Klimawandel - mehr Zahlen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Norwegen hat knapp über 7000 E-Fahrzeuge pro 100000 Einwohner (Deutschland 270).
Die durchschnittliche Batteriekapazität liegt bei gut 40kWh, also haben wir hier einen Speicher von etwa 3kWh pro Kopf. Nicht viel denkt man.
Es fehlten beim letzten kritischen Netzfrequenzabsacker rund 6GW Leistung im europäischen Netz. Allein die E Autos im winzigen Norwegen könnten das im besten Fall aber gut 2,5h puffern (5400000 Einwohner -> 16GWh Akkukapazität -> ca. 2,5h).
Hier gehts aber um gerade einmal 400000 E Fahrzeuge. Allein Deutschland hat 48MILLIONEN Kfz, was ausreichen würde um den "Beinaheblackout" mehr als eine WOCHE zu puffern, wenns hart auf hart kommt.

Und das ist nur eine Möglichkeit. Thermospeicher sind billig, umweltverträglich und können schnell errichtet werden. Besonders gut wäre Solarthermie wegen des deutlich besseren Wirkungsgrades und weil Wärme der Hauptenergieverbraucher bei uns ist. Man kann sogar Sessionalspeicher aus SiO² oder Metallhydriden bauen. Die haben einen Wärmeverlust von 0 auch über längere Zeit, da die Energie chemisch gebunden ist.

Man muss es aber halt mal tun... Aber weil es so viele "Kritiker" gibt, so viele die mit dreckiger Energiegewinnung viel viel Geld verdienen, passiert halt nicht viel.

@GandalfderGraue : Die Forschung hat im Bereich der Medizin aber vor der Diagnose und Behandlung aber erstmal 120 JAHRE darauf rum gedacht. Nicht eine Person, sondern hunderttausende. Sonst würden wir immernoch bei Aderlass oder Gottesanbetung sein.
Und Steffen ein Schwarz/Weißdenken zu unterstellen grenzt fast an Wahnsinn, bzw. zeigt dass du seine Aussagen inhaltlich nicht im Ansatz verstanden hast. Schade eigentlich.
 
Du solltest Dein Schwarz- Weißdenken ablegen. Die Welt ist grau (und manchmal bunt ;))...
Wovon rede ich denn die ganze Zeit? KOMPLEXITÄT!

Es ist lustig aber müsig, wie sehr unsere Filter aneinander vorbei reden... Du wirst kein Steffenversteher, ich werde kein Gandalfversteher... doch garantiert wähnen wir uns beide im Recht und den anderen irgendwie in nem unzureichenden Mindset. Brechen wir das an der Stelle mal lieber ab. Wir beide sind uns persönlich zu unwichtig, um auf ein Level kommen zu müssen...
 
Allein die E Autos im winzigen Norwegen könnten das im besten Fall aber gut 2,5h puffern (5400000 Einwohner -> 16GWh Akkukapazität -> ca. 2,5h).
Und das ist nur eine Möglichkeit. Thermospeicher sind billig, umweltverträglich und können schnell errichtet werden.
Alles richtig und dort sollten wir auch hin.

Aber
Man muss es aber halt mal tun... Aber weil es so viele "Kritiker" gibt, so viele die mit dreckiger Energiegewinnung viel viel Geld verdienen, passiert halt nicht viel.
Solange sowas nicht umgesetzt wird , muß man sich noch der alten Kraftwerke bedienen , bis man sie ablösen kann. Dazu ist es aber nötig auch Anreize zu schaffen , damit solche gebaut werden , sonst bleiben es bei der
dreckiger Energiegewinnung
 
Soweit ich erinnere ist Sokrates in Gespräche „reingegrätscht“ um Erkenntnis zu wecken (in der Regel die, das der Geprächspartner eben doch nicht wissend ist) Und er selbst betonte auch immer, das er selbst auch nicht weis, außer eben genau dieses. Leider erscheint mir in dieser Umweltdiskussion (aber nicht nur da) so eine Attitüde des Wissens gegenüber dem vermeidlichen Unwissenden durchzuschimmern. Ich freue mich über Gedanken von @BuS velomo , aber auch @Miesegrau .
 
eine Attitüde des Wissens gegenüber dem vermeidlichen [sic!] Unwissenden

Naja, in einer Wissensgesellschaft hat der Wissende naturgemäß einen gewissen Vorteil gegenüber dem wirklich oder vermeintlich Unwissenden.

