Längere Grünphase für Radfahrer soll abgeschafft werden...

H

_heinzh.

Moin Freunde,
Sachen gibts: Wie in den Westfälischen Nachrichten vom 29.9.2007 zu lesen ist, fordert der Bezirksvertreter für Münster-Mecklenbeck, Dr. Hubert Sanetra die Stadtverwaltung Münster auf, die Fußgänger- und Radfahrerampel an einer Kreuzung (Dingbängerweg/Meckelnbecker Straße) zu synchronisieren, da die längere Grünphase für Radfahrer von den Autofahrern nicht verstanden würde. Besonders Radfahrerinnen und radfahrende Kinder müßten sich deshalb "übelste Beschimpfungen" durch Autofahrer gefallen lassen..... Häufig würden Radfahrer durch agressive Autofahrer gezwungen, "überstürzt vom Rad zu springen".
Unfälle habe es bisher noch nicht gegeben, die Situation müsse aber "vorsorglich..." (letztlich durch eine Verkürzung der Radfahrergrünzeiten) "...entschärft werden."
Wie seht Ihr das?
Gruß aus Münster,
HeinzH.


Dr. Hubert Sanetra
 
FAHRrad -> FAHRzeug -> FAHRbahn.
Innerstädtischer verkehr: geschwindigkeit wird durch die ampelphasen bestimmt, nicht durch die theoretisch erreichbaren geschwindigkeiten der fahrzeuge -> entmischung nicht notwendig bis kontraproduktiv (rückstau während einer ampel-grünphase, wenn motorisierte rechtsabbieger mehrere geradeausfahrende muskelbetriebene passieren lassen müssen).
Ergo: wer sich da um unterschiedliche ampelphasen kümmert, erkennt nicht das eigentliche problem.

MfG
Andreas I.
 
<blockquote class=zitat>Sachen gibts: Wie in den Westfälischen Nachrichten vom 29.9.2007 zu lesen ist, fordert der Bezirksvertreter für Münster-Mecklenbeck, Dr. Hubert Sanetra die Stadtverwaltung Münster auf, die Fußgänger- und Radfahrerampel an einer Kreuzung (Dingbängerweg/Meckelnbecker Straße) zu synchronisieren, da die längere Grünphase für Radfahrer von den Autofahrern nicht verstanden würde. Besonders Radfahrerinnen und radfahrende Kinder müßten sich deshalb "übelste Beschimpfungen" durch Autofahrer gefallen lassen..... Häufig würden Radfahrer durch agressive Autofahrer gezwungen, "überstürzt vom Rad zu springen".
Unfälle habe es bisher noch nicht gegeben, die Situation müsse aber "vorsorglich..." (letztlich durch eine Verkürzung der Radfahrergrünzeiten) "...entschärft werden."
</blockquote>

Das Problem kenne ich, weil es bei uns auch derartige Ampelanlagen gibt, die so dümmlich geschaltet sind, daß Fußgänger bereits Rot haben, Radfahrer auf ihrem parallel zum Fußgängerstreifen angelegten Radweg in die gleiche Richtung aber noch Grün. Habe deswegen auch schon mal eine Vollbremsung machen müssen, wo es beinahe gekracht hätte; ich hatte zwar Grün, aber der Autofahrer hat nur auf das bereits auf Rot stehende Signal für die Fußgänger geachtet. Passiert ist aber zum Glück nichts.

Zur Situation:
Autofahrer geradeaus, Radfahrer und Fußgänger gleiche Richtung auch geradeaus;
Auto aus der entgegengesetzten, also entgegenkommenden Richtung will nach Links abbiegen, wobei "links" hier aus Sicht des Autofahrers gilt; aus Sicht des Radlers wäre es "rechts":

Autofahrer geradeaus hat Rot;
Radfahrer geradeaus hat noch Grün;
Fußgänger geradeaus hat auch Rot;
entgegenkommender Autofahrer hat keine eigene Ampel für seine Abbiegespur und fährt los, wobei er mit dem noch Grün habenden Radler "kollidiert", da der Autofahrer auf die bereits auf Rot geschaltete Fußgängerampel achtet.

