Kurbellänge - Eine anatomische Betrachtung

Das sind auch nur gekürzte Billigkurbeln, eine gebrauchte hochwertige Shimanokurbel von Partick kürzen zu lassen ist sicher sinnvoller.
 
Das wurde schon ausführlich diskutiert. Den Hohlraum anzuschneiden ist nicht tragisch, solange das Pedalgewinde in beiden Schichten noch ordentlich drin ist.

Gruß, Harald
 
Wir sind ja hier in der Plauderecke, aber ....
Den Hohlraum anzuschneiden ist nicht tragisch,
Das kann man pauschal so nicht stehen lassen. Es gibt genug Leute, die Sitzhalterungen, Mastkonstruktionen etc. kaputttreten. Für die ist das schon mal nichts. Außerdem muss man beim Kürzen, Bohren und Gewindeschneiden von Hohlkurbeln genauestens wissen, was man tut, sonst Bruchgefahr.
Die Gewindeverbindung trägt hauptsächlich auf den ersten Millimetern und im unmittelbaren Abstützungsbereich der Auflagefläche. Aluminium ist auf schwellende Belastung nicht besonders robust.

Nur wenige Kurbeln haben ebenflächige Wangen, zum Anliegen des Pedalanschlages muss die Umgebung der neuen Pedalbohrung angesenkt werden (z.B. Flachsenker 10/18 mm). Dann bleibt von der Hohlkurbel-Wandstärke nicht mehr viel übrig.
 
Ich hatte das Gewinde gebohrt mit Sitz, damit die Kurbel Satt Aufsitzt + nicht wackelt.
Vor allem ist Parallel zum Tretlager muss die Bohrung sein, wo man sich eine Vorrichtung bauen muss.
Ist ein wenig Aufwand, dafür lohnt es sich auch.
 
Das kann man pauschal so nicht stehen lassen
Wäre ja auch nicht so pauschal, wenn Du es vollständig zitiert hättest.

  • Ja, die Planfläche ist wichtig.
  • Ja, man sollte wissen was man tut.
  • Nein, in diesem Fall tragen nicht nur die ersten Millimeter des Gewindes. Der Kontakt zur hinteren Schicht ist in diesem Fall wichtig um das Biegemoment des Kragträgers (= der Pedalachse) abzutragen.
Was mir noch fehlt: Wenn Bedenken bestehen, dass der Fahrer zur "Alles Kaputtreter-Fraktion" gehört, würde ich die Pedale mit Gewindekleber einkleben.
Die kann man bei Bedarf mit Erwämung mit dem Gasbrenner wieder lösen, es verhindert aber zuverlässig, dass die Verbindung locker wird.

Gruß, Harald
 
Vor allem ist Parallel zum Tretlager muss die Bohrung sein, wo man sich eine Vorrichtung bauen muss.
Auch hier vielleicht noch eine Anregung:
Ich hatte Zugang zu einer Ständerbohrmaschine in der Schlosserei mit entsprechendem Schraubstock.
Die Kurbel hatte ich im Schraubstock am achsseitigen Ende eingespannt und unter der Ansatzstelle des Bohrers mit einem Holzklotz unterstützt, damit es die Kurbel beim Bohren nicht runterdrückt.

Dies vorsichtig mit einem 90° Winkel aus 2 Richtungen eingerichtet, so hat's bei mir gut funktioniert. Das Ausbohren war gerade und auch für das gerade Ansetzen des Gewindebohrers habe ich das Bohrfutter (ohne die Bohrmaschine einzuschalten) benutzt.

Wenn ich's oft machen würde, wäre mir natürlich auch eine Vorrichtung lieber als das "freifliegende" Arbeiten.
Um gelegentlich mal einen Kurbelsatz zu kürzen geht's so aber schneller.

Gruß, Harald

PS:
Und, ich zitier nochmal: Ja, man sollte wissen was man tut.
Dann ist's aber keine Hexerei, sondern normale Schlosserarbeit...
 
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So sieht meine Vorrichtung aus.

