Ist HR zentrisch stabiler?

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Hallo alle
An meinem Ex zentrisch eingespeichten Hinterrad mit GSD Nabenmotor kommt es immer wieder zu speichen- und Nippelbrüchen (siehe mein Beitrag).

Wäre ein zentrisch eingespeichtes Laufrad nicht eine bessere Lösung, da hier beide Speichenseiten besser halten?
Platz hätte es links und rechts und das Trike HP fs26S ist lang genug um damit zu recht zu komme

Was meint ihr und was wird so am VM verbaut?
V.
 
@Velo68 : Die Antwort auf die Frage des Themas lautet halt einfach : Ja!

Meist wird aber das verbaut, was "normal" ist und wie es platz hat. Im VM aber tatsächlich oft zentrisch eingespeicht. Bei anderen Rädern sind die Schwingen im Regefall symetrisch, daher muss das Laufrad außermittig zu den Nabenflanschen eingespeicht werden.
 
Bei ICE-Trikes sind die Hinterbauten asymmetrisch und die Laufräder symmetrisch eingespeicht - eben weil‘s stabiler ist.
 
Wäre ein zentrisch eingespeichtes Laufrad nicht eine bessere Lösung [...]?
Verneinende Fragen sind aber erhöhter Schwierigkeitsgrad, wa. Das sollte man sich gut überlegen (besonders wenn man an der Antwort interessiert ist und diese auch richtig verstehen können möchte).
 
Ja es ist theoretisch besser. Ob es praktisch so viel macht, keine ahnung. Es ist ein Dreieck von etwa 25cm hoch und unten etwa 5cm breit. Wenn mann symetrisch uber den Flansch einspeicht bewegt sich die Felge etwa 8mm nach links. Eine Winkelanderung von sehr wenig. In Speichenlange macht es auch kaum was, weniger als 2mm. Mit Nabenmotor und deswegen kurzere speichen andert sich denn Winkel etwas mehr. Ich wurde erst mal checken ob da butted speichen verbaut sind, oder einfache gerade. Letztere sind deutlich weniger haltbar, da es zu punktuele belastungsspitzen kommt.
 
Ja es ist theoretisch besser. Ob es praktisch so viel macht, keine ahnung. Es ist ein Dreieck von etwa 25cm hoch und unten etwa 5cm breit. Wenn mann symetrisch uber den Flansch einspeicht bewegt sich die Felge etwa 8mm nach links. Eine Winkelanderung von sehr wenig. In Speichenlange macht es auch kaum was, weniger als 2mm. Mit Nabenmotor und deswegen kurzere speichen andert sich denn Winkel etwas mehr. Ich wurde erst mal checken ob da butted speichen verbaut sind, oder einfache gerade. Letztere sind deutlich weniger haltbar, da es zu punktuele belastungsspitzen kommt.
Danke!
Ich bin kein Laufradspezialist, aber ich stell mir vor, dass ein zentrisches Laufrad vorallem deshalb stabiler/haltbarer ist, weil die Speichen auf beiden Seiten maximal angezogen werden können und nicht nur auf einer Seite, wie bei Exzentrischen Rädern.
Kann das jemand bestätigen?

Verbaut sind grade Speichen, aber das wurde schin in einem anderen Beitrag hier analysiert…
 
Richtig. Ein Laufrad wird umso haltbarer, je gleichmäßiger die Speichen gespannt werden können.
Asymetrische Laufräder speiche ich teilweise sogar mit asymetrischen Speichenzahlen ein : Auf der Kettenseite 16 Speichen, auf der anderen 8Speichen. Letztere dann auch radial. So kann ich nahezu gleiche, hohe Spannung draufgeben. Mein Laufradsatz am Rennrad lebt nun ohne Schaden seit fast 30000km trotz Standardkomponenten und unter 1500g Gesamtgewicht.
 