Ich bin also aus dieser Erfahrung heraus, bedingungslos dafür, daß Ampeln für Fußgänger und Radfahrer gleichgeschaltet sind, so sie beide aus Sicht des Autofahrers unmittelbar nebeneinander liegen. Bei einem Abstand zwischen Rad- und Füßgängterampel von mehr als 10 Meter, evtl. noch mit Gestrüpp dazwischen, ist dieses Risiko nicht mehr so gegeben.

ciao
Pinguin

PS.: Natürlich bin ich nicht dafür, Radfahrergrünzeiten zu verkürzen, viel eher sollte man diese bei den Fußgängern verlängern, damit auch ältere Leute oder jüngere Schulkinder noch bequem über die Kreuzung kommen.
 
<i>FAHRrad -> FAHRzeug -> FAHRbahn.</i>

Genau!

<i>Innerstädtischer verkehr: geschwindigkeit wird durch die ampelphasen bestimmt, nicht durch die theoretisch erreichbaren geschwindigkeiten der fahrzeuge -> entmischung nicht notwendig bis kontraproduktiv (rückstau während einer ampel-grünphase, wenn motorisierte rechtsabbieger mehrere geradeausfahrende muskelbetriebene passieren lassen müssen).
Ergo: wer sich da um unterschiedliche ampelphasen kümmert, erkennt nicht das eigentliche problem.</i>

Damit hast Du zwar vollkommen recht, aber versuche das mal in Münster anzubringen. Diese Stadt ist ja nur so verseucht von Radwegen (auch wenn gelegentlich was Brauchbares auftaucht ;-)).
Aber wenn wir eh grad mal beim visionären Denken sind: Wer den motorisierten Individualverkehr ungehindert in die Stadt lässt, der erkennt schon ganz andere Probleme nicht mehr...

Anhand Heinz' Schilderung ist mir noch unklar, wie Radfahrerinnen und Kinder von aggressiven Autofahrern zum überstürzten Abspringen gezwungen werden. Steigen die da aus und vergreifen sich an den Radfahrern?
Aber wie auch immer: Der "Normalfall", den ich von einigen Ampeln hier kenne, ist der, dass Radfahrer und Fußgänger eher kürzere Grünphasen haben als die motorisierten Freunde nebenan. Aber komischerweise stört das keinen, nicht mal die Radfahrer.
Von daher schlage ich gezielte Einsätze mit Polizei und Psychologen in Zivil vor an der Kreuzung. Wer wegen zu kurzer Ampelphasen in der Stadt aggressiv wird, gehört sicher nicht ans Steuer von 1,5 Tonnen Mordpotential.

Abendliche Grüße,
Martin
 
>FAHRrad -> FAHRzeug -> FAHRbahn.
>Innerstädtischer verkehr: geschwindigkeit wird durch die ampelphasen bestimmt, nicht durch die theoretisch erreichbaren geschwindigkeiten der fahrzeuge -> entmischung nicht notwendig bis kontraproduktiv (rückstau während einer ampel-grünphase, wenn motorisierte rechtsabbieger mehrere geradeausfahrende muskelbetriebene passieren lassen müssen).
>Ergo: wer sich da um unterschiedliche ampelphasen kümmert, erkennt nicht das eigentliche problem.
>MfG
>Andreas I.

Praxis bezogen ist deine Aussage nicht ganz korrekt durchführbar Andreas!
Tatsächlich ist ja laut deiner Aussage;leider der innerstätische Verkehr dazu ausgelegte Verkehr durch Ampelphasen zu Rückstaus gezwungen.Siehe alleine den unnötig u. schwachsinnigen Rückstau innerstädtisch von eingerichteten Ampelphasen-Autobahnauffahrten an ;-).Wenn Du jetzt an diesem Beispiel immer noch Gegner von unterschiedlichen Ampelphasen bist,so denke ich;solltest Du weiter Auto fahren,Co2 Werte gen Athmosphäre jagen,hohe Spritkosten zahlen,nicht jammern u. die Finger von der Tastatur lassen ;-).
Gruß!
 
