AW: Lagerschaden an Pedale
Hallo Stefan,
Wenn Du das 365 Tage im Jahr machst, kommt eine Lebensdauer von etwa 100 Jahren heraus. Halte ich für etwas mehr als nötig, jedenfalls hab ich nicht vor, mein Fahrrad im heutigen Zustand zu vererben.
Man erwirbt ein hochwertiges Gut, und schreibt es ueber 10Jahre ab, d.h man nutzt es ohne Gewinn ... danach moechte man es wenigstens dieselbe Zeit mit Gewinn benutzen. Oder man verkauft es vorher gebraucht und nimmt die fehlende Abschreibung(Amortisation) und den erhofften Gewinn ueber den Erloes mit ein ... das geht aber nur wenn das Teil am Ende auch die erwartete Restlebensdauer hat ....
Alle anderen herangehensweisen durch einen Hersteller sind IMHO unserioes, und Sittenwiedrig, denn ein Hersteller muss ein Kaufmann sein, und selber kaufmaennisch denken, macht er es anders dann nur mit der Absicht, den Kaeufer um seine Amortisation, und den nachfolgenden Gewinn zu betruegen, in der Hoffnung, das der so ungebildet ist, das er das nicht bemerkt.
Ich finde eine 3fache Sicherheit ist schon recht minimal. bei Luftfahrzeugen geht man nicht unter 5facher Sicherheit ins Rennen.
Eine blockierte Pedale, in einem schellen Pulk, in der Rushour kann durchaus einen Sturz mit lebensgefaehrlichem Ausgang zu folge haben.
Damit währen wir wieder beim Rennsportler. Allerdings sind die höheren Werte wohl keine Dauerzustände, oder? 300W mit 400N passt ja noch, aber 700N bei 200 rpm müste doch irgendwo oberhalb von 1kW rauskommen. Reicht Ihr das Rad in der Art eines Staffelstabs durch, um so eine Dauerleistung aufzubringen?
Im Antritt regelmaessig 1KW zu erreichen ist auch einem normal trainierten Amateur moeglich, als Dauerleistung nicht, aber beim hoppen durch eine
verampelte Cittystrecke macht das schon einen erheblichen Anteil aus, sonst kann man nicht mitschwimmen, viele Gruene Wellen setzen 30Km/h und eine schnelle Beschleunigung einfach voraus. Semiprofis und die Radprofis sowieso, erholen sich bei 4-500W von extremen Antritten, die oft deutlich ueber 2KW gefahren werden. Auch ein Amateur, der ueber die Kadenz trainiert, kann ganz kurzfristig solche Leitungen erreichen.
Und wer mit dem Fixie faehrt, der erreicht doch seine Reisegeschwindigkeit kurz unter 200 rpm und geht im Sprint deutlich darueber.
Auch stehen die Fuesse niemals still weil solche Fahrraeder doch keinen Freilauf benoetigen.
Mann muss wenn man ein Pedal dessignet diese Anfordereungen einfach mit im Hinterkopf haben, denn sie sind essentiell.
Wie ich die Belastung der Lagerbunde ausrechne, hab ich bei igus noch nicht geschaut. Die Fluchtfehler sollten über Kantenpressung bereits mit drin sein.
Die Paralaxe-Fehler sind doch kein Montageproblem, die sind dynamisch, und man muss erstmal ueberhaupt abklaeren ob das gewuenschte Lager, das ueberkaupt ertragen kann ... bei den Standart-Maschinenbau-Lagern bezweifele ich das von vorn herein.
Ich habe zwar keine Tafel vorliegen, aber in der Erinnerung habe ich 0,5° und halbe Standzeit.
Es gibt auch andere Ansätze. Ich z.B. trainiere überhaupt nicht, ich fahre nur praktisch alle Alltagswege mit dem Fahrrad.
Ich bin nun 52, die Lizenz ist unwiederbringlich abgelaufen ... ich fahre meine Arbeitswege ~75Km einfach, und trainiere mit meiner Jugendgruppe, und vor allem um einen koerperlichen Ausgleich zu haben, und fit und gesund zu bleiben, andere in meinem Alter gehen halt in die Muckibude, oder organiersieren schon ihren Verfall, um schneller in die Pension zu kommen ...
Warum sollte ich, oder jemand, der in Hemd oder T-Shirt fahren will und noch deutlich leistungsärmer unterwegs ist, Komponenten nehmen, die bei Euch ein Radfahrerleben lang halten? Reicht doch, wenn sie das bei uns tun.
Es ist bei der Herstellung gar keine Kostenfrage sondern nur eine Dimensionierungsfrage.
Die Teile fuer die KoKuLa sind wie die Kugelleagerkugeln zu Kilopreisen zu bekommen (Stahlpeis +25%) es sind ja nur Schmiede oder gar Praegeteile, da kann keinerlei RiKuLa mithalten ... Da sind ja erheblich mehr Arbeitsgaenge und eine ganz andere Praezision gefragt.
Ich denke so eine fehlerhafte Lagerdimensionierung, ist kein Fehler sondern bewusst getan.
Man gaukelt dem Kunden ein hochwertiges Wirtschaftsgut vor, und liefert absichtlich Schund ....
Denn es ist billiger, und einfacher in der Konstruktion ein KoKuLa-Pedal herzustellen, als eines mit RiKuLa,
es gibt wirklich nur einen einzigen Grund dort RiKuLa einzusaetzen, aber sicherlich 100Argumente den Grund zu bemaenteln.
