Interessantes Konzept

AW: Interessantes Konzept

Was ist ein gekoppelter Freilauf? Warum ist er deines Erachtens besser wie ein Diff? Klar Fliegen können sich nicht irren, Scheiße muss schmecken. Könnte das der Grund sein warum in 99% aller Antriebskonzepte von Zweispurfahrzeugen ein Differential für den Ausgleich genutzt wird?

Du meinst die? http://www.utahtrikes.com/TRIKE-UTCQUAD.html

Wer auf Scheizze konditioniert ist, dem schmeckt sie halt auch.:rolleyes:

Die Vorteile sind das selbst bei Kurvenfahrt weniger Reibungsverluste auftreten, da nur der Widerstand eines nicht im Eingriff befindlichen Freilaufes überwunden werden muß. Hauptvorteil ist aber, kein Antriebsverlust wenn das kurveninnere Rad durchdreht, da in dem Fall der kurvenäußere FL wieder greift. Nachteilig ist, daß das kurveninnere Rad nicht langsamer als das kurvenäußere Rad drehen kann, es muß also immer das kurvenäußere Rad schneller drehen. Wie oder ob sich das auf das Fahrverhalten auswirkt, kann ich noch nicht beurteilen. Leichter ist so ein Freilaufdiff außerdem.

Einweiterer nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber einem Diff ist der Preis und die Beschaffbarkeit. Ein Diff für ein pedalgetriebenes Fahrzeug zu finden, das denen im Automonilbau verwendeten qualitätsmäßig gleichkommt, dürfte einige Schwierigkeiten bereiten.

Grundsätzlich halte ich es aber für falsch, KFZ-Technik auf Fahrräder-und Fahrradähnliche zu übertragen und zu vergleichen.
 
AW: Interessantes Konzept

Ein Differential verteilt das Vom Antrieb kommende Drehmoment gleichmäßig auf beide Räder (nur bei Geradeausfahrt) und läßt einen Drehtzahlunterschied zwischen beiden Rädern zu. Es ist sogar möglich, ein Rad rückwärts und das Andere vorwärts zu drehen. Der Nachteil der Sache ist, dreht ein Rad auf rutschigem Untergrund durch, bleibt das Andere einfach stehen. Es wird also nur noch Drehmoment auf das durchdrehende Rad übertragen. Das kann man durch mechanische oder automatische Sperren verhindern. Das ist aber Teuer und nicht mit einem einfachen Metallstifft zu bewerkstelligen. Der Nachteil eines Sperrdifferentials, außer das es teuer ist, es verursacht je nach Sperrgrad (0-100%) untersteuerndes Fahrverhalten. Eine zu 100% gesperrte Achse schiebt in Kurven schon ordentlich geradeaus. Das sich das Diff im KFZ durchsetzen konnte, liegt u. a. daran, das es bei relativ kompakter Bauart sehr hohe Momente übertragen kann.
 
AW: Interessantes Konzept

Es ist sogar möglich, ein Rad rückwärts und das Andere vorwärts zu drehen.

dies durfte ich als Kraftfahrer beim Bundesheer erleben...

Pinzgauer: Feststellbremse wirkt nicht auf Trommel oder Scheibe, sondern "bremst" über die kardanwelle nach hinten ab.
(Pinzgauer = Heckgetrieben mit zuschaltbarem, Frontantrieb, alle 3 Diffs extra sperrbar)

wie ein Differential arbeitet war mir klar, aber bei einer Situation dann doch nicht daran gedacht:

Brachte Brennholz an die Grenze zu den WAchposten, und parkte an einer abschüssigen Strasse am rechten Fahrbahnrand neben dem Zelt:
Gang drinnen, Feststellbremse gezogen