Musste die Kurbel auf Schraubstockhöhe bringen, mein Villiger Flamingo habe ich d1e Tretlagerachse heraus geschnitten.
 

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Mir ists eigentlich darum gegangen, die große Differenz zwischen der berechneten und realen Kurbellänge aufzuzeigen und dass man bei 30% Unterschied, eigentlich (nach den Aussagen des Links auf den sich mein Beitrag bezog) Knieschmerzen erwarten dürfte.
Nicht unbedingt.
Wenn man z.B. eine gute, das Knie stabilisierende Muskulatur hat und es nicht übertreibt, was die Fahrdauer und/oder die abgegebene Leistung betrifft, dann passiert nichts. Zu Rennradzeiten musst ich z.B. auch mindestens 70 Kilometer fahren, um zu merken, ob ein neuer Sattel taugt, bis dahin hätte es auch ein Faustkeil getan.

Nicht Freizeit- sondern Alltagsfahrerin. Wobei die niedrige Trittfrequenz nicht nur eine Vorliebe von mir ist, sondern sich auch aus der längeren Kurbel ergibt.
Versteht sich. Ich kann auch mit längeren Kurbeln fahren, mache ich auch gelegentlich. So ein langsames, gleichmässiges Steigen auf unregelmässigem Grund geht mit langen MTB-Kurbeln schon auch noch besser. Zum Strecke machen ist das aber nichts für mich.


machs doch so wie in der Untersuchung.

:) Ich mache jetzt keine Aussage mehr, ohne vorher meinen Orthopäden gefragt zu haben. Nur noch ein ganz vorsichtiges: Ja, mein Oberschenkel ist proportional relativ lang, ansonsten habe ich naturgemäß ziemlich kurze Beine, ich bin halt kurz abgepflückt.

Es ist doch aber putzig: Die Leute sind doch nicht hingegangen und haben ihre Kurbeln nach Berechnung der idealen Länge fertigen lassen. Nein, es waren vermutlich Rennfahrer, meist Standard-Männer (175cm - 185cm), die empirisch Standardkurbeln (165mm - 175 mm) für gut oder schlecht befanden. Irgendwer hat dann mal die Daten korreliert, um eine Regel davon abzuleiten. Die Leute werden dann auch gewusst haben, wie man das genau misst.
Ich persönlich pirsche mich halt empirisch an meine Ideale an und wenn ich eine Ultrastrecke in der Regelzeit ohne dauerhafte Schäden bewältigen kann, sehe ich meine Entscheidungen bestätigt. Wenn es da hält, muss es gut sein.
 
Nicht unbedingt.
Wenn man z.B. eine gute, das Knie stabilisierende Muskulatur hat und es nicht übertreibt, was die Fahrdauer und/oder die abgegebene Leistung betrifft, dann passiert nichts. Zu Rennradzeiten musst ich z.B. auch mindestens 70 Kilometer fahren, um zu merken, ob ein neuer Sattel taugt, bis dahin hätte es auch ein Faustkeil getan

Ich hatte den Sattel weniger zum Sitzen, mehr zum Festhalten mit den Oberschenkeln, habe meinen Eingerittenen Sattel auf mein Neues Rad gebaut + den nächsten Tag 50Km Feld, Wald + Wiesentour gemacht.
Auf dem Sattel war wenig Last da ich ein wenig nach vorne gebeugt gefahren bin + mit den Füssen auf den Pedalen Stand.
Sonst hätte ich auch nicht Eisenbahn Schotter fahren können, mir hätte alles Zerschlagen.
 
Das mit den 142,5mm Kurbeln geht sehr gut.
Aber was ich liebe mit den Füssen zu Paddeln, nun werde ich meine 155er Kurbeln auf 130mm um Bohren, sind etwas schwer aber ich kann sie auch leichter machen da der Drehmoment geringer ist, selbst die Kette wird länger halten.
Will gerne mit kurzen Trittwirbeln meine Geschwindigkeit halten können, wie damals auf den UP.
Hatte die ganze Zeit daraufhin gearbeitet, einen angenehmen Tritt zu bekommen.
Harry ist etwas größer + fährt schon Wesentlich länger, das bringt vertrauen.
Das Experiment an Mir geht weiter, probieren + Fühlen.
Ist wie Yoga im ManGo+.

