Infos über "Faser-Kunststoff-Verbund"

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Ein gutes Handlaminat hat einen Faseranteil von 45-50%!! Wickel,Press oder Autoklavenlaminate erreichen 65-70% Faseranteil, und das ist der maximal sinnvolle Faseranteil, ...
Danke, ich hatte keine Zahlen, sondern nur meine Erfahrungen aus der FH, darum konnte ich da auch nichts drauf erwiedern.
Morilka

PS: Es ist auch immer die Frage ob man möglichst leicht bauen will, oder schnell, und die nicht optimalen Eigenschaften in Kauf nehmen kann. Dadurch können die Zahlen für Handlaminat stark schwanken.
 
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Hohe Fasergehalte in Handlaminaten sind sicher möglich, besonders wenn sie nach dem Laminieren noch Vakuum gepresst werden.
Die Herausforderung dabei ist aber, das wenig vorhandene Harz gleichmäßig!! im gesamten Bauteil zu verteilen.
Und das ist im Handlaminat nicht ganz einfach.

=> Es hilft nix wenn im Volumen des Bauteils zwar insgesamt noch 55% Harz enthalten sind, es jedoch Bereiche oder sogar einzelne Lagen gibt in denen die Fasern quasi trocken liegen.

Eine Möglichkeit ist, im Handlaminat quasi zuviel Harz einzusetzen und so sicher zu stellen, das überall genügend Harz vorhanden ist und das zuviel beim anschließendenVakuumpressen wieder "rauszudrücken": Dazu einfach eine saugende Lage zwischen Abreisgewebe, welches auf der Oberfläche des Laminates liegt und Vauumsack legen.

Mit Injektionverfahren sind 55% ++ Fasergehalt auch ohne teuern Autoklaven möglich.

Faservolumenanteile von 60% werden im allgemeinen als optimal angesehen. Alles darüber sind Spezial-Fälle.

Viele Grüße

HPVD
 
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Hallo,

wie hoch ist denn der Gewichtsanteil bei der Verkleidung üblicher Velomobile? Anders gefragt, ließe sich hier durch optimalen Faseranteil (verbunden mit dann evtl. reduzierter Dicke) ein Velomobil signifikant leichter machen?

Gruß
Andreas
 
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wie hoch ist denn der Gewichtsanteil bei der Verkleidung üblicher Velomobile?

ich weiß es zwar nicht, aber das hängt sicher schwer davon ab, ob die verkleidung nur eine außenhaut oder tragend ist...
 
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Anders gefragt, ließe sich hier durch optimalen Faseranteil (verbunden mit dann evtl. reduzierter Dicke) ein Velomobil signifikant leichter machen?

Erfahrungen gepaart mit Fakten sowie fabulierende Meinungen hierzu würden mich auch sehr interessieren.
 
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Mit Injektionverfahren sind 55% ++ Fasergehalt auch ohne teuern Autoklaven möglich.
Dann brauchst man aber erstmal eine sehr stabile (teure) Form, die das vorhergehende Vakuumziehen aushält. Macht nur bei großen Wandstärken und kleinen Bauteilen Sinn. Ich wüsste kein Bauteil am Velomobil wo man die Technik anwenden könnte.
...ließe sich hier durch optimalen Faseranteil (verbunden mit dann evtl. reduzierter Dicke) ein Velomobil signifikant leichter machen?
Leider verringert sich mit Reduzierung der Wandstärke auch drastisch die Beulfestigkeit des Laminates. Dann müsste man mit Sandwichbauweise arbeiten (was beim Quest an einigen Stellen auch schon gemacht wird), nur wird das Laminat dann so dünn, daß die Oberfläche nicht mehr druckstabil ist. Für Rekordversuche wärs O.K. aber nicht im Alltag, wer will schon ständig die Fingerabdrücke der Schaulustigen in seinem Velomobil haben.:D

Zum Harz-Faser Anteil:
Bei meinen Handlaminaten (Modellflug), bin ich ohne Vakuum auf 50% Faseranteil gekommen, man muß dabei aber schon sehr sorgfältig arbeiten.
 
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Hallo,

wie hoch ist denn der Gewichtsanteil bei der Verkleidung üblicher Velomobile? (...)

Das "Monocoque" meines Go-One (nur die untere "Wanne" ohne Scheibenrahmen, Scheibe, keinerlei Anbauteile wie Fahrwerk, Rahmen, Sitz etc.) inclusive Hinterradschwinge und Dämpfer wiegt 15 kg. Ist aber auch die Carbon-Variante. Da mein Go-One fahrfertig 40 kg wiegt, ist es glaube ich sinnvoller bei den Komponenten Gewicht zu sparen als an der Verkleidung...
 
