Kettwiesel Kippgefahr?

@hulle Dafür macht man bei einer Notbremsung mit dem Wiesel keine Rolle vorwärts über die Vorderräder.
Das geht beim W1 sehr schnell , das könntest du üben um die Rolle am Ende elegant hinzulegen :cool: seilich abrollen kannste ja nun:p
 
Um die Bremsen und Lager zu schonen solltest du auf Notbremsungen verzichten.
 
Ich bin stets bemüht, Vollbremsungen zu vermeiden und meistens ärgere ich mich auch, wenn mir das nicht gelingt;)

Gruß
Christoph
 
trikes haben fast ausnahmslos kleine Räder, Delta und tadpole. besonders beim tadpole sind die Fliehkräfte und seitlichen Belastungen schon erheblich höher als bei einem Einspurer, mit dem man sich ja auch schön schräg in die Kurve legen kann. Kleine Laufräder sind steifer als große und haben beim tadpole (normal ohne schrägfahren in Kurven) den Vorteil mit gleichem Lenkwinkel einen kleineren Wendekreis bzw. Kurve hinzubekommen...
Vor Jahren ist bei unser Schwarzwaldeintagestour jemand mit Tadpole Trike (mit Anhänger) mitgefahren. Bei einer Pausenstelle hat er eine Drehung auf der Straße gemacht mit nicht mal besonders hoher Geschwindigkeit und schwupps hat sich das eine vordere Beinchen (Rad) gehoben. Das kam für alle recht überraschend, vielleicht hats der Anhänger auch noch verschlimmert...
Beim Kettwiesel resultiert die relativ geringe Kippanfälligkeit auch daher, dass neben dem Hauptgewicht auf der angetriebenen Hinterachse das ganze Ding sehr lang ist. Prinzipiell würde ich ansonsten die Tadpole Variante (bei schön niedriger Sitzhöhe) als kippstabiler einstufen...
 
und bei heftigen Steigungen das Vorderrad seitlich wegrutscht, ist auch einzigartig
 
Ja, aber trotzdem kommt man in Situationen , "puh jetzt hab ich aber Glück gehabt"

Exakt, und zwar auf Asphalt oder Pflaster und nicht nur auf Waldwegen oder gar abseits davon. Oder man lag halt mangels rechtzeitiger Reaktion durch Übung mit dem Trike auf der Seite und befreite sich mühsam (vor allem, weil man wegen eines ausheilenden Beinbruchs noch auf mindestens eine Gehstütze angewiesen war) aus der etwa hilflosen Lage.
Aber die Belastung der Räder dabei war offenbar nicht so groß, dass am Ende der Nutzungssdauer meines Anthros Schäden erkennbar gewesen wären. Gut, wenn man das zweirädrige Fahren zur Passion werden lässt, mag etwas auf Dauer kaputtgehen.

macht es am Trike eigentlich nicht grundsätzlich Sinn, radial einzuspeichen, eben wegen der vollkommen anderen Belastung als beim normalen Fahrrad

Die heftigste Belastung ist doch beim Bremsen und meines Wissens sind da gekreuzte Speichen überlegen. Abgesehen davon hatte ich mit ordentlich "normal" eingespeichten Rädern weder am Trike noch am Anhänger irgendwelche Probleme, obwohl ersteres immer mit mindestens 100 kg belastet ist und der Hänger bisweilen auch.

mit den 28"-Rädern radiert's da doch ganz schön heftig am Deckel in schneller gefahrenen Kurven

Könnte es sein, dass die Räder einfach zu weich eingespeicht sind?

Dafür macht man bei einer Notbremsung mit dem Wiesel keine Rolle vorwärts über die Vorderräder.

Eine Rolle geht mit dem Tadpole auch nicht, weil die Kettenschutzscheibe zuvor Asphaltkontakt hat. Und das Anheben des Hinterrades (das je nach Modell, Fahrergewicht und Gepäck unterschiedlich gut ging) kann erstens Spaß machen und zweitens war eine Autofahrerin, derentwegen ich das Hinterrad bei einer Vollbremsung anhob, hoffentlich nachhaltig beeindruckt, zumindest zeigte das Gesicht heftiges Erschrecken.

Um die Bremsen und Lager zu schonen solltest du auf Notbremsungen verzichten.

