kreischende Scheibenbremsen

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Urlaub, Zeit für seit langem anstehende Wartungsarbeiten: die kreischenden Scheibenbremsen meines Wolf & Wolf

Wie das Thema naheliegt, kann ich meinen Wolf zur Zeit nicht ohne öffentliche Lärmbelästigung bewegen.

Ich habe folgendes getan:

- neue Bremsbeläge
- Bremsbeläge gereinigt
- Bremsbeläge angeschliffen
- Bremsbeläge entgratet
- Bremsscheiben auf Verbiegen kontrolliert
- Bremsscheiben gereinigt
- Bremssattel gelöst, Bremse betätigt & gehalten und Schrauben wieder angezogen
- Bremskolben gereinigt & geschmiert, weil sie tatsächlich nur einseitig gezogen haben
- nochmals neue Bremsbeläge

Und es kreischt immer noch ohrenbetäubend!

Wenn ich mir die aufgeführte Liste anschaue, dann gibt es nur noch eine logische Konsequenz: Bremsscheiben und Bremse selber austauschen.
Das kann doch aber nach ca. 4500 km noch nicht wirklich notwendig sein, oder?

Diese Bremsen verderben mir aktuell wirklich die Lust an dem Rad. :cry:
 
Über welche Bremse reden wir , Magura?
- Bremsbeläge gereinigt
Ich habe meine bei mttlerer Hitze ca. 30sec auf die vorgeheizte Herdplatte gelegt bzw. bis es aufhört zu qualmen.
Wirkt.
Ohne Gewähr.

Bremskolben geschmiert...wie geht das und womit?

Grüße
Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Gesinterte oder organische Beläge?
resin

Die Schrauben der Bremsscheiben und alle andere Beteiligte nachgezogen?
Bremse entlüftet?
Wenn man mit Öl an die Kolben geht nicht vergessen das die hohl sind und sich da möglicherweise eine Pfütze gebildet hat. Das läßt sich mit dem Auge kaum erkennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
- neue Bremsbeläge
Sintermetall oder organische Beläge? Die ersteren sind unangenehm laut.
- Bremsscheiben gereinigt
Womit? Geeignet ist Spiritus oder Bremsenreiniger.
- Bremssattel gelöst, Bremse betätigt & gehalten und Schrauben wieder angezogen
Zum Ausrichten des Bremssattels hat diese Methode bei der an meinem Wolf verbauten Deore XT BR M-8000 nicht funktioniert. Besser richtet man den Bremssattel durch optische Peilung unter Zuhilfenahme einer Taschenlampe an der Bremsscheibe so aus, daß diese exakt mittig und parallel im Spalt des Bremssattels liegt. Leider verändert sich die Position des Bremssattels oftmals ganz zum Schluß beim finalen Anziehen der beiden Schrauben, die den Bremsattel halten. Dann gilt es zuück auf Los und neu ausrichten, dabei den evtl. finalen Verzug im Voraus kalkulieren, so daß der Sattel erst beim finalen Anziehen der Schrauben in die exakte Position zur Bremsscheibe kommt.
- nochmals neue Bremsbeläge
Etwas Kupferpaste ganz sparsam auf die Rückseite der Bremsbeläge applizieren, an die Flächen, wo die Bremskolben in Kontakt treten.
 
Ich vermute mal das es net an den neuen belägen liegt sondern an den Scheiben wenn ich beläge wechseln tuhe nehme ich die Scheiben runter und geh mit mein exender Schleifer drüber 0b 80 oder 120 ist Wurst Hauptsache das der Dreck vom letzten belag runter ist dann ein Eimer Wasser mit spüli abbürsten so das auch die Lücken sauber sind dann abtrocknen .
Beläge schleife ich immer mit 60 korn an rau genug um sich gut anzupassen und das der Staub der entsteht besser wegkommt sonst verglast es dann kann man die beläge wegschmeißen .
Aber ein Tropfen Öl oder schmierige fi ger reichen um neue beläge reif für die tonne
 
Häufig sind es Kombinationen aus Rahmen/Bremssattel/Belag als eine Komponente und der Scheibe als andere Komponente.

Wenn der Sattel nicht 100%ig richtig positioniert ist, fängt die Scheibe an, zwischen den Belägen zu tanzen. Die Schwingung ist das Kreischgeräusch. Manchmal hilft es, die Scheibe zu tauschen: andere Eigenfrequenz durch anderes Lochbild. Und Zack: Ruhe.

Ich tauschte schon mehrfach erfolgreich Shimano/Tektro gegen Sram oder Avid G2C2. Gerade die billigen Shimano SM-RT26 heulen gerne. Gerade wenn sie naß geworden sind.

Und zum Einbremsen der Beläge: es gibt tatsächlich Beläge, die schon ausgekocht sind. Denn das Verglasen ist überschüssiges Binde- bzw. Klebemittel, das beim bremsen heiß wird und an der Oberfläche wieder abkühlt. So kann man sich das einbremsen fast (!) sparen.
 
Wenn nichts mehr hilft die Bremsscheibe alle Schrauben eine Umdrehung lösen und die Scheibe ganz an den Anschlag zurück drehen und die Scheibe dann wieder anziehen, Drehmoment beachten.
 
Um die Fragen zu beantworten:

Verbaut ist eine Shimano BR-M8000 mit organischen (Resin) Belägen, sowohl G02A als auch die Nachfolgemodelle G03A, die laut Werbesprüchen soundsoviel besser bremsen und vieeeel leiser seien. Letzteres kann ich nicht bestätigen.
Gereinigt habe ich mit Bremsenreiniger.

