kreischende Scheibenbremsen

Das habe ich aber so nicht geschrieben.
Du hast jedenfalls indirekt behauptet, ich hätte sie nicht richtig eingebremst. Das passiert nur, wenn man dazu nicht in der Lage, also zu blöd oder zu faul ist. Im von mir zitierten Post siehst Du Aggressivität, wo absolut keine war. Also darf ich mich bei so übertriebender Empfindlichkeit von Dir schon über Deinen Ton wundern, oder?
 
Ich hatte das Gefühl, dass einige heftige Bremsungen die Geräusche verschwinden ließen.
Die Hoffnung hatte ich auch, aber das kann ich guten Gewissens wirklich nur irgendwo weitab von Ortschaften machen.

Das habe ich gestern Nachmittag nun mal gemacht.

1631512292020.png

Immer schön runterstürzen, Krach machen, umdrehen, zurück hochkurbeln und wieder von vorne.

Die Vorderbremse ist nun größtenteils ruhig, außer man bremst sehr stark, dann bremst sie kurz vor dem Stillstand. Die Hinterradbremse qietscht aber immer noch. Da die Hauptbremsleistung ja von der Vorderradbremse aufgebracht wird, nehme ich mal an. dass man die Hinterradbremse auch noch einschleifen könnte, aber dass das etwas länger dauern würde.

Ich konnte heute Morgen jedoch ruhigen Gewissens (no pun intended) mit dem Wolf zur Arbeit fahren. (y)
 
Die Geschichte geht natürlich weiter... Ich hatte teilweise im Nerv-thread darüber geschimpft.

Kurz: Eigentlich hatte ich die Nase voll von hydraulischen Bremsen und wollte auf welche mit herkömmlichem Zug downgraden. Durch gutes Zureden habe ich mich davon abbringen lassen und habe stattdessen ein komplett neues Set Magura MT5 bestellt.

Mir ist schleierhaft, warum ein solches Set damit wirbt, dass die Bremsen nach "vorne" und "hinten" montiert sind, denn die vormontierten Schläuche sind sowohl für vorne als auch für hinten zu lang und müssen in jedem Fall angepasst werden. Ist mir schon klar, dass kein Hersteller auf der Welt die Bremsen für exakt mein Fahrrad passend konfektionieren kann - aber wenn ich die vormontierten Schläuche eh zerschneiden und richtig ablängen muss, wodurch Ölsifferei garantiert ist. Da wäre es mir lieber, wenn ich den ganzen Kram in Einzelteilen bekäme, denn dadurch muss ich das Öl erst nach der Montage einfüllen und hätte weniger Sauerei.

Nun, nach erfolgter Längenanpassung (mit möglichst wenig Ölvergiessen) musste ich logischerweise in das nun zwangsläufig Luft enthaltene System neues Öl einfüllen und die Luft rausbekommen. Das habe ich alles erfolgreich durchgeführt und machte mich an erste Tests.

Was mir bei der Hinterradbremse nicht passte, war der Druckpunkt. Ich wollte das System darum so voll wie möglich bekommen und presste mit der mitgelieferten Spritze nochmals oben am Lenker Öl in den Behälter - als plötzlich: PFSCHT! meine halbe Vorderseite mit Öl bespritzt war. Da hatte ich wohl zu fest gedrückt, denn der Korpus des Bremsgriffes hatte sich merklich verändert und war auseinandergedrückt worden. :oops: Dass das mit einfacher Handkraft und ohne Einsatz von Hilfsmitteln möglich ist, erstaunt mich ehrlich gesagt. Mit einem Druck auf beide Seiten des Griffgehäuses liess sich der ursprüngliche Zustand wiederherstellen und die beiden Seiten rasteten mit einem Klick wieder ineinander ein.

Danach konnte ich wunderbar fahren und, wenn nötig, auch bremsen. Herrlich! Und alles ohne Quietschen, zumindest solange es trocken war. Bei Regen quietscht es halt etwas, aber sobald es wieder trocken oder die Bremse durch Hitze schon vor dem Ende des Regens trocken gebremst worden ist, ist alles toll.

Bis letzte Woche. Da bemerkte ich, dass der Druckpunkt wieder schlechter wurde. Und bis ich in der Firma war, war er noch schlechter. Bis zuhause hatte ich gar keinen Druck mehr auf der Hinterradbremse. Und beim Rad an den üblichen Platz stellen, fiel mir auf, dass direkt unter dem Bremsgriff ein dunkler Fleck am Boden war. Ah, dann war das oben beschriebene "mit einem Druck auf beide Seiten des Griffgehäuses liess sich der ursprüngliche Zustand wiederherstellen und die beiden Seiten rasteten mit einem Klick wieder ineinander ein" wohl ein Trugschluß gewesen.

