Lagerschaden an Pedale

AW: Lagerschaden an Pedale

Hallo,
Bleiben Wir bei dem Thema "Lagerschaden an Pedalen"
und meiner nicht OT Erweiterung >>> Gleitlager als Alternative für Kugellager... mit oder ohne Simmeringen.
Konkrete langjährige Erfahrungen sind verlangt.
RiKuLa mit eingebauten Simmeringen? Das gibt es nicht jedenfalls nicht am Fahrrad ...
Es gibt die Baureihen Z/ZZ/2Z das sind Spaltdichtungen, da ist wie bei der Staubschutzkappe der KoKuLa ein Spalt am Abdeckblech der vom umlaufenden Fett immer schoen zugehalten wird. Das ist relativ reibungsarm.
Dann gibt es noch die Bureihen RS/RSRS/2RS da haben die meist mit Weichplastik(keinGummi) ueberzogenen Scheiben eine Dichtlippe die sich reibend anlegt,
und eine gewisse Zeitjedenfalls etwas besser dichtet. Allerdings macht sich die fettfuellung dieser Lagertypen beim (gefuehlten)Rollen, auch bemerkbar.
Allerdings je schneller das Lager lauft um so weniger faelt es bei gemessenen Werten wirklich ins Gewicht.

Bei Fahrradtypischen Drehzahlen nimmt man, wenn man eh nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hat die ZZ-Lager

Simmeringe, das heist Neudeutsch "Wellendichtring mit Schlauchfeder" (Nach Professor Simmer), sind Zusatzteile die man beim Auto, z.B. extra einbaut um Gehaeuse Druckdicht zu bekommen, hat nichts mit Kugellagern zu tun.

Das gibt's am Fahrradl nicht.

mfG
Matthias
 
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Ergon rät ja explizit auch von der Nutzung mit "grobstolligen" Schuhen ab. Das Pedal ist also selbst den Standardanforderungen eines Ganzjahresalltagsfahrers nicht gewachsen. Im Winter stellen viele auf "ohne Clickies" um, um die Kältebrücke Pedal, Cleat, Sohle, Fuß zu vermeiden. Aber womit fährt man dann im Winter? Mit Winterschuhen / Winterstiefeln. Was für Sohlen hat ein wetterfester Winterschuh? Genau.

Und inwiefern das Griptape die feste Pedalbindung gleichwertig ersetzen soll, ist mir auch immer noch nicht klar.

-Andreas

Wenn Du schon danach fragst ist es nicht mehr OT.

Am 1. Bild erkennst Du es besser. Form der Sohle stimmt mit der Wölbung des Pedals überein.
Mit der 3M Beschichtung addiert bleibt es einfach haften, ohne dass man zusätzlich den Fuss pressen muB
(...ich ziehe nie die Pedale, auch beim Upright, als ich damals FuBgürtel hatte).
Der Fuss findet automatisch seinen natürlichen Platz.

Ergon PC2 a.jpg
Und für den 6° Varus-Winkel >>>

Ergon PC2 b.jpg

Und die Sache mit den unzulässigen "grobstolligen Radschuhen" ist nur eine bunte Bemerkung von einem Verfasser eines Comments in einem anderen Forum auf einer anderen Webseite, die jemand hier als Beweisführung eingereicht hat.

Ich fahre sowieso fast nur mit richtigen rutschsicheren grobstolligen Trekkingschuhen. Es gibt Modelle, die für die Arbeitswelt salonfähig sind.

Ich ziehe mich nun von diesem Thread zurück.
 
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Hmmm .... Du solltest es aber mal mit realistischen Daten versuchen 400-800N je nach Leisungsabgabe, die Schnellfahrer mit den Schitten ueber 30, ebenso wie die Langsamkurbler die mit Kadenzen unter 90 am Berg stampfen ist das aber noch nicht ausreichend.

