Kurbels Flevobike

So, sie ist drin.

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Für den Umbau habe ich den Ausfederverhinderungsspanngurt entfernt. Bei der Probefahrt ohne ist mir dann gleich wieder eingefallen, warum ich seit Monaten mit Spanngurt fahre. Ist einfach besser mit.

So technisch elegant ich die Rohloff auch finde, das Flevobike hat jetzt noch mehr, als vorher eh schon die Anmutung von Landmaschinenbau.
Morgen kommt wieder ein Ausfederverhinderer dran, diesmal vielleicht eine Spur weniger provisorisch (aber nur eine Spur :sneaky:).
 
So, sie ist drin.
Was ist denn der Drehmomentstütze widerfahren? Gibt es einen Grund dafür, dass die so weit von der Gabel weg gehalten wird?
Rohloff meint übrigens, dass die Zugspeichen mit Kopf innen montiert werden sollen. Macht wahrscheinlich keinen großen Unterschied, fiel mir aber auf.

Ansonsten viel Spaß mit der Nabe im Flevo. Mit dem 65er Kettenblatt dürfte sie schon eher lang ausgelegt sein, aber so bin ich auch schon auf Radreisen unterwegs gewesen, bevor mich der Kinderanhänger zum 57er gebracht hat...

Gruß,
Martin
 
Weil ich das winzige Ritzel an der Rohloff-Nabe gerade sehe: Wie oft muss man die eigentlich wechseln? Es werden hier ja immer die selben, wenigen Zähne belastet, anders als bei Kettenschaltungen...
 
Ich schätze nicht sehr oft...
Durch das große Kettenblatt kommt nicht mehr viel Drehmoment dort hinten an. Ich hatte mal ein Citybike mit dem Tongsheng TSDZ2 Mittelmotor umgebaut. Da hatte ich ein 54er Kettenblatt montiert. In den vier Jahren mit diesem Antrieb musste ich das Ritzel nie tauschen.
Durch den Singlespeed Antrieb ist die Belastung viel gleichmäßiger an den Zähnen, wie bei einer Kettenschaltung.
 
Dazu kommt, dass die Ritzel auch mehr "Fleisch" haben als eine Kettenschaltung mit den teils dünnen, gestanzten Blech-Ritzeln.
Und selbst wenn es verschleißt kann man das Ritzel einerseits bis zum Äußersten fahren oder teilweise je nach Ritzeltyp auch noch drehen und die Rückseite verschleißen.
 
Ich mag das Fahrgefühl mit den Treckerdingern. Der subjektive Eindruck ist, dass es mir leichter fällt damit zu fahren, und dass es sich sicherer anfühlt, gerade bei Unebenheiten und in Kurven.
Was ist denn der Drehmomentstütze widerfahren?
Ich hätte alternativ den Arm der Drehmomentenstütze hinter der Schwinge anordnen können. Mit ein bisschen Feilen wäre das kein Problem gewesen und optisch allemal eleganter.

Vor der Schwinge ist halt erstmal der Schaltzuggegenhalter am Lagerbock der Bremse angebaut, und beide sind der Stütze dort im Weg. Also habe ich einfach ein Stück Messingrohr als Strebe eingebaut. Ist leider dann eher als Druckstrebe belastet, aber durch die lange Drehmomentstütze sind die Kräfte wohl eher moderat (habs aber nicht überschlagen).

Die Schaltzüge hätte ich auch hinter die Schwinge legen können, aber da hätte mir die Schaltzugverlegung nicht so gefallen und ich hätte den Gegenhalter nicht so bequem an den Bremsenlagerbock dranschrauben können. Den Arm der Drehmomentenstütze hätte ich dann auch kürzen müssen, weil immer noch der Bremsenlagerbock im Weg gewesen wäre.

Mit der aktuellen Lösung konnte ich darauf verzichten mir neue Anschraubpunkte an der Schwinge zu schaffen. Die Drehmomentstützenverbindungsstrebe (Wörterzusammenbauen ist in Deutsch so praktisch) ist an eine Lasche geschraubt, die schon an der Schwinge dran war.

Und so fahre ich erstmal. :)
Zugspeichen mit Kopf innen montiert
Ich habe das fertig eingespeicht so von Kurbelix.de bekommen. War günstig, weil es noch mit Schraubritzel ist, und sie die deutlich herabgesetzt verkaufen. Ich glaube, ich bringe da niemals ein Antriebsdrehmoment drauf, so dass daraus Speichenkräfte resultieren würden, die gegenüber der Vorspannung ansatzweise relevant wären.

Die Rohloff ist vermutlich symmetrisch eingespeicht, so dass die Felge mittig zwischen den Ausfallenden liegt. Das ist bei der Dualdrive anscheinend nicht der Fall und entsprechend asymmetrisch ist vermutlich auch die Gabel gebaut. Das führt dazu, dass die Felge bezogen auf den Rahmen wenige mm außermittig liegt. Führt aber weder zu einer Kollision von Bauteilen, noch merke ich es beim Fahren. Ich als Mensch bin wohl eh weit weniger symmetrisch, als das Flevobike unter mir...
Mit dem 65er Kettenblatt dürfte sie schon eher lang ausgelegt sein
Probefahrt hat ergeben, dass ich wohl nur seeehr selten außerhalb der Gänge 3 und 11 fahren werde. Bei Situationen, wo ich Gang 14 brauche, wird mir vermutlich vorher schon Bange. Bei Situationen, wo der erste zu lang ist, fehlt schon vorher die Traktion, um etwas damit anzufangen.
Von der Bandbreite an Entfaltung her würde ich sagen, es würde wohl auch eine Alfine 8 tun, bei der nur die Gangsprünge nicht so dolle verteilt sind. Die Alfine 11 wäre da von der Verteilung schöner und der Umfang würde mir wohl locker reichen.

