Kosten Liegerad, Trike, VM - wie seht ihr das? Eure Erfahrung?

Ich habe mich im Lauf der Jahre an die Preislisten gewöhnt, finde die Liegen etc. aber immer noch teuer.
Meine beiden (sehr gut erhalten gebraucht gekauft) sind es mir als Hobby und Alltagsfahrzeuge wert.
Deutlich günstiger wäre ich wahrscheinlich mit einem schönen Touren-UP für rd. 1.000 € unterwegs.
Liegeradfahren ist für mich nichts, wodurch ich Geld sparen will und kann, weil wir nicht auf das Auto verzichten können. Es ist etwas, das ich mir leiste, weil ich viel Freude daran habe, dabei nette Menschen kennen lerne und etwas für meine Gesundheit und die Umwelt tue. Und immerhin - einige hundert Euro brauche ich weniger für Benzin+Öl; aber wetten, ich finde nettes Zubehör oder muss das Rad auch mal in eine Werkstatt bringen?
 
Die größte Hürde ist immer die Anfangsinvestition, danach habe ich das Gefühl, dass die Kosten sind wie bei einem Standardfahrrad.
Allerdings halten HPVs auch richtig lange, da sie nicht einfach im Discounter oder im Baumarkt gekaft werden, sondern wegen ihrer Andersartigkeit der Entschluss zum Kauf bewusst gefällt wird: Ich arbeite gerade mein Radius Dino ein bisschen auf und das ist gerade mal schlappe 21 Jahre alt, mein FAW sah 1997 das erste Mal Straße.
Die einzigen Komponenten, die ich hin und wieder erneuern muss, sind die Verschleissteile wie Reifen oder Bremsbeläge und da halte ich mich an die pragmatische Mittelklasse. Also bei den Reifen vorne Michelin City und hinten Marathon Plus, weil mir hinten die Durchstichfestigkeit wichtig ist: Der Radausbau ist einfach aufwendiger und tendenziell mit schwärzeren Händen verbunden.

Ich muss einmal genau gegenrechnen, aber seitdem ich zu Hause weniger soziale Verpflichtungen und damit mehr Zeit habe, fahre ich wirklich alle Wege, die irgendwie möglich sind, mit dem Rad und habe das Gefühl, dass es meinem Konto sehr gut tut.
Nur noch einmal im Monat tanken, das ist nicht übel: Und eine Tankfüllung kostet mehr als ein kompletter Reifensatz für das VM.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir ist das mit der Rechtfertigung mir und (hauptsächlich) meiner Frau gegenüber ziemlich einfach:
Ich fahre mit dem Rad (einem von den Rädern) ca. 220 Tage im Jahr zur Arbeit und fast alle Strecken in der Stadt, zusammen ca. 6000 km Pendelverkehr. Eine Gegenrechnung mit dem PKW brauche ich gar nicht aufstellen, damit wäre es deutlich teurer.

Durch die Fahrradnutzung entfällt aber die Jahreskarte für den ÖPNV: 1000€/Jahr! Die verbleibenden Fahrten kosten mich vielleicht 100€ im Jahr. Also habe ich 900€ im Jahr die ich ohne "Hobbyaufschlag" für die Räder ausgeben kann. Davon geht ca. 200€ für Verschleißteile drauf, bleiben 700€ für Neuanschaffungen/Umbau/Bekleidung/Spaß und dann bin ich erst bei 0€

In Summe über die letzten drei Jahre liege ich bei ca. 3600€ für Fahrräder + Zubehör (3 Ups + 1 Liege) ... ein UP wird aber verkauft, weil es seit seit Anschaffung der Liege nur noch rumsteht :)

Nichts desto Trotz: Insgeheim träume ich von einem VM, was in der Anschaffung die ganze Rechnung erstmal kaputt machen wird, aber das ist nicht so wild, dafür ist es geil!
 
Nein, genaugenommen kannst Du auch das Theaterabo, den Sportverein, Konzertkarten oder was Hobbys so kosten gegenrechnen. Aber in Sachen Fitnes gewinnst Du beim Radfahren einen geldwerten Vorteil bzw. Lebenzeit, was man zwar auch mit Joggen oder anderen preiswerten Sportargten erreichen könnte, für den andere aber eben auch viel Geld ausgeben.
Auch bei den anderen Ausgaben kann man teilweise gegenrechnen, nur halt keinen Sport. Besonderheit beim Radfahren und Joggen als Sport ist, dass das zugleich Wege erledigen und für Bewegung sorgen kann, das geht z.B. bei Tischtennis oder Fußball nicht, und mit Reiten ist es bei unserer Infrastruktur zumindest schwierig.