Ich finde gut, daß das so ist und hoffe sehr, daß es auch so bleibt.

Hinterher führt der Antidiskriminierungswahn noch dazu, daß der Gerechtigkeit halber in der Hälfte aller Streitfälle die dümmere Lösung bevorzugt werden muss.
 
Grundsätzlich sind wie uns alle einig das sich das sich an unserer Lebensweise und wie wir mit unserer Umwelt umgehen etwas ändern muss. Nur über die gangbaren Wege zum Ziel sind wir und uneinig. Aber so lange diese Wege (oder kleinere Umwege) nur zu diesem gemeinsamen Ziel hinführen ist doch alles gut. Wichtig ist doch eigentlich nur das wir es als Menschheit endlich mal angehen.
Da wir hier eigentlich nicht wirklich etwas reißen können, bleibt uns nur das was wir persönlich für unseren Planeten tun können. Fast alle fahren möglichst viel Rad und sparen so Autokilometer, andere fliegen nicht mehr, einige verzichten auf Fleisch, manche sammeln Müll aus der Natur auf, wiederum andere erzeugen etwas Solarenergie usw. Ich wandel jetzt mal ein bekanntes Zitat um: Frage nicht was dein Planet für dich tun kann, frage lieber was du persönlich für ihn tun kannst.
Reicht euch nicht? Verständlich. Aber dann geht in die Wirtschaft oder in die Politik wo man an den größeren Hebeln drücken kann. Hier können wir nur an Kurbeln drehen.;)
 
Durchaus ist im Einzelnen / Kleinen etwas bewirkbar. Nicht vergleichbar mit Kraftwerken, Industrie oder Vulkanausbrüchen - klar, muss es auch nicht sein.

Sofern ~80% der Menschen in den nächsten 10 Jahren dazu gelangen, "im Kleinen" für sich und ihre Filterblase / Umfeld etwas zu tun und Wandlung in ökologischere Richtung hineinzubringen, fällt der "Klimawandel" in Gesamtheit deutlich(!) milder aus. Sogar "überlebbar" für die Zukunftsgenerationen.

Vermeidbar wird er IMHO nicht, ist zu spät.

Problem bei den ~80% meiner Überzeugung nach: die Menschen selbst. Die 80% sind unerreichbar, solange es keine alle Menschen betreffende gigantische Katastrophe in der ein oder anderen Form gibt, welche ohnehin erst einmal 20%+ der Menschen auslöscht. Wusch - und weg.

Dazu könnte ein Supervulkanausbruch zählen: 80% der (verbleibenden) Menschen weltweit "zusammenschweißen", umzudenken (müssen..), aaaaber es ist in solch einem Fall deutlich einfacher, bequemer und produktiver für den Einzelnen, seinen Nachbarn zu töten und auszurauben, als gemeinschaftlich eine Lösung zu finden. Tja.. Was willst tun?

Bestenfalls den Nachbarn in solch einem Fall nicht überfallen, sondern versuchen, gemeinschaftlich einen besseren Weg einzuschlagen. Und dafür evtl. vom Nachbarn getötet zu werden. Tiere sind egozentrisch, Menschen dito, sind halt nur Tiere trotz allem wissenschaftlichen Geschwafel.
 
Das wird @Opti aber freuen, dass du wieder bei Hobbes' Ausgangsthese angelangt bist.

