Und so groß ist keine Stadt im deutschsprachigen, dass man in ihr stundenlang über eine Bundestraße fahren kann
Ich finde die 36 km der B96 durch Berlin bei stadttypischen Durchschnittsgeschwindigkeiten durchaus für zwei Stunden ausreichend...
Davon ab habe auch ich mich Anfang der 2000er auf Bundesstraßen noch mehr akzeptiert gefühlt - hierbei meine ich jetzt aber vor allem außerörtliche. Als Themenstarter würde ich derartige Berichte hier zulassen, auch wenn der ein oder andere (hallo
@Klaus d.L. ) gerne sehr nahe am Thema bleiben möchte.
Nach meinem Kenntnisstand (als Nachgeborener) war das Rad in der DDR als Alltagsfahrzeug relativ üblich
Da ich für umfangreiche Aussagen dazu zu jung bin, habe ich mal das Netz durchsucht und diesen ganz
interessanten Faden auf der.rec.fahrrad gefunden.
Berichten kann ich allerdings davon, dass ich im Alltagsverkehr in einer der östlichsten Kleinstädte ca. Ende der 80er so gut wie immer per Rad gefahren wurde - schön mit Schutzbrille, weil man dank Kohleheizung und Co. immer ausreichend Partikel in der Luft hatte, mit denen Kinderaugen nicht so gut zurecht kamen.
Anfangs gab es dafür einen Kindersitz aus Korbmaterial rückwärts vorm Lenker, später dann den obligatorischen Sattel auf dem Oberrohr, auf dem man zwischen Mamas oder Papas Armen mit freier Sicht auf die Straße mitfahren konnte, festgehalten am Lenker und die Füße auf Fußrasten an der Gabel. So fährt man in Dresden auch heute noch umher und wir sind im Urlaub immer wieder überrascht, wenn wir in dem Setup andernorts angeschaut werden, als wären wir gerade mit den Liegerädern unterwegs...
Keine Ahnung, ab wann meine Eltern ihren Trabbi hatten, aber im Alltag spielte der jedenfalls kaum eine Rolle.
In Städten wie Dresden gab es in den 80ern aus der Umweltbewegung heraus auch schon Vorläufer des heutigen ADFC. In Dresden war das die Interessengemeinschaft (IG) Radverkehr, die dann auch mal ein Stück Elberadweg selbst asphaltiert hat (das heute, also gut 30 Jahre später, als holprige Umleitung einer Baustelle dient...). Von meinen wenigen Besuchen in Dresden zu der Zeit kann ich mir kaum vorstellen, wie man da gut Radfahren konnte, weil wir als Kinder nach einem Tag in der Stadt üblicherweise Kopfschmerzen vom Zweitakt-Gestank hatten...
Gruß,
Martin