Sichtbarkeit der Fußgängerampel

<blockquote class=zitat>
Autofahrer geradeaus hat Rot;
Radfahrer geradeaus hat noch Grün;
Fußgänger geradeaus hat auch Rot;
entgegenkommender Autofahrer hat keine eigene Ampel für seine Abbiegespur und fährt los, wobei er mit dem noch Grün habenden Radler "kollidiert", da der Autofahrer auf die bereits auf Rot geschaltete Fußgängerampel achtet.
</blockquote>

Hallo,

Ich will das Problem mal von einer anderen Seite angehen:
Ausgangspunkt meiner Überlegung: Ich vordere mal vom Autofahrer, dass er beim Abbiegen nicht nur auf Autos und Lichtzeichen achten muss, sondern auch auf das tatsächliche Verhalten der schwächeren Verkehrsteilnehmer (auch z.B. Kinder laufen gelegentlich bei Rot über die Fußgängerampel).

Das eigentliche Problem scheint also zu sein, dass der Autofahrer eine Rote Fußgängerampel als freie Fahrt missdeutet . Wenn die Autofahrer die Lichtsignale der Fußgängerampel nicht einsehen könnten, dann währe diese Fehldeutung ausgeschlossen. Stellt sich dann an die Frage ob das mit einer einfachen seitlichen "Scheuklappe" an der Lichtanlage zu gewährleisten ist, ohne den Fußgängern/Radfahrern sie Sicht zu nehmen?


Gruß
Martin D.
 
nicht ganz durchdacht

<blockquote class=zitat>
Das eigentliche Problem scheint also zu sein, dass der Autofahrer eine Rote Fußgängerampel als freie Fahrt missdeutet . Wenn die Autofahrer die Lichtsignale der Fußgängerampel nicht einsehen könnten, dann währe diese Fehldeutung ausgeschlossen. Stellt sich dann an die Frage ob das mit einer einfachen seitlichen "Scheuklappe" an der Lichtanlage zu gewährleisten ist, ohne den Fußgängern/Radfahrern sie Sicht zu nehmen?
</blockquote>


Jetzt muss ich mich selber korrigieren:
Wenn die Kraftfahrer an der Ampel wartende Fußgänger beobachtet, geht dieser womöglich fälschlich davon aus, dass die Radfahrer ebenfalls halten werden. Eine Fehldeutung ist also immer noch möglich.
Ampel mit roten Abbiegepfeilen bzw. gelb-blinkende Warnlampen sind in vielen Fällen wohl nicht im Etat.

Gruß
Martin D.



WeLi, die Weserbergland-Lieger
 
Re: nicht ganz durchdacht

warum sollen radfahren den Fußgängern gleichgesetzt werden?

- Wenn es keinen Radweg gibt gilt die Grüne Ampel der Autos auch für Radfahrer. Fahre ich an der Ampel beispielsweise rechts neben einem PKW (weil er mich vielleicht überholen wollte aber ich noch immer neben ihm bin) muss er mich vorbeilassen... egal was die Fußgängerampel sagt.

- Wenn es einen Radweg gibt sollte GRUNDSÄTZLICH die Radampel solange wie die Autoampel gelten (wobei in Dresden manche Ampel schon einige Zeit vorher auf rot geht). Dann ist Klar, das Autos IMMER schauen müssen (was so oder so ihre Pflicht ist).

Ich bin für eine frühere Grünpase der Radfahrer, dass sie die Kreuzung eher efahren können und so besser von Autos gesehen werden und einem gleichzeitigen Ende.



><blockquote class=zitat>
>Das eigentliche Problem scheint also zu sein, dass der Autofahrer eine Rote Fußgängerampel als freie Fahrt missdeutet . Wenn die Autofahrer die Lichtsignale der Fußgängerampel nicht einsehen könnten, dann währe diese Fehldeutung ausgeschlossen. Stellt sich dann an die Frage ob das mit einer einfachen seitlichen "Scheuklappe" an der Lichtanlage zu gewährleisten ist, ohne den Fußgängern/Radfahrern sie Sicht zu nehmen?
></blockquote>
>
>Jetzt muss ich mich selber korrigieren:
>Wenn die Kraftfahrer an der Ampel wartende Fußgänger beobachtet, geht dieser womöglich fälschlich davon aus, dass die Radfahrer ebenfalls halten werden. Eine Fehldeutung ist also immer noch möglich.
>Ampel mit roten Abbiegepfeilen bzw. gelb-blinkende Warnlampen sind in vielen Fällen wohl nicht im Etat.
>Gruß
>Martin D.
 
