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Ich bin jetzt mit meiner Xstream über 4000 km gefahren und möchte mal meine Erfahrungen kundtun und da ich ein Bastler und Tüftler bin auch ein bisschen über Modifikationen und derlei plaudern.
Ich wollte ein Fahrrad für den Winter haben und so bin ich aufs Velomobil gekommen. In der milden Jahreshälfte fahre ich hauptsächlich Rennrad und Mountainbike. Meine Anforderung war also ein robustes winterfestes Fahrrad mit komplettem Wetterschutz, vorallem gegen Kälte (bei uns hats schon manchmal bis zu -20º C ) welches auch auf schlechten Straßenbedingungen wie Schnee, Matsch aber auch manchmal nicht asphaltierten Wegen gut fahrbar war.
Was in meiner Gegend wiederum weniger für ein Velomobil spricht ist das bergige Terrain. Ich kann praktisch fast keine Ausfahrt machen, bei der nicht 10% und mehr Steigung zu fahren sind und Höhenunterschiede von so ca. 300 Meter am Stück. Und im Velomobil sind 10% Steigung wirklich hart, und so habe ich mich entschlossen mein Velo mit einer elektrischen Unterstützung nachzurüsten. Und ich muß sagen : hat es voll gebracht, damit sind Velomobile auch im Gebirge sinnvoll. Man kann die Unterstützungsstufe schön seinem Trainingsvorhaben anpassen. Wenn man die Unterstützung ganz gering eistellt, bezeichne ich das immer als Gewichtskompensation: bei so 10% Steigung trete ich dann ca. 200 Watt und der Motor gibt 400 Watt dazu, sind also zusammen 600 Watt.
Aber jetzt mal zur Xstream:
Ich muß sagen ich bin sehr zufrieden mit dem Fahrzeug, es entspricht sehr gut den obigen Anforderungen und technische Probleme hatte ich bis jetzt auch noch nicht. Ich habe natürlich einige kleine Modifikationen durchgeführt die ich im folgenden ein bisschen beschreiben möchte:
Die Reifen habe ich von Schwalbe Kojak auf Schwalbe Marathon plus gewechselt, was für die schlechte Jahreszeit essentiell ist. Die Kojak haben sich auch in alle Einzelteile zerlegt. Die Übersetzung habe ich aufgrund meines bergigen Terrains geändert, jetzt habe ich auch einen Kriechgang.
Bei meiner Xstream war links in der Haube ein Durchbruch, den habe ich mit einer Plexiglasscheibe verschlossen und sonst hat es sich auch bewährt bei wirklich kalten Temperaturen sämtliche Öffnungen in der Karosse (Durchbruch für Scheinwerfer, Lenkgestänge, Rückwärtsgang (Loch in der Bodenplatte)) mit Schaumstoff zu verschließen, da es bei langen Abfahrten sonst wirklich frisch in der Kiste wird. Ich habe auch schon mit einer Heizung experimentiert, bin da aber noch zu keiner praktikablen Lösung gekommen.
Was sehr wichtig ist, ist natürlich die Beleuchtung. Die Originallichtanlage ist an sich sehr gut, aber ich habe hinten noch ein zusätzliches Blinklicht montiert (meiner Meinung nach essentiell für Radfahrer) und auch Reflektorfolien aufgeklebt. Dadurch dass mein Vm mit Pedelec-Unterstützung ausgerüstet ist, ist die Stromversorgung für das Licht kein Thema: über einen Spannungswandler habe ich die Beleuchtung dazugehängt.
Meine Erfahrungen mit der Leiba Xstream:
Die Xstream ist finde ich sehr alltagstauglich, sehr geräumig, sehr robust und hat einen sehr guten Wetterschutz. Wendekreis und Bodenfreiheit sind auch ok. Das System mit Visierhaube (mit dem Gesicht knapp hinter einem Plexiglas-Visier wie bei einem Motorrad) ist meiner Meinung nach die beste Lösung für ein komplett geschlossenes Velomobil. Auch bei Nacht und Regen ist die Sicht noch akzeptabel, man kann auch das Visier 5mm öffnen und durch diesen Spalt super sehen.
Ich bin einige andere Vms gefahren aber die halt nur um den Häuserblock, so ist der Vergleich etwas schwer. Bezüglich Geschwindigkeit ist die Xstream sicher nicht so schnell wie ein Quest.
Was mich interessieren würde ist, wie schnell ich mit dem Ding wirklich fahren kann, vielleicht hat jemand Erfahrungswerte. Wenn ich den Berg runter rase, wird es ab 60km/h schon etwas gruselig. Hängt natürlich entscheidend von den Strassen- und Windverhältnissen ab, die bei uns meistens nicht so gut sind. Aber ich weiß halt nicht wie sich zB. die Federung bei hohen Geschwindigkeiten auswirkt, in der Kurve oder bei einer wilderen Bodenwelle. Einen Überschlag möchte ich nicht riskieren.
Eine große Schwachstelle sind die Bremsen: Ich habe allerdings nur die 70er StormyArcher drauf. In ebenem Gelände bis zu ein paar Grad Gefälle sind die sicher ok, aber wenn du einen Pass mit 10% Gefälle runterrast, dann sind diese Bremsen, bei der Masse, natürlich völlig unterdimensioniert. Man kann da maximal die Geschwindigkeit reduzieren aber eine Vollbremsung kann man nicht machen. Die hintere Bremse hat bei einem Trike nicht wirklich eine Relevanz, außer dass man das Hinterrad zum Blockieren bringt und damit ein Schleudern riskiert und so habe ich sie kurzerhand abgebaut, da mich auch die immerwieder singende Bremsscheibe genervt hat. Die Bremsen werde ich sicher einmal umrüsten gegen 90er StormyArcher oder hydraulische Scheiben.
