Inzwischen nerven die Fahrradfahrer nur noch

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Auf meinen täglich befahrenen asphaltierten Radwegen/Wirtschaftswegen im Raum Grünberg am Rande des Vogelsbergs, die ich seit 15 Jahren nutze, weil ich das Radfahren auf den Straßen als zu gefährlich einschätze, hat die Zahl der Menschen in den letzten Wochen erheblich zugenommem, Radfahrer, Inliner, Jogger, Walker, und Fußgänger in bisher nicht gewohntem Ausmaß zusätzlich zu den zu dieser Jahreszeit üblichen Traktoren. Das senkt natürlich die Durchschnittsgeschwindigkeit.

Auf den Straßen und der Autobahn A5 ist dagegen verhältnismäßig wenig Verkehr, fast schon wie zur Zeit der Ölkrise 1973, so dass sich Radfahrer häufiger auf die Autobahn wagen.

Was mich aber am meisten überrascht hat auf meinem heutigen Sonntagsausflug mit Frau und Hund, 30 km mit dem PKW zu einer zweistündigen Fuß-Wanderung auf Feldwegen in einer Gegend mit garantiert keinem Publikumsverkehr, ist die Tatsache, dass während der Fahrt zu diesem Ort im Vogelsberg Radfahrer ohne Elektromotor auf den Straßen (bergauf) fuhren, auf denen ich in den letzten 50 Jahren noch nie einen Radfahrer gesehen habe. Das hat mich als PKW-Fahrer nicht gestört, da ich in der Fahrschule gelernt habe, dass der stärkere Verkehrsteilnehmer immer auf den schwächeren Rücksicht nehmen soll. Also bin ich so lange hinter den Radfahern gefahren, bis ich im gebührenden Abstand überholen konnte.

Insgesamt habe ich heute auf meiner Ausflugsfahrt 10 Radfahrer auf den Straßen, auch welche auf der B49, die meisten in dunkler Kleidung, gesehen Ich würde die Strecke über die B49, auf der ich heute gefahren bin, nie mit dem Rad fahren, es sei denn, die Straße würde für Autos gesperrt. Ich bin gespannt, wie sich der Verkehr im Laufe des Sommers entwickeln wird. Werden die Rad/Wirtschaftswege so voll, dass sie nur noch langsam zu befahren sind, werden die Straßen so leer, dass man als Radfahrer ohne Stress auf ihnen fahren kann?
 
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Ich gehe (noch) davon aus, daß du den Faden unter Beigabe von reichlich Ironie so benannt hast.

PS: Man vergisst es oft, aber jetzt ist die Zeit des Teilens - gilt auch für Verkehrsraum!
 
und es zeigt wie sehr im Normalzustand dem Auto der Vorrang eingeräumt wird...
Dass Menschen, die sonst selten bis nie auf Fahrrädern durch die Gegend fahren, sich nicht sehr verkehrsintelligent verhalten, müsste doch eigentlich auch kein Grund zur Verwunderung bieten
Dann klappts halt mal nicht mit dem 40er SChnitt auf dem Anthro, is doch auch nicht so schlimm : )
 
Ich hoffe doch auf Ironie im Text... Ansonsten scheinst du unsere Gesetze so wenig verstanden zu haben, wie die Unfallstatistik.
Seit 2008 bin ich etwa 100000km Rad gefahren, davon locker 90% auf Landstraßen. Dennoch waren die meisten Unfälle und "Fastunfälle" auf Radwegen. Obwohl diese keine 10% der Gesamtfahrtstrecke ausgemacht haben. Die einzige nennenswerte Gefährdung auf der Fahrbahn war: Idioten die meinten mich "belehren" zu müssen. Wären solche absichtlichen und illegalen Tätigkeiten nicht, wärs ziemlich entspannt auf der Fahrbahn.