Re: nicht ganz durchdacht

<blockquote class=zitat>warum sollen radfahren den Fußgängern gleichgesetzt werden?</blockquote>
Warum sollten Radfahrer den Fußgängern nicht gleichgesetzt werden, wenn Radweg und Fußgängerweg beide nebeneinander liegen?

<blockquote class=zitat>- Wenn es keinen Radweg gibt, gilt die Grüne Ampel der Autos auch für Radfahrer. Fahre ich an der Ampel beispielsweise rechts neben einem PKW (weil er mich vielleicht überholen wollte aber ich noch immer neben ihm bin) muss er mich vorbeilassen... egal was die Fußgängerampel sagt.</blockquote>Das ist ja unbestritten.

<blockquote class=zitat>- Wenn es einen Radweg gibt, sollte GRUNDSÄTZLICH die Radampel solange wie die Autoampel gelten (wobei in Dresden manche Ampel schon einige Zeit vorher auf rot geht). Dann ist Klar, das Autos IMMER schauen müssen (was so oder so ihre Pflicht ist).</blockquote> Eigentlich schon, ist aber eben manches Mal nicht, da haben wie hier in der gleichen Richtung unterwegs befindliche Autofahrer und Fußgänger bereits Rot, während Radfahrer noch Grün haben; wobei hier nirgendwo auch nur irgendeine Sichteinschränkung dazwischen ist. Und der abbiegende Gegenverkehr eben nicht damit rechnet, das die Ampel des Radfahres noch Grün zeigt, wohingegen alle anderen aus des Radlers Richtung schon Rot haben.

<blockquote class=zitat>Ich bin für eine frühere Grünpase der Radfahrer, dass sie die Kreuzung eher efahren können und so besser von Autos gesehen werden und einem gleichzeitigen Ende. </blockquote> Dem stimme ich insofern zu, als daß dieses dann auch für die Fußgänger gelten muß.

ciao
Pinguin
 
<blockquote class=zitat>Von daher schlage ich gezielte Einsätze mit Polizei und Psychologen in Zivil vor an der Kreuzung. Wer wegen zu kurzer Ampelphasen in der Stadt aggressiv wird, gehört sicher nicht ans Steuer von 1,5 Tonnen Mordpotential.
>Abendliche Grüße,
>Martin</blockquote>

Vermutlich ist das wirklich ein rein psychologisches Problem; jene Autofahrer/innen, die eher mit Bleifuß unterwegs sind, werden an Ampeln eher ungeduldig als jene, die von Natur aus langsamer fahren. Ob diese langsamer fahrenden Verkehrsteilnehmer letztlich Radfahrer sind oder ebenso mit dem Auto unterwegs, scheint unerheblich.

ciao
Pinguin
 
Re: nicht ganz durchdacht

><blockquote class=zitat>warum sollen radfahren den Fußgängern gleichgesetzt werden?</blockquote>
>Warum sollten Radfahrer den Fußgängern nicht gleichgesetzt werden, wenn Radweg und Fußgängerweg beide nebeneinander liegen?

fahren Fußgänger Fahrzeuge? brauchen sie nur genau so kurze Räumzeiten wie Radler?

><blockquote class=zitat>- Wenn es keinen Radweg gibt, gilt die Grüne Ampel der Autos auch für Radfahrer. Fahre ich an der Ampel beispielsweise rechts neben einem PKW (weil er mich vielleicht überholen wollte aber ich noch immer neben ihm bin) muss er mich vorbeilassen... egal was die Fußgängerampel sagt.</blockquote> >Das ist ja unbestritten.

Und ist die einzige Lösung. Alles andere ist Verschlimmbesserung.

>
>
>ciao
>Pinguin

LG

Erwin
 
Re: nicht ganz durchdacht

<blockquote class=zitat><blockquote class=zitat><blockquote class=zitat>warum sollen radfahren den Fußgängern gleichgesetzt werden?</blockquote>Warum sollten Radfahrer den Fußgängern nicht gleichgesetzt werden, wenn Radweg und Fußgängerweg beide nebeneinander liegen?</blockquote>fahren Fußgänger Fahrzeuge?</blockquote> Ja, manchmal beispielsweise Kinderwagen oder Rollstühle, wie wäre es denn, mal auch an diese Klientel zu denken?