Ich schätze mal, die Meinung ist hier mehrheitsfähig, dass es in den Sozialwissenschaften (V-BIO, PSY, WIR, SOZ, POL, PHI...) in den letzten Jahrhunderten keinen nennenswerten Fortschritt über den "gesunden Menschenverstand" hinaus gegeben habe; und sich all diese Institutionen weiterhin nur um "Geschwafel" drehen, die sich nur komplizierter ausdrücken, aber definitiv kein besseres Wissen haben als der gemeine Zeitgenosse von nebenan.

eine Attitüde des Wissens gegenüber dem vermeidlichen Unwissenden durchzuschimmern
Die Erkenntnisphilosophie und Wissenschaftstheorie hat nach Sokrates (also eigentlich seinem Jünger Platon) schon noch weiter versucht, Methoden auszuarbeiten, wie sie mit dem allgemeinen Unwissen und Halbwissen umgehen kann. Das Resultat sind heute u.a. die Spielregeln (Gütekriterien...) des Wissenschaftsdiskurs - die insb. die Reflexion über die eigenen Aussageparameter schärfen sollen (Axiome, Randbedingung, Schlusskraft, Falsifikationstest usw.). Diese analytischen Methoden kann man verachten und geringschätzen, halte ich aber für den geilsten und wirkmächtigsten Scheiß, den die Menschheit hervorgebracht hat. Bzgl. Naturwissenschaften stellt das kaum einer in Abrede. Aber bei Fragen von Politik und Sozialem... reicht ne Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schätze mal, die Meinung ist hier mehrheitsfähig, dass es in den Sozialwissenschaften (V-BIO, PSY, WIR, SOZ, POL, PHI...) in den letzten Jahrhunderten keinen nennenswerten Fortschritt über den "gesunden Menschenverstand" hinaus gegeben habe; und sich all diese Institutionen weiterhin nur um "Geschwafel" drehen, die sich nur komplizierter ausdrücken, aber definitiv kein besseres Wissen haben als der gemeine Zeitgenosse von nebenan
Das würde ich als Bullshit - Bingo bezeichnen.
 
grundlastfähige konventionelle Kraftwerke
Das gilt aber auch andersrum: Regellastunfähige konventionelle Kraftwerke. Sie sind der Grund warum wir nachts Wasser den Berg hoch pumpen müssen.
blinden Aktionismus
Da wir nicht allzuviele Chancen haben ist mir selbst blinder Aktionismus immer noch wesentlich lieber als nix tun.
Allein die E Autos im winzigen Norwegen könnten das im besten Fall aber gut 2,5h puffern
Nä, andersrum wird ein Schuh draus. Die Autos hängen nachts an der heimischen Steckdose. Tags sind sie in aller Regel off-grid. Und keiner käme auf die Idee seinen sündhaft teuren Tesla-Akku für so profane Zwecke entladen zu lassen und Ladezyklen über ihn ergehen lassen die keinen Fahrspass bringen. Und womöglich steht die Karre dann 3/4 leer da wenn man sie spontan braucht. Aber sie können die Nachtsenke einebnen. Überproduktion regelunfähiger Grosskraftwerke abnehmen, dann wenn der Überschuss am schmerzhaftesten ist. Oder so: Norwegen hat viel Wasserkraft (ohne Puffer-Stauseen) die kann man Nachts abschalten und das Wasser "unnütz" danebenvorbei bergab schicken, oder man kann sie Nachts E-Autos füllen lassen.

Regelleistung auf der Abnehmerseite ist übrigens billiger als auf der Produzentenseite.
 
Hobbes ist mir Schnurz, stellt schon meine eigene Konklusion aus Erfahrung dar, keine These Dritter, was ich schreibe.

Klar wurde das / ein vergleichbares Fazit von anderen schon gezogen, alles andere wäre wunderlich.
.. die sich nur komplizierter ausdrücken, aber definitiv kein besseres Wissen haben als der gemeine Zeitgenosse von nebenan.
Kann ich nicht beurteilen, ob sie "besseres Wissen" ihr Eigen nennen.

Was sie nicht aufweisen, ist eine Möglichkeit, ihr (besseres?) Wissen gegen die Masse der Menschen, welche dieses nicht aufweisen und / oder diesem nicht folgen (aus Eigeninteresse, aufgrund anderer Ziele, ..) durchzusetzen.

