Warum explodiert der Markt für pedelecs auf einmal? Ich sehe hier mittlerweile gut 1/4tel aller Leute mit Pedelecs rumfahren. Die kosten im Regelfall deutlich über 1000€. Die guten über 3000€. Und das alles, weil man nicht schneller fahren will,als auf dem bequemen Tourrad?
Ja, aber genauer formuliert: weil sie schneller ankommen möchten. Und da gilt es nicht hohe Geschwindigkeiten zu erreichen, sondern niedrige zu vermeiden.
Wenn jemand die langsamen Passagen reduzieren möchte (und nicht die höchste Geschwindigkeit, die auf dem Tacho steht entscheidend ist und zwar egal ob mit oder ohne "e"), kann beispielsweise ein Marathon Almotion die bessere Reifenwahl sein, als ein Conti GP, ein Tubus Fly geeigneter als ein Rucksack und Blümels statt Raceblades wären ebenso eine gute Idee wie eine gute Beleuchtung.
All das muss ein Fahrrad nicht zum Trumm machen, aber selbst das Doppelte Deines "6 kg Rennrades" wäre ambitioniert. Und dann? Selbst wenn Du alle Berufstätigen mit solchen Spitzen-Rädern ausstattetest; statt
dem Argument der Ausrede:
Zu langsam, zu unbequem, zu anstrengend hörtest Du danach halt irgendetwas wie
zu unsicher, Wetter zu schlecht, Anzug, Termine o.Ä.
Lange Rede kurzer Sinn: auch wenn ein sinnvolles Rad jedem zur Verfügung stünde, würden die wenigsten davon täglich genutzt, bevor die Tatsache, dass ein Rad ein leistungsfähiges Verkehrsmittel sein kann, in den Köpfen ist.
Ein Fahrrad, wie Du es sinnvollerweise beschreibst, ist Folge dieser Erkenntnis, nicht deren Voraussetzung. Leider ist selbst ein hoher Radverkehrsanteil kein Garant dafür, dass das Rad als gleichberechtigtes Verkehrsmittel angesehen wird.
Gruß
Christoph