<blockquote class=zitat>brauchen sie nur genau so kurze Räumzeiten wie Radler?</blockquote> Bitte nicht aus dem Zusammenhang herausreißen, ich schrieb sinngemäß davon, für beide die Zeiten zu vereinheitlichen und sich dabei an den Fußgängern als langsameren Verkehrsteilnehmer zu orientieren.

<blockquote class=zitat><blockquote class=zitat><blockquote class=zitat>- Wenn es keinen Radweg gibt, gilt die Grüne Ampel der Autos auch für Radfahrer. Fahre ich an der Ampel beispielsweise rechts neben einem PKW (weil er mich vielleicht überholen wollte aber ich noch immer neben ihm bin) muss er mich vorbeilassen... egal was die Fußgängerampel sagt.</blockquote> Das ist ja unbestritten. </blockquote>Und ist die einzige Lösung. Alles andere ist Verschlimmbesserung. </blockquote>Für Ampelanlagen mag dies durchaus gelten, wenn die separate Radspur für andere Verkehrsteilnehmer erstens gesperrt ist und zweitens auch nicht neben einer Parkspur verläuft, so daß der Radweg zwischen eigentlicher Fahrbahn und Parkspur wäre. Selbst vor Ampelanlagen gibt es dafür Beispiele.

Grundsätzlich bin ich für einen eigenen Radweg, der sich nicht neben einer Fahrbabn befindet. Da kann man nämlich auch mal wunderbar langsam fahren. Überdies bin ich eher für wirkungsvoll gestaltete Kreisverkehre, als für Ampelanlagen. Auch bin ich dafür, Ampeln so zu schalten, daß abbiegender Verkehr solange bei Rot bleibt, wie jegliche Geradeausverkehr noch Grün hat.

ciao
Pinguin
 
Ehrlich gesagt: Ich ärgere mich über die meisten "Bedarfsampeln" für Fußgänger/Radfahrer, und zwar sowohl als Autofahrer als auch als Muskelkraft-Selbstbeweger.

Als Autofahrer: Ampel noch lange rot, aber kein Fußgänger zu sehen. Meist sind die nach dem reflexhaften "Knopfdrücken" noch bei Rot längst über die Straße. Die rote Ampelphase ist also nur noch Unsinn und Schikane.

Fußgänger/Radfahrer: Überquerung ist meist nach kurzem Warten in langer Lücke bequem ohne Anhalten des Verkehrs, also bei "Rot für mich", möglich. Jetzt wird es dann immer unangenehm, wenn jemand vor mir die Autos auf der Straße mittels Rotschaltung der Ampel angehalten hatte und ich erst den Stau abfließen lassen muß, bevor ich die Straße überqueren kann.


Ich bin für Warnschild, Vorfahrtsregelung durch Verkehrszeichen zugunsten der Nichtmotorisierten (also z. B. normaler Zebrastreifen, der statt Ampel nachts gut beleuchtet sein sollte). Radfahrer als Linksabbieger gehören in die Fahrzeugspur und nicht zusammen mit den Fußgänger-Querläufern. So wird das rücksichtvolle Miteinander aller Verkehrsteilnehmer gefördert und nicht durch allgegenwärtige, vermeintlich wohl "idiotensichere" Verkehrsampeln. Diese verschwenden nur Zeit (sinnlose Rotphase ohne Fußgänger) oder geben trügerische Sicherheit ("bei Grün darf gefahren werden"). Besonders problematisch wird das Ganze sicher bei unterschiedlichen Grünphasen für Radler und Fußgänger, wie eingangs im Thread geschrieben
- Allerdings ist mir so etwas hier in Hessen noch nicht begegnet.

Ernst
 
<blockquote class=zitat>Unfälle habe es bisher noch nicht gegeben, die Situation müsse aber "vorsorglich..." (letztlich durch eine Verkürzung der Radfahrergrünzeiten) "...entschärft werden."