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Hallo, wenn man Leichtbau machen will, muß man im Sandwich bauen, heißt z.B. eine Positivform mit Schaumleisten oder dünnen Streifen überspannen, miteinander verkleben, z. B. SP 740 v CTMat, dann wenn nötig glatt schleifen, dann überlamminieren, es reicht dann z. B. 300 g Biax Gewebe je Seite, besser UD s weil dann niedrigerer Harzanteil.
Spachteln muß man dann natürlich mehr.
Im Flugzeugbau wird alles trocken in der Form in eine "Tüte" gepackt, und dann ab in den Autoklaven und gebacken, superleicht, supersteif ist dann das Material

Grüße
Sebastian
 
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Hallo,

für die Planung meines Velomobileigenbaus habe ich intensiv nach Laminiertechnik recherchiert und dabei einige interessante Videos sowie Webseiten gefunden. Hier ein paar Links für Interessierte:

http://botchjob.wordpress.com/2007/10/24/how-to-gfkcfk-basics-by-rbt/
Die Homepage gibt eine kurze Einführung in Handlaminieren und Formenbau (deutsch).

http://video.google.de/videoplay?docid=8801536764731290932&ei=19IISZK9IpHS2gKroe2lCg&q=carbon+basics
Ein 1h Lehrvideo über Karbonfasern in welchem verschiedene Techniken (Flat pannel, Mold, Vacuum bagging) vorgestellt werden (englisch). Hier wird sehr anschaulich und detailliert der Umgang mit Kohlefasern gezeigt.

http://video.google.de/videoplay?docid=8801536764731290932&ei=19IISZK9IpHS2gKroe2lCg&q=carbon+basics
Homepage eines Niederländers der in seiner Garage einen Trimaran mit Vacuum Infusion baut (englisch). Er stellt die Vor- und Nachteile verschiedener Laminiertechniken (Hand lay-up,Vacuum bagging, Resin infusion gegenüber. (Kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen warum die kommerziellen VM-Bauer sich Handlaminieren antun.:confused:)

http://de.youtube.com/watch?v=noRRQ_1BMtQ
http://de.youtube.com/watch?v=Moh9WQ2ZnTo
hier 2 Videos zu Vacuum infusion (englisch)

http://de.youtube.com/watch?v=SVTpgHic0x4
http://de.youtube.com/watch?v=kgP_C5kmcZ0
http://de.youtube.com/watch?v=f37CmC-Gjb4
http://de.youtube.com/watch?v=0UFRwmodFrU
Hier versucht jemand einen Karbonfahrradrahmen ohne Form in einem Membranvakuumrahmen zu bauen, die Technik scheint sich aber noch in der Erprobung zu befinden(englisch).

http://de.youtube.com/watch?v=dA5IoUFYIHk&feature=related
http://de.youtube.com/watch?v=tCvqQruNMaU&feature=related
und zum Schluss noch ein Einblick in eine F1-Profiwerkstatt, vielleicht kommt die VM-Fabrikation ja auch eines Tages dahin (englisch)

Es gibt natürlich noch massig weitere Videos, einfach mal selbst bei youtube.com oder video.google.de unter „carbon fiber“, „vacuum infusion“ usw. suchen.

Ich werde wohl probieren mein VM mit Vakuuminjektion zu bauen. Das scheint am leichtesten zu sein.:eek:

Weiß hier jemand wie man die nötige Materialstärke von Verbundwerkstoffen ermittelt oder kann mir Quellen nennen? Ich habe bisher vergeblich gesucht.:( Wie ist denn so eine typische selbsttragende VM-Wand aufgebaut, z.B. beim Quest oder WAW?

Grüße

Sebastian
 
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Kann mir jemand sagen wie man seine eigenen Einträge ändert. Es ist mir angeblich erlaubt, aber ich finde keine Möglichkeit.

Unten rechts unter deinem Beitrag gibt es einen "Ändern" Knopf. Das geht aber nur ein paar Minuten lang (wieviel weiss ich grade nicht), damit Beiträge nicht im nachhinein beliebig geändert werden können.

Grüße,
André
 
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Hallo,

irgendwie sind meine Fragen hier (s.o.) untergegangen. :(
In der Hoffnung dass doch jemand eine Antwort weiß stell ich sie nochmal.

1. Warum werden VM nicht mit "Vacuum Infusion" hergestellt?

2. Weiß hier jemand wie man die nötige Materialstärke von Verbundwerkstoffen ermittelt oder kann mir Quellen nennen?

3. Wie ist denn so eine typische selbsttragende VM-Wand aufgebaut, z.B. beim Quest oder WAW? Ein Schichtabfolge wäre nett.