ABER: ein Rad auf der rutschigen Wiese, eines am griffigen Asphalt...
als ich ausstieg gings dann los:

das Rad auf der griffigen Seite drehte sich nach vorwärts - konnte es, weil sich das Rad auf der rutschigen nassen Grasseite begann rückwärts zu drehen (!)
somit: obwohl die Kardanwelle blockiert war, drehten sich beide Räder (gegensinning, griffig rollend, am rutschigen Untergrund rutschend),
und der Pinzgauer rollte / rutschte so los und ich guckte verdutzt hinterher

30m weiter kam ein querende Strasse... hier hatten dann beide Räder wieder Grip und er kam nach 3-4m mit schleifenden weil blockierendne Rädern zu stehen...
zum Glück, weil dahinter wärs 500m bergab durch einen Weingarten gegangen ;)

zu verhindern wäre es ganz einfach gewesen, wenn ich die Differentialsperre hinten gesetzt hätte...
aber wie gesagt: in so einer Situation denkt man nicht dran - und Einschulung auf dem Fahrzeug hatte ich auch keine gekriegt
 
AW: Interessantes Konzept

Das Diff hat im KFZ u.a. den entscheidenden Vorteil, das es vorwärts UND rückwärts gleich arbeitet.
Solange man beim Fahrrad keinen Rückwärtsgang hat, kann man sicherlich auch über Freilauftechnik nachdenken.

Samagaga.com bietet Diffs und ETG (Freilauf"diff"), die sich prinzipiell innerhalb der Gesamtkonstruktion auch nachträglich noch
gegeneinander austauschen lassen (Baukastenprinzip, da Achsanschlüsse etc. gleich sind).

Ein paar Teile von denen habe ich seit wenigen Wochen nun hier. Irgendwann in 2014 möchte ich mir den Rest dazu bauen.
Mich interessiert deshalb zur Zeit gar nicht so sehr die Grundsatzfrage "Differential- oder Freilauftechnik", sondern mehr:
Gibt es hier noch jemanden, der ernsthaft in Richtung FWD entwickeln/bauen möchte? Dann könnte man sich vielleicht sinnvollerweise zusammen tun. Gerne auch per PN/Email. Ich würde mich freuen.
Grüße
Holger
 
AW: Interessantes Konzept

ich komm nicht drauf

Du warst ja auch nicht angesprochen.

Aber wo wir schon dabei sind: meinst Du nicht, dass schuhmax nur die Fahrwerksgeometrie ändern wollte und nicht gleich alle Parameter. Das wäre dann ein Delta Trike mit Frontantrieb, was zwar den Frontantrieb vereinfachen würde, aber ...

So habe zumindest ich seine Frage verstanden.

Grüße,
André
 
AW: Interessantes Konzept

Ich werde auf jeden Fall FWD ausprobieren, weil ich ein Quad bauen werde und den Platz zwischen den Hinterrädern brauche. Bauem beschränkt sich bei mir zur Zeit aber noch auf das, was in einer fenster-und stromlosen Garage oder auf dem Küchentisch bearbeiten läßt. Leichte und leichtlaufende Antriebswellengelenke in der passenden Größe zu finden, dürfte auch nicht ganz einfach sein. Ich habe jedenfalls noch nichts gefunden. Ob Kreuzgelenke oder Gleichlaufgelenke besser geeignet sind, habe ich auch noch nicht herausgefunden.
 
AW: Interessantes Konzept

Aber wo wir schon dabei sind: meinst Du nicht, dass schuhmax nur die Fahrwerksgeometrie ändern wollte und nicht gleich alle Parameter. Das wäre dann ein Delta Trike mit Frontantrieb, was zwar den Frontantrieb vereinfachen würde, aber ...

naja, weil hier von den Verlusten die Rede ist, frag ich mich eben, ob diese beim klassischen Delta von Hase (wo ebenfalls Differential vorhanden sein kann, ebenfalls Gelenkwellen) - ob das dann soviel effizienter ist, als ein Frontgetriebenes UNGEFEDERTES Tadpole...
beim gefederten kommen halt noch die zusätzlichen kardengelenke dazu
 
AW: Interessantes Konzept

beim gefederten kommen halt noch die zusätzlichen kardengelenke dazu

Die hast du beim ungefederten doch auch? Oder denkst du an eine Drehschemellenkung?

