Welche Meinung du, ich und unsere nationale Diplomatie zu dem Thema haben, ist das Eine. Korrespondierend musst du dich aber fragen, ob die Chinesen und Inder deine Meinung auch für sich übernehmen würden, oder die Sache ganz anderen sehen und gewichten... dem Westen ggfs. attestierend, beliebig von Hobbes auf Machiavelli zu switchen... Ich bin weder Chinese noch Inder und sollte nicht für die sprechen...
... kann dir aber spoilern, dass die einmal (europäisch) gezogenen Landkarten bei so etwas wie "Weltverbrauchsrechten" sich nicht als diplomatische Basis eignen, sondern nur als Provokation. Du wirst beim Klima-Thema aber nicht um >Theorien der Gerechtigkeit< umhin kommen - und die Frage "Wem gehört die Welt?" so zu beantworten, dass sich keiner gefoppt fühlt durch historisch überwiegend gewaltsam gewachsene Ungleichheitsstrukturen. Und wenn du darüber keinen Konsens und Ausgleich erwirkst, wird es wiederum die Gewalt sein, die das - dann endgültig - regelt.
Bzgl. CO2 haben wir letztlich nur die Option schnellstmöglich einen Status-Quo festzusetzen, von dem aus 7mrd. gleichwertige pro-Kopf Emissions-Zertifikate auf die Welt verteilt werden, die dann vererbbar sind (d.h. bei 4 Kindern halbiert sich das Verbrauchsrecht der nächsten Generation). Je länger wir damit warten, desto mehr verschiebt sich diese Basiszahl zu unseren Ungunsten (Zwinkersmiley). Die 7mrd Zertifikate können mit dem aktuellen Weltoutput angesetzt werden und sollten dann pro Jahrzehnt massiv in der Gesamtmenge reduziert werden. Wer mehr braucht, muss von jemandem zukaufen, der weniger braucht - und da das ein Knappheitspreis ist, wird das enorme Kosten für uns erzeugen. Aber nur so kann "der Markt" regeln, dass 1) die externen Effekte des Fossilzeitalters effektiv eingefangen werden und 2) auch Entwicklungsländer ihre Zertifikatsgewinne sofort in regenerativen Life-Style investieren, statt sie zu verheizen.