Leiba X-Stream mit Tretlagermotor

TVM

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Hallo Zusammen,

ich plane mir ein Velomobil zu kaufen und bin hierbei auf das Leiba X-stream XXL aufmerksam geworden.

Die meisten anderen Hersteller haben bei Anfragen direkt abgewunken, da mein Körperbau mit 1,95m und sehr breiten Schultern sowie einem Gewicht um etwa 150 Kg selbst bei einer Gewichtsabnahme als nicht realisierbar angesehen wurde oder ich habe direkt erst keine Antwort bekommen.

So war ich nun also zum Probesitzen-/fahren in Gifhorn und habe sowohl in das Classic, als auch in die Hybrid (identische Karosserie zum X-Stream XXL) gepasst. Im Classic war reichlich Platz, im Hybrid war es etwas knapper aber würde mit kürzeren Kurbeln, und maximaler Entfernung zwischen Tretlager und Sitz passen. Im Prototyp könnte ich mit leicht abstoßenden Knien fahren, hier war aber nicht die maximale Länge einstellbar, da in diesem Fall erst die Kette hätte verlängert werden müssen. Mit ein paar kleinen Anpassungen und etwas Gewichtsabnahme bin ich da aber optimistisch.

Dennoch gefällt mir das X-stream insgesamt einfach besser.

Nun stehe ich vor der Qual der Wahl und überlege, ob ich die X-stream XXL mit oder ohne Pedelec Tretlagermotor nehmen möchte. Die Hybrid fällt raus, da ich durch das Leasingmodell bei uns kein reines E-Bike nehmen kann und ich auch gerne auf Radtouren unterwegs bin.

Das Pedalieren in der niedrigen Position kam mir sehr anstrengend vor, ist dies zu Beginn aufgrund der ungewohnten Sitzposition normal und ändert sich mit entsprechendem Training? Ich musste beim kurbeln die Knie recht weit anwinkeln.

Kurz zu mir: Mit dem Up mache ich regelmäßig lange Touren 80-120 Km/Tag oder auch mehrwöchige Radreisen 1000 Km und mehr mit Alpenquerung. Dies alles ohne Motor mit einem klassischen Reiserad bei etwa 200 Kg Systemgewicht.

Als Schaltung bevorzuge ich die Rohloff.

Zu meiner Frage:

Ich schwanke zwischen folgender Konstellation:

1. Vorne Schlumpf Speeddrive, hinten Rohloff mit der kleinsten Zulässigen Übersetzung, so dass der 1. Gang möglichst wenig Entfaltung hat.

2 Vorne Tretlagermotor, hinten Rohloff.

Mein Streckenprofil:

Pendelstrecke etwa 40 Km je Strecke, recht flach, vereinzelte Steigungen, ansonsten Radreisen mit Alpenquerungen, etwa 1 mal im Jahr

Die Tretunterstützung würde ich in erster Linie zur Unterstützung am Berg sehen.

Welche Option macht mehr Sinn? Welcher Tretlagermotor ist empfehlenswert? Kann mir hier vielleicht irgendwer einen Wink in die richtige Richtung geben? Ich bin da derzeit wirklich unentschlossen und tendiere eher zur motorfreien Variante, weiss aber nicht ob ich das im Nachgang bitter bereue.

Oder aber ist es aufgrund der stark angewinkelten Knie ohnehin obsolet und ich sollte die Anschaffung insgesamt überdenken und mich eher im Bereich der Trikes umsehen?

Ich freue mich auf Eure Einschätzungen.

Vielen Dank und Grüße
TVM
 
weiss aber nicht ob ich das im Nachgang bitter bereue.

Bitter bereuen mußt du nichts, einen Tretlagermotor kannst du bei Bedarf auch nachrüsten. Eine Möglichkeit hast du übrigens ausgelassen, ist auch die Kostengünstigere.
Rohloff mit zwei Kettenblättern.
 
Also es gab mal einen X-Stream Fahrer ( @peter n. ) , der war sogar noch ein paar Centimeter größer als Du, hatte sehr lange Beine und hat nach einigen Anpassungen durch Vasili Gess gut in seine X-Stream gepasst. Seine Lebensgefährtin hatte die X-S auch als Pedelec gefahren. Die X-S ist nicht mehr das allerschnellste VM, aber in Sachen Anpassung ganz weit vorne dabei. Ich fahre, obwohl mit 1,73 m am anderen Ende der Größentabelle, meine X-S seit Jahren mit größtem Vergnügen. Und: Ja, an die Tretlagerposition gewöhnt man sich. Das Gefühl, am Anfang "Gummibeine" zu haben, ist auch für geübte Uprightfahrer ganz normal.
 