Sind das Spitzenwerte oder Durchschnittswerte über die halbe Kurbelumdrehung?
Vielleicht kannst Du mir den Fehler im meiner Rechnung zeigen: Ein Pedalhub ist etwa die doppelte Kurbellänge, sagen wir 33cm. Bei 90rpm wird das pro Sekunde 3x durchlaufen, kommt also durchschnittlich 1m/s als zur Kraft parallele Geschwindigkeitskomponente raus (man kann auch den Kreisbogen des Pedals ausrechnen und die zum Bogen parallele Kraftkomponente darüber integrieren, das Ergebnis ist aber am Ende dasselbe). Bei 200W Leistung, also 200 Nm/s, gibt das eine mittlere Kraft von 200N. Wenn Du mit dem anderen Fuß hinten ziehst, wird's weniger, wenn Du ihn hinten auf dem Pedal liegenlässt, wird's mehr.

Also die Praxis zeigt:
- Ein Pedal mit RiKuLa ist nach 15Wochen so spuerbar ausgeleiert das man sich nicht mehr sicher fuehlt.
Man kann es aber weder nachstellen, noch nachfetten, und so wird man dann alle Pedallager 2Wochen nachdem das erste Lager zu surren begann tauschen.
Ich finde das ist schon eine Zumutung.
- Ein Pedal mit KoKula wird einmal im Jahr gewartet ... und haelt auch bei mir laenger als 1Fahrradfahrerleben.

Da zeigt sich wieder mal, wie unterschiedlich das Material belastet wird. Ich hab ein Paar Shimano-Pedale mit RiKuLa und Gleitlager, das hat jetzt vier Einsatzjahre und ein paar Winter hinter sich und vermutlich so 5-10Mm (sorry, ich hab da zu oft den Tacho gewechselt, um einen Überblick zu behalten). Spiel ist kein Problem, nur die Dichtungen sind zerbröselt.

Wo hast Du nur die lustigen Zahlen her? Ich bleibe auch auf dem UP noch bist 700N im Sattel .... Wiegetritt solltest Du mal mit 1200N und mehr ansetzen, die hast Du beim flotten Treppensteigen als 70Kg-Mann auch unterm Schuh (Personenwage aufs Fussbankerl und flott draufsteigen und nach dem Maxwert(impuls)schauen.

Gut möglich, und vielleicht ein Grund, als Leistungssportler einen großen Bogen darum zu machen. Ich glaube aber nicht, dass ich regelmäßig Leistungen über 500W aufbringe.

Das viele LR und Trike-Fahrer auch nach Jahrelangem Training nicht schneller als 20ger Schnitte bringen koennen liegt nicht daran dass sie nicht kraeftig in die Pedale langen, sondern daran dass sie ihre Leistung in Gummikuehe pumpen, oder mit den Stosdaempfern die Luft erwaermen, oder in unpassenden reifen verwalken.

Suche Dir einen Alltagsfahrer (so wie z.B. mich) der seine gesamte Mobilitaet ohne Auto leisstet, baue dem eine Messkurbel ein dann kannst Du nachmessen
welche Momente da wirklich auftreten.

Du solltes Dir einfach mal einen 3Euro-Aldi-Billig-Tacho kaufen und Dir mal als Kadenzmesser an die Kurbel bauen, befor Du hier der Industrie in die Taschen schwurbelst.
Pack bitte Deine Verschwörungstheorien wieder ein und unterstelle mir nicht, ich würde irgendwem in die Taschen schwurbeln!
Ich HABE seit zehn Jahren Kadenzmesser, aber Drehmomente oder Pedalkräfte hab ich da noch nicht gefunden. Die Dinger haben unter anderem eine Trittfrequenzanzeige, die üblicherweise zwischen 85 und 100 rpm zeigt, in Spitzen auch mal über 130. Und was sagt mir das jetzt über die Lasten auf dem Pedal? Wegen der ungleichmäßigen Belastungen an der Kurbel kannst Du gern eine genauere Berechnung aufmachen. Oder schick mir die über Kurbelwinkel aufgetragenen Drehmomente von einer Deiner Messfahrten, dann brösel ich das auseinander und sehe zu, ob ich das selber hinbekomme.


