Knie über Zehenspitzen bei Liegerädern

Ach jeh, jetzt bleibt mir nur noch, mich vom Lieger zu verabschieden, weil dieser Regel da nicht aufgeht. Wenn's der Regel ist dann muss es ja stimmen. Die UCI will ja nur vernunftige Sachen. ;)

Und der Winkel Oberkörper- Oberschenkel stimmt am Lieger auch nicht, mit der verdrehte Rennradfahrer von Alex.

Irgendwass muss da ja dran sein denn mit die Kurbel horizontal kann ich gar kein Kraft liefern.

Verzweifelte Grusse, Jeroen
 
Menschen, die per Ausbildungsberuf / Studium die gefragte Ahnung vom Menschlichen Körper haben
Da sind sicher einige - meine 5ct:
Die Winkel würde ich nur als ungefähres Maß nehmen. Mit kürzeren Kurbeln oder anderem Körperöffnungswinkel ändert sich ja sofort einiges. Ich stelle für mich immer so ein, dass bei aufgesetzter Ferse das Knie durchgestreckt werden kann ohne das Becken Anheben oder Kippen zu müssen - wird ja oft so empfohlen. Davon ausgehend kann eine persönliche Anpassung vorgenommen werden. Völlig gestrecktes Bein mit Strecken im Sprunggelenk sehe ich immer wieder mal, aber bei Betrachten des Bewegungsbildes fühlt sich das für mich nicht gut an.
Beim MBB fahre ich sogar spürbar kürzer, was daher kommt, dass das kurvenäußere Bein beim Mittreten mehr Spielraum braucht. Durch die 165er Kurbeln ist das aber für mich o.k. und ohne Beschwerden zu fahren. Meine Knie sind aber auch gesund, was ja nicht alle betrifft.

Beim MTB-Fully fahre ich im Gelände auch mal sitzend auf abgesenktem Sattel. Das fühlt sich wie Kinderfahrrad an, ist aber ohne extreme Last o.k. und extrem lange würde ich das auch nicht machen. Sind die Strecken Richtung Enduro (Wurzeln, Steine, Hindernisse, sehr kleine Sprünge oder steiler abwärts) fahre ich das eh im Stehen und da ist es auch nicht relevant.

Damit will ich nur sagen, eine sinnvolle Grundeinstellung und davon ausgehend kann mal noch etwas an der Einstellung spielen bis es persönlich passt. Das muss zum jeweiligen Rad, zu den persönlichen Körpermaßen und ggf. auch Beschwerden passen.

VG und entspannte Fahrt,
Roland
 
Da sind sicher einige - meine 5ct:
Die Winkel würde ich nur als ungefähres Maß nehmen. Mit kürzeren Kurbeln oder anderem Körperöffnungswinkel ändert sich ja sofort einiges. Ich stelle für mich immer so ein, dass bei aufgesetzter Ferse das Knie durchgestreckt werden kann ohne das Becken Anheben oder Kippen zu müssen - wird ja oft so empfohlen. Davon ausgehend kann eine persönliche Anpassung vorgenommen werden. Völlig gestrecktes Bein mit Strecken im Sprunggelenk sehe ich immer wieder mal, aber bei Betrachten des Bewegungsbildes fühlt sich das für mich nicht gut an.
Beim MBB fahre ich sogar spürbar kürzer, was daher kommt, dass das kurvenäußere Bein beim Mittreten mehr Spielraum braucht. Durch die 165er Kurbeln ist das aber für mich o.k. und ohne Beschwerden zu fahren. Meine Knie sind aber auch gesund, was ja nicht alle betrifft.

Beim MTB-Fully fahre ich im Gelände auch mal sitzend auf abgesenktem Sattel. Das fühlt sich wie Kinderfahrrad an, ist aber ohne extreme Last o.k. und extrem lange würde ich das auch nicht machen. Sind die Strecken Richtung Enduro (Wurzeln, Steine, Hindernisse, sehr kleine Sprünge oder steiler abwärts) fahre ich das eh im Stehen und da ist es auch nicht relevant.