Als ich vor vielen Jahren mangels Zeit auf eine Notbremsung verzichten musste, waren anschließend Radlager und Bremsen noch tiptop, dafür hatten Rahmen, Kettenblatt und Innenlager einen Totalschaden. Angesichts meines offenen Beinbruches wäre mir ein Bremsenschaden echt lieber gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dagegen hilft das Differential.

Das Differential ist doch hinten, was hat das mit dem Vorderrad zu tun?

Also ich bin jetzt 5000km mit einem Kettwiesel mit Differential und Federung hinten gefahren. Gekippt bin ich noch nie. Einmal war es knapp, da ist mir ein Hinterrad von diesen blöden Plattenwegen in Ostdeutschland um 10cm in voller Fahrt runter gerutscht und ich bekam etwas Übergewicht, aber ansonsten empfinde ich das Kettwiesel wegen der tieferen Sitzposition und insbesondere, da die Federung viel an Fliehkräften abfängt als sehr stabil in seinem Fahrverhalten. Absolute Schräglagen zum Hang hin sind da sicherlich eine Ausnahme, aber im Alltag und auf Touren sonst kein Probelm und ich fahre jetzt durchaus auch mal abseits der Wege. Sich etwas anpassen an den Untergrund muss man natürlich schon.

Durch das Differential kommt man durch jede Matschstelle im Wald auch wieder raus und die Wendigkeit ist gegenüber einem Tadpole einfach unschlagbar!

Daniela
 
ohne Diff. wird nur das rechte Rad angetrieben und drückt, wenn vorne wenig Belastung drauf sitzt und man zusätzlich kräftig tritt, das Vorderrad nach links.
 
Oh, dazugelernt, gut dass ich dann ein Differential habe, den Effekt kannte ich beim Fahren noch nicht.

Danke
 
Hi,

Könnte es sein, dass die Räder einfach zu weich eingespeicht sind?

...eigentlich nicht - aber bei nur rund 2,5cm zwischen Reifen und Deckelkante ;-)

Im Zweifelsfall könnte man ja von 3x-Kreuzung auf 2x-Kreuzung runtergehen - mehr Seitenstabilität und trotzdem noch die Elastizität und Belastbarkeit beim bremsen.....

Die Sache mit dem Diff werden wir bei den Probefahrten am Freitag gleich mal austesten ;-) Danke für den Tip

Grüsse, duncan
 
:) Es geht auch ohne Diff. bin bis jetzt jeden Berg auch ohne hochgekommen.
Und ohne ist es ein Wiesel wo einfach ein teures Teil weniger Probleme machen könnte.
Die Dinger sind ja auch nicht ewig haltbar kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
 
Die Dinger sind ja auch nicht ewig haltbar
Da ist was dran, vor allem, da es von Seiten des Herstellers keine Wartungsempfehlungen gibt. Da sind Messinggleitsteine verbaut, die sich abnutzen. Dann brechen die Teile und zersemmeln das Innenleben des Diff.. Dazu kommen noch Qualitätsmängel, die sollen aber mittlerweile behoben sein. Nachdem bei mir das dritte Differential seinen Geist aufgegeben hatte, habe ich mich zur Schmierung entschieden. Ich gebe mit Hilfe einer Spritze Lagerfett in die Spalten an den oben erwähnten Gleitsteinen, die Bewegung arbeitet das ganze dann nach innen. Alle paar Wochen putze ich den Schmock dann ab und ersetzte das Fett. Seit einigen Jahren habe ich damit Ruhe, die Gleitsteinen sehen noch aus wie neu.
Ach so, ich habe von Technik keine Ahnung und bin stinkend faul. Bis auf ein paar Kleinigkeiten lasse ich alles in einer Werkstatt machen.