Viele Grüße,
Stefan
 
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Hallo Stefan,
nein ich will Dich nicht aergern ... ich bin nur derart angefressen, wenn man dauernd Zeugs reparieren muss, bei dem man davon ausgehen muss, das es absichtlich falsch konstruiert wurde. obwohl der Hersteller genau weiss wie man es richtig machen muss.

Wenn Du mal die Lagerlebensdauer richtig berechen willst dann gehe auch von:
- 100.000 Stunden aus, damit man mit seinem Fahrradl auch 2-3Stunden am Tag fahren kann.

- mit einem Drittelmix aus 400 700N und 1200N aus

- gehe davon aus das Kadenzen um 200 voellig normal sind wenn jemand ohne Schaltung fahrradfahren gelernt hat, oder mal Fixie gefahren ist.

- und beziehe mit ein das sich im Spurt die Tretlagerachse durchaus um 2° verbiegt sich der Pedalarm um 3°verdrillt, und die Pedalachse um bis zu 5° verbiegt, und die Pedallager also durchaus 6° Achsenfehler und daraus auch zusatzlich bis 100N Seitenschub bekommen.

Wenn jemand (Stadt/Bahn)Fixie faehrt gewoehnt er sich ganz zwangslaeufig einen breiten Kadenzbereich an, und Du musst damit rechen
das er sein volles Leistungsvermogen bei Kadenzen um 200 erbringt. Das ist ja voellig normal, und sehr angenehm, denn erstens sind da die Fahrtwiederstaende am hoechsten, und auch die Leistung die man mit der selben gefuehlten Anstrengung erzeugen kann mindestens
doppelt so hoch, denn doppelte Drehzahl beim selben Drehmomment(gleicher Arbeit) ---> doppelter Leistung, und dafuer trainiert man doch gern.

Eine andere Anmerkung, die einfachen Messkurbeln messen den Durchschnitt ueber 1/2Kurbelumdrehung, der Ueberwiegende Teil der Arbeit wird aber nur ueber 30° erbracht also sind die Spitzenwerte auf der Kurbel bis 6x so hoch wie sich aus der Leistungsabschaetzung ueber 1/2 Umdrehung vermuten laesst, und wie auch die Messkurbeln anzeigen. Obendrein erzeugt auch die Zwangsfuehrung der Fuesse uber die restlichen 330° ein gewisses Momment, etwa 1/5 des Durchnittsmommentes auf der Kraftseite.

Da zeigt sich wieder mal, wie unterschiedlich das Material belastet wird. Ich hab ein Paar Shimano-Pedale mit RiKuLa und Gleitlager, das hat jetzt vier Einsatzjahre und ein paar Winter hinter sich und vermutlich so 5-10Mm (sorry, ich hab da zu oft den Tacho gewechselt, um einen Überblick zu behalten). Spiel ist kein Problem, nur die Dichtungen sind zerbröselt.
Gib doch mal die genaue Bezeichnung, da ziehen wir dann mal die Explossivzeichnung ...
Shimano baut meines Wissens keine Pedale mit Industrielagern, in Shimano-Pedalen kenne ich nur KoKuLa mit Staubkappe.
Auch ist mir kein Schimano-Pedal bekannt das serienmaessig ein Gleitlager hat. Das die Lagerhuelse recht knapp geboht ist,
und bei einem Lagerschaden eine gewisse Notlauffunktion uebernehmen kann muss doch nicht zwangslaeufig bedeuten das sie als Gleitlager gedacht war ... allerdings kenne ich auch nicht jedes Shimano-Pedal aus dem Kopf, aber der Importeur bietet eine sehr vollstaendige Dokumentation.

Der grosse Vorteil von KoKuLa im Pedal ist die simple Wartbarkeit, und das die Lager auch 5-7° Parallaxe-Feler, und enorme Axialkrafte ohne
Probleme wegstecken kann, Die normalen RiKuLa moegen das alles garnicht.

mfG
Matthias
 
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Servus,

man bringt das Drehmoment wird über einen Winkel von ca. 30° in die Kurbel eingeleitet.
http://bildung.freepage.de/cgi-bin/...30A/rewrite/doc-hilli/VEROEFF/RUNDERTRITT.HTM
Wie du schon sagtest braucht man für 300W knapp 400N auf dem Pedal, bei 150W also knapp 200N.