Das ist allerdings zwangsläufig notwendig, um eine Änderung durchzuführen. Wenigstens mal 70-80% müssen folgen. Der Durchsetzung der Änderung, keine Diskussion drüber.. Und dazu hat bei ~7,8 Mrd. Menschen keiner die Möglichkeit. Zu viele kontroverse Ziele, Betrachtungsweisen, Absichten, einige wollen die Welt einfach gerne brennen sehen usw. ;)
Bzgl. Naturwissenschaften stellt das kaum einer in Abrede. Aber bei Fragen von Politik und Sozialem... reicht ne Meinung.
Das hängt untrennbar mit oben genannten Aspekt zusammen: ~7,8 Mrd. Menschen können Physik, Chemie usw. nicht nach ihrem Gutdünken formen. Sie sind abhängig von dieser, ihre Existenz ist abhängig von diesen, solange sie keine Möglichkeit zum Abändern dieser finden (bissl schwierig..).

Sie sind jedoch nicht abhängig von deiner, meiner, irgendeiner Erkenntnisphilosophie oder Wissenschaftstheorie, von keinen Methoden, von nichts aus diesem Bereich. Sie können leben, denken, tun, machen, lassen was sie wollen.

Die Erkenntnisphilosophie und Wissenschaftstheorie gibt ihnen exakt eines vor: Theorie, keine Grenzen, keine Bedingungen, keine Abhängigkeiten. Nichts, was sie an ihrem Leben hindern kann / muss.
Konservatismus, Sozialismus und Liberalismus ermöglichen zwar Manipulation (aka Steuerung), sind jedoch trotz ihres Herunterbrechens auf primitive, von allen verständliche "Zwänge" nicht mehrheitsfähig weltweit und führen auch nicht zu einer einzigen Ausprägung, welche noch dazu ökologisch angesiedelt sein muss. Meine Güte, nicht einmal imaginäres Geschwurbel, welches physisch nichts belegen muss (Religionen) schafft das!

Resultat: ~7,8 Mrd Menschen, welche ihre Lebensplattform zerstören. Dies sogar effizient, weil es mit einigen wenigen physisch messbaren Aspekten gekoppelt ist: ihrem Wohlergehen (finanziell, Lebensstandard), dem kommerziellen Wohlergehen (Wachstum, Gewinnmaximierungsabsicht), Bequemlichkeit, Konsumabhängigkeit, ..

Es ist als verwegen zu bezeichnen, zu glauben, auch nur zu hoffen, dass 70-80% der Menschheit sich für das Fortbestehen der ökologischen Lebensgrundlage interessieren. Von Interesse ist nur ihr eigenes Fortbestehen in dem winzigen Zeitraum, welchen sie ihr Leben nennen.
 
@BuS velomo , es ging mir um das „reingrätschen“, und das kann zum Erkenntnisgewinn führen. Oder aber Destruktiv sein. Das es Qualitätsunterschiede in der Argumentation gibt ist unbestritten, und was anderes habe ich nicht in den Raum gestellt. Ansonsten nutze ich den Faden um Ideen zur Recherche z. Bsp zur Einspeisung erneuerbarer Energien zu finden, (Thema Grundlast) oder ich denke über für mich sinnvolle Vorratshaltung Gedanken. Für ein oder zwei Wochen war in meiner Kindheit in meiner Familie noch normal, es wurde eingeweckt, Marmelade gekocht etc. Macht doch gerade jetzt bei drohender Quarantäne irgendwie Sinn...
Für eine förderliche Diskussion um Wissenschaftsmodelle fehlt mir Wissen und Sprache.
 
Ansonsten nutze ich den Faden um Ideen zur Recherche z. Bsp zur Einspeisung erneuerbarer Energien zu finden, (Thema Grundlast) oder ich denke über für mich sinnvolle Vorratshaltung Gedanken.
Komm rüber.
 