Dann werde ich das Teil demnächst wohl mal auseinandernehmen und im Fall eine neue Bremse bestellen. Ich weiß schon, warum ich zwischenzeitlich im Nerv-thread geschrieben habe...
 
Nun, nach erfolgter Längenanpassung (mit möglichst wenig Ölvergiessen) musste ich logischerweise in das nun zwangsläufig Luft enthaltene System neues Öl einfüllen und die Luft rausbekommen.
Kann ich nicht bestätigen. Man muss schon bestimmte Dinge beachten, aber zwangsläufig kommt da keine Luft rein.

Habe bei meiner MT5 die Leitungen nach Videoanleitung gekürzt und musste nichts entlüften.

Gruß Fetzer
 
Ja ich staune auch, selber musste ich an unseren MT5 selten mal ran, man kann die auch gut quasi überbefüllen für einen noch härteren Druckpunkt und genau das hat bei sehr hohen Temperaturen dafür gesorgt das die Bremse quasi zu ging, war ein prima Training.

Aber wie wir sehen kann es auch mal andres ausgehen, da ist dann am Ende eine mit Bowdenzug wohl doch die einfachere Lösung.
 
In Kurzform: Die Beiträge klingen für mich, als würdest Du die Arbeit besser an eine Werkstatt geben.

Wie oben bereits geschrieben, kann man die vorbefüllten Bremsschläuche der MT5 (und andere) in 5min kürzen ohne Sauerei und Luft im System.
Das hält dann im harten MTB Betrieb so mal 1-2 Jahre, ansonsten auch 3 und mehr ohne jegliche Probleme.

Kommt natürlich auf Systemgewicht und Einsatzgebiet drauf an, beides sollte sich aber eher in den Verschleiß von Belägen und Scheibe niederschlagen, nicht in einem Systemversagen.

Weil: Scheibenbremsen sind geil, bei hohen Belastungen will ich nichts anderes mehr.
Ob Bikepark oder mit dem Tandem mit 70km/h im Gefälle entspannt mit einem Finger in einen Ort reinbremsen, wo ich früher mit der V-Brake Blut und Wasser geschwitzt habe.

Das ursprünglich bemängelte Quietschen könnte natürlich auch systembedingt vom (Rad / Bremsaufnahme und Position) herrühren, dann hätten es aber auch andere W&W Fahrer.
 
In Kurzform: Die Beiträge klingen für mich, als würdest Du die Arbeit besser an eine Werkstatt geben.
Erstmal eine finden, die Scheibenbremsen kann und Liegeräder annimmt.
Das hält dann im harten MTB Betrieb so mal 1-2 Jahre, ansonsten auch 3 und mehr ohne jegliche Probleme.
Es ist schade, daß es nichts mehr gibt, was dauerhaft hält. Die Magura Felgenkneifer hielten alle länger als sie demontierbar waren. Die einzigen, die noch Jahre nach dem Festrotten am Fahrrad klaglos funktionierten.

Das ursprünglich bemängelte Quietschen könnte natürlich auch systembedingt vom (Rad / Bremsaufnahme und Position) herrühren, dann hätten es aber auch andere W&W Fahrer.
Oder von der selbst erfolgten Installation ohne korrekte Ausrichtung, oder ausgeschlagenen Lagern irgendwo.

Habe bei meiner MT5 die Leitungen nach Videoanleitung gekürzt und musste nichts entlüften.
Es gibt halt handwerklich begabte Menschen und Grobmotoriker. Ich gehöre zu letzteren und kann Christophs Probleme nachvollziehen. Ein Fahrradmechaniker hat sich mal einer quietschenden Cantileverbremse an meinem Rad angenommen, weil er Mitleid hatte. Nach einem Nachmittag Arbeit hatte er die Lautstärke deutlich verringern können, weg war es trotzdem nicht. In meinem Falle war es eine ausgeschlagene Federgabel, für die es keinen Ersatz mehr gab.
Ich fand es ziemlich gut in Stuttgart, jede/r der mir in den Weg lief oder fuhr bekam sofort mit, welchen Mist er/sie gerade gemacht hatte.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mir bei der Hinterradbremse nicht passte, war der Druckpunkt. Ich wollte das System darum so voll wie möglich bekommen und presste mit der mitgelieferten Spritze nochmals oben am Lenker Öl in den Behälter - als plötzlich: PFSCHT! meine halbe Vorderseite mit Öl bespritzt war. Da hatte ich wohl zu fest gedrückt, denn der Korpus des Bremsgriffes hatte sich merklich verändert und war auseinandergedrückt worden. :oops:
Der Ausgleichsbehälter ist nur für Umgebungsdruck gebaut. Der Ausgleichsbehälter hat eine kleine Öffnung nach draussen und das Öl darin ist nur mit einer Gummimembran von der Umgebungsluft abgetrennt.