Aber ich bin die letzten Wochen eigentlich ausschließlich mit der Nabenschaltung der Dualdrive gefahren, deren Schaltumfang (<200%) mir für den Alltag gereicht hat. Den Kettenschaltungsteil habe ich deshalb ignoriert, weil ich in den höheren Gängen mit der Kette den Spanngurt zersägt hätte und eh nur auf einem Ritzel die Kette zuverlässig und leise lief. Das Schaltwerk hätte da mal einen Service gebraucht.
Wie oft muss man die eigentlich wechseln?
Ich schätze nicht sehr oft...
Genau.
Ich gehe davon aus, dass das sehr lange hält. Kein Kettenschäglauf, mäßige Kettenkraft, relativ breites Ritzel ohne irgendwelchen Steighilfenfirlefanz. Sollte ich da mal einen Kettenkasten dranforschen (keine Garantie, dass das jemals passiert, es ist nur so eine Idee), dann bin ich überzeugt, dass das nahezu verschleißfrei ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Illustration, hier nochmal die Ansicht von links:

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Bei den Gängen 1 bis 7 verstehe ich jetzt, was mit "Geräusch der dritten Planetengetriebestufe" gemeint ist. Glücklicherweise stellt sich heraus, dass meine Standardreisegeschwindigkeit etwa auf Gang 8 fällt. Ist akustisch ein bisschen, als ob das Boot endlich aus der Verdrängerfahrt heraus auf Stufe kommt. :D

In den unteren Gängen an Steigungen ist der Ausfederverhinderungsgurt absolut essentiell, wie ich vorhin beim Milchholen feststellen durfte.

Ohne Ausfederverhinderung fällt auf, dass ich in den ersten drei Gängen in engen Kurven Schwierigkeiten mit der Balance habe, weil man gegen das in die Kurve Kippen mal kurz etwas mehr Kraft aufs Pedal gibt. Ohne Gurt geht halt nicht das Flevobike mit Fahrer in Kurvenrichtung nach vorne, um ein Aufrichten zu erreichen, sondern primär nur das Vorderrad, währen die Schwinge ausfedert. Entgegen der Erwartung kippt es dann erstmal weiter.
An Steigungen verpufft eine absurd großer Anteil des Tritts im Ein- und Ausfedergewubbel der vorderen Schwinge.

Vom sorgenlosen Schalten bin ich jetzt schon begeistert. Genau das war auch meine Erwartung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde am Gurt ganz angenehm, dass es noch einfedern kann und nur das Ausfedern verhindert wird.
Wollte ich die Gabel komplett starr machen, würde ich Streben auf die Radachse mit draufschrauben und die am Rahmen abstützen, im Prinzip wie die Gurte, aber eben auf Druck belastbar.
Ich vermute, wenn man anstelle des Gummiklotzes ein Holz einlegt, werden die Stoßbelastungen fürs Holz und fürs Schwingenlager ziemlich groß, da hätte Angst ums Schwingenlager.
 
So, eben in der Mittagspause ein Stück Seil besorgt und als Ausfederverhinderer installiert. Wie versprochen nur gaaanz graduell weniger provisorisch. Ist bekanntlich fast die Garantie dafür, dass es ewig hält. ;)

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Paar Meter gefahren, und ja, es ist eine Wohltat! :giggle:
Ist einfach eine andere Welt im Antritt und in engen Kurven berechenbarer.
 
habs glaub schon mal gefragt aber die Antwort wieder vergessen: dieses Rohloffff gedöns wird mit Rennrad-kette, also schmal wie für Kettenschaltungen gefahren ?
 
Und bevor jetzt das Verschleißargument kommt, direkt noch Rohloffs Darstellung dazu aus deren FAQ:
Fahrrad-Ketten (1/2"x1/8") sind mit allen SPEEDHUB 500/14 Ritzeln kompatibel.

Jedoch besitzen diese Ketten trotz der größeren Baubreite geringere Festigkeiten und einen geringeren Verschleißwiderstand. Sie sind daher als Antriebskette für die Rohloff SPEEDHUB 500/14 nicht zu empfehlen.
Irgendwo schrieb Rohloff mal noch, dass es eigentlich keine hochwertigen breiten Ketten mehr gibt, weswegen die etwas schmaleren Schaltungsketten die bessere Wahl seien.

Gruß,
Martin
 
Ich hab mal ein rückfederungsverhinderndes Gurtband an meinem Schrotti (Flevotrike) angebracht, konnte aber keinen Unterschied erkennen. Vielleicht liegt das daran, dass mein Dämpfer vorne noch nicht so ausgelutscht ist.
 
Mag sein. Bei mir ist der Unterschied vor allem in kleinen Gängen bergauf gewaltig.

Es mag da aber auch generell unterschiedliche Shore-Härten mit identischen Außenmaßen geben. Ist ja auch beim Brompton so, dass man hedem, der über 50 kg wiegt die festeren Elastomere empfiehlt.

Aber das einigermaßen weiche Einfedern möchte ich auch nicht missen.
 
Jaa! in Friesland beginnt die Todeszone über 12m über NN. Ab da gibt es nur ein überleben mit Sauerstoffmaske
das müsste doch hinlänglich bekannt sein.:eek::ROFLMAO:
(Deichhöhe + ein Friese=11,5m);)

Gruß
Martin
 
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