Aber dann geht in die Wirtschaft oder in die Politik wo man an den größeren Hebeln drücken kann. Hier können wir nur an Kurbeln drehen.
Dem möchte ich widersprechen, "in der Politik" erreichst du in der Regel nichts. Als einzelner wirst du nicht mal wahrgenommen, es sei den du bist "weit oben."
Aber wenn du richtig Wind machst, siehe Greta, bewegt sich was. Erst langsam, aber es gibt Bewegung.
Denn Politiker hängen ihre Fahne in den Wind, wollen ja wieder gewählt werden.
Vor ca. 2/3 Jahren haben wir angefangen, Fahrradstraßen, Straßenbahn und Seilbahn hier zu fordern.
Wir wurden als Spinner ausgelacht.
Mit vielen Demos, (im Sommer fast alle 2 Wochen) Talkrunden und Bürgerbegehren mit Unterschriften sammeln haben wir die ersten Fahrradstraßen, sogar über Straßenbahn wird nachgedacht und schon Machbarkeitsstudien erstellt.
Seit 20 Jahren wurde darüber diskutiert, gemacht wurde nur Straßenausbau für Autostraßen.
Die Demos gegen den Braunkohleabbau im Hambacher Forst haben mehr gebracht als Sonntagsreden und Absichtserklärungen der Politiker in vielen Jahren.
Die Zeit ist reif für einen Wandel, der richtige Wind fehlt noch.
Aber bei Fragen von Politik und Sozialem... reicht ne Meinung.
Und die lässt sich beeinflussen.
So Veranstaltungen wie die Sternfahrt zur IAA 2019 in Frankfurt, mindestens eine jeden Monat.
Abgas- und Lärm geplagte gibt es genug, sie müssen "nur" sichtbar werden, da ist der Hebel der wirkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das gilt für wissenschaftliche Paradigmen leider genauso wie für politische Ideologien - je einfacher, desto gemütlicher.
Muss halt eben nur das "richtige" Weltbild/Ideologie sein. So wie immer mehr Menschen glauben: Klimakatastrophe ist schlimm und wenn wir nichts dagegen tun stirbt die Menschheit aus. Klingt für mich einfach genug.

(Okay, die Konsequenzen fürs eigene und weltweite Handeln sind dann wieder nicht mehr so einfach zu integrieren ...)
 
Hobbes ist mir Schnurz
Es schmeichelt sicher dem einsamen Wolf, sich seine Welt selbst querbeet aus Erfahrung erklären zu können, ohne Referenz auf andere Theoriegebäude oder gar Methodologie, ohne peer-review und Falsifikationslauf der eigenen Gewissheiten usw. usf. Aber der Hinweis auf Hobbes umfasst noch eine andere Aussage: Dein dominanter Filter (ja, auch du!) kreist in etwa um die Ausgangsthese des "Leviathan". Schön... hinter der folgte aber noch ein dickes Buch und eine komplette Wissenschaftsgeschichte über Jahrhunderte, die über diese Ausgangsthese hinausgewachsen ist. Ein ganzes Universum an Ableitungen, Diskursen, Lösungsansätzen und Parallelfiltern von Tausenden von Denkern, aus denen der Einzelne ne ganze Menge lernen kann... v.a. über sich selbst und seinen Zugang zur Welt.

Und wenn du glaubst, bei dem ganzen Geschwafel ist nix bei rumgekommen. Das moderne Staatswesen und Institutionengefüge beruht auf diesen Denktraditionen - also nicht der resignativen Ausgangsthese, sondern was man als Zivilisation daraus machen könnte. Unser Rechtssystem ist kein naives Kulturgeschwafel - es sucht seit Jahrhunderten nach Wegen, den "Wolf zu zähmen" und dem Kollektivgut (öffentliche Ordnung) einzuverleiben. Allen Pathologien und Rückschlägen zum Trotz, mit so großem Erfolg, dass uns die Ausgangsthese heut fast schon keck erscheint... aber prima für natives Prepperkino geeignet erscheint... dessen Filter überall den Blackout sucht - fast sehnsüchtig.

Die modernen Zivilisationen haben den banalen Überlebenstrieb so kanalisiert, dass Generationen in Frieden und unfassbarem Wohlstand herangewachsen sind. Auch wenn ein besonders erfolgreiches Theoriekind - die moderne Marktordnung - das Funktionsgefüge in neue Wirkzusammenhänge katapultiert hat, bei denen die Regulierung nicht hinterher kommt, die destabilisierenden und externen Effekte wieder in den Griff zu kriegen. Dafür haben wir NOCH keinen Lösungskonsens in der Welt... aber das ist kein unbedingter Grund für Resignation, denn es braucht - manchen IÖ/IB-Modellen zufolge - keine 70-80% dafür, sondern "nur" eine kritische Blockgröße an Machtkonzentration, um ein Regulationssystem zu erschaffen, welches Zugzwänge für ALLE schafft - auf der Basis von Unterordnung vs. Sanktion/Ausschluss (PS: wir werden auf China blicken...)