Gruß,
Patrick
 
Die bittere Wahrheit ist
Es sind gar nicht die Autofahrer die blöd sind
Es sind die Menschen die blöd sind

Und je mehr davon Rad fahren...
Eigentlich ist man sogar selber blöd

:D
 
Aus meiner Sicht gibt es „DIE“ Radfahrer nicht, sondern es gibt - nicht ganz ernst gemeint - viele unterschiedliche „Sorten“, wie z.B.:
*Berufspendler: meist zügig unterwegs, sichtlich routiniert, mal auf Rad- oder Wirtschaftsweg, mal auf der Straße
*Sportler: meist am WE oder nachmittags/abends mit Rennrädern auf der Strasse unterwegs - überwiegend außerstädtisch und ziemlich flott.
*Spazierenfahrer: wie der Name schon andeutet, meist nur am WE unterwegs, meist unsicher und langsam.
*Häschen- hüpf Radler: so nennt meine Frau eine Untergruppe, die extrem unsicher fährt und nicht in der Lage ist, bis zum Stillstand zu bremsen und dann erst abzusteigen. Diese Radfahrer bremsen bis ca. 3km/h ab und versuchen dann einen Fuß auf den Boden zu setzen. Da das Rad noch rollt, hüpfen sie dann mit diesem Fuss noch ein Stück bis zum Stillstand. Diese Gattung blockiert Rad- oder Wirtschaftswege durch unmotivierte Spurwechsel am effektivsten und scheint völlig resistent gegenüber Klingelsignalen von überholwilligen, schnelleren Radlern.
*Kampfradler: fahren meist völlig hirnlos und agressiv unter Missachtung jeglicher Vorsicht, Verkehrsregeln oder Rücksicht - gern auch Slalom durch Fußgängerzonen.
*Vielfahrer / Radenthusiasten: werden oft mit Kampfradlern verwechselt bzw. als solche verunglimpft, da sie ebenfalls Verkehrsregeln misachten. Im Gegensatz zum Kampfradler tun sie dies aber überlegt und ohne sich oder andere zu behindern oder gefährden. Oft pragmatisch wettergegerbt gekleidet.
*Pellwurst Racer: meist ältere, oft übergewichtige und untrainierte Rennradverwender, die in knallbunte Lycra- Profikleidung gepresst mit sündteuren Rädern einen 16er Schnitt in der Ebene auf der Strasse fahren, selbst wenn der parallel verlaufende Radweg mal ausnahmsweise in gutem Zustand ist. Wenn ich von Bad Godesberg aus auf solch einem Radweg zu uns nach Pech hochstrampel, überhole ich diese Gattung (die auf der Strasse unterwegs ist) regelmäßig.
*Meditier- Radler: diese Gattung zeichnet sich durch das Tragen von in-Ear Kopfhörern und langsame Fahrweise meist mitten auf dem Rad- oder Wirtschaftsweg aus. Gern mit den Händen in den Jackentaschen und leicht mal mehr nach links, mal mehr nach rechts pendelnd. Erschrickt mächtig, wenn man nach - bzw. während man ausdauernd klingelt und laut ruft dann doch überholt. Schimpft dann über „Sche...s Kampfradler & Raser“.
*Rasende E-Rentner: treten jetzt im Frühling wieder vermehrt auf. Fahren 3-4 Wochen lang nach dem Pedelec- Kauf mit für ihren Übungsstand zu hoher Geschwindigkeit am liebsten auf gut frequentierten kombinierten Fuß/Radwegen oder überfüllten Wanderwegen. Nach der Anfangseuphorie scheinen die Pedelecs dann bis zum nächsten Jahr im Schuppen zu stehen.

EDIT:
*hab’ die MTB- Fahrer vergessen. Kann zu denen aber auch nur berichten: die kommen sauber auf dem Weg in den Wald bei uns vorbei und dann später verschlammt wieder zurück. :ROFLMAO:

usw.

Wenn ich einen Strich drunter mache, erlebe ich in meinem Alltag etwa 30% zügige Routiniers und 70% unsichere Langsamradler.
Nach Letzteren werden dann die sogenannten Radwege ausgelegt.
Demokratie ist halt nicht so doll, wenn man zu einer Minderheit gehört. Trotzdem kenne ich keine bessere Art, zusammenzuleben ;).
 