... Das Pedalieren in der niedrigen Position kam mir sehr anstrengend vor, ist dies zu Beginn aufgrund der ungewohnten Sitzposition normal und ändert sich mit entsprechendem Training? Ich musste beim kurbeln die Knie recht weit anwinkeln. ...
Ich würde mit ca. 1000 km Anpassung rechnen. Weit angewinkelte Knie hören sich auf den ersten Blick nicht so gut an. Kann ich aber nicht so recht beurteilen, da ich zu kurz bin.

...1. Vorne Schlumpf Speeddrive, hinten Rohloff mit der kleinsten Zulässigen Übersetzung, so dass der 1. Gang möglichst wenig Entfaltung hat. ...
Willst Du hauptsächlich in den kleinen Gängen fahren? Sonst würde ich Mountain-Drive nehmen. Ob Dir da die Entfaltung zwischen dem Schnellsten und langsamsten Gang ausreicht, kann ich Dir nichjt sagen. Nur bergab bin ich der X-Stream mit 60 Km/h+ unterwegs und da möchte ich beim Übergang in flacheres Gelände ggf. noch treten können ohne dass sich die Füße überschlagen.

...Ich bin da derzeit wirklich unentschlossen und tendiere eher zur motorfreien Variante, weiss aber nicht ob ich das im Nachgang bitter bereue. ...
Tretlagermotor sollte sich auch leicht nachrüsten lassen (aber mit Vasili abklären). Mehr Spaß macht es definitiv mit. Aber denke dran im flachen Land auf glattem Asphalt ist man i.d.R. schneller, als die 25 Km/h bei der der Motor abschaltet.
Wenn Du jeden Tag pendeln willst, auch wenn es nicht dauernd regnet, würde ich ein VM bevorzugen (falls sich die Passungsprobleme zufriedenstellend lösen lassen). Im Winter kann es auf dem Trike verdammt kalt werden, da ist ein VM deutlich kuscheliger.

Upps, da waren welche schneller.
 
Erst einmal, vielen Dank für Eure Antworten.

@AndreasE
Ja, Du hast recht, diese Option habe ich unterschlagen, das wäre natürlich noche nie Alternative zum Schlumpf Speeddrive.

@Troubadix
Danke, das macht mir Mut. Hatte deswegen nämlich echt schon Sorgen, ob es sich damit erledigt haben könnte. Geschwindigkeit ist zwar schön, aber ich bin erstmal froh, wenn es überhaupt ein Velomobil gibt, welches für mich in Frage kommt ;)
[DOUBLEPOST=1538938534][/DOUBLEPOST]@winido
Auch Dir Danke für die ausführliche Antwort.

Ich muss leider hier auf dem Smartphone auf das zitieren verzichten.

1000 Km klingen ja recht human, solange die Aussicht besteht, dass ich danach richtig Spaß haben kann, kann 8ch beißen und am Ball bleiben :)

Der Kniewinkel wäre derzeit meine größte Sorge. Aber wenn ich paar Cm mehr Distanz zum Tretlager bekomme bin ich optimistisch, dass das reicht. Ich bin zwar groß, aber habe eher einen langen Oberkörper. Das führt dazu, dass ich bei meinem Up auch ein verlängertes Oberrohr habe.

Die kleinen Gänge möchte ich für Bergpassagen haben, da wäre das Mountaindrive ideal, ist aber leider von Rohloff wegen des Eingangsdrehmoments nicht zugelassen. Ansonsten versuche ich bisher mit einer Kadenz von 70 bis 80 zu kurbeln.

Der Motor wäre zum einen natürlich auch mal für den Spaß, aber in erster Linie auch als Unterstützung am Berg, da man ein VeMo ja nicht so einfach hochschieben kann.
 
Verstehe ich nicht: Ein S-Pedelec in welchem man pedaliert ist doch kein E-bike :confused:

Die Leiba Hybrid hat eine Betriebserlaubnis als E-Bike. D.h. man kann Gas geben ohne zu treten, indem man einen "Gasgriff" betätigt.

Also, so konnte ich diese jedenfalls bei der Probefahrt bedienen.
 