Damit will ich nur sagen, eine sinnvolle Grundeinstellung und davon ausgehend kann mal noch etwas an der Einstellung spielen bis es persönlich passt. Das muss zum jeweiligen Rad, zu den persönlichen Körpermaßen und ggf. auch Beschwerden passen.

VG und entspannte Fahrt,
Roland
wie merke ich eigenltich, dass die Kurbellänge nicht passt?
Ich habe mir darüber tatsächlich noch nie gedanken gemacht. Weiß nur, dass beim LR die Kurbeln tendenziell etwas kürzer sind als beim Up, richtig?

Also aktuell ist eben meine einzige EInstellung am LR, dass ich das Tretlager soweit rausgefahren habe, dass die Ferse bei gestrecktem Bein gerade so ans Pedal geht. Mehr hab ich da noch nicht rumgespielt (Kurbellänge etc)
 
wie merke ich eigenltich, dass die Kurbellänge nicht passt?
Wenn Du noch nie andere Längen probiert hast, ist das schwierig, weil Du ja nichts anderes kennst. Du würdest nur deutlich zu lange Kurbeln daran erkennen, dass das Knie arg weit hochkommt und evtl. unter der Kniescheibe schmerzt, und deutlich zu kurze an dem Gefühl, viel zu schnell treten zu müssen und deine kraft nicht effizient auf die Pedale zu bringen.
Deshalb am besten mal ausprobieren, also wenn Du jetzt 170er hast, 155er oder 150er montieren und vergleichen, oder andersherum, oder wenn Du einen Verdacht hast, mal gezielt in die vermutete Richtung ändern.
Weiß nur, dass beim LR die Kurbeln tendenziell etwas kürzer sind als beim Up, richtig?
Es gibt einige (viele??), die so fahren, das muss aber nicht für jeden passen.
Einige haben auch das Tretlager ein wenig weiter weg als am Up, aber das würde ich nicht ohne Rückfrage, ob mit oder ohne Pedalbindung, übernehmen. Wenn man ohne Bindung fährt, legt man meist den Fuß schräg von oben auf's Pedal, und dann braucht's schon dafür etwas mehr Abstand.
Beides könnte damit zu tun haben, dass auf der Liege das Becken unbeweglich im Sitz liegt, aber dazu kann @roland65 sicher mehr sagen.
 
wie merke ich eigenltich, dass die Kurbellänge nicht passt?
Ich habe mir darüber tatsächlich noch nie gedanken gemacht. Weiß nur, dass beim LR die Kurbeln tendenziell etwas kürzer sind als beim Up, richtig?

Also aktuell ist eben meine einzige EInstellung am LR, dass ich das Tretlager soweit rausgefahren habe, dass die Ferse bei gestrecktem Bein gerade so ans Pedal geht. Mehr hab ich da noch nicht rumgespielt (Kurbellänge etc)
Es gibt da im Rennradbereich sehr langatmige Herleitungen der Hebelverhältnisse (Kurbel im Verhältnis zu Fusshebellänge, Ober- und Unterschenkellänge etc.).
Diese angewendet, kannst Du mit den Kinderkurbeln auf den Liegern oder in den VMs eigentlich überhaupt nicht fahren :ROFLMAO:
Ich komme auch vom Rennradsport und hatte entsprechend eingefahrene Ideen, die aber im Endeffekt kaum taugen. Es git Fahrer, die Knieschmerzen bekommen bei zu langen Kurbeln (größerer Bewegungswinkel im Knie) und welche bei kurzen Kurbeln (höhere Kräfte durch kleineren Hebelarm).
In den VMs verbaut man aufgrund des verfügbaren Platzes kurze Kurbeln, damit kann die Hülle flacher werden. Funktioniert einwandfrei, selbst bei extrem kurzen 140er oder sogr 130er Kurbeln. Den Rest macht die Schaltung. Ein weiterer positiver Aspekt ist die kleinere Hubarbeit am Oberschenkel und damit verbunden weniger starke Kontakte zur vorderen Sitzkante.
In Kurz: Fahr, was passt und womit Du Dich wohl fühlst.
Das mit den Knien (Mitte Kniegelenk) über den Pedalachsen am Up wurde ja bereits oben ausgeführt, das Bild vom Gewichtheber passt sehr gut, da man bei richtig viel Druck auf dem Pedal die Arme entlastet und damit der Situation auf dem Bild sehr nahe kommt.
Liegend ist es eher der Körperöffnungswinkel, der relevant ist, und auch hier funktioniert alles zwischen den Extremen von 90° (extrem angewinkelt) bis 180° (flach auf dem Rücken liegend) nach einer gewissen Eingewöhnung gut.
 
