Lang-Tief-Lieger - einsame Spezies?

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Da @HFKLR das Thema öfter mal aufmacht, aber nicht explizit nach TIEFEN (sport-orientierten) Langliegerkonstruktionen fragt... und ich mich auch mit meinem Liebling so alleingelassen fühle...

...die geordnete Sammelkarten-Frage: was gibt es eigentlich in der Geschichte für echte Langtieflieger? Nicht irgendwelche langen Kurz-Dalli und >30cm Sitze, sondern richtig tiefe, schnelle Langlieger?

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Atomic
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Spencer - Gestell für FF
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Trisled "Trike"
U2.jpgDSC04226.jpg DSC04198.jpgskateathlon3.jpg
Meiner für die WM-15. Kurzer Bericht hier.

VG Steffen
 
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Fundstücke in Tokyo - lang ist er, geht er auch durch als „tief“?
 

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Interessant wäre beim Trisled TRike Monster den Kerl auf nassem Laub und nasser Straße eine starke Steigung hochfahren sehn: VR-Antrieb mit megaweit entferntem Schwerpunkt, kleines angetriebenes Vorderrad...
Beim ersten Bild find ich komisch warum da noch so viel Platz zwischen Tretlager und VR ist.
Letztendlich zeigen die Fotos aber schon warum sich diese Spezies nicht durchgesetzt hat. Sperrig, zu lang, zu tief, Lenkgestänge erforderlich, zu schwer.
Und bergauf ist auch bei guter Traktion folgendes Problem maßgeblich: sobald die Geschwindigkeit steigungsbedingt stark absinkt, bist du mit einem solchen tiefen Langlieger dermaßen am Schlingern um die Lenkbewegungen auszugleichen, dass so was keine Freude und ein Verkehrsrisiko darstellen würde. Wenn überhaupt sehe ich mehr Durchsetzungspotential in einem Langlieger mit kürzerem Radstand, zwangsläufig wird der Sitz dann höher, dass ein 2x große Laufräder auch schwerer zu realisieren ist, beschleunigt auch das Aussterben dieser interessanten Liegeradidee...
Und vom Fahren mit meinen LRs weiss ich auch, das große Laufräder einfach besser rollen und die Ersatzteilversorgung bei gängigen Größen (im Rennbereich ist das halt immer noch 622) sehr gut ist... Grüsse HFKLR
 
Auch wenn es hier in erster Linie um die Sammlung statt Erklärung gehen soll... (OK, wenn die Sammlung schnell erledigt ist, bleibt nur noch das Warum)... finde ich die Punkte gegen den Langtieflieger gar nicht so eindeutig und rational, wie die reale Verteilungskurve es suggeriert.
  • Tiefe ist auch Kennzeichen jedes Tiefliegers, Trikes und VMs
  • Laufradthematik 20" ebenso.
  • Radlastverteilung ist bei vielen Kurzliegern tendenziell frontlastig, beim LL ist auch ein 40/60 drin, wenn man zwischen den Rädern sitzt (nicht wie bei den ollen Sesselböcken auf dem Hinterrad).
  • Mehrgewicht lässt sich auf 2-3kg begrenzen - da gibt es gruppen-intern schon größere Varianz.
  • Überlänge braucht es 30-50cm - was immer noch nicht an VM und Birk-Hecks heranreicht.
  • Speed - auch da halte ich die interne Varianz für wesentlich größer als die systematische Abweichung KL/LL (Evidenz: mein Schrotthaufen fährt Ü40)
  • Die beschriebenen Kontroll-Probleme kann ich nicht nachvollziehen, bin noch nie gerutscht, kann locker 15%-Anstiege hochkurbeln und Schritttempo halten... ebenso ist Highspeed kein Ding. Der indirekte Untenlenker vermittelt mir ein endlos besseres Gefühl als ein Klapptiller (Schwenker) am Einspurer. Und mehr "Freiheit" als beim UDK.
  • Hingegen hab ich für die Tiefe einen sehr direkten Kettenstrang, der auch ohne 2 Umlenkungen nicht mit dem Vorderrad/Lenkwinkel hadert. D.h. ich bin sogar antriebssteifer und wendiger als die Kurztieflieger (das genaue Gegenteil vom Vorurteil).
  • Das Fahrgefühl - sagen wir mal so: ich hab seit 3 Jahren meinen Hi-Fly und den Langlieger. Beide haben ein ähnliches Geschwindigkeitspotential und der gewerbliche Hintergrund sollte mir eigentlich nahelegen, eher den modernen Hi-Fly auszufahren als den archaischen Langen. Was aber macht mir mehr Spaß!?
Meine Vermutung ist, dass das Konzept Langtieflieger noch nie wirklich ausgereizt wurde, sondern eher an Vorurteilen scheitert. Alle genannten Einwürfe sind sicherlich reale Punkte, aber die Gewichtung empfinde ich als längst nicht so stark, als dass sie so einen kategorischen (Aus-) Schluss des Grundkonzepts begründen könnten. Klar: kein Angebot, keine Nachfrage, keine Ausentwicklung. Meiner Meinung nach aber zu Unrecht am Evolutionsstart vergessen worden...
 