Ob es eine Fehlkonfiguration war? @ivo schuetze kann da sicherlich mehr dazu beitragen.

So sehr ich ja sonst ein Freund der Rohloff bin, aber beim VM könnte eine Kettenschaltung die bessere Option sein, weil der Unterschied zwischen bergauf und bergab doch deutlich größer als beim Up ist. Was ich jedoch nicht verstehe, wo ist denn der Unterschied im Drehmoment zwischen Speeed- und Mountaindrive, wenn ich bergauf die gleiche Entfaltung habe? Für mein laienhaftes Verständnis um diese Uhrzeit, dürfte da doch kein Unterschied sein:confused:? Ich dürfte mir doch mit dem einem Mountain-Drive nur die Reduktion des Kettenblattes auf Ritzelgröße sparen. Oder ist die Nacht schon zu finster:confused:?
 
Ob es eine Fehlkonfiguration war? @ivo schuetze kann da sicherlich mehr dazu beitragen.

Also, wenn ich Vasilli richtig verstanden habe, dann war das schon so beabsichtigt.


So sehr ich ja sonst ein Freund der Rohloff bin, aber beim VM könnte eine Kettenschaltung die bessere Option sein, weil der Unterschied zwischen bergauf und bergab doch deutlich größer als beim Up ist.

Genau hier ist meine Hoffnung das Zusatzgetriebe von Schlumpf. Vorziehen würde ich auch das mountain drive, aber das ist ja leider unzulässig. Den Grund kann ich Dir leider nicht genau erklären. Aber Rohloff ist hier deutlich.

Handbuch:
https://www.rohloff.de/fileadmin/user_upload/Handbuch_komplett__8295_.pdf

Seite 47, dort steht es explizit.

Beim Up habe ich durch meine Kraft schon öfters Kassetten und Umwerfer ins jenseits befördert, indem ich anfahren wollte und alles verbogen war. Hiervor habe ich nun bei Kettenschaltungen etwas Sorge. Ansonsten würde ich mit dem SRAM Dual Drive liebäugeln.
 
Egal welches Mountaindrive Du nimmst ist das Eingangsdrehmoment immer zu hoch wenn Du es gleich auslegst.
Es ist eine Untersetzung vor der Rohloff und erhöht dadurch das Drehmoment. Wenn Du weiter Runter willst muß Du hinter der Rohloff untersetzen, entweder die Rohloff als Zwischengetriebe verbauen und danach ein größeres Ritzel an das HR als an der R, oder das HR so klein wie möglich z.b. 20" wählen dann kommst Du auch kürzer als mit 26" HR.

Mein Rat wenn Du ohne Motor Up fährst dann Fang auch ohne Motor VM an.
Es bringt mehr Spaß und es tritt sich besser.
 
das ist ja leider unzulässig

Wovor fürchtest Du Dich?
Du kommst nicht in den Knast, wenn Du es trotzdem machst.
Das schlimmste, was Dir passieren könnte, ist, daß Du die Garantie verlieren könntest, falls die Rohloffnabe wirklich kaputt gehen sollte. Ich glaube aber nicht, daß sie kaputt geht.
lch hatte selber auch zwei Velomobile mit Mountaindrive und Rohloff.
Eins davon war eine Leiba x-stream.

Vielleicht kann der Nachbesitzer meiner Leiba @Best-Maffi mal schreiben, ob er es so beibehalten hat.
Er ist zwar nicht so schwer wie Du, aber bestimmt so groß.
 
... Beim Up habe ich durch meine Kraft schon öfters Kassetten und Umwerfer ins jenseits befördert, indem ich anfahren wollte und alles verbogen war. ...
Das habe ich bis jetzt nur beim Schalten geschafft, dass sich der Umwerfer verzogen hat. Kassetten habe noch nicht gehimmelt, wenn sie richtig angeschraubt waren. Die Ketten zog ich am UP i.d.R. auf 1000 Km lang. Schäden sind bei einer Kettenschaltung relativ leicht und preiswert zu beheben. Bei einer elektifizierten Version ist, in meinen Augen, die preiswerte 8-fach ausreichend.

