Kluge Verkehrspolitik

V

Velotroll

Hallo Leuts !
Kann sein, dass das schon mal Thema war. Wobei in Deutschland eher Mangelware. Aber es gibt Hoffnung. Wenn auch (noch) nicht bei uns.
Statt Autoprämieo_Okommt die Fahrradprämie:love:

LG

Der Velotroll
 
Ja, Mobilitätsthemen in der Richtung hatten wir schon öfter, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Ich wünsche den Italienern, dass die gefördert gekauften Räder dann auch Autofahrten ersetzen. Auf meiner heutigen Tour habe ich die meisten Räder entweder auf SUV- Heckgepäckträgern gesehen oder unter übergewichtigen Wochenendradlern, die mit gefühlter 15er Kadenz zur Eisdiele oder zum Siegufer schlichen. Beide Sorten wirken nicht wie Alltagstadler. Außerdem habe ich eine Menge flott fahrender und trainiert wirkender Rennradler gesehen. Aber ob die mit dem Rennrad auch im Alltag fahren und z.B. damit pendeln? Also bei meinem Ex-Arbeitgeber (immerhin 1500 Mitarbeiter) kamen max 30 Mitarbeiter regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit.

Ich wiederhole mich: weg mit der Radwegbenutzungspflicht, Tempo 30 in Städten und wo es in der Stadt 4-spurig ist, je eine Spur pro Richtung zu Radschnellwegen machen.
Dann würden wahrscheinlich mehr Menschen öfter vom KFZ auf‘s Rad umsteigen. Kostet übrigens auch fast nix ;).
 
1500 Mitarbeiter) kamen max 30 Mitarbeiter regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit.
Uih.
Bei uns am Standort 60 Mitarbeiter, davon 10 regelmäßig, weitere 15 oftmals mit Rad.
An allen anderen, wesentlich größeren Standorten werden deutlich weniger Fahrradstellplätze benötigt.
 
Hallo Leuts !
{...} eher Mangelware. Aber es gibt Hoffnung.

ja, es geschehen Zeichen und Wunder...

vor ca. 5 Jahren wurde EINE Straße in Wien, die von Fussgängern meistfrequentierte (bis über 100.000 Fussgänger täglich) Einkaufsstraße Österreichs, auf 200m Länge zur Fussgängerzone und einige weitere 100m zur Begegnungszone...

der Aufschrei war riesig.. wie soll das gehen? Wirtschaftskammer etc. etc. - viele waren dagegen
da gings um 200m Straße

selbst die Verkehrsbetriebe gingen auf die Barrikaden, viel zu gefährlich die 200m mit dem Bus druch die Fussgängerzone zu fahren (an anderen Stellen in Wien geht das aber problemlos)
die Buslinie musste umgeleitet werden (jetzt fährt der Bus 3mal soweit und auch durch die Begegnungszone wo 1:1 gleich viel Fussverkehr unterwegs ist ;)

wie auch immer: es war schwierig einen Teil diese Straße mit größtem Fussgängeranteil in Österreich zur Fussgängerzone zu machen...
warum? weils ja bedeutete: Autos raus, über 200 Parkplätze weg


so.. jetzt der - für mich - Paukenschlag !
ich habs zwar schon oft gesagt, dass ich es toll fände, aber mir immer gedacht, das das nie passieren wird...

es ist nun geplant - noch vor der nächsten Wahl - die Wiener Innenstadt Autofrei zu machen (!)
(zwar mit Ausnahmen: Taxis, Lieferdienste, Anwohner,...) aber trotzdem: Hammer !

hätte ich ehrlich gesagt nie für möglich gehalten..
und jetzt sind sogar alle Parteien (Bis auf die die FPÖ, die ist dagegen, nicht nur dagegen: sie fordern mehr Parkplätze!) dafür...

bin beeindruckt..

die Innenstadt ist jetzt nicht riesig, aber doch 3km², 16.000 Einwohner, über 120.000 Beschäftigte

also die Hoffnung nicht aufgeben... scheinbar können sogar Wunder passieren !
 
Ja man glaubts kaum, die Schnapsdrossel ist weg und es geht! (sry ist untergriffig und politisch äußert unkorrekt aber so eine Hirnintoxikation ist nicht immer vorteilhaft).
Und nächstes Jahr wird alles zwischen Ring und Gürtel verkehrsberuhigt...
Gibt es ungefähre Schätzungen, wieviel Wärme durch den MIV in die Innenstädte eingetragen wird?

Mit freudigen Grüßen
Karl

Ps: leider hat das auch eine nicht so erfreuliche Seite, Innenstadtwohnungen werden vollkommen unleistbar und nur mehr für Investoren interessant.
Das Teilstück von ehemaliger Creditanstalt über die Freyung zum Goldenen Quartier am Hof zur Fußgängerzone zu machen, wäre für Benkö unter Faymans Mitwirkung mehr als lukrativ, weil dadurch eine Aufwertung der Immobilien stattfände, die doch recht beachtlich ist.....
Das sind aber nur vage Hypothesen meinerseits, ein Schelm wer Böses dabei denkt.
 
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Natürlich mit Ausnahmen, es darf keinen autofreien Ort geben. Keine Fußgänger, keine Radfahrer usw. ist in Ordnung, aber Autos fahren überall!
 
naja..
Ausnahmen sind schon ok...

z.b. Ausnahme für Blaulicht-Fraktion, Behinderte oder z.b. auch Anrainer
die Bewohner des 1sten Bezirkes sind eh die, mit dem geringsten Autoanteil unter den Wienern

aber eventuell kann man in nächster Zeit nun die nun freiwerdenden Parkflächen in den unterirdischen Garagen - die ja schon vorhanden sind dazu nutzen um überirdisch Parkflächen noch weiter zu reduzieren...

also allein das was sie jetzt vorhaben finde ich ist schon ein riesen Schritt...
(angeblich die erste deutschsprachige GroßStadt der Welt wo es in dem Umfang gemacht werden soll (sagen sie))
 
Hab grad mal ein aktuelles Video von Extra3 gesehen, was hier ggfs. unter den Thread-Titel hinpasst, weil es im Späßchen doch ein paar nette Ideen verarbeitet und auch einen konkreten politischen Gedanken inszeniert: Zufahrtsbeschränkungen für Städte nach Gewicht. D.h. nicht nur die reine Frage der Emissionen, die bei vielen Stadtplanungen 2030 schon auf der Agenda steh, wo man dann nur noch mit dem Hybrid-SUV in die Städte fahren kann. Sondern auch direkt eine Gewichtsobergrenze als MIV-Betriebserlaubnis. Hier sind es SUV-Hass-adäquate 1,5 Tonnen.... aber sofern die Kommunen ihren Verkehrsinfarkt nicht in den Griff bekommen und absolute Innenstadtsperrungen für motorisierten Verkehr nicht durchsetzbar, so liegt dieser Gedanke notwendig im Repertoire, dass verbleibender Verkehr nicht nur durch Gebühren (Maut, Parkplatz) und Hindernisse (Tempo 30, Umwege) erschwert wird, sondern dass "asoziale" Umtriebe auch komplett ausgesperrt werden und nur noch adäquate MIV-Größen durch die Stadttore passen.

PS: den naheliegenden Begriff der AUTO-KRATIE... den hatte ich so auch noch nicht auf dem Schirm (y)

PPS: ab 4:40 geht es auch um VeloCars und VeloMobil-Formen, falls wir da nach Anregung zur Unterscheidung brauchen ;)
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