Kette verschieden gelängt

roland65

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Hallo,

kennt das jemand? Gestern habe ich der Kette im VM mal wieder eine Ladung Rivolta verpasst und auch mal mit dem Rohloff-Tool an vielen Stellen vermessen. Der Verschleiß ist recht unterschiedlich mit unter und über 0,075. Das hat mich doch einigermaßen erstaunt, denn die läuft im VM ja doch recht gleichmäßig und sollte doch auch gleichmäßig verschleißen. Da das Ks bei mir kein Pendlerfahrzeug ist, wird es meist bei trockenem Wetter bewegt.
Die Kette ist immer noch die erste - Leichtgewicht mit geschlitzten Laschen. Der Hersteller steht - meine ich - nicht drauf. Es gab immer schon eine Stelle, die ich beim Kurbeln deutlicher gehört habe, wenn sie hinten durch das Schaltwerk und Ritzel lief. Auch mit ölen ist das nie ganz vergangen. Möglich, dass das 2 Margen zum Einsatz kamen.

Gibt es einen Grund für unterschiedlichen Verschleiß, den ich künftig vermeiden kann? Damit Ritzel und KB noch lange halten, werde ich da wohl demnächst mal eine neue bei Ginkgo bestellen.

VG, Roland
 
Gibt es einen Grund für unterschiedlichen Verschleiß, den ich künftig vermeiden kann?
Vorstellen kann ich mir - außer Materialunterschieden - nur einen ziemlich zufälligen:
Du bist immer auf demselben Blatt unterwegs und die Kettenlänge ist genau durch die Blattgröße teilbar.
 
@Fanfan den halte ich für recht unwahrscheinlich, Roland wird ja noch ein 2. Blatt haben und schon "verschiebt" sich das wieder,
ich glaube eher an Chargen oder dass zufällig ein Bereich der Kette mal schmutziger oder trockener (im Sinne von schmierfreier) war und dann auch noch ein paar Ampel-Sprints über sich ergehen lassen musste.
Die Kette bewegt sich ja langsamer, als man so gemeinhin denkt, aber doch so schnell, dass ich Anstiege als Grund ausschließen würde.
Und dass man mal bei der Pflege nicht alle Glieder gleichmäßig erwischt kann schon passieren, grad wenn man mehrmals herum"geht".
Mechanisch wäre tatsächlich noch denkbar, wenn ein Kettenblatt oder Ritzel immer nur kurz mit hoher Last genutzt wird, dass diese Paarung mit dem Kettenabschnitt einem besonderen "eigenen" Verschleiß unterliegt.
 
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Die Längung ist so verteilt, das ich das mal exakt ermitteln müsste - also auch nur mal kurze Abschnitte. Wäre schon interessant, wenn immer dieselbe Stelle mit Last wäre. Das müsste aber dann ja auf das Kettenglied genau passen beim 70er KB. Das kleine KB kommt nur extrem selten zum Einsatz und nur bei extremen Anstiegen.
Kette mal nass im Kettenrohr und war angerostet
Eigentlich nicht - ich kann mich nur an die Anfangszeit erinnern, wo das einmal war, wurde dann aber gleich geölt.
bei der Pflege nicht alle Glieder gleichmäßig erwischt
Möglich ist alles, aber ich ziehe die Kette durch den Handschuh und sprühe das Rivolta in die Kette und verteile das mit dem Handschuh. Das sollte schon sehr gleichmäßig sein.
 
Der Verschleiß ist recht unterschiedlich mit unter und über 0,075.
0,075 Millimeter? Wie vergleicht sich das - quantitativ- mit den Fertigungstoleranzen bei solchen Ketten?
Wie sind die Werte über die Länge verteilt? Aus der Form und Amplitude der Verteilungsfunktion kann man vermutlich mehr über die Ursachen lernen. Ganz wichtig wäre eine Vergleichsmessung an einer identischen, aber neuen Kette. Und noch besser: Vergleich mit weiteren identischen Ketten unterschiedlicher Laufhistorie.
 
Der Verschleiß ist recht unterschiedlich mit unter und über 0,075
die Maße, die die Rohloff-Lehre ermitteln kann. Das ist eine Verschleiß-Lehre, mit der Du an der neuen Kette nix anfangen kannst
Was wiederum heißt, dass man die Abweichung vom Lehrwert gar nicht bewerten kann, oder? Ich sage das nur, weil damit das "recht unterschiedlich" ein bisschen relativiert wird. Eigentlich stellst Du nur fest ">X" oder "<X" -- nicht wie sehr größer oder kleiner. Mal mit einem Messschieber nachgemssen? Das würde dann tatsächlich ein bisschen was über die Unterschiedlichkeit der Längung aussagen.
 
Materialunterschiede..
Auch mein Tipp.
Mit etwas mehr Aufwand kann man Längenänderungen von einigen 10 Mikrometern durchaus messen, hat dann aber wahrscheinlich nur mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Bei meßbarem Verschleiß hat die Kette den Bereich der elastischen Dehnung verlassen. Mikroskopische Störungen, d.h. anfangs unvermeidlich vorhandene 'Materialunterschiede', wachsen dann auch bei gleicher äußerer Krafteinwirkung nichtlinear und vor allem unterschiedlich schnell bis in den bemerkten Bereich. Jede Kette reißt , wenn die Zugkraft groß genug wird, aber nur an einer Stelle zuerst, und keiner weiß vorher, wo.
 
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Du musst rund treten, ruuund. ;) :p :LOL:

Wieviel drüber und drunter isses denn? Die 0.1 hast Du noch nicht stellenweise, oder? Sicher dass die Lehre nicht manchmal auf den Innenlaschen aufsteht?
 
Abweichungen von 2-3 Hundertstel hast Du bei einer neuen Kette schon bei den Röllchen zueinander.

Somit reiben und sitzen die Röllchen auch mit unterschiedlicher Druck- und die Seitenlaschen mit unterschiedlicher Zugbelastung (auch abhängig vom Kettenblatt, dessen Umschlingungswinkel, ..). Auch ist der Tritt nie 100% rund und selten werden durch Versatz pro Drehung alle Glieder gleichmäßig belastet und gelängt.

Unterschiede im Hundertstelbereich halte ich demnach für normal. Unabhängig von Kette und Hersteller. Durch ungleichmäßige Abnutzung von Kettenblatt- und Ritzelzähnen wirken die punktuell stärkeren Belastungen auf Bereiche der Kette zusätzlich unterschiedlich stark.

Eine Möglichkeit, die Kette annähernd gleichmäßig zu längen und beschleunigt zu verschleißen: Leistungsstarker Motor mit > 700W als Tretlagermotor oder im Kettenstrang, welcher einen gleichmäßigen hohen Zug auf die Kette legt.

Freundliche Grüße
Wolf
 
Die 0.1 hast Du noch nicht stellenweise, oder?
Hab ich natürlich geprüft - noch nicht erreicht.
Sicher dass die Lehre nicht manchmal auf den Innenlaschen aufsteht?
Hab ich beachtet.
Leistungsstarker Motor mit > 700W
Mein somit wenig leistungsstarker Motor liegt aktuell so bei 270-280 Watt. ;) Richtig ausgetestet habe ich den die letzte Zeit noch nicht und für einen stärkeren Aufbau gehen mir aktuell definitiv echte Berge ab.

Ich will ja nicht jammern. Kommt dann bei Gelegenheit halt ne neue Kette drauf. Hat jemand die Daten, wie groß der Gewichtsunterschied nur Hohlpin zu Hohlpin mit geschlitzten Laschen ist?
 
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