Kettenblattgröße und Kettenlänge direkt proportional?

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Hallo in die Technikerrunde:

Ich weiss nicht genau, ob ich meinen Fadentitel richtig gewählt hab, ich beschreib mal meine Frage:

Es geht um eine Nabenschaltung samt Kette dafür und ein 56 Zähne Kettenblatt. Die Kette ist eigentlich etwas zu locker, die Spezialität ist hierbei, es ist eine MBB Konstruktion.
Da die Kette eher nach oben verläuft und kein Kettenspanner verbaut ist, muss Kettenblatt und Zahnradritzel fluchten und eine möglichst gerade Kettenlinie vorhanden sein.
Leider war beides nicht ganz so zu realisieren. Die Kette hat etwas schräglauf und eine genaue Flucht hab ich auch nicht hinbekommen, das kann ich auch nicht mehr ändern. Also kann die Kette beim Rad rückwärts schieben leicht vom Kettenblatt runterfliegen. (Und beim FAhren bei bestimmten Bodenwellen auch) Nun meine eigentliche Frage: würde ich anstatt ein 56 Z. Blatt ein 52 er nehmen, wäre dann die Kette um genau z.b. ein oder zwei Kettenglieder zu lang oder kann man das nicht so sagen.? Im Normalbetrieb stellt sich die Frage vermutlich nicht, bei Kettenschaltung gleicht der Kettenspanner aus und bei Up Nabenschaltungsfahrrad macht eine horizontal verlaufende etwas im Leertrum durchhängende Kette nix ... Dann als zweite, zum Thema aber dazugehörige Frage: Ist ein selbstgebauter Kettenschutzring, insbesondere auf der Innenseite des Kettenblatts sinnvoller versus das 56er Kettenblatt weiter nach innen zu versetzen.? Daran geknüft die Frage, ob die 5 Kettenblattschrauben auf jeden Fall die serienmäßigen sein müssen oder würde das auch mit 5 im Durchmesser passenden Schrauben, die mit selbstsichernden Muttern festgeschraubt werden, funktionieren. Das Kettenblatt liegt momentan auch fünfmal auf einem winzigen Absatz des Spiders (richtiger Ausdruck?) jeweils auf. Das könnte ich mit passend gebauten, rechteckigen Abstandshülsen auch weiter so beibehalten. Ich frage mich allerdings ob diese zusätzliche Abstützung nötig ist oder ob nicht 5 fest angezogene Schrauben das Kettenblatt gut genug fixieren. So ein Gewinde hat ja eine sehr starke anpresskraft; selbst LKWs haben ja beim HInterbau Träger, die mit dicken Schrauben miteinander festgeschraubt werden ohne Schweiss-Stellen.
Sorry, etwas lange Erklärung, ich hoffe die Details gehen daraus hervor. Vielen Dank für hilfreiche Antworten HFKLR
 
Die Bohrungen für Niet- oder Schraubverbindungen an Fahrzeugrahmen werden in der Regel paarig gefertigt, ggfs. paarig gerieben und mit hochfesten, ggfs. hochfesten Passschrauben (oder eben Nieten) verbunden. Außerdem werden die Berührflächen speziell vorbereitet; z.B. durch Strahlen, speziellen Korrosionsschutz, pipapo.
Die Flächenpressung der Verbindung ist so hoch, daß sich die Bauteile bei allen bekannten Belastungen plus Sicherheit nicht gegeneinander verschieben können.
Ist die Belastung so hoch, daß die verbundenen Bauteile gegeneinander zu gleiten beginnen, baut sich Lochleibungsdruck auf und, je nach Güte der Verbindung werden die Bohrungen ovalisiert und reissen schließlich aus oder das Verbindungselement wird abgeschert.
Prinzipiell beruht das Funktionieren einer Schraubverbindung auf Kraftschluss; Formschluss ist kurz vor ab.

Beim Kettenblatt ist das wegen der Materialien (Alu, Messing...) und der kleinen Auflageflächen relativ zur möglichen eingebrachten Kraft eine kombination von beidem.

Versetze das Blatt so, daß es passt, benütze aber längere Kettenblattschrauben nebst den entsprechenden Distanzhülsen.

Gruß vom spargelix
 
OK, eine kurze Antwort auf eine lange Frage:

Unbenannt.png

Relevant ist die Längenzunahme rechts des roten Strichs. Das kannst Du leicht abzählen.

Ein wenig Längenzunahme gibt's auch links des roten Strichs.
Die hängt stark von der Größe der Kreise und Ihrem Abstand ab.
Wenn sich dieser Anteil nicht mit dem Verstellbereich das Spanners ausgeht, kommt deswegen halt 1 Kettenglied zusätzlich.

Zur zweiten Frage:
Für mich auf jeden Fall formschlüssig, nicht nur durch die Verschraubung geklemmt.
 
ok, das hat mir auch "mein" Mechaniker mitgegeben. Ich werde versuchen über eine Rolle im Leertrum eine gut gespannte Kette hinzubekommen. Heute ist auf der 40 km Tour die Kette nicht runtergeflogen : )
 
Leider war beides nicht ganz so zu realisieren. Die Kette hat etwas schräglauf und eine genaue Flucht hab ich auch nicht hinbekommen, das kann ich auch nicht mehr ändern.
Was für eine Nabenschaltung ist verbaut? Für Shimano und SRAM gibt es gekröpfte Ritzel die man drehen kann und damit ein paar mm gewinnt.

Nun meine eigentliche Frage: würde ich anstatt ein 56 Z. Blatt ein 52 er nehmen, wäre dann die Kette um genau z.b. ein oder zwei Kettenglieder zu lang oder kann man das nicht so sagen.?
Was soll das bringen. Die Kette längt sich mit der Zeit und ohne verschiebbare Ausfallenden brauchst du trotzdem einen Spanner.

Daran geknüft die Frage, ob die 5 Kettenblattschrauben auf jeden Fall die serienmäßigen sein müssen oder würde das auch mit 5 im Durchmesser passenden Schrauben, die mit selbstsichernden Muttern festgeschraubt werden, funktionieren. Das Kettenblatt liegt momentan auch fünfmal auf einem winzigen Absatz des Spiders (richtiger Ausdruck?) jeweils auf. Das könnte ich mit passend gebauten, rechteckigen Abstandshülsen auch weiter so beibehalten. Ich frage mich allerdings ob diese zusätzliche Abstützung nötig ist oder ob nicht 5 fest angezogene Schrauben das Kettenblatt gut genug fixieren.
Man bekommt problemlos auch längere Kettenblattschrauben und mit passenden Spacern kann man ein paar mm korrigieren. Ich hatte so mal eine 2-fach-Kurbel mit einem dritten Kettenblatt nachgerüstet.
 
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