Fahrwerkstuning vorne
Die Federn von Sodemann aus Dänemark waren nach 48h schon bei mir und das im schönsten Versandkarton, den man sich vorstellen kann.
102mm-Raymond-Feder in grün
ST51730 . Die hat 23,4mm max. Federweg und 52,5N/mm.
Ich schreibe einfach mal, was mir als Neuling bei meinem ersten Umbau aufgefallen ist:
- Die Federbeinmuttern auf dem Dom (also im Innenraum) auf der linken Seite vorsichtig abschrauben, damit man mit dem Gabelschlüssel nicht den Kabelstrang zermatscht! Vielleicht erstmal mit der rechten Seite starten.
- Den Milan auf den Kopf legen (am besten auf Holzböcke aus dem Baumarkt plus Kratzschutz)
- Ich bin ja eigentlich aus dem LKW-Sektor und habe es mit Feingefummel nicht so, aber ich glaube die 2 Werkzeuge helfen hier auch, wenn man asiatische Frauenhände haben sollte: Ein Feinratschen-Ringschlüssel mit Knickgelenk (das Proxxon-Set war gar nicht so teuer) und ein flacher abgewinkelter 8er-Maulschlüssel (meiner konnte ohne Brenner ohne zu brechen abgewinkelt werden). Das Knickgelenk kann man auch mit Klebeband fixieren, dann ist man noch schneller.
- Die Luft aus den Reifen abzulassen erspart den Radausbau (bei Tubeless ca. 0,5 bar drin lassen, damit die Milch drinbleibt). Dann kommt das ganze Federbein mit Rad super raus.
- Da die originalen roten Federn (=Raymond gelb) eingefettet waren habe ich auch die neuen grünen eingeschmiert und im Tauchrohr versenkt
Hier einfach mal ein paar Fotos:
- Bremse aushängen geht auch super einfach. Dabei kann man prüfen, ob der schwarze Kunststoff-Einhänger auch richtig rum ist. Hier die i.O.-Seite (Die andere war falschrum. Gut dass ich es bemerkt habe. Es war aber schon auffällig, wie leicht die eine ihren Platz gefunden hat und das andere eben nicht):
Mit Übung und passendem Werkzeug eine Sache von stressfreien 60 Minuten für beide Seiten.
Heute kam dann der Fahrtest auf meiner alten Hausstrecke (Gerumpel, Vollgas, High-Speed, Abbiegungen, Wellen, Kanaldeckel usw.):
- Das Rollen um die Längsachse bei vollem Antritt ist definitiv reduziert, aber nicht weg. Dafür bräuchte man wohl eine Lockout-Federung wie beim MTB.
- Ich hatte kein Untersteuern in Kurven auf schlechtem Rumpelasphalt oder Feinpflaster
- Es hat zu keiner Zeit vorne gehopst oder den Bodenkontakt großartig verloren
- Es federt noch, schlägt (bei mir mit 72kg) nicht durch und behält noch einen gewissen Komfort. Ist nicht bretthart wie ein leerer, blattgefederter LKW aus den 60ern.
Fazit:
Kann man machen, bringt auch ein wenig sportliche Straffheit. Ist noch gut fahrbar. Noch härter würde ich nicht empfehlen, aber es gibt auch kaum härtere Federn zu kaufen. Die roten sind schon nicht verkehrt, die ab Werk schon drin sind. Gegen das Rollen könnte man auch einen runderen Tritt antrainieren. Ich bin halt mehr das Trampeltier beim Sprint.