Kopfstütze

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In 4 Jahren ausschließlichem Liegeradfahren hatte ich nie irgendwelche Probleme. Ursula hat sich aber am Trike für eine XL-Sitzschale entschieden und festgestellt, dass es für sie angenehmer ist als mit der M-Schale auf dem Toxy. Das hat mich bewogen mal eine Kopfstütze zu montieren.
Ergebnis: nochmals viel bequemer. Nun toure ich noch komfortabler durch die Gegend.

Hat jemand gegenteilige Erfahrung gemacht? Ansonsten kann ich jedem raten, eine Auflage für den Kopf an sein Liegerad zu montieren.Eine übergroße Schale kann, muss aber nicht gut sein, denn es muss zum Körperbau passen.

Gruß
Jürgen
 
AW: Kopfstütze

Hallo Jürgen,

Hat jemand gegenteilige Erfahrung gemacht? Ansonsten kann ich jedem raten, eine Auflage für den Kopf an sein Liegerad zu montieren.Eine übergroße Schale kann, muss aber nicht gut sein, denn es muss zum Körperbau passen.
Nein, im Gegenteil; habe mir fast zu Beginn meines Liegeradlerdaseins eine eigene Kopfstütze zum Flevotrike konstruiert. Auf diese möcht' ich nicht verzichten; allerdings ist sie mit jedweder Art von Helm, (den ich natürlich auch habe), nicht kompatibel. Komme ich mit dem Helm, weswegen ich den auch nicht trage, nur einmal gegen diese Kopfstütze, drückt es den Helm hinten nach unten und vorne entsprechend hoch; "vorne hoch" heißt aber zeitgleich, daß es mir die Luft abdrückt. Helm kommt also nicht in Frage. Nichtsdestotrotz kann auch ich eine Kopfstütze nur empfehlen; sie schützt bei höheren Geschwindigkeiten im Falle einer Vollbremsung vorm Genickbruch. (Aus dem Grunde habe ja auch die meisten Pkw's eine Kopfstütze am Sitz und die Insassen keinen Helm).

ciao
pinguin
 
AW: Kopfstütze

Lieber Jürgen, lieber Pinguin!

Ich habe seit einiger Zeit auch eine Kopfstütze an der Streetmachine. Sie ist so montiert, dass ich den Kopf im Normalfall nicht anlehne. Der Sicherheitsaspekt steht im Vordergrund, den du, Pinguin, ja so treffend erwähnt hast.
An der Ampel lege ich den Kopf natürlich zur Entspannung zurück.

Ein weiterer, ganz anders gearteter Aspekt ist, Einkaufstüten einfach an die Kopfstütze hängen zu können, wenn man die Tasche vergessen hat, und das Rad komfortabler schieben zu können.
 
AW: Kopfstütze

Es kommt meiner Meinung nach auf den Sitzwinkel an, ob eine Kopfstütze sinnvoll ist. Je flacher du liegst, desto sinnvoller ist eine Kopfstütze. Wenn es aber gegen Aufrecht geht, ist es bei mir so, dass ich die Kopfstütze eigentlich de fakto nicht mehr benutze, weil ich sonst meinen Kopf künstlich nach hinten neigen müsste. Ich meine, es kommt auf die Sitzhaltung an, aber auch auf die Art des Fahrens: je sportlicher, desto weniger Sinn hat für mich die Kopfstütze. Aber zum durch die Gegen cruisen, ist sie gediegen.
 
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Hallo und schönen guten Abend,

Sie ist so montiert, dass ich den Kopf im Normalfall nicht anlehne.
Na, manchmal lehne ich mich auch während der Fahrt an; bei langsamem Temp geht das. :)

Der Sicherheitsaspekt steht im Vordergrund, den du, Pinguin, ja so treffend erwähnt hast.
Unabdingbar, aber natürlich hat hier jeder eine eigene Einstellung dazu.