Dirk
 
Ich bin ja echt platt, dass ein Faden zu dieser Frage im Jahre 2020 gestartet wird. Ich dachte das sei alles schon lange geklärt. Ich habe seit 4 Tagen ein Wiesel und kann folgendes dazu sagen:

1) Ich bin erstaunt, wie wenig Erfahrungen über das Wiesel weiter gegeben werden. Ich versuche seit Tagen den Sitz so einzustellen, dass er möglichst niedrig ist, aber die Kette auch nicht schleift. Das Netz schweigt dazu.
2) Ich komme von Langlieger, habe mal Flevo probiert, Kurzlieger gefahren, Catrike speed kurz aber heftig geliebt, eine Sunrider 45km/h kurz besessen, und fahre jetzt Kettwiesel. Jedes dieser Fahrräder hat sich sehr verschieden verhalten und bei keinem habe ich mich auf Anhieb bei der Probefahrt sicher gefühlt.
3) am meisten hat mich erstaunt, als das Catrike speed in einer Kurve das rechte Vorderrad anhob. Ich meine tiefer an der Erde und flacher geht wohl kaum, trotzdem ist die Physik nicht auszuspielen. irgend wann ist es eben doch zu schnell, oder zu schräg oder der Fahrer ist zu schwer ...

Mein Wiesel war bisher so eingestellt, dass der Sitz recht weit hinten und flach war. Super angenehm und sehr fetzig zu fahren. Eigentlich wollte ich noch tiefer und noch flacher. Leider geht das mit Kettenschaltung nicht. Jetzt habe ich es so eingestellt, dass die Kette wirklich komplett frei unter dem Sitz durchgeht. Interessanter Weise löst das folgende Probleme

1) Alle paar Kilometer hatte ich bisher eine Kurve, bei der ich mit den Unterarmen auf den Reifen rumgeschrabbelt bin (Keine Schutzbleche-Aua). Jetzt OK.
2) Die Kette hat zeitweise die Sitzbespannung zersägt, und auch den Kunststoffstab der da eingezogen ist. Kann sie jetzt nicht mehr.
3) Am Wichtigsten: Mit dem höheren Schwerpunkt habe ich mehr Kontrolle über das Rad.

Ja, das Wiesel (ohne Federung) wackelt arg. Aber als wir das erste mal Fahrrad gefahren sind, hat es auch gewackelt, nur eben anders. Und als ich mal ein Gekko Probegefahren bin, kam ich mit einem Vorderad auf eine Bordsteinkante, vielleicht 5 cm hoch, also ganz normal. Trotzdem hätte es mich beinahe geschmissen. Das erwartet man von einem Tadpole nicht, und es kommt auch eher plötzlich.

Das gefährliche am Kettwiesel ist aus meiner Sicht eher, dass erst bei höheren Geschwindigkeiten der Delta-Effekt eintritt:

Man fährt genüsslich zügig in eine Kurve,
Das Vorderrad dreht das ganze Gefährt mit einem langen Hebelarm lässig in die gewünschte Richtung, und dann zieht die Masse des Rades und des Fahrers hinterher, und das kann zu viel sein.

Ja, das muss man Lernen, dagegen kann man was Tun:

1) langsam fahren
2) in die Kurve legen
3) an der Sitzposition auf dem Rad arbeiten.

Tadpole und Delta verhalten sich völlig verschieden im Kurven- und Kipp-Verhalten. Würde man jedoch auf dem Tadpole so hoch sitzen wie auf dem Wiesel, dann würde man viel öfter geschmissen.

Daher Wiesel, meine Wahl.

Olaf
 
Ich bin erstaunt, wie wenig Erfahrungen über das Wiesel weiter gegeben werden
Ich bin erstaunt wie viel Erfahrungen übers Wiesel hier zu finden sind und noch mehr erstaunt das es User gibt die diese Tonnen an Informationen hier nicht finden.

Probiere mal diese Lupe rechts oben aus, da tippst du das Wort Kettwiesel ein und dann ...... ;)
 
Naja in einem Velomobilforum ist das Wiesel schon ein Exot. Und der Query: „Kettwiesel Sitz einstellen“ führt an Platz 4 zur Supernova Airstream.
Da kann ich dann auch meine Oma fragen.

was mich noch so beschäftigt:
  1. Schraubaugen zur Befestigung von Schutzblechhaltern die weder M5 noch M6 noch M-Irgendwas sind.
  2. wieso schleift die Kette (im Schutzrohr) am Hintern auf dem größten Ritzel.
  3. Wie bockt man das Wiesel optimal auf, mit Hausmitteln
  4. Und welchen Namen soll ich meinem Wiesel geben.
Queries helfen da selten weiter. Trotzdem Dank an alle, die Erfahrungen und Wissen hier weitergeben.

Olaf
 
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