Lebt denn der alte Holzmichel noch .... ?

...Bleib möglichst nah am Original, Designexperimente gibts schon genug. Deshalb auch mit Kotflügeln, mindestens als Option!
Bei dem "Designexperiment" würde ich eine mindestens bescheidene Sicht nach vorne auf die Straße erwarten - aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Wenn Deine Sitz-/Augenhöhe bei Deinem letzten verlinkten Video ungefähr so sein soll wie auch bei dem späteren Fahrzeug wird das eher schwierig, dort noch eine gute Sicht nach vorne zu bekommen...
 
Ich denke die Sicht wird noch besser, da ich, aus Mangel der Sitzschiene den Sitz direkt auf der Wanne besfestigt habe.
Und das auch noch, für meine Größe, zu weit hinten, ..... sodas ich tief nach vorne rutschen musste, um überhaupt an die Pedale zu kommen. :ROFLMAO: .... bin halt ein Zwerg ....

Gruß
 
[...]
Aber ein stabiles Lenken bei höheren Geschwindigkeiten ist natürlich auch wichtig .....
Und da lerne ich zZ sehr viel in diesem Forum, denn das ist nicht so einfach.

Zum Thema Hecklenkung und Vorderradantrieb kann ich vielleicht auch was beitragen.

Ich bin einige Jahre mit diesem Teil hier herumgefahren (und habs dann verkauft). Hatte ich auch selbst gebaut, allerdings nicht mit so einem Anspruch wie hier beim Schmitt. Es sollte alles recht einfach sein, und das war es dann fast auch...
Das Konzept ist von den Rädern (vorne eins - hinten zwei) allerdings auch sehr verschieden, keine Ahnung wie übertragbar das ganze ist, bin kein Ingenieur...

IMG_1801.jpgvtm 001.jpg
vtm 003.jpg
Also was sehen wir da:
- Es hat eine Deichsellenkung mit geneigter Lenkachse/Nachlauf,
- und es ist dadurch auch ein Kurvenlieger. Im weitesten Sinne dem Forelle-Konzept von Werner Stiffel entlehnt.
- Die Räder sind einzeln an kleinen Längslenkern (Kinderrad-Pedalarme) aufgehängt
- und mit Gummibändern als Federn (zwei verschiedene Auspuffgummis) versehen
- Die Lenkung erfolgt über Hebel (Panzerlenkung) UND über Gewichtsverlagerung
- Die Achse ist gegen den Rahmen mit zwei Reibungsdämpfern aus einer Waschmaschine abgestützt
- Und es gibt noch Zug-Gummibänder, die das Geradehalten des Aufbaus gegenüber der Achse unterstützen

Und die praktischen Erfahrungen:
So wie es am Ende war bzw. hier zu sehen ist, konnte man ganz gut, wenn auch nicht schnell fahren. D.h. man konnte z.B. fix durch die Kurven sausen, weil man sich herein gelegt hat. Man konnte sogar freihändig fahren und lenken! Aber der Geradeauslauf war immer ein Problem, ab 25 km/h brauchte man echt Fingerspitzengefühl und minimale Lenkbewegungen, sonst schaukelte sich die Kiste auf und machte dann einen Abflug zu einer Seite (einmal Graben, einmal Mauer...). Was natürlich auch mit an der problematischen Deichsellenkung liegt.

- Ohne die Dämpfer aus der Waschmaschine lies es sich nicht gerade halten und neigte sich mal nach links und mal nach rechts. Die Dämpfer waren unerläßlich.
- Ohne die Radfederung haute einem jeder Stein in die Lenkung und führte wegen der Neigentechnik zu einem schönen Schlingerkurs. Auch den Schwingarme mit den Gummifedern waren unerläßlich.
- Ohne die Gummibänder zum Sitz war wegen der Dämpfer das Aufrichten nach einer Kurve nicht so leichtgängig. Die brauchte man aber nicht unbedingt
- Es war für das Lenken gut, dass ich zwischen den Rädern saß.

Und dann noch etwas zum Vorderradantrieb:
- Da ich soweit hinten saß, war das Vorderrad sehr leicht. Beim Bremsen neigte es zum Blockieren. Und Anfahren bei Neigung und Schotter ging meist nicht, weil das Rad durchdrehte.

Ich habe jetzt nicht die ersten 30 Seiten gelesen und hoffe, ich erzähle nicht was zum wiederholten male....
 
Also was sehen wir da:
- Es hat eine Deichsellenkung mit geneigter Lenkachse/Nachlauf
Ich sehe weder eine Deichsel, noch den Nachlauf sondern eine Drehschemellenkung mit "Vorlauf", kein Wunder dass sich das furchtbar fährt!

Eine Hecklenkung ist nicht leicht auszulegen, wenn man sie einfach von vone nach hinten verlegt wie du macht man aus der Selbststabilisierung eine Selbstdestabilisierung.
 