... Ansonsten würde ich mit dem SRAM Dual Drive liebäugeln.
Nach meinem Kenntnisstand Produktion eingestellt. Nach meiner Erfahrung ist die nicht wirklich standfest. Ersatzteile, z.B. die Wurmfedern, die die Klinken halten, gibt es auch nicht wirklich. Für mich klassisches Kauf->Müll-Produkt. Andere Leute sollen die Dual-Drive aber ohne Probleme fahren.
 
Wovor fürchtest Du Dich?
Daß er 1000 € himmelt mit der falschen Konfiguration. Wer Kassetten zertreten kann, kriegt auch eine Rohloff kaputt. Ich bleibe immer über der Übersetzung für Tandems und starke Fahrer und habe das Getriebe noch nicht kaputt bekommen. Aber schon eine lose Achse gehabt - wurde auf Garantie/Kulanz gerichtet. Eine kaputte Rohloff geht ganz schön ins Geld.

da man ein VeMo ja nicht so einfach hochschieben kann.
Wer hat Dir das erzählt? Sogar unser @DanielDüsentrieb schiebt Berge hoch. Es sei denn, jemand anders schiebt für ihn:
IMG_20170731_151246.jpg
Auch CAS unser noch-Weltrekordler über 24h hat auf seinen Brevets geschoben, wenns langsamer wurde als 8 km/h. Aber ein anständiges VM geht sozialverträgliche Berge auch ohne effizienzfressende Sonderschaltungen (Dualdrive, Rohloff, Mountaindrive) hoch:
R0014263.JPG

Gruß,

Tim
 
Da kam ja einiges an Input rein, Danke Euch.

Ich glaube Ich muss kurz was geraderücken. Kassetten habe ich natürlich auch nicht gehimmelt, was ich meinte war der hintere Umwerfer, den aber dafür oft.

Richtig, bei der Kombi Rohloff/Mountaindrive habe ich im Schadensfall Sorge wegen der fehlenden Garantie und dem damit einhergehenden hohen Kosten.

So lässt es sich auf Beretappen Leben, aber mich will garantiert niemand so den Berg hochlaufen sehen ;)

Falls ich mich für einen Pedelec-Tretlagermotor entscheiden sollte, gibt es da bereits Efahrungswerte positiver oder negativer Art?

Beste Grüße
TVM
 
Hi,
X-S mit Rohloff bin ich 3Jahre gefahren, gebraucht gekauft und ohne Kettenschutz am Hinterrad.
Dadurch war der Kettenverschleiss erheblich ! Der ganze Siff aus dem Radkasten lud sich gefühlt auf der Kette ab ...
Weiss nicht wie es bei den aktuellen Modellen gelöst ist, aber eine komplette Abdeckung der Kette, z.B mit den Chainglider—Elementen wäre sinnvoll.
Grüße
Jörg
 
Bei meiner X-Stream war es so gelöst, wie auf dem Bild von der Leiba classic, also komplette Kapselung der Kette.
Der Kettenspanner war dann innen verbaut.
 

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Hallo, fahre seit über einem Jahr ein VM (Strada) mir Bafang Tretlagermotor in „hügeliger“ Umgebung. Würde es immer wieder so entscheiden. Auch Fahrten auf der schwäbischen Alb oder in Oberbayern sind so recht angenehm. Mit einer Akkuladung (meist niedrigste Unterstützungsstufe) fahre ich ca. 200 km und 1500 Höhenmeter.
Ich glaube, Du solltest Dir aber bei geplanten Alpentouren/Überquerungen eher Gedanken zu den Bremsen machen, als zur Frage des Hochkommens. 200 kg Systemgewicht sind ne Ansage für jede Bremse wenns kilometerlang Alpenpässe runtergeht.
LG. Christoph
 
Hallo, fahre seit über einem Jahr ein VM (Strada) mir Bafang Tretlagermotor in „hügeliger“ Umgebung. Würde es immer wieder so entscheiden.

Hast Du den BBS01?

Ich glaube, Du solltest Dir aber bei geplanten Alpentouren/Überquerungen eher Gedanken zu den Bremsen machen, als zur Frage des Hochkommens. 200 kg Systemgewicht sind ne Ansage für jede Bremse wenns kilometerlang Alpenpässe runtergeht.
LG. Christoph

Ja, das ist natürlich noch wichtiger ;)

Meine Magura HS33 musste da schon ordentlich Leistung bringen, daher tendiere ich zu Magura Big oder MT7 Scheibenbremsen, alternativ die 90mm Trommel.

Allerdings fühle ich mich mit Scheibe sicherer.
 
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