Je nach Bremshebel lässt sich der Deckel vom Ausgleichsbehälter mit zu viel Druck sprengen. Überhaupt sind "Überfüllversuche" nie gut.

Eine kleine Geschichte zur Aufheiterung:
Meine erste Hydraulikbremse am Fahrrad bekam ich mit meiner gebraucht gekauften SPM. Die stand viele Jahre herum und so war es nicht erstaunlich, dass die Bremsen quietschten. Vermutlich waren die Quadringe minimal undicht. Ich war noch in der Experimentierphase und die Bremsen waren nach dem Putzen jeweils für eine Hügelabfahrt ruhig. Danach wurden sie aber brutal laut. Als mein peinlicher Lärm wieder einmal ein ganzes Tal erfüllte, fand ich es eine gute Idee, die Vorderbremse versuchsweise einmal "richtig hart" zu ziehen. Also bis das Hinterrad anfängt abzuheben.
Dummerweise rutschte stattdessen bei etwa 50km/h das Vorderrad weg. Obwohl das eigentlich nicht so schnell ist, habe ich mir dabei unerklärlicherweise den Oberschenkel gebrochen. So kam ich zu meinem ersten Helikopterflug, von dem ich nicht viel mitbekam, aber wenigstens eine Strava-Aufzeichnung habe. :cool:
 
An einem unserer Tandems hatte ich 2x Kreischen. Beide Male haben die Bremssättel gesuppt, aber nur so schwach, dass anfangs nichts zu sehen war. (Habe ich schon geschrieben, dass ich hydraulische Scheibenbremsen liebe? Die Bremsen waren beide neu!)

Der mögliche Zusammenhang zwischen deinem Druckverlust und den kreischenden Bremsen sticht mir daher ins Auge. Ich sehe auch wenig Sinn darin, die Bremsen am Kreischen zu hindern, so lange der Grund für den Druckverlust unklar ist. Luft, die ins hydraulische System gelangt, kommt dor nur hin, wenn zu wenig Flüssigkeit drin ist.

Mit Bremsflüssigkeit verunreinigte Beläge können abgebrannt werden. Mit etwas Gefühl halt, damit nicht der Kleber zerstört wird.

Lg!
georg
 
Hast du den Verdacht, dass die Bremse undicht ist, kannst du ein Stück von einem
Papiertaschentuch hinter die gründlich gereinigten Bremsbeläge in die Bremse legen und
damit fahren. Undichtigkeiten zeigen sich dann als feuchte Ringe.
Aus dem "Scheibenbremsen Kompendium"

Das wollte ich bei meinen Bremsen damals eigentlich noch ausprobieren, hatte dann aber keine Lust mehr ( ;) ) und habe einfach neue gekauft.
 
Zunächst: im MTB-Forum konnte ich in der Zwischenzeit lesen, dass der Druckbehälter durchaus öfter mal - auch bei wenig Druckanwendung - aufplatzt. Das schreibt @Kettenschoner ja auch.

Der Ausgleichsbehälter ist nur für Umgebungsdruck gebaut. Der Ausgleichsbehälter hat eine kleine Öffnung nach draussen und das Öl darin ist nur mit einer Gummimembran von der Umgebungsluft abgetrennt.

Und @TimB hat auch Recht: Werkstatt mit verfügbaren Terminen, die nicht im nächsten Jahrzehnt liegen und Liegeräder annehmen, muss man erst einmal finden. Und zwei linke Hände habe ich nun wirklich nicht. Aber auch egal. Das oben von @Fetzer verlinkte Video hat mir gezeigt, was ich falsch gemacht habe. Ich hatte das bei den alten Shimanobremsen ja schon öfters gemacht, insofern hatte ich zwar durchaus Montagevideos zu Magurabremsen angeschaut, aber keine zum Kürzen, sonst hätte ich den Unterschied vermutlich mitbekommen.

so lange der Grund für den Druckverlust unklar ist

Der Grund ist klar, der Druckbehälter ist schlichtweg nicht dicht. Die Frage ist nur, ob das ein behebbarer Zustand ist oder nicht.Laut einem Beitrag im MTB-Forum schrieb einer, dass er mit Kabelbindern um den Behälter seit 2 Jahren problemlos herumfährt, aber so teuer ist ein neuer Bremshebel dann auch nicht, und ich bin mir sicher, dass der zumindest im Originalzustand ist.
 
Zurück
Oben Unten