauenbesetzung schon dünn, aber da klappte es noch mit ein paar Männern mitzufahren. Mit dem Liegerad hat sich das dann komplett erledigt, ich bin jahrelang fast alles allein gefahren, was auch daran lag, dass fast alle der Frauen, die doch noch unterwegs waren, Teil eines Paares waren und oft genug von einem geduldigen Partner begleitet wurden Die wenigen Frauen in der deutschen Brevetszene wohnten nicht in der Gegend, in den Niederlande fuhr fast keine Frau. Das ist wohl jetzt etwas besser geworden, aber die Damen sind doch etwas jünger, da komme ich dann doch nicht mehr mit.

Schon gar nicht nach der Brustkrebs und Antikörpertherapie 2015-2016. Danach war ich der reinste Waschlappen. Ich habe mich noch einmal zu Borders of Belgium aufraffen können, aber das war es dann auch. Hinterher habe ich mich gefragt, was das jetzt gebracht hat: "Ok, Du kannst es noch, aber wozu?"

Im Moment ist das Einzige, was mich überhaupt mobil hält, ist der Gedanke, dass ich nicht als "Fäßchen auf zwei Streichhölzern" enden will. Dazu braucht es aber nicht viel.

Anfangs war es gewöhnungsbedürftig im unteren Bereich zu fahren und darin zu bleiben.
Ich kann fast Nichts anderes ;)

Rennen? Wofür? Für ein Altersklassement? Defaultgewinn der Ü65?
Es gibt wenig, was mich mehr abschrecken würde.
 
nicht als "Fäßchen auf zwei Streichhölzern" enden
Das ist doch eine gute Motivation. Ich will schließlich eigentlich auch nichts anderes bzw. nicht verfallen und hilflos werden. Wobei für uns alle wahrscheinlich dies der letzte Zustand sein wird. Gerade deshalb macht es für mich Sinn möglichst viel Zeit bis dahin in einem schönen Zustand zu verbringen.
Wobei es psychologisch besser ist ein konkretes, positives Ziel zu haben als etwas zu vermeiden. Ich setze mir deshalb Wattwerte und Stundengrenzen als Ziele. Das schöne ist, sie lassen sich einfach messen.
Welchen Sinn dies übergeordnet machen soll? Sie geben mir einfach eine direkte Motivation.

Um noch einmal zum Thema "Leistungstraining für Alte" zurück zukommen. Es wird für uns auf verschiedenen Ebenen härter.
  1. Zum einen sich aufzuraffen, obwohl immer mehr körperliche Zipperlein, Einschränkungen und ernsthafte Krankheiten uns Barrieren setzen.
  2. Wir müssen im gewissen Sinne härter trainieren, um überhaupt Effekte zu erzielen. Die 20-jährigen können fast einfach nur fahren und es wirkt schon.
  3. Unsere altersgemässe Umgebung erschlafft zunehmend und viele stellen unsere Anstrengungen als sinnlos in Frage. ... wofür soll das gut sein ... du wirst eh kein Olympionike mehr, was bringt das usw. Aber jeder spricht für sich und sie sagen nur, dass es für sie keinen Sinn mehr macht. Klingt wie aufgeben. Also meistens müssen wir uns schon selbst motivieren, weil die anderen schon nicht mehr mitmachen.
Wann würde es denn keinen Sinn mehr machen?


konnte mich einfach noch nie quälen
ich empfinde es bis auf harte Einheiten auf dem Smarttrainer nicht als quälen. Da werden Sekunden zu Minuten. Aber draußen gibt es immer etwas zu schauen, worauf ich mich konzentrieren kann. Da habe ich oft einen inneren Dialog. "Das erste Mal den Berg hoch ist noch easy. Voll ausgeruht. Das zweite Mal, jetzt habe ich schon gleich über die Hälfte. Das dritte Mal ist easy, denn danach kommt nichts mehr. Oder nur auf den nächsten Baum konzentrieren und den nächsten usw. Da ich dabei noch darauf achten muss die Wattgrenze oder Geschwindigkeit einzuhalten und noch eventuell die Trittbalance, vergeht die Zeit i.d.R. total schnell. Auf dem Smarttrainer bin ich dagegen subjektiv dem Programm total ausgeliefert und das stresst mich dann viel mehr.
 
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Es wird für uns auf verschiedenen Ebenen härter.
Du machst mir ja Mut.
Zum einen sich aufzuraffen, obwohl immer mehr körperliche Zipperlein, Einschränkungen und ernsthafte Krankheiten uns Barrieren setzen
Das ist tatsächlich ein großes Problem zumindest für mich, es wird zunehmend schwierig Lücken zu finden in denen Belastungen noch geht, kaum was gefunden mit Freude drauf los schon kommt die nächste Keule, aktuell lässt die Pattela Sehne schön grüßen und meckert.

Ach wie gut das ich nicht Alt bin.
 
Meine Trainingsumstellung auf kürzere, aber intensivere Einheiten nach dem Ausdauer orientiertem Sommer scheint sich derzeit auszugehen, VO2max erneut gestiegen auf jetzt 48, Garmin meint damit bin ich in den Top 10% in meiner Alterskohorte. Freu.
 