Hab gestern auch ne lange runde gefahren. Meist auf strecken wo anderen ziemlich weit entfernt sind. Was mich aufffalt ist das viele radfahren wie mann im auto sitzt. Immer moglichst weit links fahren. Auch wenn mann mit 15 km/h unterwegs ist. Gestern ein speedpedelec fahrer ohne nummerschild am fahrrad, als ich ihm was sagen wollte hatt er seine partnerin wieder erreicht und bremste auf ihre geschwindigkeit runter.

Hier in das ANWB magazine ( die ANWB ist die Hollandische variante vom ADAC) uber 40 prozent der mitglieder ist vorstander fur eine hochstgeschwindigkeit auf radwege, als maximale geschwindigkeit wird dann 20 km/h angegeben! Die haben leider eine ziemlich grosse lobby bei der regirung, ich hoffe das es ein 1 april scherz ist, die sind aber verruckt genug, das ernsthaft zu meinen.

Es freut mich das viele das radfahren wieder entdeckt haben. Die basis kenntnisse wie mann sich auf ein fahrrad ins verkehr benimmt sind leider bei einigen vollig unbekannt. Von denen hab ich am liebsten moglich weinig auf dem radweg, oder auf die strasse. Denn auch dort brauchen einige zur zweit eine 4 meter breite fahrbahn. Immer links bleiben... Wenn viel los ist, mach ich auch was langsamer, will ja nicht als raser vorkommen.

Grusse, Jeroen
 
… die Tatsache, dass ... Radfahrer ohne Elektromotor auf den Straßen (bergauf) fuhren ...
Ich fass es nicht! Ohne Helm womöglich auch noch??
Das hat mich als PKW-Fahrer nicht gestört, da ich in der Fahrschule gelernt habe, dass der stärkere Verkehrsteilnehmer immer auf den schwächeren Rücksicht nehmen soll. Also bin ich so lange hinter den Radfahern gefahren, bis ich im gebührenden Abstand überholen konnte.
Das ehrt dich; von deiner Sorte sollte es mehr geben!
Mach weiter so!
Und mögen deine Anthro-Wege dich immer nur berab führen!
Mit den besten liegenden Grüßen, walter
 
Vielleicht weiss ich sogar, was der Threadstarter meint.
Im Augenblick kommt man sich in manchen Ecken schon vor wie auf einer Stadtautobahn zur Rush-Hour.
So viele Radfahrer auf so wenig Fläche hab ich noch NIE erlebt.
Und entsprechend wird sich auch verhalten.
Wie mit den Autos eben.

Am Samstag Vormittag auf der Bahntrasse (Sambatrasse/Panoramaradweg) mit meiner Frau
zusammen ihr neues Rad ausprobiert.
Äh, ja.
Klappt. Vor allem die Bremsen, die hat sie am meisten genutzt :cool:
Je dichter der "Verkehr" wurde, desto weniger Rücksicht wurde praktiziert.
Wie mit den Autos eben........
 
Als ich gestern mal nach Weida bin, etwas abholen, war ich auch überrascht. SO viele Leute habe ich auf den Radwegen bisher noch nicht gesehen. Die meisten Radler sind dann aber halt eben wie vermutet: "Auch-Radfahrer". Man wird dann mit 25km/h als Raser beschimpft, obwohl man mehr Überholabstand hält, als die "Kritiker" wenn sie Radfahrer überholen und selbst im Auto sitzen.. Torkeln, träumen, zu dritt nebeneinander, usw.
Selbsterfüllende Prophezeiung? Denn so fahren nur Personen die sonst nie Rad fahren. Daher wohl auch der Groll der Autofahrer gegen die Radfahrer, denn man geht ja grundsätzlich davon aus, dass sich andere so verhalten wie man selbst... Und das ist in dem Fall halt einfach besch***. Die glauben einem halt dann auch nicht, das man weniger Gesetzesverstöße auf 100km proviziert (aufm Rad), wie der ach so fehlerfreie Autofahrer.

Gruß,
Patrick

PS. mich regt das auch als Autofahrer auf ;) Mit mittlerweile 25tkm im Jahr habe ich leider viel zu viel mit anderen KFZ-Lenkern zu tun. Hauptprobleme sind, wie zu erwarten, viel zu hohe Geschwindigkeit, überholen in unübersichtlichen Situationen und "ICH ICH ICH".
 