Ein weiterer, ganz anders gearteter Aspekt ist, Einkaufstüten einfach an die Kopfstütze hängen zu können,
Wird da der Schwerpunkt nicht zu hoch? Nee, wäre mir nichts.

und das Rad komfortabler schieben zu können.
Jau, das schon eher.


eusebius schrieb:
Es kommt meiner Meinung nach auf den Sitzwinkel an, ob eine Kopfstütze sinnvoll ist.
Sitzwinkel? Ist es nicht eher eine Frage, wann die Sitzschale im oberen Teil zu Ende ist? ADAC-Messungen haben doch schon eindeutig ergeben, daß schon ca. 25 km/h bei einer Vollbremsung bzw. einem Aufprall genügen, um den Körper erst nach vorn und dann zurückzuschleudern. Was meinst, wo der Kopf hingeht, wenn der nach hinten nicht gesichert wird? Ich glaube auch nicht, daß der Effekt anders ausfällt, wenn das Testfahrzeug kein Auto sondern eine Liegerad ist.

ciao
pinguin
 
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ADAC-Messungen haben doch schon eindeutig ergeben, daß schon ca. 25 km/h bei einer Vollbremsung bzw. einem Aufprall genügen, um den Körper erst nach vorn und dann zurückzuschleudern.

Da ist sehr wohl ein Unterschied! Im Auto bist du aus gutem Grund durch die Gurte mit dem Fahrzeug verbunden, damit du die Knautschzone zum "langsamen" abbremsen nutzen kannst. Beim Rad fliegst du einfach weiter auf das Hinderniss drauf, während das Rad stoppt. Also das zurück schleudern gibt es dort nicht. Deswegen schützt deine Kopfstütze dich außer bei einem Auffahrunfall auch nicht.

viele Grüße

Christoph
 
AW: Kopfstütze

Ich habe meine beiden Lieger mit Kopfstütze gekauft, und ich habe sie bei beiden wieder abmontiert. Sie vertragen sich nicht gut mit dem Helm, und benutzt habe ich sie sowieso so gut wie gar nicht, außer vielleicht mal wenn ich an einer Ampel stand.
 
AW: Kopfstütze

Ich habe meine beiden Lieger mit Kopfstütze gekauft, und ich habe sie bei beiden wieder abmontiert. Sie vertragen sich nicht gut mit dem Helm, und benutzt habe ich sie sowieso so gut wie gar nicht, außer vielleicht mal wenn ich an einer Ampel stand.

Das ist der Punkt! Bei der Sicherheit hat man die Wahl zwischen Kopfstütze und geschütztem Genick - der Helm ist mit Kopfstütze kaum zu ertragen - oder einem geschütztem Kopf und ausgeliefertem Genick.

Die Frage ist wohl bei dem hier im Thread beschriebenem Unfall bei 25 km/h eher, ob man zuerst mit dem Kopf gegen das Auto kracht und sich den Schädel bricht oder ob der Kopf den Aufschlag überlebt und dafür das Genick bei der anschliessenden Rückkehr in die Sitzschale den Geist aufgibt. Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Ich persönlich fahre nur Radwege und habe mich für die Kopfstütze entschieden.
 
AW: Kopfstütze

Hmmm. Welche anschließende Rückkehr in die Sitzschale denn?
Ich bin doch auf dem Scorpion nicht angegurtet. ;)
Ich wüsste jetzt erst mal nicht wo das Sicherheitsplus bei einer Kopfstütze liegen sollte.
 
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Also das zurück schleudern gibt es dort nicht.
Hier irrst Du; hast Du schon eine Vollbremsung hinter Dir? Wetten, daß es Dich auch beim Lieger genauso zurückschleudert? Hab's hinter mir und mir danach die Kopfstütze zum Flevotrike gebastelt; vorher gab es die nämlich auch nicht.