Ob und wie solche Prozesse zustande kommen, ist mit tierischen und alltäglichen Pauschalitäten nicht fassbar - da geht es um Kultur, um die feinen Unterschiede im politischen Denken von bspw. Amerikanern, Europäern, Chinesen, Alten, Jungen, Milieus, Strategen usw. - wie die mit Komplexität umgehen, wie wandelnde Systeme ihren geistig abgehängten Sockel in Schach halten usw. Personelle und Kulturelle Filter unterscheiden sich und sind tatsächlich veränderbar mit der Zeit (meist über die Indoktrination in Kinderhirne). Und voilà, frisch von der Indoktrinationsanstalt können FFF-Kids plötzlich ne ganz andere Normalität ausprägen als die Ahnen-Generationen; und Dinge werden möglich, bei denen sich Boomer-Mehrheiten im geistigen Grab umdrehen. Die Welt ist im Wandel, die Filter sind im Wandel... innerhalb eines Korsetts an Zivilisation, das für den Einzelnen genauso unverhandelbar hart ist wie Chemie und Physik, und dass er noch weniger versteht jenseits seiner Bubble.

Dass wir die Kurve nicht kriegen, ist zwar wahrscheinlich, aber nicht zwingend... und an dem Punkt setzt differenziertes Modellieren an. Keine resignativen Pauschalitäten wie "Überbevölkerung", "Egoismus" und "Wen kümmern Wissenschaftsstandards". Sondern das systematische statt episodische Sondieren unterschiedlicher Kulturen und Filter nach Hindernissen vs. Ansatzpunkten - die probabilistische Diskussion von Wirksamkeit und Varianz (Szenarien) statt deterministischer Gewissenheiten. Es geht bei der Übung letztendlich nicht um private Glaubenssätze, sondern um den politischen Hebel und seine Vorstufe - den öffentlichen Diskus... bis hinein ins Forum... wir reden über Klima... wir lernen Modelle kennen... Klima wird eine normative Realität... und schon in wenigen Jahrzehnten ist es die Norm, danach zu handeln... vielleicht... hängt an uns...

Resolute eindimensionale Filter sind dabei das größte Hindernis für eine Anpassung an neue Gegebenheiten der Welt. Bildung ist der größte Ansatzpunkt - weniger als Google-Faktenwissen, sondern als Methodik der Bildung, als trainierter Umgang mit einer Welt, die auf Wissenschaft beruht - und eigener Beschränktheiten... dann braucht es nur noch eine Fahne:

"Wir schaffen das" (y)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dem möchte ich widersprechen, "in der Politik" erreichst du in der Regel nichts. Als einzelner wirst du nicht mal wahrgenommen, es sei den du bist "weit oben."
Aber wenn du richtig Wind machst, siehe Greta, bewegt sich was. Erst langsam, aber es gibt Bewegung.
Das meiste erreichst Du, indem Du Geld und/oder Zeit in Öffentlichkeitsarbeit steckst. Das kann politische Kampagne, über (alternative) Parteien, FFF, Spenden an sonstige Organisationen, Youtuber werden, Twitter-Bots schreiben, Klimaverschmutzer canceln, etc sein. Was in den Parlamenten entschieden wird, ist natürlich meist schon in der breiten Bevölkerung zumindest als vage Überzeugung angekommen – siehe Anti-AKW Bewegung und Abschaffung der der AKWs in Deutschland.

Wir müssen die Dinge benennen wie sie sind. Sollte man nicht jemanden der mit 2 Tonnen CO² Schleuder rumfährt als "respektloses Arschloch" labeln? Wie könnte man effektiv das immer schneller, schwerer, fetter Image der Autoindustrie kaputt machen? Klar kann man sich mit ökologischen Alternativen einschleimen, aber das kann natürlich einfach ignoriert werden von denen, die es nicht interessiert. Irgendwie – scheint mir – muss es auch langsam mal weh tun immer so weiter zu machen. (Innovative) Fahrräder bauen ist auch schön, aber hilft gerade nicht viel noch die Kurve zu bekommen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben Unten