Ja, was der Laie so sagt und baut....Stimmt - Drehschemellenkung, Begriff verwechselt. :)

Also so furchtbar war es dann auch nicht zu fahren. Und außer bergab fahr ich auch kaum 25. Bin auf allen Rädern echt ne Schnecke. Aber das gebraucht ersteigerte Hase Trike war dann doch besser :cool:

Einen Nachteil beim Hecklenker habe noch vergessen - kommt vielleicht auch nicht so zum Tragen, wenn das Teil hinten schmaler ist. Aber wenn man neben dem Bordstein steht und links zur Fahrbahn steuert, bewegt sich das Fahrzeug mit dem Heck erstmal Richtung Bordstein. Ich musst es einige Male wegheben....
 
Beim Hecklenker hat man die Lenkung gleich beim spurführenden Rad, eigentlich gar nicht so dumm! Wenn da nicht das Ausschwenken bei Kurvenfahrt wäre. Für Bootfahrer bekannt, für andere aber ungewohnt. Das ist und bleibt der Hauptnachteil, ansonsten nur Vorteile. Mit einem Nachlauf am lenkenden Hinterrad, d.h. die Lenkachse wird nach hinten geneigt, bekommt man evtl. noch einen Kurvenneiger. Und vorne kann man eine innenliegende Kettenschaltung mit verstellbarer Kasette auf der Antriebswelle umsetzen.
 
Ich sehe weder eine Deichsel, noch den Nachlauf sondern eine Drehschemellenkung mit "Vorlauf", kein Wunder dass sich das furchtbar fährt!
Nachlauf ist es schon, denn die Lenkachse zeigt nach schräg vorn unten und damit deutlich vor die Radaufstandspunkte.
Aber das ist bei Hecklenkung ja Teil des Problems und führt zu instabilem Lenkverhalten. Die feste Kopplung zwischen Seitenneigung und Lenkeinschlag müsste eigentlich dazu führen, dass die Gewichtskraft bei niedrigen Geschwindigkeiten mit- und bei hohen gegenlenkt, also die destabilisierende Wirkung des Nachlaufs etwas kompensiert. Vielleicht geht es deshalb bis 25 km/h gut.
 
Beim Hecklenker hat man die Lenkung gleich beim spurführenden Rad, eigentlich gar nicht so dumm! Wenn da nicht das Ausschwenken bei Kurvenfahrt wäre. Für Bootfahrer bekannt, für andere aber ungewohnt. Das ist und bleibt der Hauptnachteil, ansonsten nur Vorteile. Mit einem Nachlauf am lenkenden Hinterrad, d.h. die Lenkachse wird nach hinten geneigt, bekommt man evtl. noch einen Kurvenneiger. Und vorne kann man eine innenliegende Kettenschaltung mit verstellbarer Kasette auf der Antriebswelle umsetzen.
zusätzlich zum Unbekannten für den Fahrer wird das spurfürende mit zusätzlichen Aufgaben betraut...

Wie das Fahrzeug zum Kurvenneiger wird ist mir auch nicht klar außer das dadurch höhere Kurvengeschwindigkeiten möglich sind weil sich die Austandspunkte verändern; sollte nicht die Haftung verloren gehen...

Edit: Habe gerade zwei Faden verwechselt...natürlich neigt sich das Fahrzeugvorderteil in diesen Fall in die Kurve...

Gruß Heiko
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachlauf ist es schon, denn die Lenkachse zeigt nach schräg vorn unten und damit deutlich vor die Radaufstandspunkte.
Ich verfolge da eher den ganzheitlichen Ansatz und sehe eine Lenkachse deren Verlängerung weit hinter dem Aufstandspunkt des Vorderrades verläuft. Denn im Prinzip sind sovohl Front- als auch Hecklenkung immer nur 2 Räder mit einem Gelenk dazwischen.
 
Zum Thema Hecklenkung und Vorderradantrieb kann ich vielleicht auch was beitragen
Moin allerseits.
Interessantes Fahrzeug. Die Federung erinnert mich an den Kleinschnittger der 50er Jahre.

Auch die anderen machen sich sehr gute und interessante Gedanken zum Thema "Hecklenker".
Ich bin sehr interessiert daran den Hecklenker zu optimieren.

Was für mich sehr wichtig wäre, ist der extreme Lenkeinschlag bei niedriger Geschwindigkeit.
Also wie beim Gabelstabler fast auf der Stelle drehen, halte ich für ein sooo großen Fahrrad für sehr wichtig.
Soweit ich das mitbekomme gibt es z.B. viele die vor einem Lastenrad zurückschrecken, wenn der Wendekreis zu groß ist.
Aber dennoch bei hohen Geschwindigkeiten sollte ein stabiles, gutmütiges Lenkverhalten möglich sein ....

Gut sich hier auszutauschen ...

Gruß
Zimbow
 
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