@andreas_d
Deiner Äußerung stimme ich voll zu.

ciao
pinguin
 
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Glaub ich nicht so recht.
Das FX steigt bei einer Vollbremsung hinten auf und man findet sich im Extremfall plötzlich aufrecht stehend auf seinen Füßen wieder. ;)
Beim Fujin habe ich es bisher nicht ausprobiert. ;)
 
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.... Deswegen schützt deine Kopfstütze dich außer bei einem Auffahrunfall auch nicht.

viele Grüße

Christoph

... aber immerhin beim Auffahrunfall, bitte nicht sagen: "kommt nicht vor". Ich denke, Unfall heißt Unfall, da es kein (geplanter) Fall ist ;)

Ich bin mir aber auch noch nicht ganz schlüssig, ob ich beim Trike doch ein Helm tragen, oder eine Kopfstütze einbauen sollte :rolleyes:

Grüße
Yuzuru
 
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Welche anschließende Rückkehr in die Sitzschale denn?
Es ist naturgemäß, daß Du bei einem plötzlichen Stop zuerst entsprechend der bisherigen Bewegungsrichtung mit dem Oberkörper nach vorne gehst; der hintere Teil des Rades macht genau das Gleiche und hebt vom Boden hab.

Da Hebelwirkung und Schwerpunkt aber eine andere sind als beim Auto, (das hebt sich gar nicht an; sämtliche Bewegungsenergie wird auf nicht mit dem Auto wirksam verbundene Körper im Innern dessen übertragen), oder einem normalen Rad, (das aufgrund des höheren Schwerpunktes überschlägt), zieht Dich irgendwann der hintere Teil des Rades wieder in seine Richtung zurück. Die Erklärung ist physikalisch sicherlich nicht exakt, aber sinngemäß ist es etwa so.

1.) Auto=schwer, tiefer Schwerpunkt, kein Ausbrechen des Fahrzeugs, Bewegungsenergie wird voll auf Insassen übertragen und mit dem Auftreffen auf einen festen Gegenstand beendet, zum Überschlag ist eine hohe geschwindigkeit mit plötzlichem Stop notwendig;
2.) Rad=leicht, hoher Schwerpunkt, Ausbrechen des Fahrzeugs möglich, Bewegungsenergie wird voll auf Insassen übertragen und mit dem Auftreffen auf einen festen Gegenstand beendet, zum Überschlag ist eine geringe geschwindigkeit mit plötzlichem Stop ausreichend;
3.) Liegerad=leicht bis mittelschwer; tiefer Schwerpunkt, Ausbrechen des Fahrzeugs bedingt möglich, Bewegungsenergie wird voll auf Insassen übertragen und mit dem Auftreffen auf einen festen Gegenstand beendet; zum Überschlag ist eine höhere Geschwindigkeit mit plötzlichem Stop erforderlich;

zu 3.) Da aufgrund des tiefen Schwerpunktes ein Überschlag beim Liegerad nur bei hoher Geschwindigkeit stattfindet, aber gleichsam auch niedrigere Geschwindigkeiten genügen, um das Rad im hinteren Teil vom Boden abhebenzulassen, folgt daraus die Tatsache, daß Liegeradfahrer im Falle eines plötzlichen Stops sowohl erst nach vorne geworfen werden und danach nach hinten, wenn sich das Heck des Rades wieder zum Boden begibt.

ciao
pinguin
 
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Glaub ich nicht so recht.
Das FX steigt bei einer Vollbremsung hinten auf und man findet sich im Extremfall plötzlich aufrecht stehend auf seinen Füßen wieder. ;)
Ja eben, und dann? Wenn die Geschwindigkeit zu hoch war, gehst auch mit dem Lieger nach vorne über; reicht die Bewegungsenergie dafür aber nicht aus, geht der Lieger mit dem Heck wieder Richtung Boden und zieht Dich mit. Und hast Du hier keine Kopfstütze, biegt es Deinen Kopf über den Rand des Sitzes nach hinten über, weil nur dieser Teil des Körpers noch nicht abgebremst wird; den Körper selber bremst der Sitz.

Vorrausgesetzt, daß dieser plötzliche Stop nicht geplant war.

ciao
pinguin
 
AW: Kopfstütze

Ich bin mir aber auch noch nicht ganz schlüssig, ob ich beim Trike doch ein Helm tragen, oder eine Kopfstütze einbauen sollte :rolleyes:
Nun, die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen. Aber:

Gegen den Helm spricht eigentlich, daß Autoinsassen auch keinen tragen;
Für die Kopfstütze spricht, daß dies auch bei Autositzen üblich, (?), ist bzw. nachgerüstet wird;
Gegen den Helm spricht, daß dieser nicht mit der Kopfstütze harmoniert;
Gegen den Helm spricht die bei Liegerädern bauartbedingt niedrigere Fallhöhe, die schwere Kopfverletzungen seltener eintreten läßt;
Für die Kopfstütze spricht, daß man sich auch mal gegen diese mit dem Kopf stemmen kann, um dem restlichen Körper mal etwas Luft zu verschaffen.

ciao
pinguin
 
AW: Kopfstütze

JWenn die Geschwindigkeit zu hoch war, gehst auch mit dem Lieger nach vorne über; reicht die Bewegungsenergie dafür aber nicht aus, geht der Lieger mit dem Heck wieder Richtung Boden und zieht Dich mit.

Versteh' ich nicht. Mein Lieger hat mich bei 2 Vollbremsungen bisher immer auf die Füße gestellt, mich dort meinem Schicksal überlassen (=jeweils ziemlich grosser Hund mit Zähnen vorn dran) und sich selbst seitlich ins Gras schlafen gelegt.
In den etlichen weiteren Fällen, wo die Bewegungsenergie dafür zu gering war (also sagen wir mal, Halbbremsung), konnte ich mich auf dem Lieger halten, d.h. bin zurückgefedert, habe den Hund je nach Größe und Zahnzahl laut oder leise beschimpft und bin weitergefahren, aber doch ohne Genickbruch, oder?

Das sähe natürlich anders aus, wenn es ne Gurtpflicht auch für Fahrräder gäbe. Das sollten wir hier aber vielleicht doch nicht diskutieren - sonst kommen unsere Behörden vielleicht noch auf weitere innovative Ideen zur Regulierung des Radverkehrs...

Gute Fahrt
Peter
 
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Hmm Pinguin , ich glaub es immer noch nicht so ganz. ;) Wie hoch kann so ein Hinterrad denn aufsteigen um dich danach in die gleiche Position zurückfallen zu lassen? Wenn du WIRKLICH hinten hoch kommst, dann wirst du i.d.R. auch seitlich mehr oder weniger weggehen, und wohl kaum schnurgerade wieder nach hinten zurückfallen.
Was papas_dreirad schreibt scheint mir praxisnäher zu sein.
 
AW: Kopfstütze

Da aufgrund des tiefen Schwerpunktes ein Überschlag beim Liegerad nur bei hoher Geschwindigkeit stattfindet, aber gleichsam auch niedrigere Geschwindigkeiten genügen, um das Rad im hinteren Teil vom Boden abhebenzulassen, folgt daraus die Tatsache, daß Liegeradfahrer im Falle eines plötzlichen Stops sowohl erst nach vorne geworfen werden und danach nach hinten, wenn sich das Heck des Rades wieder zum Boden begibt.

Das halte ich für einen Fehlschluß. Wenn der Stopp so heftig war, daß der Fahrer mit dem Rad hochgeht, aber nicht so heftig, daß er nach vorne abgeworfen wird, erreicht seine Bewegung einen Totpunkt, aus dem er von oben her in den Sitz zurückfällt. Die Energie, die dann beim Hinsetzen einwirkt, ist nicht größer als die, wenn man sich aus dem Stand ohne Abstützen in den Sitz fallen läßt.

Das führt dann zwar auch dazu, daß man sich hart auf den Hintern setzt, die Nackenmuskulatur kann den Kopf aber ohne weiteres kontrollieren.

Eine gefährliche Situation fürs Genick sehe ich nur in dem Fall, daß von hinten jemand auffährt. Denn nur dann spielt sich (wie im Auto) alles in einer horizontalen Bewegung ab.

Gruß, Hans
 
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Wenn der Stopp so heftig war, daß der Fahrer mit dem Rad hochgeht, aber nicht so heftig, daß er nach vorne abgeworfen wird, erreicht seine Bewegung einen Totpunkt, aus dem er von oben her in den Sitz zurückfällt. Die Energie, die dann beim Hinsetzen einwirkt, ist nicht größer als die, wenn man sich aus dem Stand ohne Abstützen in den Sitz fallen läßt.
Das stimmt. Schon oft genug mit meinem Trike ausprobiert! :D
 
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