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Das kontrollproblem bezog sich auf das trinke mit vorderradantrieb...
Interessant wäre die geschichtliche Erforschung, warum nach den gemässigten Langliegern der 80er die kurz lieber, dann tieflieger und dann entwickelte Highracer kamen. Vielleicht will das mal jemand für ne Doktorarbeit hernehmen, wäre auf jeden Fall ein sehr aussergewöhnliches Thema
[DOUBLEPOST=1528032284][/DOUBLEPOST]Sollte trike heißen. ...
Wenn
So arges Interesse dann entwickel doch mal ein schönen schnellen lang lieber in Serie
 
Mein isoliertes Einzelinteresse ist der falsche Ansatz für eine "Serie". Aber natürlich plane ich schon lange (und wohl noch für lange) eine verbesserte Version 2.0 meines Lieblings... in Holz... noch länger, tiefer/flacher, etwas leichter, optisch fließender... und hoffentlich noch ein bissl schneller im Resultat.
 
Die meisten Entwicklungen laufen so ab, das man das vorhandene verbessert. Ab einem Gewissen Punkt ist man am Ende. Dann kommt jemand mit einer neuen Ideen die mehr Potenzial hat. Und dann wird das wieder verbessert.
Und von manchen Ideen erkennt man das Potenzial nicht und deswegen werden sie nicht weiter entwickelt.

Gestern fur in Dänemark ein Lastenrad an mir vorbei. Vorne Long John hinten ATL Radnabel.
Ob die Konstruktion Potenzial hat. Fraglich aber dem Herrn hats merklich Spaß gemacht.
 
Hallo,

aber das ist doch gerade das schöne am Fahrrad, nämlich dass jeder (im Rahmen der StVZO) zusammenbasteln kann und darf, was ihm gefällt und Spaß macht.

Gruß, Klaus
 
Wow,
tolle Gefährte: Kannte ich bis jetzt noch gar nicht - würde ich furchtbar gerne mal probefahren...
Danke + Gruß,
heppo
 
Vielleicht nicht ganz sooo tief: RANS XSTREAM


Die hatten auch mal ein Trike: RANS Trizard

Grüße
Heiko
 
Hi Steffen,
Da @HFKLR
...die geordnete Sammelkarten-Frage: was gibt es eigentlich in der Geschichte für echte Langtieflieger? Nicht irgendwelche langen Kurz-Dalli und >30cm Sitze, sondern richtig tiefe, schnelle Langlieger?
alle01.jpg

das Teil in der Mitte war 1999 beim Berliner Liegeradtreffen dabei, von Axel E. auf Basis eines Birdys (Federung) gebaut.
Über das Geschwindigkeitpotential kann ich nichts sagen, aber das hängt ja auch vom Motor ab.
Einige Jahre später (2005 oder 2006) tauchte es wieder in gekürzter Form beim Berliner Liegeradfestival auf.