Ich könnte mir vorstellen, daß sich die Verluste durch Diff/Freilauf/Antriebswellengelenke oder lange Kette/Umlenkrollen/Kettenführungen gegenseitig aufheben.

Bleibt noch der Tracktionsgewinn bei FWD.
 
AW: Interessantes Konzept

hast recht...
aber nahe am Diff - diese Kardans dann zumindest - werden bei einem Starren Bike kaum bewegt - müssen keinen "Winkel fahren"

beim Einfedern eines gefederten kommt das halt noch dazu..
wird aber wohl nicht so viel sein, was da an Verlusten auftritt (????)
zumindest an dieser STelle sprechen wir ja nicht von 45° Winkeln
 
AW: Interessantes Konzept

Aktuell verbaut Utah, wie andere US- und AUS-Hersteller auch, wohl Samagaga-Diffs.
Wenn ich die Freilaufgeschichte richtig verstehe, dann geht die Kraft auf das jeweils langsamere Rad, also auf das kurveninnere. Das würde zu Tims Donuterlebnis passen. Bei einem Diff dagegen würde das kurvenäussere Rad stärker angetrieben.

Beim Differential ist das Drehmoment an beiden Rädern immer etwa gleich.
Bei zwei Freiläufen kann das aber wechseln. Normalerweise wird nur das kurveninnere Rad angetrieben. Wenn das ins Rutschen kommt, greift auch der äußere Freiloauf und es liegt plötzlich auf beiden Rädern gleich viel Kraft, und wenn man noch stärker reintritt, wirkt die zusätzliche Antriebskraft nur außen. Dementsprechend würde ich zunächst ein Untersteuern erwarten, und wenn's rutscht, einen plötzlichen Wechsel auf neutral oder sogar übersteuernd.


Viele Grüße,
Stefan
 
AW: Interessantes Konzept

Einweiterer nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber einem Diff ist der Preis und die Beschaffbarkeit. Ein Diff für ein pedalgetriebenes Fahrzeug zu finden, das denen im Automonilbau verwendeten qualitätsmäßig gleichkommt, dürfte einige Schwierigkeiten bereiten.

Das Samagaga Diff habe ich die Tage von einem Mitglied des VM Forum zugesendet bekommen. Ein kurzer Blick ins Innere hat mich staunen lassen. Das Teil wirkt auf mich durchdacht und stabil. Aber schau halt selbst:
 

Anhänge

  • image.jpg
    image.jpg
    72,5 KB · Aufrufe: 512
  • image.jpg
    image.jpg
    83,2 KB · Aufrufe: 786
AW: Interessantes Konzept

Die Zahnflanken sind sehr fein geschliffen, was den Rückschluss auf ein härten zulässt. Das Diff ist einfach gedichtet und die Passungen sind gut. Kraftübertragungsflächen sind meines Erachtens gross dimensioniert (Mittlere Ausgleichswelle dreht sich nicht mit, sondern nur die Ausgleichsritzeln). Das Diff ist spielfrei, zumindest konnte ich keinerlei Spiel feststellen. Ein mir noch wichtiger Punkt ist die Lautstärke, wo es dank Schrägverzahnung ebenfalls punktet.
 
Die Smagaga Seite hat auch keine Preise. Da muss man direkt anfragen per Mail. Die Antworten innerhalb ein bis zwei Tage und geben dann einen Preis heraus. Vermutlich werden die Preise für jeden Kunden und Bestellumfang gewürfelt :D
 
AW: Interessantes Konzept



Das Samagaga Diff habe ich die Tage von einem Mitglied des VM Forum zugesendet bekommen. Ein kurzer Blick ins Innere hat mich staunen lassen. Das Teil wirkt auf mich durchdacht und stabil. Aber schau halt selbst:
Wo bekomme ich das her?
 
Zurück
Oben Unten