Kette in Hinterradschwinge von Orca ersetzen

Ich bin vorgestern auf der Tour liegen geblieben. Es gab einen Knall und der Freilauf am Tretlager hatte sich zerbröselt. Zu Hause die Bodenschiene demontiert und ein Teil des Freilaufes lag in der Schiene. Kontakt zu Flevobike aufgenommen und den Fall besprochen. Ich soll das Lager ausbauen und einschicken, damit ein neuer Freilauf eingepresst werden kann. Als erstes müssen die Kurbeln abgezogen werden, dass mislang an beiden Kurbeln. Auch ein erhitzen mit einem Heißluftföhn schlug fehl. Die Rettung war mein Multitool, damit habe ich ein Stück aus der Kurbel gesägt. Danach war der Ausbau recht einfach. Ich hoffe nur, dass die Kette beim Wiedereinbau keine Zicken macht. Das Lager ist per Post auf den Weg nach Flevobike. Jetzt heißt es warten.
Bild 1: Diese Teile lagen in der Bodenschiene (Freilauf) Bild 2: Das Lager ist auch defekt. Bild 3 : Kurbel mit Multitool. Bild 4 : Aufgesägte Kurbel mit Abzieher. Bild 5 : Ausgebautes Lager mit einer Kurbel. Bild 7: Orca liegt auf einer alten Matratze.
 

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Freilauf am Tretlager
Warum ist da überhaupt ein Freilauf?
Bei der Greenmachine befindet sich ein Freilauf in der Rohloff und ein zweiter am Hinterrad. Selbst das stört mich schon, weil die Kettenschwingungen bei manchen Drehzahlen diese beiden Freiläufe wechselweise ganz kurz auslösen können und so zu kleinen "Hammerschlägen" im Kettenkasten führen.
 
Also am Hinterrad ist ein Freilauf, am Motor ist ein Freilauf und an der Tretkurbel?

berbr schrieb:
Warum ist da überhaupt ein Freilauf?
Wenn an der Tretkurbel kein Freilauf wäre und man dann rückwärts tritt, dann fliegt die Kette runter, weil sie nicht mehr gespannt ist. Der Kettenspanner wird aus dem Weg gedrückt.

@Tritt-fit: Ich hoffe, du warst nicht zu weit von daheim, als das passiert ist. Ein unterwegs verreckter Orca klingt wie ein Alptraum.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Am 08.07.21 habe ich das Lager mit Freilauf zurückbekommen und gleich eingebaut. Das hat alles gut geklappt. Die Kette war nach der Montage des Lagers noch auf dem hiteren Ritzel geblieben. Vermutlich nur, weil ich die Feststellbremse fürs Hinterrad gesetzt hatte.
Ich habe bis heute leider nur zwei kleinere Touren a 60 km gefahren. Der Orca lief sehr gut und jetzt hoffe ich, dass ich ohne Reparaturen durch diese Saison komme.
 

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So, jetzt gibt es von mir auch ein paar Neuigkeiten.

Zunächst habe ich einiges an Zeit damit verbracht, einen neuen Kettenspanner zu bauen, mit dem man sowohl den grünen Kunststoffschlitten, als auch Schaltungsrädchen verwenden kann. Jetzt kann ich endlich eine breite Kette verwenden.

Ich habe noch ein paar übrig, falls jemand Interesse hat, und hätte sie euch gerne angeboten. Ich muss hier allerdings auf Ebay-Kleinanzeigen verweisen, da der Admin eine zu hohe Gebühr von mir verlangt hat, als ich das auf unserem Marktplatz veröffentlichen wollte (die Einmalspende hatte er genommen und wollte dann noch eine monatliche Zahlung obendrauf):
Link zu Ebay-Kleinanzeigen

Dann habe ich versucht das Freilaufritzel von der Hinterradachse zu bekommen. Hier ist allerdings auch mit schwerem Werkzeug nichts zu machen. Ich hatte schon überlegt unseren 5 Tonnen-Kran als Zughilfe für den Schraubenschlüssel zu verwenden, aber das war mir dann doch zu gefährlich.