Von 340mm auf 260mm in 4Jahren.
Andere hätten schon längst ihr Liegerad verkauft, weil die es Schmerzen gibt.
 
Am anatomisch besten wären wahrscheinlich Kurbeln, wo die Pedale ein Oval statt einen Kreis beschreiben, also von der Seite geguckt 12 und 6 uhr Stellung 130 mm lang und auf 3 und 9 Uhr 170mm. Das lässt sich technisch aber nicht (so einfach) realisieren, also wurde es wohl selten versucht.
Gruß HFKLR
 
Am anatomisch besten wären wahrscheinlich Kurbeln, wo die Pedale ein Oval statt einen Kreis beschreiben, also von der Seite geguckt 12 und 6 uhr Stellung 130 mm lang und auf 3 und 9 Uhr 170mm. Das lässt sich technisch aber nicht (so einfach) realisieren, also wurde es wohl selten versucht.
Gruß HFKLR
Shimano's Biopace läßt grüßen, fuhren sich grauenhaft, die Dinger -ein totales rumeieren (n)
 
Am anatomisch besten wären wahrscheinlich Kurbeln, wo die Pedale ein Oval statt einen Kreis beschreiben, also von der Seite geguckt 12 und 6 uhr Stellung 130 mm lang und auf 3 und 9 Uhr 170mm. Das lässt sich technisch aber nicht (so einfach) realisieren, also wurde es wohl selten versucht.


Cyfly von Möwe macht genau das. Kenne aber noch niemanden der dass schon gefahren ist.
Kommt auf jeden Fall jetzt in einigen Rädern auf den Markt.

Mit liegen Grüßen.

Johannes
 
Am anatomisch besten wären wahrscheinlich Kurbeln, wo die Pedale ein Oval statt einen Kreis beschreiben, also von der Seite geguckt 12 und 6 uhr Stellung 130 mm lang und auf 3 und 9 Uhr 170mm. Das lässt sich technisch aber nicht (so einfach) realisieren, also wurde es wohl selten versucht.
Gruß HFKLR

Moin

Das hat schon mal jemand gebaut. Ein Herr Meyer aus Hameln ist damit mal bei " Einfach Genial" gewesen

Es gibt davon auch einen Filmbeitrag der auf dieser grossen Videoseite ist ; oder Mediathek beim Mdr

Weliandy

gefunden:

 
Zuletzt bearbeitet:
Ich Fahre Q-Rings die sind nicht ganz Rund, man kommt schneller über den Totpunkt, wo man sowieso nicht viel Kraft hat.
Beim UP haben die mir Schmerzen vermittelt, beim Liegerad finde ich die Super, das Montieren ist nicht ganz einfach, musste mich auf die Kette Konzentrieren.
Bringt einen guten Rundtritt.
 
Ich hab mich mal vor Jahren mit Juliane Neuß über Kurbellänge am up unterhalten. Weil mit 168cm wäre 165mm auch eher angeraten (zumindest mit meiner Hüftarthrose)
Problem war nur das ich damit die Sattelposition 5mm nach oben geht. Und damit schied das aus weil ich dann nicht mehr vernünftig auf den Boden komme. (zumindest bei dem bike friday)
Hab dann gefragt wie sie das an der Liege sieht. Und laut ihr ist das eine Frage der Tretlagerüberhöhung.
Erklärt hat sie das mit der Satteleinstellung beim Rennrad. Dort wird der Sattel so weit verschoben bis der vorderste Teil des Knies über der Pedalachse ist.
Beim Liegerad lässt sich da nichts ändern ausser über die Kurbellänge.
Bei meinem Flevo 50-50 und sehr geringer Tretlagerüberhöhung komm ich deshalb mit 172,5mm ganz gut zu recht.

Kann aber sein das meine Hüfte mich in Zukunft auf kleinere Kurbeln zwingt.
Sollte für mich als Alltagsradler aber nicht das große Problem sein.
 
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