wie merke ich eigenltich, dass die Kurbellänge nicht passt?
Es gibt auch Probierkurbeln, die entweder mehrere Bihrungen haben oder vielleicht auch welche mit verschiebbarem Schlitten. Solche kann man bestimt auch irgendwo mieten. (Müssen aber zum Tretlager passen.)

Weiß nur, dass beim LR die Kurbeln tendenziell etwas kürzer sind als beim Up, richtig?
Bei konventionellen Fahrrädern gibt es gerade auch eine Revolution, dass festgestellt wird, dass die Spanne der Kurbellängen von 170-175mm nicht für eine Spanne an Fahrergrößen von 150-210cm passen kann und dass viele viele Leute eigentlich besser kürzere Kurbeln führen. Da sind wir am Liegerad wahrscheinlich nur etwas vorraus, weil wir eben eh nicht auf alte Konventionen hören. Vielleicht sind wir auch wegen der Liegeposition empfindlicher, das kann ich nicht beurteilen.
 
Ich weiß nichtmal welche Kurbeln am meinem Flux dran sind.
Aber habe auch noch keine Probleme.
Dennoch hole ich gerne das maximum raus und lerne gerne etwas über Biomechanik.
 
hole ich gerne das maximum raus

Das verbindet uns ja alle, denke ich.
Aber schon die Frage, was man als Maximum definiert, oder in welchen Bereichen man dieses anstrebt, dividiert uns wieder auseinander. Einer will möglichst schnell die Berge hoch, ein anderer "nur" so weit/lange wie möglich beschwerdefrei fahren etc...

Am Ende ist es wie im richtigen Leben ein Kompromiss und da kommt's darauf an, wo man "seinen" findet.

Und dafür muss man tatsächlich ausprobieren, was einem in welchen Situationen Vor- oder Nachteile bringt.

Ich kann nur sagen, dass ich mit 87er IBL 150/155/165/170/175er ausprobiert habe.
Auch drei (oder gar vier? - ist lange her...) verschiedene Längen am ansonsten selben Rad mit den notwendigen Änderungen an der Übersetzung, um die Drehmoment- und Kadenzunterschiede auszugleichen. Auch auf langen Strecken und über zwei Sommer hinweg.

Bei mir hat sich die Aussage, dass es für die reine Leistungserbringung in einem recht weiten Spektrum relativ egal ist, welche Kurbellänge man fährt, größtenteils bestätigt.
Wenn Du das Optimum dort - also bei der reinen Leistung - suchst, kannst Du meiner Meinung nach viel Zeit aufwenden, ohne zu eindeutigen Ergebnissen zu kommen.

Interessant wird es, wenn man z.B. Kniebeschwerden bekommt. Ich habe mich z.B. aufgrund meiner Anatomie und der Kniebeschwerden vom "tretfaulen" Langsamkurbler zum "Schnelltreter" mit relativ langen Kurbeln (170) und bewusst wenig Pedaldruck gewandelt. Die reine Fokussierung auf möglichst hohe Kadenz
durch kurze Kurbeln hat mir persönlich nix gebracht. Wie von @Ralsch schon erwähnt, treibt man da u.U. den Teufel mit dem Beelzebub aus und es tut nur "anders weh".

Probier's einfach aus und Du wirst sehen, womit Du auf Dauer besser klar kommst.
Vielleicht gibt's ja eine Überraschung und. Du entdeckst auch den "Schnellkurbler" in Dir - wer weiß?

LG Holger
 
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