Also habe ich bei Flevobike eine neue Hinterradachse bestellt. Da es das original Freilaufritzel nicht mehr gibt, bietet Flevobike zwischenzeitlich auch ein Freilaufritzel von Sturmey-Archer an.

In der Informationssammlung gibt es technische Zeichnungen und hochauflösende Bilder.
 

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Moin,

danke für die Anleitung, @Joker ! Ich hatte heute meine Hinterradschwinge auch auf. Dabei ist mir Aufgefallen, dass die Schrauben sich teilweise von denen in deiner Anleitung (Version aus Post 30) unterscheiden:

Die 5 Schrauben direkt um die Rohloff herum sind bei mir TX25 (Seite 7)

Die Schraube hinten an der Achse, die auch zum losedrücken des Deckels genutzt wird ist bei mir TX27 (Seite 9)

Ob das ab Werk so war oder erst bei einer späteren Wartung andere Schrauben verwendet wurden kann ich nicht beurteilen. Mein Orca ist von 2012. Vielleicht ist ein Hinweis auf die anderen Schraubenköpfe in der Anleitung sinnvoll?

Sonstige Erkenntnisse der heutigen Aktion:
  • Manche Schrauben waren schlecht zu erreichen. Weder mit den Werkzeugen in T noch in L Form bin ich gut dran gekommen. Abhilfe hat dann ein "knickbarer" Schraubendreher gebracht, so etwas hier
  • Kette und Ritzel sehen gut aus. Gut geschmiert, kein Dreck.
  • An die Rohloff kommt man zum Ölwechsel so nicht dran. Ich hoffe das geht dann von der anderen Seite und sie muss nicht komplett ausgebaut werden.
Weiter frohes Schrauben und gute Fahrt!
 
Die 5 Schrauben direkt um die Rohloff herum sind bei mir TX25 (Seite 7)
Bei mir auch. Da hatte es mal einen Fehler in der Dokumentation gegeben. Aber der ist schon lange behoben. Die Datei hier im Forum ist relativ alt. Eine neuere Version gibt es in der Informationssammlung.
dwagenk schrieb:
Die Schraube hinten an der Achse, die auch zum losedrücken des Deckels genutzt wird ist bei mir TX27 (Seite 9)

Ob das ab Werk so war oder erst bei einer späteren Wartung andere Schrauben verwendet wurden kann ich nicht beurteilen. Mein Orca ist von 2012. Vielleicht ist ein Hinweis auf die anderen Schraubenköpfe in der Anleitung sinnvoll?
Danke, das werde ich in den nächsten Tagen oder am nächsten Wochenende aufnehmen. Ich werde es bei mir auch noch einmal überprüfen, da ich meine ein paar mal das Gefühl hatte, dass ein 30er Bit schwer reingeht.

dwagenk schrieb:
Sonstige Erkenntnisse der heutigen Aktion:
  • Manche Schrauben waren schlecht zu erreichen. Weder mit den Werkzeugen in T noch in L Form bin ich gut dran gekommen. Abhilfe hat dann ein "knickbarer" Schraubendreher gebracht, so etwas hier

Ich glaube ich weiß welche Schrauben du meinst. Ich habe immer ein 150 mm Langbit mit Verlängerung genommen. Aber das hat nicht jeder. So ein abgewinkelter Schraubendreher ist aber auch nicht üblich. Aber wenn es damit geht, dann müsste es eigentlich auch mit einer Stecknuss, Verlängerung und Kardangelenk gehen. Und die sind hingegen in fast jedem Ratschenset.

Danke für die Rückmeldung @dwagenk. Da werde ich vermutlich am Wochenende noch einmal ein bischen Zeit investieren, die Sache mit dem Kardangelenk zu prüfen und dann die Doku überarbeiten.
 
Da sollte auf der anderen Seite eine kleine Plastikkappe sein. Dahinter taucht eine Madenschraube auf, wenn man die Pedalen langsam dreht. Zumindest ist es bei der Greenmachine so.
Wie kommt man eigentlich an die andere Seite beim Orca? Wenn man es von unten probiert, braucht man erstmal eine Flex. Muss man dazu den Motor wegschrauben?
 