Soweit so gut einmal. Freue mich über Reaktionen....
Ich wollte ein Fahrrad für den Winter haben und so bin ich aufs Velomobil gekommen. In der milden Jahreshälfte fahre ich hauptsächlich Rennrad und Mountainbike. Meine Anforderung war also ein robustes winterfestes Fahrrad mit komplettem Wetterschutz, vorallem gegen Kälte (bei uns hats schon manchmal bis zu -20º C ) welches auch auf schlechten Straßenbedingungen wie Schnee, Matsch aber auch manchmal nicht asphaltierten Wegen gut fahrbar war.
Was in meiner Gegend wiederum weniger für ein Velomobil spricht ist das bergige Terrain. Ich kann praktisch fast keine Ausfahrt machen, bei der nicht 10% und mehr Steigung zu fahren sind und Höhenunterschiede von so ca. 300 Meter am Stück. Und im Velomobil sind 10% Steigung wirklich hart, und so habe ich mich entschlossen mein Velo mit einer elektrischen Unterstützung nachzurüsten. Und ich muß sagen : hat es voll gebracht, damit sind Velomobile auch im Gebirge sinnvoll. Man kann die Unterstützungsstufe schön seinem Trainingsvorhaben anpassen. Wenn man die Unterstützung ganz gering eistellt, bezeichne ich das immer als Gewichtskompensation: bei so 10% Steigung trete ich dann ca. 200 Watt und der Motor gibt 400 Watt dazu, sind also zusammen 600 Watt.
Aber jetzt mal zur Xstream:
Ich muß sagen ich bin sehr zufrieden mit dem Fahrzeug, es entspricht sehr gut den obigen Anforderungen und technische Probleme hatte ich bis jetzt auch noch nicht. Ich habe natürlich einige kleine Modifikationen durchgeführt die ich im folgenden ein bisschen beschreiben möchte:
Die Reifen habe ich von Schwalbe Kojak auf Schwalbe Marathon plus gewechselt, was für die schlechte Jahreszeit essentiell ist. Die Kojak haben sich auch in alle Einzelteile zerlegt. Die Übersetzung habe ich aufgrund meines bergigen Terrains geändert, jetzt habe ich auch einen Kriechgang.
Bei meiner Xstream war links in der Haube ein Durchbruch, den habe ich mit einer Plexiglasscheibe verschlossen und sonst hat es sich auch bewährt bei wirklich kalten Temperaturen sämtliche Öffnungen in der Karosse (Durchbruch für Scheinwerfer, Lenkgestänge, Rückwärtsgang (Loch in der Bodenplatte)) mit Schaumstoff zu verschließen, da es bei langen Abfahrten sonst wirklich frisch in der Kiste wird. Ich habe auch schon mit einer Heizung experimentiert, bin da aber noch zu keiner praktikablen Lösung gekommen.
Was sehr wichtig ist, ist natürlich die Beleuchtung. Die Originallichtanlage ist an sich sehr gut, aber ich habe hinten noch ein zusätzliches Blinklicht montiert (meiner Meinung nach essentiell für Radfahrer) und auch Reflektorfolien aufgeklebt. Dadurch dass mein Vm mit Pedelec-Unterstützung ausgerüstet ist, ist die Stromversorgung für das Licht kein Thema: über einen Spannungswandler habe ich die Beleuchtung dazugehängt.
Meine Erfahrungen mit der Leiba Xstream:
Die Xstream ist finde ich sehr alltagstauglich, sehr geräumig, sehr robust und hat einen sehr guten Wetterschutz. Wendekreis und Bodenfreiheit sind auch ok. Das System mit Visierhaube (mit dem Gesicht knapp hinter einem Plexiglas-Visier wie bei einem Motorrad) ist meiner Meinung nach die beste Lösung für ein komplett geschlossenes Velomobil. Auch bei Nacht und Regen ist die Sicht noch akzeptabel, man kann auch das Visier 5mm öffnen und durch diesen Spalt super sehen.
Ich bin einige andere Vms gefahren aber die halt nur um den Häuserblock, so ist der Vergleich etwas schwer. Bezüglich Geschwindigkeit ist die Xstream sicher nicht so schnell wie ein Quest.
Was mich interessieren würde ist, wie schnell ich mit dem Ding wirklich fahren kann, vielleicht hat jemand Erfahrungswerte. Wenn ich den Berg runter rase, wird es ab 60km/h schon etwas gruselig. Hängt natürlich entscheidend von den Strassen- und Windverhältnissen ab, die bei uns meistens nicht so gut sind. Aber ich weiß halt nicht wie sich zB. die Federung bei hohen Geschwindigkeiten auswirkt, in der Kurve oder bei einer wilderen Bodenwelle. Einen Überschlag möchte ich nicht riskieren.
Eine große Schwachstelle sind die Bremsen: Ich habe allerdings nur die 70er StormyArcher drauf. In ebenem Gelände bis zu ein paar Grad Gefälle sind die sicher ok, aber wenn du einen Pass mit 10% Gefälle runterrast, dann sind diese Bremsen, bei der Masse, natürlich völlig unterdimensioniert. Man kann da maximal die Geschwindigkeit reduzieren aber eine Vollbremsung kann man nicht machen. Die hintere Bremse hat bei einem Trike nicht wirklich eine Relevanz, außer dass man das Hinterrad zum Blockieren bringt und damit ein Schleudern riskiert und so habe ich sie kurzerhand abgebaut, da mich auch die immerwieder singende Bremsscheibe genervt hat. Die Bremsen werde ich sicher einmal umrüsten gegen 90er StormyArcher oder hydraulische Scheiben.
Soweit so gut einmal. Freue mich über Reaktionen....