Ist das ein Velomobil?

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Ich wurde mit der Aussage konfrontiert, dass mein "Biodrive I" kein Velomobil sei. In der Tat hat es ein gänzlich anderes Erscheinungsbild. Das hat seine Gründe die ich nachfolgend noch nenne. Was ist es denn in Eurer Wahrnehmung? Folgende Kriterien hatte ich für die Konstruktion im Lastenheft: Wetterschutz, Einfachheit der Konstruktion, Geräumigkeit und Bequemlichkeit, keine Geschwondigkeitseinbuße ggü. Anthrotech ohne Kabine, sehr gute Durchlüftung, sehr gute Rundumsicht, maximale Sichtbarkeit, etwas Originalität und den Anspruch absolut alles selbst herstellen zu können und dabei keine Materialschlacht zu zelebrieren. Aus meiner Sicht sind alle Kriterien erfüllt. Die Unterschiede zu den gängigen Velomobilen sind: kein Unterboden vorhanden, dadurch aerodynamischer Nachteil, doch sehr praxistauglich, sieht völlig anders aus, was ich sehr mag, sehr hohe Bauform, was mir im Stadtverkehr enorme Sicherheitsvorteile gibt, komplett öffenbare Windschutzscheibe, was bei schönem Wetter sich wie Fahren ohne Kabine anfühlt, extrem leichtes Einsteigen durch komplettes Zurückklappen der gesamten Kabine. Jedes herkömmliche Velomobil in Zigarrenform ist sicher schneller, das ist Fakt. Doch ist ein Van etwa deswegen kein richtiges Auto, weil ein Sportwagen schneller ist oder einen besseren cw-Wert hat? Wie seht Ihr das? Gruß, Matthias
 

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Ist es nicht fast egal,ob es Kabinenrad oder Velomobil oder Wetterschutzdreirad genannt wird?
Hast du denn nachgefragt was es sonst sein soll? Wäre hilfreich. Wenn keine befriedigende Antwort kommt,dürfte sich dann auch das infrage stellen erübrigt haben.
 
Nein. Es kam keine Antwort Daher habe ich recherchiert was ein Velomobil ist. Laut Wiki besitzt es eine Stromlinienverkleidung. Das ist jedoch ein nicht absoluter Begriff. Jedenfalls ist es eine umfassende Materialabdeckung, die ich nicht habe...
 
Dann ist es kein Velomobil sondern ein Trike mit Windschutzscheibe/Frontverkleidung
 
In der Rennwertung gibt es ja meist die Klassen:
  • UF - unfaired (keine Verkleidung) - nicht zu verwechseln mit "unfair", das gilt für die anderen... ;)
  • PF - partially faired (teilweise verkleidet, z. B. Heckkoffer oder Frontverkleidung)
  • FF - fully faired (komplett verkleidet, meist Velomobile oder seltener vollverkleidete Einspurer)
 
In der Rennwertung gibt es ja meist die Klassen:
  • UF - unfaired (keine Verkleidung) - nicht zu verwechseln mit "unfair", das gilt für die anderen... ;)
  • PF - partially faired (teilweise verkleidet, z. B. Heckkoffer oder Frontverkleidung)
  • FF - fully faired (komplett verkleidet, meist Velomobile oder seltener vollverkleidete Einspurer)
Hilfreich Danke
 
Definitionen sind natürlich immer schwierig. Wahrscheinlich hätte man das vor 25 Jahren auch noch etwas anders gesehen als heute. Mit meinem heutigen Begriffsverständnis ist es kein Velomobil. Hier einige lose Charakteristika der meisten Velomobile; nicht als unbedingt notwendige Charakteristika, sondern als grobe Bewertungsrichtlinie der Velomobilartigkeit:
  • Die Verkleidung dient lediglich als Wetterschutz (und das auch nicht von unten oder hinten)
  • Die Verkleidung ist kein Teil der Karosse
  • Aerodynamik wurde nicht als wesentliche Konstruktionsanforderung gewählt
  • Der verkleidete Teil des Rads ist relativ klein, bei Velomobilen muß schon ein überwiegender Teil verkleidet sein (aus diesen Anforderungen ergibt sich, daß der Unterboden verkleidet sein muß)
Ist das jetzt schlimm? Nö. Das Projekt ist ja toll, sieht auch sehr schön aus und ist praktisch. Ob es jetzt ein Velomobil ist oder nicht, spielt ja eigentlich keine großartige Rolle, oder?
 
...so wie das go one 3 dann auch
Beim Go-One 3 ist lediglich das Hinterrad unverkleidet. Der Fahrer sitzt in einer mehr oder minder geschlossenen Kabine, die aerodynamisch optimiert ist. Bei Deiner Konstruktion hast Du eine Frontscheibe, die ein wenig nach hinten gezogen ist, aber keinen Abschluß hinter oder unter Dir.
 