Da Matthias n recht starker Fahrer ist, sind die 400N nicht unrealisitisch.

Danke für den Link. Die Tangentialkräfte sind da drin, aber für den Verschleiß braucht man die Gesamtkraft. Die habe ich jetzt rückwärts ausgerechnet, indem ich mir die Kurven für 300W gegriffen und die über die Sektoren gemittelten Wirkungsgrade so wieder in einen winkelabhängige Kurve verwandelt habe, dass sowohl Gesamtkraft als auch Wirkungsgrad einen möglichst glatten Verlauf haben. Sicher eine etwas windige Methode, aber für jeden Sektor einen einzigen Wert für die Gesamtkraft anzunehmen bringt mich noch weniger weiter. Man kann wohl ganz grob ansetzen, dass die Gesamtkraft für ca. 1/4 der Umdrehung auf etwa 400N liegt, für ca. die Hälfte der Umdrehung zwischen 100 und 170N driftet und das restliche Viertel für die Übergänge zwischen diesen Niveaus braucht. Wenn ich das auf 200W runterskaliere, reduzieren die 400N sich zu 267N. Für diese Leistung liegt meine erste Rechnung also nicht so weit daneben. Bei höheren Leistungen wird sich die Lebensdauer aber schon deutlich überproportional verkürzen.

Matthias hat auch Recht damit, dass im Wiegetritt mehr als 50kg draufkommen. Viele (Freizeit-)Fahrer entlasten in der Aufwärtsbewegung nicht komplett, aber wenn ich von einem im Antriebsmoment wirksamen Gewicht von 50kg ausgehe, liegt ja nur die Differenz links-rechts bei 50kg, die Summe muss immer noch dem Fahrergewicht plus Schwerpunktsbewegung plus Zug am Lenker entsprechen. Aber wie schnell tritt man den denn noch? Die Flächenpressungen waren bei meinen Zahlenspielereien auch bei 500N noch sehr weit weg von den Grenzwerten, so dass es letztlich auch im Wiegetritt auf Flächenpressung x Reibgeschwindigkeit ankommt. "Rein zufällig" skaliert dieses Produkt mit der Tretleistung, weil Reibgeschwindigkeit und Trittfrequenz proportional zueinander sind sowie Flächenpressung und Kraft des Fußes ebenfalls.

Vielleicht ist die Tretleistung daher die praktischste Grenze, die man hier ziehen kann. Je höher die ist, um so schneller hat man einen Lageschaden (womit endlich wieder der Bogen zum Threadthema geschlagen wäre), und wenn man 200W öfter mal erreicht, lässt man die Dinger lieber liegen.

Der weiter oben geschätzte Anteil der Reibleistung von 1-2% ist übrigens nur die Hälfte des tatsächlichen Wertes, denn auch da muss man die Gesamtkraft einsetzen und nicht die vortriebswirksame Tangentialkraft. Wer nicht effizient tritt, hat einen noch höheren Anteil.


Viele Grüße,
Stefan
 
AW: Lagerschaden an Pedale

Hallo Stefan,
nein ich will Dich nicht aergern ... ich bin nur derart angefressen, wenn man dauernd Zeugs reparieren muss, bei dem man davon ausgehen muss, das es absichtlich falsch konstruiert wurde. obwohl der Hersteller genau weiss wie man es richtig machen muss.

Wenn Du mal die Lagerlebensdauer richtig berechen willst dann gehe auch von:
- 100.000 Stunden aus, damit man mit seinem Fahrradl auch 2-3Stunden am Tag fahren kann.

Wenn Du das 365 Tage im Jahr machst, kommt eine Lebensdauer von etwa 100 Jahren heraus. Halte ich für etwas mehr als nötig, jedenfalls hab ich nicht vor, mein Fahrrad im heutigen Zustand zu vererben.

- mit einem Drittelmix aus 400 700N und 1200N aus

- gehe davon aus das Kadenzen um 200 voellig normal sind wenn jemand ohne Schaltung fahrradfahren gelernt hat, oder mal Fixie gefahren ist.