Wie seht Ihr das?</blockquote>

Da wird der Bock zum Gärtner gemacht. Einerseits kann ich verstehen das Durch die vielen bunten Lichtlein keiner mehr durchsteigt, aber solange die Radwegbenutzungspflicht besteht, entspricht das einer einseitigen Benachteiligung bestimmter Verkehrsmittel im Straßenverkehr nach dem Grundsatz: Was nicht fährt, das ist auch nicht in Unfälle verwickelt.

Die Lösung kann nur sein: In der ganzen Stadt (bzw. D) die Radfahrerampeln so schalten, das Sie mehr Grünzeit als die Fußgängerampeln haben. Das Problem ist doch letztendlich das fast kein Kfz Fahrer diese Ampelschaltung erwartet da Sie nicht "der üblich anzufindenden Praxis" entspricht. Also solle man speziell hier die üblich angewendete Praxis in Richtung Nachteilsverminderung der Radfahrer anpassen.

Gruß,

H.C.

P.S.: Was beim Radfahren zudem Hilft: Rote oder Grüne Ampeln nur als "Vorschläge" zu betrachten. So kommt man voran und fährt defensiv gleichermaßen.
 
Bedarfsampeln

<blockquote class=zitat>Ehrlich gesagt: Ich ärgere mich über die meisten "Bedarfsampeln" für Fußgänger/Radfahrer, und zwar sowohl als Autofahrer als auch als Muskelkraft-Selbstbeweger.
</blockquote>

Ja-genau, denn es gibt so richtig miese Ampelschaltungen:
Beim Besuch im benachbarten Lipperland wurde ich von vielen Ampelkreuzungen genervt, welche für Radfahrer generell ROT zeigten, selbst wenn die parallele Autospur Grün zeigte. Vermutlich nur damit die Autofahrer beim Abbiegen nicht auf Radfahrer achten müssen. Wenn ich auf den Knopf drückte wurde es natürlich irgendwann grün, was mich aber zu sehr ausgebremst hätte - besonders außerhalb von Ortschaften.
Resultat: Radfahrer orientiert sich an den Lichtzeichen für die Autos (wenn überhaupt).

Na- ja, manchmal ist es ohnehin besser den Radweg zu vergessen und die langsamen Sonntags-Blechkistenfahrer auf ihrer Fahrbahn links zu überholen (zugegeben bergab ;-)
Kreisel sind da auch recht lustig (besonders die Ehrenrunden mit starker Schräglage) , wenn ich keinen Radweg nutze. Die Kraftfahrer unterschätzen nur leicht die Geschwindigkeit eines Radfahrers, welcher vor dem Kreisel extra für die innere Spur beschleunigt hat ;-)

Gruß und viel Spaß auf dem großen asphaltierten Spielplatz ;-)
Martin D. (alias Kamikaze-Martin ;-)


WeLi - die Weserbergland-Lieger
 
Re: nicht ganz durchdacht

><blockquote class=zitat><blockquote class=zitat><blockquote class=zitat>warum sollen radfahren den Fußgängern gleichgesetzt werden?</blockquote>Warum sollten Radfahrer den Fußgängern nicht gleichgesetzt werden, wenn Radweg und Fußgängerweg beide nebeneinander liegen?</blockquote>

Weil Ampelschaltungen mit Räumzeiten funktionieren. Wenn ein Fußgänger unmittelbar vor dem Umschalten der Ampel die Fahrbahn betreten hat, soll er bei einer Geschwindigkeit von 1,2 m/s (freundliche Stadtverwaltungen genehmigen sogar 1 m/s) noch die andere Straßenseite erreichen. Auch darauf müssen übrigens abbiegende Autofahrer achten!

Für Radfahrer hingegen wird eine Räumzeit von 4 m/s angesetzt, also drei bis vielmal so schnell wie Fußgänger. Damit wird der Radverkehr, wenn er gezwungen wird, so früh wie Fußgänger von der Kreuzung fernzubleiben, noch viel eher dazu neigen, Rotlichtverstöße zu begehen, als wenn die Radfahrer die ihnen gemäße Räumzeit haben.