@Rodge

Nette Aufzählung

Ich hätte da noch eine weitere dem "Meditier-Radler" sehr änliche Gattung hinzuzufügen:

Smombie-Radler : RadlerInnen ,meist weiblichen Geschlechts im Alter bis ca. 20 Jahre, freihändig Smartphone daddelnd, den gesamten Fahrstreifen nutzend auf dem Hollandrad unterwegs. Bei Klingeltönen, die nicht dem Handy entstammen sehr schreckhaft und verkehrstechnisch unberechenbar reagierend. ;)
 
Oh,die bin ich dummer Weise auch mal gefahren.
Die Leute rechnen auf so Strecken nicht mit schnellen Rädern. Ein Rad ist vor Schreck in den Graben gefahren,obwohl auf einer breiten geraden Strecke maximaler Abstand gehalten wurde.
So Strecken sind an Wochenenden nicht fahrbar.
Da ist die Straße die bessere Wahl,als sich auf Tourihotspots ausleben zu wollen.
 
So richtig verstehe ich Deinen Faden wohl nicht.
Ich bin der Meinung,das schnelle Räder auf Radwegen nichts zu suchen haben.
Wenn diese unbedingt auf Radwegen unterwegs sein müssen,bzw wollen,sich dann auch mit dem Verkehrsaufkommen arrangieren müssen. Ich freue mich über jedes Rad,das ich auf der Straße und nicht den Radweg sehe. Nimmt sich dieses doch den Platz in Anspruch,der dem Rad zu steht. Radwege ,gerade in touristischen Gegenden sind für Raumelfen,träumenden,tiefenentspannten vorbehalten. Diese Wege dienen dem Zweck der Erholung und nicht um von A nach B zu gelangen. Werden von Ansässigen und Tagestouristen gleichermaßen genutzt.Zur Entspannung.
 
Radwege ,gerade in touristischen Gegenden sind für Raumelfen,träumenden,tiefenentspannten vorbehalten. Diese Wege dienen dem Zweck der Erholung und nicht um von A nach B zu gelangen.
Ich denke, dass das von der Region abhängt - wir haben hier einige Radwege durch Naturschutzgebiete die sehr wohl auch Pendlerstrecken sind - und auf denen sehe ich vergleichbare Probleme (und zwar deutlich mehr, als "BC" (= "Before Corona")). Alternative Strecken die diese Wege vermeiden wären ein ganzes Stück länger.
 
Hallo,

Da ist die Straße die bessere Wahl,als sich auf Tourihotspots ausleben zu wollen.

Die Sambatrasse ist ein Bahntrassenradweg im Bergischen Land, das in dem Bereich auch hügelig ist. Weil Dampfloks mit Radfahrenden eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber Steigungen haben, ist die Sambatrasse recht arm an denselben. Alternativstrecken können dagegen mit üblen Steigungen aufwarten, weniger die alten Hauptstraßen (auch Kutschpferde mögen Steigungen nicht), auf denen dann gerne eng überholt wird, sondern auch und gerade die ruhigen Wohnstraßen. Gerade in Wuppertal gibt es neben der Sambatrasse relativ steigungsarme Hauptstraßen entlang der Wupper, von denen dann die Seitenstraßen die Hänge hinauf führen.

Allerdings muss man sich nicht wundern, wenn bei den die Trasse nutzenden der Name Samba Programm ist. ;) Das Problem ist halt, dass die radelnden Pendler nun auf Leute treffen, die normalerweise um diese Zeit im Berufsverkehrsstau stehen, jetzt aber die Zeit freier einteilen können.

Gruß, Klaus
 
Das Problem ist halt, dass die radelnden Pendler nun auf Leute treffen,
Eventuell auch ein Umstand,den ich wegen Luxusproblem nicht richtig würdige,da ich jeden Tag dich die Stadt fahre,diese Situation allgegenwärtig ist, und momentan keinen Verkehr auf der Straße habe. Ich nur eine Umkehrung der Probleme für eine kleine Gruppe wahrnehme.
 
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