Damit währen wir wieder beim Rennsportler. Allerdings sind die höheren Werte wohl keine Dauerzustände, oder? 300W mit 400N passt ja noch, aber 700N bei 200 rpm müste doch irgendwo oberhalb von 1kW rauskommen. Reicht Ihr das Rad in der Art eines Staffelstabs durch, um so eine Dauerleistung aufzubringen?

- und beziehe mit ein das sich im Spurt die Tretlagerachse durchaus um 2° verbiegt sich der Pedalarm um 3°verdrillt, und die Pedalachse um bis zu 5° verbiegt, und die Pedallager also durchaus 6° Achsenfehler und daraus auch zusatzlich bis 100N Seitenschub bekommen.

Wie ich die Belastung der Lagerbunde ausrechne, hab ich bei igus noch nicht geschaut. Die Fluchtfehler sollten über Kantenpressung bereits mit drin sein.

Wenn jemand (Stadt/Bahn)Fixie faehrt gewoehnt er sich ganz zwangslaeufig einen breiten Kadenzbereich an, und Du musst damit rechen
das er sein volles Leistungsvermogen bei Kadenzen um 200 erbringt. Das ist ja voellig normal, und sehr angenehm, denn erstens sind da die Fahrtwiederstaende am hoechsten, und auch die Leistung die man mit der selben gefuehlten Anstrengung erzeugen kann mindestens
doppelt so hoch, denn doppelte Drehzahl beim selben Drehmomment(gleicher Arbeit) ---> doppelter Leistung, und dafuer trainiert man doch gern.

Es gibt auch andere Ansätze. Ich z.B. trainiere überhaupt nicht, ich fahre nur praktisch alle Alltagswege mit dem Fahrrad. Da ich mir irgendwann angewöhnt habe, dabei Trikots anzuziehen und am Zielort wenn möglich zu wechseln, bin ich recht zügig unterwegs, aber von Eurem Leistungsniveau immer noch weit entfernt. Warum sollte ich, oder jemand, der in Hemd oder T-Shirt fahren will und noch deutlich leistungsärmer unterwegs ist, Komponenten nehmen, die bei Euch ein Radfahrerleben lang halten? Reicht doch, wenn sie das bei uns tun. Viele wollen noch nichtmal das, sondern werfen die Pedale nach 10-20 Jahren mitsamt Fahrrad auf den Schrott, statt Komponenten zu wechseln, weil die Umschraubearbeiten zu umständlich sind oder beim Händler teurer berechnet werden als die fertigen Komponenten am neuen Rad.
Ich verstehe Deinen Ärger über den Trend, dass sich alle Hersteller im sogenannten, erkannten, definierten oder durch Werbung zurechtgebogenen "Mainstream" drängeln, dafür Produkte billig auf Kante nähen und teuer verkaufen und den Rest mangels Masse komplett ignorieren. Das geht mir mit Ritzeln ja nicht anders, und so lange es 8-fach noch in vernünftiger Qualität gibt, werde ich den Teufel tun, auf verschleißfreudigere schmalere Ritzel und Ketten zu wechseln. Aber deswegen sind ja die für den "Mainstream" designten Produkte noch nicht falsch, sie sind nur für Anwendungen jenseits davon ungeeignet. Kritisieren sollte man hier, dass eben für Bedarf jenseits der Masse nichts mehr angeboten wird.


Gib doch mal die genaue Bezeichnung, da ziehen wir dann mal die Explossivzeichnung ...
Shimano baut meines Wissens keine Pedale mit Industrielagern, in Shimano-Pedalen kenne ich nur KoKuLa mit Staubkappe.
Auch ist mir kein Schimano-Pedal bekannt das serienmaessig ein Gleitlager hat. Das die Lagerhuelse recht knapp geboht ist,
und bei einem Lagerschaden eine gewisse Notlauffunktion uebernehmen kann muss doch nicht zwangslaeufig bedeuten das sie als Gleitlager gedacht war ... allerdings kenne ich auch nicht jedes Shimano-Pedal aus dem Kopf, aber der Importeur bietet eine sehr vollstaendige Dokumentation.