Wie sagte doch Gust Muller von der LVI letztens in einer Podiumsdiskussion beim ADFC: "Wenn wir die Häufigkeit der Rotlichtverstöße von Radfahrern und Fußgängern bewerten wollen, müssen wir erst mal die Grünzeiten für die motorisierten und die nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer einen Tag lang, oder noch besser eine Woche lang, umkehren. Dann werden wir sehen, wer mehr zu Rotlichtverstößen neigt."

Gruß, Karin
PS: Kinder bis acht Jahren müssen übrigens sowieso auf dem Gehweg fahren, Straßen schiebend überqueren, womit für diese sowieso schon die Fußgängerampel gilt.
 
Re: nicht ganz durchdacht

<blockquote class=zitat><blockquote class=zitat><blockquote class=zitat>warum sollen radfahren den Fußgängern gleichgesetzt werden?</blockquote>Warum sollten Radfahrer den Fußgängern nicht gleichgesetzt werden, wenn Radweg und Fußgängerweg beide nebeneinander liegen?</blockquote>
Weil Ampelschaltungen mit Räumzeiten funktionieren. Wenn ein Fußgänger unmittelbar vor dem Umschalten der Ampel die Fahrbahn betreten hat, soll er bei einer Geschwindigkeit von 1,2 m/s (freundliche Stadtverwaltungen genehmigen sogar 1 m/s) noch die andere Straßenseite erreichen. Auch darauf müssen übrigens abbiegende Autofahrer achten!
Für Radfahrer hingegen wird eine Räumzeit von 4 m/s angesetzt, also drei bis vielmal so schnell wie Fußgänger. Damit wird der Radverkehr, wenn er gezwungen wird, so früh wie Fußgänger von der Kreuzung fernzubleiben, noch viel eher dazu neigen, Rotlichtverstöße zu begehen, als wenn die Radfahrer die ihnen gemäße Räumzeit haben.</blockquote>

Warum versteht keiner, was ich geschrieben habe? Bei einer Gleichschaltung der Zeiten sind die der langsameren Verkehrsteilnehmer zu setzen. Es gelten also für Fusgänger weiterhin diese genannten 1 m/s und für den Radfahrer wie für Rollstuhlfahrer eben auch. Wo bitte ist denn da das Problem?

Ich habe nunmal eine negative Erfahrung aus der unterschiedlichen Schaltung der Ampelphasen für Radfahrer und Fußgänger; anstatt über unterschiedliche Ampelphasen zu streiten, wäre es sinnvoller dafür zu sorgen, daß abbiegende Autofahrer auch warten müssen(!), bis die letzte Ampel jener Geradeausstrecke, die sie zu queren wünschen, auf Rot steht.

ciao
Pinguin
 
Re: Längere Grünphase für Radfahrer

>FAHRrad -> FAHRzeug -> FAHRbahn.

JA, bei mir auch. nur dass mir die Radler bitte auf der rechten Seite beiben.

>Innerstädtischer verkehr: geschwindigkeit wird durch die ampelphasen bestimmt,
> nicht durch die theoretisch erreichbaren geschwindigkeiten der fahrzeuge -
> entmischung nicht notwendig bis kontraproduktiv (rückstau während einer
> ampel-grünphase, wenn motorisierte rechtsabbieger mehrere geradeausfahrende
> muskelbetriebene passieren lassen müssen).

Versteh ich nicht, wenn die Radler früher grün sehen, sind doch schon einige aus der Kreuzung raus, also wartet keiner länger

>Ergo: wer sich da um unterschiedliche ampelphasen kümmert, erkennt nicht das eigentliche problem.

Kann es sein, dass unter den Autofahrern einige Rot sehen, wenn sie meinen die langsame Radfahrer fahren schon vor der Grünphase los? (unberechtigte Vorteilsnahme, nasowas). Dann müssten die Ampeln für Rad und Auto nur beisammen angebracht sein und gleich gross, oder?

In Japan wird viel bei noch-Rot losgegangen und losgeradelt, und fast nie wird das abgepfiffen. Wenn dabei einer unter die Räder kommt, ist er's eher selbst schuld.
 
Re: nicht ganz. Alles beisammen anbringen oder gleichschalten.

