Ist Schweißen autodidaktisch erlernbar?

Gestern hat mich mein Magnet fast zur Verzweiflung getrieben: Der Elektronenstrom sprang überall hin, nur nicht zur Nahtstelle... Magnet weg, er lag genau drunter, und endlich gings. Mannmannmann, wie blöd man sein kann...
Gruß Krischan

Das erinnert mich an eine alte Anekdote, die ich selbst nur aus Erzählungen kenne:
(Kein Wunder, diese Geschichte lief vor ca. 50 Jahren...)
Der Lieferant von Schweisselektroden besucht einen Kunden, bespricht dies und das und stellt dem Werkstattleiter am Schluss noch eine spezielle Neuentwicklung für dünne Bleche vor.
Der Meister versammelt die restlichen Leute aus der Werkstatt um die Muster-Elektrode zu probieren.
Sie zündet nicht gleich, dann dreht er den Strom ein wenig rauf.
Nun zündet die "Elektrode" und er steht mit einer Spritzkerze vom Weihnachtsbaum da...

:), Harald
 
@tritonmole , mir hat das geholfen:
Handauflage ist wichtig, Kötzchen in passender Höhe unter die Handkante legen, ruhig weiteratmen, auf 4-Takt-Modus stellen, Startstrom halbieren (oder so), zwischendurch ausmachen, wenns zu heiß wird.
Die Pendelbewegung zwischen den Teilen ist entscheidend, evtl. kreisend. An zwei 6mm dicken Blechen üben, mit 100 - 150 Ampere.
Im übrigen liegt es nur an den richtige Fingernägeln...

Der Magnet stört übrigens nicht immer, muss an der Polung liegen ;)
Viel Erfolg,
Gruß Krischan
 
Zuletzt bearbeitet:
Die beiden Videos kannte ich schon. Aber "kennen" und "können" sind halt doch zwei verschiedene Paar Schuhe.... ;-)

Heute ging es weiter und ich merke, daß das gestrige Training heute für bessere Ergebnisse gesorgt hat.

Eines hat mich überrascht:
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Die Streben wirken nicht auf dem Bild verbogen, sie sind es wirklich.
Schweißverzug!
Hatte ich hier nicht mit gerechnet. Ich dachte eigentlich, daß passiert nur bei auf Gehrung geschnittenen Ecken.
Naja, was neues gelernt!
Kein Problem, wird bei den weiteren Arbeiten einfach ausgeglichen.
 
Bzgl. Schwarz-Weiß-Verbindungen: Erst den Stahl aufheizen, dann Kugel Zusatzmaterial auftragen, leicht einschmelzen, rüberziehen zum Edelstahl, einschmelzen. Dann wirds leichter, die Kehlnaht zu erzielen. Sauberkeit auch hier A und O, um ein sauberes Verbinden der Schmelzbäder zu ermöglichen.

@ Schweißverzug: In der Richtung, in welche es gebogen werden soll / muss, noch mal mit höherem Strom sauber drüberschweißen, bestenfalls von der Mitte vom Material jeweils in beide Richtungen nach außen. Dann abkühlen lassen. Zieht sich zusammen, Teil richtet sich.. mit Übung bis auf < 0,3 mm Abweichung umsetzbar.

Freundliche Grüße sendet
Wolf
 
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Feddich!
Aber:

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Schweißverzug

IMG_20200405_133400.jpg

Das ganze Ding ist windschief geworden.

Mein Fazit:
Das Projekt war vielleicht doch etwas groß und komplex für mich. Aber es funktioniert.
Daß die Ladefläche krumm und windschief ist und vor allem die mittleren Streben zu hoch sitzen, wegen des Schweißverzuges habe ich dadurch ausgeglichen, daß ich an den äußeren Streben Fahrradreifen angebracht habe.
Zum einen ist es mit meinen Feilkünsten nicht so weit her. Ich bekomme es kaum hin, ein Rohrende wirklich rechtwinklig zu feilen. Und bei einem weiteren Schweißprojekt - ich denke über einen Anhänger nach - muss ich mir auch über das Thema "Schweißlehren" Gedanken machen.

insgesammt ist das Teil zeimlich schwer geworden. Meine Kofferwaage hat eine leere Batterie, also entfiel die Wiegung, Ich schätze ihn auf etwas über 1 Kilo. Man hätte es sicher auch aus dünneren Profilen fertigen können. Der Obi hatte aber nichts dünneres.