Wenn ich wieder keinen Antwort bekomme gebe ich auf, versprochen. :D

Grüße

Sebastian
 
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(...)
1. Warum werden VM nicht mit "Vacuum Infusion" hergestellt?

2. Weiß hier jemand wie man die nötige Materialstärke von Verbundwerkstoffen ermittelt oder kann mir Quellen nennen?

3. Wie ist denn so eine typische selbsttragende VM-Wand aufgebaut, z.B. beim Quest oder WAW? Ein Schichtabfolge wäre nett.

Wenn ich wieder keinen Antwort bekomme gebe ich auf, versprochen. :D

Grüße

Sebastian

zu 1: Vakuum Infusion ist aufwendiger (mehr Geräte, mehr Hilfsmittel) und damit teurer. Den höheren Preis wollen wahrscheinlich zu wenige bezahlen. Auch die Verwendung von Glasfaser statt höherwertigen Fasern zeigt die Bedeutung der Kosten.

zu 2: Zur Auslegung gibt es zahlreiche Fachbücher und Programme. Also lesen, statt aufgeben ;). Ich denke aber, dass nicht viel gerechnet wird, sondern nach Erfahrungswerten dimensioniert wird, da die in der Praxis auftretenden Belastungen wie z.B. durch Stöße oder Stürze in Berechnungen sehr schwer zu berücksichtigen sind.

David
 
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1. Warum werden VM nicht mit "Vacuum Infusion" hergestellt?
Zu aufwendig, zu teuer!

2. Weiß hier jemand wie man die nötige Materialstärke von Verbundwerkstoffen ermittelt oder kann mir Quellen nennen?

Beruht zum Größten Teil auf Erfahrungswerten.
Wenns bricht muss halt noch ne Lage drauf...

3. Wie ist denn so eine typische selbsttragende VM-Wand aufgebaut, z.B. beim Quest oder WAW? Ein Schichtabfolge wäre nett.

Einfach mehrere Schichten GFK oä übereinander, vermutlich alles in einem Durchgang. Das Quest ist nach der Innenansicht auch wohl ohne Vakuum hergestellt. Das WAW hat IMHO an einigen Stellen Rippen und das Quest leicht aufbauende Streifen um die Beulsteifigkeit zu erhöhen.

Tschö
René
 
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es gibt doch so hübsch bebilderte leitfäden zur konstruktionsgerechten gestaltung von bauteilen...

für x-fk sind verstärkung (zu den befestigungspunkten hin größerwerdende materialstärke) und verrippung (-> aussteifung durch vergrößerung des faserabstands; auch sicken, stufen etc können wunder wirken) bestimmt schonmal gute stichpunkte. der teufel steckt mehr in einer guten gestaltung als in der auslegung - just deshalb, weil du es eh nicht mathematisch erfassen kannst. schon ein "normaler carbon-fahrradrahmen" kann einem das genick brechen wenn man ihn mit klassischen mitteln berechnen will. auch wenn die industrie an der stelle gern mit werbewirksamen regenbogen-bildchen glänzt, steckt die rechnerische auslegung - behaupte ich einfach mal in den raum hinein - auf diesem gebiet noch in den kinderschuhen. da wird erst der computer angeschaltet wenn es um raketenwissenschaft oder formel 1 geht...
 
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Hallo,
an sich kann man ein VM glaube ich, wie ein Boot über Mallen bauen, Nachteil,
man muß viel schleifen.
Ich würde 5- 6mm 60- Kg7m3 Schaum nehmen, darüber als"Spanten" Kohle
Unis an bestimmten Stellen, und dann z. B. 300-400g GLas Biaxial oder Kohle
,dann ca 300 g, innen das gleiche. Eventuell innen besser Köpergewebe, sowie dort, wo die Flächen shärisch sind .
Beulen sollte es dann nicht geben.
Theoretisch könnte man dann gleich eine Kleinserie bauen.
Grüße Sebastian
 
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Unis an bestimmten Stellen, und dann z. B. 300-400g GLas Biaxial oder Kohle
,dann ca 300 g, innen das gleiche. Eventuell innen besser Köpergewebe, sowie dort, wo die Flächen shärisch sind .
Willst Du ein Flugzeug oder ein VM bauen.........?

Achim
 
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Es gibt eine Faser, die einen doppelt so hohen spezifischen E-Modul wie Aramid aufweist: Zylon. Sie ist zwar feuchte- und druckempfindlich, doch man könnte sie "innendrin" zusammen mit Carbon "außen" verbauen, wenn man die Zugfestigkeit noch weiter erhöhen will.
 
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