Aber ein rennfahrer-taugliches Pedal das man fuer 25 Euro mit hohem Gewinn zu verkaufen kann, mit anderen Lagern zu verteuern und zu verschlechtern weil man annimmt das die Zielgruppe das nicht braucht, also man denen ohne Muehe schlechtere Pedal zum doppelten Preis unterjubeln kann ... , finde ich sehr ... Hmmm .... seltsam.
Viele wollen noch nichtmal das, sondern werfen die Pedale nach 10-20 Jahren mitsamt Fahrrad auf den Schrott, statt Komponenten zu wechseln, weil die Umschraubearbeiten zu umständlich sind oder beim Händler teurer berechnet werden als die fertigen Komponenten am neuen Rad.
Das ist der Freie-Wille des Anwenders, kann aber nicht Grundannahme der Konstruktion sein.
Und genau das was Du da beschreibst nennt man "Geplante Obsoleszenz" .... ich denke unsere Enkelkinder werden uns, wenn sie all die vergeudeten Ressourcen betrachten, und eine von einer komplett durchgeknallen, und ausser Rand und Band geratenen, sich nur noch selbst bedienenden Indusreie vermuellte und verdreckte und verschandelte Welt wiederherstellen muessen, und die Nachkommen der von Industiementalitaet geschaffen Bildungsresistenten in ihre Gesellschaft reintegrieren muessen, von Herzen dafuer verfluchen.
Das geht mir mit Ritzeln ja nicht anders, und so lange es 8-fach noch in vernünftiger Qualität gibt, werde ich den Teufel tun, auf verschleißfreudigere schmalere Ritzel und Ketten zu wechseln.
Ich fahre 9fach, und wenn es die Ritzel und/oder Kettenblaetter nicht gibt, die ich haben will und man mir mehr als 70Cent pro Zahn abverlangen will, dann nehme ich selber eine Tafel Blech, und Saege Feile und Spibo, mehr braucht man doch dafuer nicht, und wenn ich zu faul dazu bin, kann man den Grundkoerper auch auslasern und abdrehen lassen. Egal ob Stahl, Titan, oder Aluritzel, die selbst hergestellten halten, wie die Kettenblaetter, laenger als die gekauften, obwohl die aus dem selben Material sein sollten und bei Stahl und Alu auch die selbe Waermebehandlung erhalten sollten .... warum ein 10fach Ritzel mit nur ganz minimal weniger Material(0,5mm) nur die halbe Zeit haelt und das doppelte kostet dafuer gibt es doch nur einen einzigen erklaerlichen Grund.
Aber deswegen sind ja die für den "Mainstream" designten Produkte noch nicht falsch, sie sind nur für Anwendungen jenseits davon ungeeignet. Kritisieren sollte man hier, dass eben für Bedarf jenseits der Masse nichts mehr angeboten wird.
Doch denn es wird ja ein Fahrrad fuer die alltaegliche Benutzung vorgetaeuscht ... im Gegenteil die Werbung und der Preis versprechen
besonders hochwertig durch Industrielager ...
Da steht nicht dran "das ist eine Alibi-Pedal, bitte moeglichst unbenutzt entsorgen" ...
Patrick (Jack-Lee) kaufte sich Rennradpedale (
Eggbeater) in der Hoffnung das dieses von allem Schnickschack befreite Rennpedal, wenigsten auch einige Jahre hielten .... Fehlanzeige, nach wenigen Mm und in nur einer Saison waren die Lager total ausgeleiert.
Nein, das geht ueber alle Klassen. Der TÜV abeitet sehr eng mit diversen Warentest-Organisationen an einer Initiative gegen solche Praktiken.
Den leider sind die Produkte die mit der "Qualitaet nur noch vorteuschen-Masche" nicht nur Peinlich, sondern ab vielen Stellen massiv gefaehrlich.
Und ganz nebenbei, einer polnisch organisierten Welt, wo jeder jedem Klauen und bechaisen muss, damit keiner zu kurz kommt,
setze ich ganz demokratisch masive Gegenwehr entgegen ... die Vaeter unserer Verfassung haben die Quartiere der Bildungsresitenten aufgehoben, und diese aus ihren Ghettos und der Arbeiter-Subkultur herraus und zurrueck in die Gesellschaft geholt. Und ich denke das das sehr richtig und wichtig war ....
Eine Notlauffunktion würde ich den aktuell am Lieger montierten
M515 unterstellen,
Was So sicherlich nicht vorgesehen ist, aber wenn's Hilft
bei denen schraubt man die Lagereinheit allerdings vor dem Zerlegen seitlich heraus und lässt die Staubkappe dran.
Was sich sehr angenehm bei der Wartung macht ...
Naja, einfach zu warten war das Gleit- und Rillenkugellager damals auch, einfacher als das, was ich heute habe. Es hat nur nichts genutzt.
Nein ein ausgenuddeltes oder wegen abgelaufener Kanten klemmemdes oder brummendes RiKuLa kann man nicht warten oder regenerieren, das muss man komplett wegwerfen und durch ein Neues ersetzen, Gleitlager dito. Nachstellbare Gleitlager sind zwar moeglich, aber die muss man IMHO heutzutage auch selber herstellen, wenn man sie denn haben will.
KoKuLa haben in den Schalen und Konen durchaus mehrere Millimeter Material das man komplett abnutzen kann ...
und das dauert IMHO wirklich sehr sehr sehr lange.
mfG
Matthias