><blockquote class=zitat>
>Das eigentliche Problem scheint also zu sein, dass der Autofahrer eine Rote Fußgängerampel als freie Fahrt missdeutet . Wenn die Autofahrer die Lichtsignale der Fußgängerampel nicht einsehen könnten, dann währe diese Fehldeutung ausgeschlossen. Stellt sich dann an die Frage ob das mit einer einfachen seitlichen "Scheuklappe" an der Lichtanlage zu gewährleisten ist, ohne den Fußgängern/Radfahrern sie Sicht zu nehmen?
></blockquote>
>
>Jetzt muss ich mich selber korrigieren:
>Wenn die Kraftfahrer an der Ampel wartende Fußgänger beobachtet, geht dieser womöglich fälschlich davon aus, dass die Radfahrer ebenfalls halten werden. Eine Fehldeutung ist also immer noch möglich.
>Ampel mit roten Abbiegepfeilen bzw. gelb-blinkende Warnlampen sind in vielen Fällen wohl nicht im Etat.
>Gruß
>Martin D.

Kann es sein, dass unter den Autofahrern einige Rot sehen, wenn sie meinen die "langsamen" Radfahrer fahren schon vor der Grünphase los? (unberechtigte Vorteilsnahme, nasowas).

Lichtzeichen weit auseinander ist unmöglch auf einen Blick zu erfassen. Die Radlerampel weniger einsehbar zu machen hilft wohl wenig. Als Lösung müssten die Ampeln für Radler, Geher und Autofahrer nur beisammen angebracht sein und alle gleich gross, oder? Also keine Zusatzampel über der Fahrbahn. Wenn wir zurückkommen auf die Zeitgleiche, dann brauchen wir sogar nur eine Ampel in jede Richtung.

Übrigens, eine "kleine Kreuzung" mit 4x 3Ampeln (in jeder Richtung) braucht im Jahr so viel Strom wie ein 4-Personen Haushalt. Mit LEDs nur noch 20% davon, und alle 3-6 Monate 36 "Glübirnen" auswechseln entfällt, LEDs halten 10 Jahre und mehr.

In Japan wird viel bei noch-Rot losgegangen und losgeradelt, und fast nie wird das abgepfiffen. Wenn dabei einer unter die Räder kommt, ist er's eher selbst schuld. Doch hier besteht fast keiner auf seinem Recht, die Autofahrer sind recht her geduldig weil sie eh das Staustehen gewöhnt sind.
 
Re: nicht ganz durchdacht - Abbiegepfeil?

>Warum versteht keiner, was ich geschrieben habe? Bei einer Gleichschaltung der Zeiten sind die der langsameren Verkehrsteilnehmer zu setzen. Es gelten also für Fusgänger weiterhin diese genannten 1 m/s und für den Radfahrer wie für Rollstuhlfahrer eben auch. Wo bitte ist denn da das Problem?
>Ich habe nunmal eine negative Erfahrung aus der unterschiedlichen Schaltung der Ampelphasen für Radfahrer und Fußgänger; anstatt über unterschiedliche Ampelphasen zu streiten, wäre es sinnvoller dafür zu sorgen, daß abbiegende Autofahrer auch warten müssen(!), bis die letzte Ampel jener Geradeausstrecke, die sie zu queren wünschen, auf Rot steht.
>ciao
>Pinguin

Könnte gehen. Damit das mit dem Warten richtig funktioniert sollte die Autofahrerampel auf der Gegenseite angebracht werden, in Blickweite eben neben der Radler/Fussgängerampel. Dann sieht auch der erste an der Haltelinie was die Ampel schlägt und muss sich nicht um seine Dachkante herum zu schauen den Hals verrenken (typisches Problem der Sitzriesen). Finde ich in Japan ganz praktisch so, nur gibt es fast keine getrennten Radwege und noch weniger Radfahrerampeln. Wenn man vorsichtig d.h. laaangsam radelt, darf man den Gehweg mitbenutzen.

Sicherer finde ich an kreuzungen die grünen Rechtsabbiegerpfeile oder generell das Rechtsabbiegen bei Rot erlauben, so dass die Autofahrer, wenn denn wenige kommen, alle um die Ecke sind bevor Radler und Geher grün bekommen.
 
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