Hier hatte ich zwei Punkte verwechselt. Die Pedale mit den zerbröselten Dichtungen und 5-10Mm sind ältere einseitige Shimano-Klicks - definitiv mit Konuslager und großer Stützbreite, denn die hatte ich schon 2x zerlegt. Bezeichnung konnte ich nicht erkennen. Die Pedale mit Kugel- und Gleitlager haben NICHT lange gehalten und sind längst entsorgt, die hatte ich früher am Lieger, und es waren sicher keine Shimanos. Eine Notlauffunktion würde ich den aktuell am Lieger montierten M515 unterstellen, bei denen schraubt man die Lagereinheit allerdings vor dem Zerlegen seitlich heraus und lässt die Staubkappe dran.


Der grosse Vorteil von KoKuLa im Pedal ist die simple Wartbarkeit, und das die Lager auch 5-7° Parallaxe-Feler, und enorme Axialkrafte ohne
Probleme wegstecken kann, Die normalen RiKuLa moegen das alles garnicht.

Naja, einfach zu warten war das Gleit- und Rillenkugellager damals auch, einfacher als das, was ich heute habe. Es hat nur nichts genutzt.


Viele Grüße,
Stefan
 
AW: Lagerschaden an Pedale

Hallo Stefan,
Wenn Du das 365 Tage im Jahr machst, kommt eine Lebensdauer von etwa 100 Jahren heraus. Halte ich für etwas mehr als nötig, jedenfalls hab ich nicht vor, mein Fahrrad im heutigen Zustand zu vererben.
Man erwirbt ein hochwertiges Gut, und schreibt es ueber 10Jahre ab, d.h man nutzt es ohne Gewinn ... danach moechte man es wenigstens dieselbe Zeit mit Gewinn benutzen. Oder man verkauft es vorher gebraucht und nimmt die fehlende Abschreibung(Amortisation) und den erhofften Gewinn ueber den Erloes mit ein ... das geht aber nur wenn das Teil am Ende auch die erwartete Restlebensdauer hat ....

Alle anderen herangehensweisen durch einen Hersteller sind IMHO unserioes, und Sittenwiedrig, denn ein Hersteller muss ein Kaufmann sein, und selber kaufmaennisch denken, macht er es anders dann nur mit der Absicht, den Kaeufer um seine Amortisation, und den nachfolgenden Gewinn zu betruegen, in der Hoffnung, das der so ungebildet ist, das er das nicht bemerkt.

Ich finde eine 3fache Sicherheit ist schon recht minimal. bei Luftfahrzeugen geht man nicht unter 5facher Sicherheit ins Rennen.
Eine blockierte Pedale, in einem schellen Pulk, in der Rushour kann durchaus einen Sturz mit lebensgefaehrlichem Ausgang zu folge haben.


Damit währen wir wieder beim Rennsportler. Allerdings sind die höheren Werte wohl keine Dauerzustände, oder? 300W mit 400N passt ja noch, aber 700N bei 200 rpm müste doch irgendwo oberhalb von 1kW rauskommen. Reicht Ihr das Rad in der Art eines Staffelstabs durch, um so eine Dauerleistung aufzubringen?
Im Antritt regelmaessig 1KW zu erreichen ist auch einem normal trainierten Amateur moeglich, als Dauerleistung nicht, aber beim hoppen durch eine
verampelte Cittystrecke macht das schon einen erheblichen Anteil aus, sonst kann man nicht mitschwimmen, viele Gruene Wellen setzen 30Km/h und eine schnelle Beschleunigung einfach voraus. Semiprofis und die Radprofis sowieso, erholen sich bei 4-500W von extremen Antritten, die oft deutlich ueber 2KW gefahren werden. Auch ein Amateur, der ueber die Kadenz trainiert, kann ganz kurzfristig solche Leitungen erreichen.