Ich frage mich, ob bei dieser Konstuktion nicht vielleicht CuSi-Löten eine Alternative hätte sein können. Dann hätte ich weniger/keinen Schweißverzug bekommen.
Weiß da jemand was dazu?
 
Zum Feilen:
Ein Blatt Papier drumgewickelt zeigt sehr schön, was rechtwinklig ist.
Sowohl beim normalen Rohr, als auch beim Formrohr.
 
Erst alles winklig hinlegen und heften. Dann erst schweißen, low impact: wig :p
Ich richte länger aus und hefte, als ich schweiße. Und Stahl kannst Du mit Magneten fixieren...
Modell aus Holzleisten mit Tesa und Heißkleber kostet nichts und hilft viel. Materialbedarf erfassen und Gewicht ermitteln.
Evtl einfache Klötzchen-auf-Brett-spaxen- Lehre zusammensetzen, Rohre einlegen.
Von oben und unten heften. Danach schweißen, von außen nach innen?
Viel Erfolg weiterhin,
Gruß Krischan
 
Ein Blatt Papier drumgewickelt zeigt sehr schön, was rechtwinklig ist.

Ich "pendle" immer hin und her zwischen fast sauber winkelig, abar ballig und nicht ballig aber nicht mehr rechtwinkelig.
Das war schon im Vorpraktikum mein Problem. ;)

Modell aus Holzleisten mit Tesa und Heißkleber kostet nichts und hilft viel.

ja, das wäre eine Idee gewesen, vor allem für diese komlpexe Projekt.

Evtl einfache Klötzchen-auf-Brett-spaxen- Lehre zusammensetzen, Rohre einlegen.

An genau so was hatte ich gedacht für das nächste Projekt.

Aber um vielleicht noch eine Antwort auf den Titel des Fadens zu geben:
"Ja! Der Weg ist aber steinig und erfolrdert Humor."
Ich bin mir sicher, mit einem Schweißkurs wäre es einfacher.
So lässt es sich aber sicher auch erlernen, bringt aber unweigerlich Niederlagen mit sich.

Wobei. So schlimm ist die Niederlage auch nicht. Der Träger ist immerhin verwendbar!
 
halter-kehlnaht.jpg


Natürlich ist das Gebatze alles andere als schön. Aber ich bin ja schon froh, wenn meine Kehlnaht mehr Naht als Löcher hat.

bergauf
 
Es sind auch schwere Stellen, dünnes Material, rund, wie soll man als Anfänger da Erfolg haben?
Bei der HWK bekommt man erstmal zwei fette Flacheisen und brät die zusammen, sodass man viel mehr Zeit hat, das Geschehen zu betrachten.
Allein den Winkel der Elektrode beizubehalten ist schon so komplex, das können natürlicherweise feinmotorisch schlechter ausgestattete "Männschen" nur mit sehr viel Übung schaffen. Schweißen ist Frauenhandwerk. Männer üben es historisch entwickelt aus, als Folge des Schmiedehandwerks. Deshalb MUSS Mann mit grobem Material anfangen.
Für Kehlnähte 2x 1 Meter 50×4mm Flacheisen senkrecht längs aufeinandergestellt einen Meter hin und auf der Rückseite einen Meter zurück schweißen, eine Woche täglich, sollte helfen.
1. Handkantenauflage, 2. Winkelschablone aus Pappe, 3. sachte pendeln, evtl. 4. Düsenauflage wäre meine Empfehlung.
Gruß Krischan
 
Natürlich ist das Gebatze alles andere als schön.

Ich wette, gebürstet sieht das gleich deutlich ansehnlicher aus.

Für Kehlnähte 2x 1 Meter 50×4mm Flacheisen senkrecht längs aufeinandergestellt einen Meter hin und auf der Rückseite einen Meter zurück schweißen, eine Woche täglich, sollte helfen.