VO2max erneut gestiegen auf jetzt 48, Garmin meint damit bin ich in den Top 10% in meiner Alterskohorte
Das ist richtig, wenn es eine Spiroergometrie bestätigt. Garmin, Suunto, Polar, Coros messen das auch irgendwie, aber die Werte sind leider nicht übereinstimmend und meines Erachtens nicht genau.

fluxx.
 
Bestimmt nicht, ZWIFT weicht deutlich ab. Ich verfolge aber die Veränderung, und Steigerung ist erstmal gut. :)
 
Das ist tatsächlich ein großes Problem zumindest für mich, es wird zunehmend schwierig Lücken zu finden in denen Belastungen noch geht, kaum was gefunden mit Freude drauf los schon kommt die nächste Keule, aktuell lässt die Pattela Sehne schön grüßen und
Seit meinem Beinbruch 2019 geht es mir ähnlich…die Gesamtleistungskurve geht ständig bergab, die Gewichtskurve bergauf.
Bisher jeden Sommer irgendein „Stock in die Speichen“, so das die im Frühjahr erarbeitet „Form“ wieder in den Keller fällt. Corona, Mitarbeiter ausgefallen, jetzt gerade ein hartnäckiger Atemwegsinfekt, der mich seit 2 Monaten vom Radfahren abhält.
Vor meinem Unfall 2019 konnte ich bei den ortsansässigen RR Gruppen problemlos mithalten. Seitdem bin ich nicht mehr in die Form gekommen … das ist schon frustrierend, auf Dauer gegen die Dämonen des nächsten Stolpersteins zu kämpfen.
 
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ein hartnäckiger Atemwegsinfekt,
Ja so geht's mir regelmäßig. Kaum im Aufwärtstrend und direkt folgt die Erkältung. Wobei ichs dieses Jahr am Wetter festmache. Fast durchgehend Aprilwetter mit sengender Sonne und im nächsten Moment schattige 10°Windchil-Temperatur. Damit komm ich leider nicht klar.
 
Ja so geht's mir regelmäßig. Kaum im Aufwärtstrend und direkt folgt die Erkältung. Wobei ichs dieses Jahr am Wetter festmache. Fast durchgehend Aprilwetter mit sengender Sonne und im nächsten Moment schattige 10°Windchil-Temperatur. Damit komm ich leider nicht klar.
Ich kann das leider an gar nichts festmachen. Ich kam entspannt aus dem Urlaub, war ausgeruht und kräftig ... und hab mir dann so einen Mist eingefangen. Das geht jetzt im 6. Jahr in Folge so, das mich irgendwas aus dem (losen Trainings-) Konzept bringt, ohne Vorankündigung. Deshalb schrieb ich ... "passt nicht zu meiner Lebenswirklichkeit ".
Ich habe mich gestern mit der Schwester meiner Frau unterhalten. Ihr Mann ist Bauer ... kennt irgendjemand einen Bauern der Radsport betreibt? In der Bauernfamilie meiner Frau ist jedenfalls niemand, der auch nur je daran gedacht hat. Von wegen Lebenswirklichkeit und so ... ( und nein, Bauer sein ist zwar offenbar sehr fordernd ... aber kein Sport)
 
Das kann ich gut nachvollziehe! Aber am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es verdammt noch mal nicht das Ende! WEITERMACHEN
Ich halte mich ja nun wirklich für einen "Beißer" ... habe so auch schon öfters Wettkämpfe gegen vermeintlich Stärkere gewonnen ... 6 Jahr hintereinander vor ne Wand rennen und dabei auch noch in der Altersstufe zu sein, wo es deutlich bergab geht ... ist echt ein dickes Brett.

Der Beitrag von Fritz, dass eher perspektivisch anzulegen, hat mich durchaus wieder motiviert ... aber die Schiene von @fluxx ( #movesarelive) scheint mir gerade attraktiver
 
aber die Schiene von @fluxx ( #movesarelive) scheint mir gerade attraktiver
Wobei ich sagen muss, dass es mir ja nicht um Leistung geht, sondern um regelmäßige Bewegung mit Freude an derselben, Gesundheit und Fitness. Dass dazu Zeit, Stressreduktion und Ernährung gehören, ist die andere Seite der Medaille und nicht für jeden so einfach machbar.

Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du Deinen Weg findest! (y)

fluxx.
 
Ich halte mich ja nun wirklich für einen "Beißer"
Ohne Frage! Aber vielleicht ist das Beißen an dieser Stelle gar nicht gut. Ich merkte z.B., dass mir der berufliche Stress zu viel wurde und habe dann auch im Sport erst mal etwas rausgenommen, das Hobby soll ja nicht auch stressig sein, Lust und Leistung kamen dann auch wieder. Vielleicht muss man die frühere Blaupause mal weglegen und einen neuen, unbemalten Skizzenblock nehmen. Manchmal stehen wir uns einfach zu sehr selsbt im Weg, weil wir immer wieder in alte Muster verfallen und es selbst nicht bemerken.
 
weil wir immer wieder in alte Muster verfallen und es selbst nicht bemerken
!
Ich habe unlägst erst (einmal wieder) festgestellt, wie reizvoll es ist, ab mal die zumeist weniger beachteten Räder aus dem Fuhrpark zu fahren. Ich beanspruche wieder und wenn nur marginal andere Muskelpartien, habe etwas abweichende Bewegungsabläufe als im Lieblings–VM. — Spüre ich alter Mann sofort! ;) Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich insgesamt davon profitiere, mich etwas abwechslungsreicher zu belasten.
 
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