Und wer mit dem Fixie faehrt, der erreicht doch seine Reisegeschwindigkeit kurz unter 200 rpm und geht im Sprint deutlich darueber.
Auch stehen die Fuesse niemals still weil solche Fahrraeder doch keinen Freilauf benoetigen.
Mann muss wenn man ein Pedal dessignet diese Anfordereungen einfach mit im Hinterkopf haben, denn sie sind essentiell.

Wie ich die Belastung der Lagerbunde ausrechne, hab ich bei igus noch nicht geschaut. Die Fluchtfehler sollten über Kantenpressung bereits mit drin sein.
Die Paralaxe-Fehler sind doch kein Montageproblem, die sind dynamisch, und man muss erstmal ueberhaupt abklaeren ob das gewuenschte Lager, das ueberkaupt ertragen kann ... bei den Standart-Maschinenbau-Lagern bezweifele ich das von vorn herein.
Ich habe zwar keine Tafel vorliegen, aber in der Erinnerung habe ich 0,5° und halbe Standzeit.


Es gibt auch andere Ansätze. Ich z.B. trainiere überhaupt nicht, ich fahre nur praktisch alle Alltagswege mit dem Fahrrad.
Ich bin nun 52, die Lizenz ist unwiederbringlich abgelaufen ... ich fahre meine Arbeitswege ~75Km einfach, und trainiere mit meiner Jugendgruppe, und vor allem um einen koerperlichen Ausgleich zu haben, und fit und gesund zu bleiben, andere in meinem Alter gehen halt in die Muckibude, oder organiersieren schon ihren Verfall, um schneller in die Pension zu kommen ...

Warum sollte ich, oder jemand, der in Hemd oder T-Shirt fahren will und noch deutlich leistungsärmer unterwegs ist, Komponenten nehmen, die bei Euch ein Radfahrerleben lang halten? Reicht doch, wenn sie das bei uns tun.
Es ist bei der Herstellung gar keine Kostenfrage sondern nur eine Dimensionierungsfrage.
Die Teile fuer die KoKuLa sind wie die Kugelleagerkugeln zu Kilopreisen zu bekommen (Stahlpeis +25%) es sind ja nur Schmiede oder gar Praegeteile, da kann keinerlei RiKuLa mithalten ... Da sind ja erheblich mehr Arbeitsgaenge und eine ganz andere Praezision gefragt.

Ich denke so eine fehlerhafte Lagerdimensionierung, ist kein Fehler sondern bewusst getan.
Man gaukelt dem Kunden ein hochwertiges Wirtschaftsgut vor, und liefert absichtlich Schund ....

Denn es ist billiger, und einfacher in der Konstruktion ein KoKuLa-Pedal herzustellen, als eines mit RiKuLa,
es gibt wirklich nur einen einzigen Grund dort RiKuLa einzusaetzen, aber sicherlich 100Argumente den Grund zu bemaenteln.

Aber ein rennfahrer-taugliches Pedal das man fuer 25 Euro mit hohem Gewinn zu verkaufen kann, mit anderen Lagern zu verteuern und zu verschlechtern weil man annimmt das die Zielgruppe das nicht braucht, also man denen ohne Muehe schlechtere Pedal zum doppelten Preis unterjubeln kann ... , finde ich sehr ... Hmmm .... seltsam.

Viele wollen noch nichtmal das, sondern werfen die Pedale nach 10-20 Jahren mitsamt Fahrrad auf den Schrott, statt Komponenten zu wechseln, weil die Umschraubearbeiten zu umständlich sind oder beim Händler teurer berechnet werden als die fertigen Komponenten am neuen Rad.
Das ist der Freie-Wille des Anwenders, kann aber nicht Grundannahme der Konstruktion sein.
Und genau das was Du da beschreibst nennt man "Geplante Obsoleszenz" .... ich denke unsere Enkelkinder werden uns, wenn sie all die vergeudeten Ressourcen betrachten, und eine von einer komplett durchgeknallen, und ausser Rand und Band geratenen, sich nur noch selbst bedienenden Indusreie vermuellte und verdreckte und verschandelte Welt wiederherstellen muessen, und die Nachkommen der von Industiementalitaet geschaffen Bildungsresistenten in ihre Gesellschaft reintegrieren muessen, von Herzen dafuer verfluchen.