Übung ist wichtig! Das hatte ich bei meinem Gepäckträger auch gemerkt. Am Anfang nur vermurkste Näht, gegen Ende wurde es besser.
 
halter-kehlnaht.jpg


Natürlich ist das Gebatze alles andere als schön. Aber ich bin ja schon froh, wenn meine Kehlnaht mehr Naht als Löcher hat.

bergauf
Servus .
Wenn du ne aluplatte oder kupfer zuhand hast leg sie drunter das frisst unmengen an Wärme und hilft dir dabei nicht gleich zurchzubrennen.
Versuche immer egal schwarz-weis Verbindungen bei 4301 st52 mit 4307 als zusatz zu nehmen er legiert sich runter.
Ich bin int.wig-schweißer 140-141-143 usw usw .
Falls du nichts zum formieren hast wie gesagt kupfer oder aluplatte wird dir sehr helfen
 
Alles fomiert mit 8liter/min
Ist st52 mit 4301 zusatz
Bei dünnem zeug würde ich mit start 48amp hoch auf ca 72-80gehen 1.0mm draht am besten 10 Düse mit ca 10 Liter ich persönlich bevorzuge 8.2 Liter die min .
Ca 1.5 bis 2 sek Strom abfall und 7 sek gasnachlauf.
Versuche nicht die keramik düse aufs Material zu stützen bleibst hängen Wickel es dir um den Arm und setzte paar Hefter und am besten ist gegenspannung oder bei flachzeug alu oder kupfer.
Zu not schweiße ich es für lau für versand kosten ^_^ baue mit selber grad selber meinen ultralowracer .
 

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Eig ist Wig-schweißen nicht ao schwierig.
Wichtigste überhaupt Vorbereitung.
Alles muss fettfrei sein genau wie
Zink galvanische beschichtung oxid (alu)
Rost und alles andere muss blank sein .
Auch dein zusatz !!!
Nadeln bitte bitte nicjt quer schleifen das ist Mord bei dünnblechen immer immer gegen den Schleifstein nie quer sonst hast du zuviel Streuung von Wärme!
Je nach Material auch den gewünschten Winkel schleifen dickes Zeug 45° dünnes Zeug ca 65-80°
Umso dünner das Material umso spitzer die nadel .
Bitte mehr ist besser mit Gas vermeiden mit 12 oder höher wird die naht nichts weder schön von der Optik noch haltbar, zuviel Gas wird deine naht unruhig machen und die naht brennt sich nicht gut ein kaltrisse entstehen .
Wenn du langes dünnes schweisen möchtet solltet du erstmal heften schweist du von a nach b dann ca 3 mm mehr gegen spannen oder du schweist von Mitte nach außen zieht raus oder außen nach Mitte zieht rein oder wenn du Verzug hast versuchst du ohne mit der nadel Spuren zu erzeugen beispiel bogen nach innen machst du außen warm und umgekehrt .
Dickes zeug lässt sich gut schweisen dünnes umso schwieriger.
Stahl verzeiht titan verleiht alu auch aber via v4a hochlegierter chromnickel moly Stahl nicht.
Ich schweiße seid 21 Jahren.
Jeden Tag v2a alu titan rein nickel .
Und das wichtigste RUHE UND GELASSEN SEIN!!!!
1 mm blech mit frästeil muss 0.1 fühlerlehre standhalten muss dicht sein Vorbereitung 80% 10 %schweißen 10% richten
 

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Deine Nähte sind so schön, wie Dein Text furchtbar zu lesen ist...
Wenn du langes dünnes schweisen möchtet solltet du erstmal heften schweist du von a nach b dann ca 3 mm mehr gegen spannen oder du schweist von Mitte nach außen zieht raus oder außen nach Mitte zieht rein oder wenn du Verzug hast versuchst du ohne mit der nadel Spuren zu erzeugen beispiel bogen nach innen machst du außen warm und umgekehrt .
Das hier hab ich gar nicht kapiert... Könntest Du das zeigen?
Und wie schweißt Du Kehlnähte?
Gruß Krischan
 
Deine Nähte sind so schön, wie Dein Text furchtbar zu lesen ist...

Das hier hab ich gar nicht kapiert... Könntest Du das zeigen?
Und wie schweißt Du Kehlnähte?
Gruß Krischan

Werde dir heute nachmittag nach der Arbeit ausführlich alles erklären und versuchen die Bilder in den Post ei zufügen weis net wie es geht muss es erstmal herausfinden
 
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