@dwagenk: Also wegen der Schraube habe ich nochmal nachgeschaut. Die hat bei mir einen 30er Sechsrundantrieb. In der Norm gibt es soviel ich weiß TX25 für M5 Schrauben und TX30 für M6 Schrauben.

Hast du vielleicht eine andere Schraube? Bei mir ist es eine M6 x 12 mm, Linsenkopfschraube mit Innensechsrund 30 ohne Flansch gemäß ISO 7380-1.
 

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So, Motor ist repariert. Kette, Freilaufritzel und Kettenspanner sind ersetzt. Jetzt springt die Kette nicht mehr.

Ich habe außerdem eine neue Funktion entdeckt: Wenn man lange auf "M" drückt, dann kann man den Motor manuell bestromen (bis max. 180 Watt). Das ist hilfreich, wenn man nicht mehr treten kann, weil vorne etwas verreckt ist und kann so noch notdürftig nach Hause fahren.
 
Hey Joker, nur zur Sicherheit. Was meinst Du mit Freilaufritzel? Das Ritzel am Motor oder am Hinterrad? Ich habe die „Sprünge“ aktuell nur sehr, sehr selten. Aber ich denke, irgendwann muss ich da ran.
Die “M“-Sonderfunktion ist spannend und kann superhilfreich sein, da unterwegs beim Orca im Kettenbereich kaum Reparaturen möglich sind.
Besten Dank
 
Achso, ja da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt. Ich habe die Kette, Freilaufritzel und Kettenspanner in der Hinterradschwinge ersetzt. Beim Motor habe ich noch die alte Kette, den alten Freilauf und den alten Kettenspanner.

Achso, ich bin mir nicht mehr so sicher, ob es da wirklich eine 180 Watt Begrenzung gibt. Ich glaube ich hatte meinen Test einfach nur falsch ausgeführt.

Wenn du an den Motor ran muss, dann wünsche ich dir gutes Gelingen. Der Motor ansich ist nicht schlecht, aber Flevos Beitrag ist ein Fluch. An die unteren Schrauben kommt man kaum ran. Wenn man den an der falschen Stelle zerlegt, dann bekommt man die kleine Platine zur Positionserkennung (ich glaube, dass dies ihr Zweck ist) kaum wieder in Position zurück und wenn man den Motor an der richtigen Stelle zerlegt, dann bekommt man die kurze Kette zwischen Motor und Rohloff kaum wieder auf die Ritzel, weil man eigentlich im Inneren sein müsste, während man ihn schließt. Die Kabel quetscht man ganz leicht ein oder vertauscht die Außenleiter weil nichts beschriftet ist und die Aderfarben nach Flevofantasienorm gewählt wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier, diese Schale mit den Wicklungen solltest du besser nicht von dem schwarz lackierten Zwischenblech trennen, sondern lieber die Schale zusammen mit dem Zwischenblech vom Velomobil trennen. Dann sparst du dir die Handhabung von den Außenleitern und der kleinen Platine.
 

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Hey Joker,
danke. Dann ist das hintere Ritzel bei mir auch bald dran (Kette hatte ich auch schon erneuert). Die Motorgeschichte kann ich zu 100% bestätigen, da ich sie schon selbst erlebt habe und samt falschen Deckel glücklich war, als es wieder zu war und alles noch funktionierte.:)
Bersten Dank!
 
Wenn du das Freilaufritzel am Hinterrad ersetzen willst, dann hilft dir wahrscheinlich das Dokument über die Komponenten in der Hinterradschwinge. Das original Freilaufritzel gibt es ja nicht mehr, nicht einmal als Ersatzteil von Flevobike. Flevobike verbaut jetzt Sturmey&Archer. Ich hatte Dicta verbaut. Die Freilaufritzel sind mit technischen Daten und Bildern im Dokument.

Ja, in der Tat, dem kann ich zustimmen, wie glücklich ich ebenfalls war, als das Ding endlich wieder zu war und wieder funktioniert hat. :)
 
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