Geld für neue Fahrräder sitzt bei mir nicht gerade locker, ich muss da wegen der Doppelfunktion als Verkehrsmittel und Hobby auch unterscheiden. Ein bestehendes Fahrrad für die täglichen Wege in Schuss halten oder bei Bedarf gegen ein neues austauschen tu ich ohne mit der Wimper zu zucken. Dafür gönne ich mir auch gute Teile, also z.B. SON-Lichtanlage, Schaltkomponenten auf Ultegra- oder XT-Niveau oder in den 90ern Magura-Felgenbremsen, wenn ich mir davon mehr Zuverlässigkeit verspreche. Allerdings reicht dafür auch ein gutes Tourenrad.
Liegerad an sich ist bei mir ein Hobby. Auch wenn ich inzwischen zwei Stück habe und die statt des Touren-Uprights für die meisten Wege einsetze, bin ich nach wie vor der Meinung, dass ich die nicht unbedingt brauche. Deswegen schaue ich da genauer nach dem Preis und habe beide Räder gebraucht gekauft, unter anderem weil ich mir bei beiden nicht besonders sicher war, wie gut sie passen. Da sie mir gefallen, hab ich anschließend nochmal Geld in die Hand genommen, um sie aufzuhübschen und anzupassen.


Viele Grüße,
Stefan
 
Geld für neue Fahrräder sitzt bei mir nicht gerade locker, ich muss da wegen der Doppelfunktion als Verkehrsmittel und Hobby auch unterscheiden. [...] Dafür gönne ich mir auch gute Teile, [...] wenn ich mir davon mehr Zuverlässigkeit verspreche. Allerdings reicht dafür auch ein gutes Tourenrad. Liegerad an sich ist bei mir ein Hobby.
Das kommt der Sache recht nahe. Im Gegensatz zu einigen anderen hier kann ich den Lieger (erst recht nicht den zweiten) nicht gegen ein (zweites) Auto aufrechnen - auch vor meiner Liegeradzeit bin ich über Jahre immer mit dem Rad zur Arbeit gefahren. Für einen Lieger gab es einfach keinen "business case" außer "hätte ich gern". Das hat sich in dem Moment geändert, in dem mir klar wurde, dass eine Liege ggf. eine Lösung für verkrampfte Nackenmuskulatur und ähnliche "Rennradqualen" darstellen könnte. Damit hatte ich dann eine Entschuldigung... :D Das es dann so viel Spaß gemacht hat. dass ich neben dem Alltagsrad auch noch das Tourenrad durch einen Lieger ersetzt habe ist dann wieder eine andere Geschichte... :cool: Ein Hoch auf Gebrauchträder! (y)

Mit dem gleichen Problem kämpfe ich auch bzgl. VM: Auch hier kein "business case" - auf meinen 10km Arbeitsstrecke kann ich damit nicht genug Zeitgewinn rausholen um so eine Ausgabe "aus dem Stand" zu rechtfertigen. Auch gibt es in meinem Alltag nur sehr wenige andere Fahrten wo ein VM dazu führen könnte nicht mit Auto/ÖPNV zu fahren. Also geduldig sparen. Und wenn ich mal ein Sümmchen zusammen habe, kommt das nächste Problem: Gebrauchtes VM oder neues LR? :eek::LOL:

Cheerio,
Thomas
 
Um es ökonomisch auszudrücken: entscheidend ist die Kosten / Nutzen-Optimierung;)

Die alleinige Betrachtung der Kosten bringt kaum etwas.

Ein "billiges" Velo, welches kaum benutzt wird kann noch so günstig sein, es bleibt eine Verschwendung.

Ein "teures" Velo welches zu häufigerer Nutzung führt kann sinnvoller sein.

Wo für einen persönlich der optimale Kosten / Nutzenpunkt ist individuell sehr verschieden, gerade wenn es um Sinn und Nutzen von Hobbies geht.

Ich fand hierzu die Aussage kürzlich in einem anderen Thread schön, dass man nur bereue nicht schon früher ein solches Velo gekauft zu haben.

So macht mir zum Beispiel jeder meiner "Flüge" mit dem Comet erneut enorm viel Freude und ich bereue eigentlich nur, dass ich nicht öfters zum "Fliegen" komme.
Somit sind meine Velos für mich ihren Preis zu jedem Rappen wert und ich wäre sehr glücklich ich könnte dies nach 5 Jahren auch von allen meinen Ausgaben so sagen:whistle:.

Hinterher ist man ja halt immer klüger...
 
Spezialfahrräder sind zumeist technisch hochwertiger als Normalfahrräder und fahren sich deutlich besser als Baumarkträder.
Ob der höhere Fahrspaß und die Motivation das Geld wert sind muß Jeder für sich entscheiden aber wenn ich nach drei Jahren Trike an einem schönen Tag mit dem Ding durch die Kurven gehe und dabei denke "Mann! Was für eine geile Maschine!" oder einfach nur durch den Wald gondele und die Natur genieße dann weiß ich, daß sich Geld und Aufwand dafür lohnen.
Das Teil bringt Spaß und Freude, eben auf eine andere Art und Weise als es meine anderen Räder oder Pferd oder Boot es tun, und ist im Vergleich mit letzteren Beiden auch deutlich günstiger...
 
Zurück
Oben Unten