Gruß
Felix

PS: Ich finde Langlieger aus eigener Erfahrung (Selbstbau) etwas problematisch, da die Hauptlast überwiegend hinten ist und damit in manchen Situationen beim Bremsen und Lenken vorne die Traktion flöten geht.:eek:
 
Das ist jetzt aber keiner von deinen Bauten - oder? Zumindest nicht auf deine Größe gebaut, sonst wäre er ja nicht so... kurz.
Wo geht denn da hinten die Kette lang? Und liegt der Kopf in einem Pranger?
 
Hallo,
Das ist jetzt aber keiner von deinen Bauten - oder? Zumindest nicht auf deine Größe gebaut, sonst wäre er ja nicht so... kurz.
Wo geht denn da hinten die Kette lang? Und liegt der Kopf in einem Pranger?

Doch der ist von mir. In der ersten Nacht der langen Lichtbögen der Liegeradgruppe Hannover entstanden. Auf dem Bild ist das verstellbare Tretlager noch nicht soweit vorne wie es geht. Das Rad soll schon mir passen - Bequemlichkeit spielt aber keine Rolle da es nur für die 16tel Meile gedacht war...(HPV Dragrace...)

Der Energiespeicher sollte in das 80x60mm Rahmenrohr das über die linke Schulter geht. Am Rahmenrohr verläuft auch der Zugtrum der Kette. Der Leertrum läuft durch den rechten Unterzug.

Auf

seht Ihr eine gute Zusammenfassung was in einer Nacht der Langen Lichtbögen passiert und die Enstehung dieses Fahrzeugs


Auf

sind von Minute 6:10 bis 7:14 die ersten Probefahrten zu sehen.

Gruß Heiko
 
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...was lang und tief (und breit!) angeht, kann auch das slingshot trike einiges bieten, hier im vergleich zu einem catrike, glaube ich. sitz = hängematte. panzerlenkung
dominik von fahrradspezialitäten in freiburg hat eines in der werkstatt an der wand hängen und noch ein paar andere alte schätzchen seiner sammlung
ich lag mal drin, das rad war damals aber nicht fahrtüchtig. was für ein riesending.....

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hier ein paar infos, die ich auf atomic zombie gefunden habe:

Blast from the past - 1970's MASA Slingshot Recumbent Tadpole Trike
A long, long time ago in a galaxy far away, there was a commercially marketed recumbent tadpole trike called the MASA Slingshot.

It was an unusual design, built in Japan with a TIG welded basket frame and marketed in the U.S. during the 1970's. I've no idea what the price was; I'd bet it was high.

Apparently one turns up every now and then on e-bay.

The MASA was long, about 7-8 feet. The front cross-member was (as a guesstimate) 35+" wide; wheels were 26" all around; the axles were ahead of the pedal crank. This gave it a wide turning circle!

The machine had three separate chains; there were two jackshafts crossing the frame at different points. The rear wheel had a proprietary disc brake, unusual for its day. (The company being long gone, some owners have added a caliper brake to the rear wheel, since new pads/spare parts for the disc brake are unavailable).

The seat was a hammock type, very low slung to give a low C-of-G. Steering rods ran on each side from vertical handles at the rider's position to the front steering rig. I have read various tidbits about the available gearing; some say a 5-speed derailleur was standard.
 
Da kannst Du gleich nach dem Halten , liegenbleiben und bis in die Früh schlafen.

Interessanter wäre ja, das Halten gleich auch sein zu lassen, so von wegen autonomes Fahren :D
Bei einer 6-Wöchigen Schulung hatte ich mir mal gedacht, den Lernweg abzukürzen. Normal ist ja, man hört oder sieht was, ab in den Kurzspeicher, verarbeitet das dann im Schlaf. Ich habe die 6 Wochen einfach geschlafen und den Umweg über den Kurzspeicher rausgelassen. Tatsächlich war ich in den Tests und später in der Praxis derjenige, der sich am meisten gemerkt hat. So was in der Art dann noch aufs Fahren umsetzen, dann bräuchte es auch keine teure und schwere Elektronik. :D
 
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