Das geht mir mit Ritzeln ja nicht anders, und so lange es 8-fach noch in vernünftiger Qualität gibt, werde ich den Teufel tun, auf verschleißfreudigere schmalere Ritzel und Ketten zu wechseln.
Ich fahre 9fach, und wenn es die Ritzel und/oder Kettenblaetter nicht gibt, die ich haben will und man mir mehr als 70Cent pro Zahn abverlangen will, dann nehme ich selber eine Tafel Blech, und Saege Feile und Spibo, mehr braucht man doch dafuer nicht, und wenn ich zu faul dazu bin, kann man den Grundkoerper auch auslasern und abdrehen lassen. Egal ob Stahl, Titan, oder Aluritzel, die selbst hergestellten halten, wie die Kettenblaetter, laenger als die gekauften, obwohl die aus dem selben Material sein sollten und bei Stahl und Alu auch die selbe Waermebehandlung erhalten sollten .... warum ein 10fach Ritzel mit nur ganz minimal weniger Material(0,5mm) nur die halbe Zeit haelt und das doppelte kostet dafuer gibt es doch nur einen einzigen erklaerlichen Grund.


Aber deswegen sind ja die für den "Mainstream" designten Produkte noch nicht falsch, sie sind nur für Anwendungen jenseits davon ungeeignet. Kritisieren sollte man hier, dass eben für Bedarf jenseits der Masse nichts mehr angeboten wird.
Doch denn es wird ja ein Fahrrad fuer die alltaegliche Benutzung vorgetaeuscht ... im Gegenteil die Werbung und der Preis versprechen
besonders hochwertig durch Industrielager ...
Da steht nicht dran "das ist eine Alibi-Pedal, bitte moeglichst unbenutzt entsorgen" ...

Patrick (Jack-Lee) kaufte sich Rennradpedale (Eggbeater) in der Hoffnung das dieses von allem Schnickschack befreite Rennpedal, wenigsten auch einige Jahre hielten .... Fehlanzeige, nach wenigen Mm und in nur einer Saison waren die Lager total ausgeleiert.
Nein, das geht ueber alle Klassen. Der TÜV abeitet sehr eng mit diversen Warentest-Organisationen an einer Initiative gegen solche Praktiken.
Den leider sind die Produkte die mit der "Qualitaet nur noch vorteuschen-Masche" nicht nur Peinlich, sondern ab vielen Stellen massiv gefaehrlich.

Und ganz nebenbei, einer polnisch organisierten Welt, wo jeder jedem Klauen und bechaisen muss, damit keiner zu kurz kommt,
setze ich ganz demokratisch masive Gegenwehr entgegen ... die Vaeter unserer Verfassung haben die Quartiere der Bildungsresitenten aufgehoben, und diese aus ihren Ghettos und der Arbeiter-Subkultur herraus und zurrueck in die Gesellschaft geholt. Und ich denke das das sehr richtig und wichtig war ....

Eine Notlauffunktion würde ich den aktuell am Lieger montierten M515 unterstellen,
Was So sicherlich nicht vorgesehen ist, aber wenn's Hilft

bei denen schraubt man die Lagereinheit allerdings vor dem Zerlegen seitlich heraus und lässt die Staubkappe dran.
Was sich sehr angenehm bei der Wartung macht ...


Naja, einfach zu warten war das Gleit- und Rillenkugellager damals auch, einfacher als das, was ich heute habe. Es hat nur nichts genutzt.
Nein ein ausgenuddeltes oder wegen abgelaufener Kanten klemmemdes oder brummendes RiKuLa kann man nicht warten oder regenerieren, das muss man komplett wegwerfen und durch ein Neues ersetzen, Gleitlager dito. Nachstellbare Gleitlager sind zwar moeglich, aber die muss man IMHO heutzutage auch selber herstellen, wenn man sie denn haben will.

KoKuLa haben in den Schalen und Konen durchaus mehrere Millimeter Material das man komplett abnutzen kann ...
und das dauert IMHO wirklich sehr sehr sehr lange.

mfG
Matthias
 
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