Definitionen sind natürlich immer schwierig. Wahrscheinlich hätte man das vor 25 Jahren auch noch etwas anders gesehen als heute. Mit meinem heutigen Begriffsverständnis ist es kein Velomobil. Hier einige lose Charakteristika der meisten Velomobile; nicht als unbedingt notwendige Charakteristika, sondern als grobe Bewertungsrichtlinie der Velomobilartigkeit:
  • Die Verkleidung dient lediglich als Wetterschutz (und das auch nicht von unten oder hinten)
  • Die Verkleidung ist kein Teil der Karosse
  • Aerodynamik wurde nicht als wesentliche Konstruktionsanforderung gewählt
  • Der verkleidete Teil des Rads ist relativ klein, bei Velomobilen muß schon ein überwiegender Teil verkleidet sein (aus diesen Anforderungen ergibt sich, daß der Unterboden verkleidet sein muß)
Ist das jetzt schlimm? Nö. Das Projekt ist ja toll, sieht auch sehr schön aus und ist praktisch. Ob es jetzt ein Velomobil ist oder nicht, spielt ja eigentlich keine großartige Rolle, oder?
Für den zukünftigen Umgang damit ist für mich schon interessant was es ist. Es ist was es ist. Will nicht "in fremden Gewässern jagen". Danke für die Kriterien!
 
Für den zukünftigen Umgang damit ist für mich schon interessant was es ist. Es ist was es ist. Will nicht "in fremden Gewässern jagen". Danke für die Kriterien!
Also ehrlich: Wenn mich deswegen jemand im direkten Gespräch nerven würde, würde ich mit dieser Person nicht mehr darüber reden. Das wäre mir einfach zu anstrengend. ;)
Die Definitionen sind ja auch nicht in Stein gemeißelt. Moderne Velomobile sind beispielsweise alle Monocoques, ein Fahrzeug wie die Leitra ist aber auch als Velomobil zu bezeichnen; zumindest mit Vollverkleidung. Eine Leitra erfüllt aber auch nicht alle Kriterien, die ich genannt habe, daher ist es nur eine Richtlinie, um ein Gefühl dafür zu bekommen, keine definitive Definition.
 
Würde es auch wie @tomate sehen. Der Begriff "Velomobil" stammt meines Wissens von den Holländern, um dem Ding irgendwie einen Namen zu geben und sie von "normalen" (Aufrecht- oder Liege-) Rädern und (unverkleideten) Trikes abzugrenzen.

Die meisten aktuellen VM haben ja sogar Selbsttragende Karossen, aber es gibt Ausnahmen (Velayo meine ich).
Hauptsächlich ist es Aerodynamik und (nahezu rundum) Wetterschutz was ich als Kernkriterium sehen würde.

PS: @tomate war schneller... ;-)
 
Es gibt da halt keine Regel-Instanz, die eine Definition bestimmt. "Velomobil" ist ein vor nicht zu langer Zeit erfundenes Wort, das jetzt irgendwie benutzt wird. Auf eBay werden immer wieder alte Fahrräder mit Verbrennermotor über dem Vorderrad als Velomobil eingestellt. :rolleyes: Für manche ist ein Velomobil ein alltagstaugliches, wettergeschütztes Fahrrad, für andere ein es mit einer Verkleidung für minimalen Luftwiderstand. Für manche gelten Zwei- und Vierräder mit dazu, für andere nicht. Für einige ist es mit 45km/h Motor+Tretkurbel immernoch ein Velomobil, für andere nur mit Pedelec-Motor oder nur ganz ohne Unterstützung, für einige sind die Fahrzeuge, die sich als 45er zulassen ließen schon wegen der unsportlichen Bauart keine Velomobile, auch wenn man den Motor ganz weglässt.

Man könnte dieses Exemplar z.B. als Trike mit Wetterschutz-Aufbau oder vielleicht auch als Velocar bezeichnen oder es gibt vielleicht nur nicht das richtige Wort.

Bei den heute "Gravelbike" ganannten heißt es häufig, dass man das früher "Mountainbike" genannt hätte. Der Fokus des Vegrifft hat sich aber verschoben zu immer mehr Federung und Reifenbreite, sodass sich eine Bedeutungslücke geöffnet hat, die das Gravelbike nun geschlossen hat. Genau so kann man zum Beispiel Leitra, Cabbike und Alleweder aus modernen, Geschwindigkeitsfokusierten Definitionen dea Velomobils rausnehmen und nach einem neuen Begriff für die enstandene Lücke suchen. Oder den Begriff "Velomobil" übergreifend verstehen und Unterbegriffe suchen, wie es beim Mountainbike jetzt Trail, Enduro, Dirtjump und was noch alles gibt.
 
Es gibt da halt keine Regel-Instanz, die eine Definition bestimmt.
Volle Zustimmung, Unklarheiten fangen oft schon viel einfacher an.

Was bedeuten z.B. bei einem Heizungkreislauf die Wörter "Vorlauf" und Rücklauf"?
Na klar am Vorlauf kommt das Wasser daher, am Rücklauf geht's retour.
Schaut man von Seite des Produzenten (Kessel, Fernwärme, etc...) oder des Konsumenten?

Gruß, Harald
 
"Vorlauf" und Rücklauf"
In der Fahrschule sollte ich "hinter dem Auto da" parken. Bin also an dem Auto vorbei gefahren und habe eingepackt. Ich sollte an seiner Rückseite parken.
Solche Spitzfindigkeiten sehe ich hier nicht, aber lauter so Fragen wo die Grenze liegt: Wie viel Lucke darf in der Verkleidung sein (vor allem Fußlöcher und Einstieg), wie dürfen der Luftwiderstand und Gewicht sein und wie sehr muss es gegen welches Wetter schützen?
 
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