Kann das jemand bestätigen?
Klar: Hiermit bestätige ich, dass @Velo68 kein Laufradspezialist ist, sich aber vorstellt... - äh, darum ging's eigentlich nicht, oder? ;)

Also wieder eine kurze Antwort: Ja. :)
Die Seitensteifigkeit ändert sich wenig, denn was in einem asymmetrischen Rad aufgrund der Winkel die rechten Speichen weicher sind, sind die linken steifer. Die linken sind nur nicht so stark gespannt, wie Du schon erkannt hast. Man kann links dünnere Speichen nehmen, so dass die elastischer sind und damit trotz der geringeren Spannung nicht früher entlastet werden als die rechten, aber dann verringert sich wieder die Seitensteifigkeit.
 
Speichenbrüche könne aber auch woanders herkommen:
- zu wenig Speichenspannung
- Radius passt nicht zur Nabe (evtl. hilft da M3 Unterlegscheiben zu verwenden

2DD Speichen steigern auch die Lebensdauer.
 
(…)
Die Seitensteifigkeit ändert sich wenig, denn was in einem asymmetrischen Rad aufgrund der Winkel die rechten Speichen weicher sind, sind die linken steifer. Die linken sind nur nicht so stark gespannt, wie Du schon erkannt hast. Man kann links dünnere Speichen nehmen, so dass die elastischer sind und damit trotz der geringeren Spannung nicht früher entlastet werden als die rechten, aber dann verringert sich wieder die Seitensteifigkeit.
wenn man davon ausgeht, dass bei einem Asymmetrischen Rad die linke Seite sowieso die maximale mögliche Speichenspannung erhält, ist weniger Speichenspannung oder weniger dicken Speiche auf der anderen Seite ein Verlust bzw ein weniger stabiles Laufrad, oder?

Es geht hier im Schwehrlast S-Trike HP fs26S Laufrad mit schwehrem GSD Nabenmotor, nicht Rennrad Laufrad, gel…
 
wenn man davon ausgeht, dass bei einem Asymmetrischen Rad die linke Seite sowieso die maximale mögliche Speichenspannung erhält, ist weniger Speichenspannung oder weniger dicken Speiche auf der anderen Seite ein Verlust bzw ein weniger stabiles Laufrad, oder?
Abgesehen von links vs. rechts: Man muss Steifigkeit und Stabilität (Tragfähigkeit?) unterscheiden. Der Mittelteil der Speiche ist ja nicht der kritische. Eine stärker verjüngte Speiche hält im Bogen und im Gewinde die gleiche Belastung aus, nur ändert sich ihre Spannung bei gleicher Verformung des Laufrades weniger stark, so dass der Bogen nicht so früh so weit entlastet wird, dass er sich zu bewegen anfängt, und insgesamt die Lastwechselamplituden geringer werden. Allerdings bleibt die Gesamtbelastung im Rad ja gleich und muss irgendwo aufgenommen werden, deshalb geht dann mehr auf die rechten Speichen. Wenn das Problem sowieso schon auf der rechten Seite war, würde es dadurch schlimmer werden.
Die Brüche waren bei dir am Nippel, nicht am Bogen, oder? Auf welcher Seite sind sie denn aufgetreten? Unter dem Strich wäre es m.E. einen Versuch wert, auf dieser Seite elastischere Speichen zu verbauen, d.h. mit der Dicke im Mittelteil eine Stufe kleiner zu werden - und wenn beide Seiten betroffen sind, dann durchaus auch auf beiden Seiten.
 
Ich finde in diesem Thread wird vieles vermischt. Geht es um die Lebensdauer der Speichen oder um Steifigkeit des Laufrades?

Wenn ich ein eingespeichtes Laufrad auf der Achse auf den Boden lege und an der Felge drücke, gibt das Laufrad an fast nicht nach. Wenn ich am eingebauten Laufrad seitlich (Querkraft) drücke oder ziehe, gibt der Rahmen viel sichtbarer nach, d.h. dieser Anteil ist viel größer.

Was das Laufrad komplex macht, es handelt sich um ein dreidimensionales Stabwerk mit vorgespannten Stäben. Wenn asymmetrisch eingespeicht, auch noch mit unterschiedlichen Winkeln/Längen und evtl. mit unterschiedlichen Speichendicken und Kreuzungszahlen.