Die Bremsscheibe werde ich dann morgen nochmal festziehen oder sogar demontieren und neu montieren.
Entlüftet hatte ich die Bremse bereits, weil der Hebel sich bis zum Lenker durchziehen lassen hat, jetzt kann ich wieder ordentlich Druck aufbauen.

Kontrolle mit einer Taschenlampe werde ich auch mal machen, aber ich habe eigentlich die beiden Schrauben abwechselnd mit zunehmender Stärke angezogen, so dass sich da eigentlich nichts hätte verschieben sollen. Nun, mal sehen.

Vielen Dank schonmal für die Tipps und Vorschläge.
 
Das Phänomen ist in vielen Bereichen als Sauerei bekannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stick-Slip-Effekt

Oft genügt's, wenn man (irgend) einen Parameter ändert und damit die Resonanzfrequenz verlagert.
Daher kommt wohl auch die Vielzahl der möglichen Tips...

Ich habe selbst das Problem derzeit bei einer Hinterbremse beim leichten Bremsen. Bei festerem Einsatz hört's wieder auf.
Nur das gibt am Hinterrad die Bodenhaftung oft nicht her... :(

Ich plane das Rad (29er Up Hardtail) in absehbarer Zeit zu verkaufen/verramschen.
Der Kilopreis wird wahrscheinlich bei 3-4 EUR liegen...
 
Kontrolle mit einer Taschenlampe werde ich auch mal machen, aber ich habe eigentlich die beiden Schrauben abwechselnd mit zunehmender Stärke angezogen, so dass sich da eigentlich nichts hätte verschieben sollen. Nun, mal sehen.
Dafür solltest du die Bremsbeläge rausnehmen, damit du die mittige, parallele Ausrichtung des Bremssattels zur Scheibe besser kontollieren kannst. Und eine helle Kopflampe ist viel besser geeignet, als die von mir erwähnte Taschenlampe, weil du beide Hände zum Ausrichten brauchst.
 
Hm, das geht mit eingebauten Bremsbelägen besser. Von oben kannst Du sehen ob die Kolben gleichmäßig ausgefahren sind und mit der Lampe von unten siehst ob die Beläge parallel frei sind. Was ist das, 1/10 mm?
 
Beläge tauschen?
Geduld üben, meist gehts von alleine wieder weg?
Speichen der Bremsscheibe mit Butylschlauchstreifen umwickeln?
 
Ach ja, Speichenspannung prüfen. wichtig.

@crummel
Ist das Kreischen plötzlich aufgetreten oder eher schleichend?

Und wegen dem entlüften, der Druck hat sich nicht "aufzubauen", der muss immer da sein. Manchmal muss man entlüften auch 2-3 mal wiederholen und zwar mit richtigen Methode.
Mit der "Shimanomethode" habe ich bei meiner Juin nur ca5% Druckpunkt bekommen, nur mal als Beispiel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles gut. Was ich sagen wollte: beim Betätigen des Bremshebels bremst es jetzt (und kreischt), und der Bremshebel lässt sich nicht mehr bis zum Anschlag am Lenker durchziehen. Kein Pumpen notwendig.

Das Kreischen kam irgendwann mit abgenutzten Zustand alter Bremsbeläge, und wurde nach dem Austausch schlimmer.
 
Wie das Thema naheliegt, kann ich meinen Wolf zur Zeit nicht ohne öffentliche Lärmbelästigung bewegen.
Moin Crummel,

da bestätitig sich mal wieder das Sprichwort:
"Wer bremst - verliert".:whistle:

Gruß
Felix

PS: Hast Du etwas von metallischen auf organische Beläge gewechselt? Dann könnten jetzt Reste der metallischen Beläge sich nicht mit den Organischen vertrage.
PPS: Sehr viel Pflege in Beläge zu stecken finde ich unnötig. Das einzige, was manchmal wirklich hilft, ist bei verglasten Belägen, weil der Fahrer zu soft bremst und damit die Beläge poliert, dies zuerst anschleifen und dann mit Breaksilencer einsprühen. Ansonsten hilft auch häufig schon richtig heiß bremsen, genauso wie bei verölten Belägen.
PPPS:
Speichen der Bremsscheibe mit Butylschlauchstreifen umwickeln?
wie sagte schon damals das Waschweib aus der Lindenstraße? - "Wenn´s schee macht...";)
Natürlich könnte man auch sowohl die Scheibe als auch den Sattel mit reichlich Ballast tunen, bis die Resonanzfrequenz, wenn dann noch vorhanden, in den unhörbaren, bzw. nur noch fühlbaren Bereich gewandert ist.
 
Denn das Verglasen ist überschüssiges Binde- bzw. Klebemittel, das beim bremsen heiß wird und an der Oberfläche wieder abkühlt.
Moin UliB,

das kann schon sein, aber wenn man die Bremse einmal richtig heiß gebremst hat, bergab oder kräftig tretend und bremsend, dann "reinigen" die Löcher in der Bremsscheibe die Oberfläche, bzw. schälen die verglaste Schicht ab. Üblicherweise entsteht eine Verglasung auch durch zu softes bremsen.

Gruß
Felix

PS: Eindeutig ist das Kreischen eine bestimmte Schwingfrequenz in Resonanz. Ist halt die Frage wo die Anregung herkommt.
 
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