Wobei ich heutzutage auch sehr viele rücksichtsvolle, mich beachtende und mir Vorrang gewährende Autler erlebe.
Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht - aber die absolute Anzahl der "gefährlichen Begegnungen" ist trotzdem auf eine besorgniserregende Quote gestiegen. Eigentlich passiert mir jeden Tag irgendwas! Meist ist das aber tröstlicherweise eher der "Überforderung" der Autofahrer durch die andauernde Reizüberflutung zuzuschreiben, als vorsätzlicher Missachtung des betroffenen Radlers.
Mein Sohn, der während seinen Studiums in Leipzig zu allen Jahres- und Tageszeiten alle Wege mit dem Rad erledigt hat, hat vor allem eines gelernt:
Rechne immer damit, dass Du nicht wahrgenommen wirst, denn das Ergebnis ist unabhängig von den Gründen für den Radler meist fatal!
Besonders, wenn Du an oder vor Kreuzungen überholt wirst, schau' immer, ob das Auto nicht doch abbiegt - egal, was die sogenannten Fahrtrichtungsanzeiger sagen!
Das einzige mir in Erinnerung gebliebene Erlebnis aus den beschriebenen 80ern betraf den klassischen Fall des "straßenbegleitenden Radwegs + rechts abbiegendes Auto". Und damals war im vergleich zu heute überhaupt kein Betrieb!
Auf der damaligen Hansastraße in Dresden wurde ich als 14-jähriger jäh aus meinen jugendlichen Tagträumereien gerissen, als mir plötzlich ein weisser Saporoshez die Weiterfahrt unmöglich machte. Das war zu allem Überfluss auch noch unser Wohnungsnachbar - und der hatte mich zwar kurz zuvor überholt, 10 Sekunden später aber einfach schon wieder "vergessen"... Ausser ein paar kleinen Dellen in der rechten Tür des "Schmuckstücks" war nix passiert. Ihm war das furchtbar fatal - und ich hatte eine "Erfahrung für's Leben" gesammelt, die mir bis heute schon oft das Leben, zumindest die körperliche Unversehrtheit gerettet haben dürfte.
Ansonsten muss ich konstatieren, dass die vom Autoren (vielleicht bewusst satirisch überspitzt?) geschilderten Umstände der 80er sich in der heutigen Realität 1:1 wiederfinden lassen. Die tatsächlich oder beinahe stattgefunden habenden "Wegeunfälle" im Kollegenkreis, z.B. aufgrund eines "Abprallers" von einer sich spontan öffnenden Autotür gibt es viel zu oft...
LG Holger