Wenn man ein stabiles Laufrad will, würde ich eine steife Felge mit viel Material/Höhe/Breite und dicke Speichen nehmen.

Wenn man eine hohe Lebensdauer will, würde ich die Belastung der Speichen optimieren, indem die Belastung gleichmäßig verteilt wird. Was da am besten ist, wird man wahrscheinlich nur mit numerischer Mathematik oder viel Erfahrung rausbekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde in diesem Thread wird vieles vermischt. Geht es um die Lebensdauer der Speichen oder um Steifigkeit des Laufrades?
es geht darum, dass an mein 26“ HR Laufrad mit GSD Nabenmotor, jeweils nach kurzer Zeit (500-1000km) Speichen oder Nippel brechen und wie man diese Zeit „verlängert“!
Bisher ging ich davon aus, dass Stetigkeit auch höhere Lebensdauer bedeutet…
 
Wenn Nippel brechen, dann sind die Speichen zu kurz. Die sollten für optimale Haltbarkeit bündig mit dem Nippel abschließen und dessen komplette Gewindelänge nutzen. Nur so trägt die Speiche bis zum Nippelkopf mit.
Meistens werden aber kürzere Speichen verwendet so dass ein paar mm freies Gewinde im Nippel übrigbleiben. In dem Fall muss dieses kurze Stück Nippel die komplette Last tragen ohne dass die Speiche in diesem Bereich mitträgt.
Symetrisches Einspeichen ist immer sinnvoll, wenn es die Geometrie des Hinterbaus erlaubt.
Ggf. sind die Speichen auch einfach zu dick. Klingt etwas paradox, aber Speichen haben dann die höchste Haltbarkeit, wenn sich der komplette Lastzyklus im elastischen Bereich abspielt. Dafür ist eine gewisse Mindestvorspannung nötig, die bei zu großer Speichendicke oft gar nicht erreicht werden kann, weil Felge und Nabenflansche dafür nicht belastbar genug sind. Leider scheint das vielen Herstellern von E-Bike-antrieben nicht bekannt zu sein - da werden oft (um der vermeindlich höheren Stabilität willen) viel zu dicke Speichen verbaut. Dann ist das Rad zwar supersteif, hält aber nur eine relativ geringe Zahl an Lastzyklen aus.
 
Wenn Nippel brechen, dann sind die Speichen zu kurz. Die sollten für optimale Haltbarkeit bündig mit dem Nippel abschließen und dessen komplette Gewindelänge nutzen. Nur so trägt die Speiche bis zum Nippelkopf mit.
Meistens werden aber kürzere Speichen verwendet so dass ein paar mm freies Gewinde im Nippel übrigbleiben. In dem Fall muss dieses kurze Stück Nippel die komplette Last tragen ohne dass die Speiche in diesem Bereich mitträgt.
ja, das Speichengewinde muss das Nippelgewinde 100% ausfüllen!
 
Ggf. sind die Speichen auch einfach zu dick. Klingt etwas paradox, aber Speichen haben dann die höchste Haltbarkeit, wenn sich der komplette Lastzyklus im elastischen Bereich abspielt. Dafür ist eine gewisse Mindestvorspannung nötig, die bei zu großer Speichendicke oft gar nicht erreicht werden kann, weil Felge und Nabenflansche dafür nicht belastbar genug sind. Leider scheint das vielen Herstellern von E-Bike-antrieben nicht bekannt zu sein - da werden oft (um der vermeindlich höheren Stabilität willen) viel zu dicke Speichen verbaut. Dann ist das Rad zwar supersteif, hält aber nur eine relativ geringe Zahl an Lastzyklen aus.
Also ist die Vorgabe des Felgenhersteller an die maximal zulässige Speichenspannung der Einschränkende Faktor?!?
Meine Felge lässt hier max 1200N pro Speiche zu, wie sucht man ab da die passende Speiche, wenn Langlebigkeit im Vordergrund steht?
 
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