Hydraulische Trommelbremsen

Ich fahre die hydraulischen Bremsen von Akkurad an meinem tonnenschweren Alleweder A6-45
und bin vorher ein paar Monate mit neuen serienmäßigen Seilzugbremsen gefahren.

Ich empfinde das als Unterschied zwischen Tag und Nacht, die Bremswirkung ist (für mich) wesentlich besser.
Hier sollte man mal ausprobieren vor dem studieren. :)

Die "Akkurad-Lösung" ist nichts anderes als die außenliegenden MAGURA Bremskolben,
welche für Rollstuhl-Trommelbremsen hergestellt werden (wurden ?), kombiniert mit einem MAGURA Big-Twin Bremsgriff.
(doppelte Ölmenge)

Die Bremse ist bisher EXTREM zuverlässig, ich habe noch nie Öl nachfüllen oder entlüften müssen.
Ich denke gerade im Medizinbereich darf da nix passieren.

Zwei Punkte sollte man wissen:

1. Die Magura Bremse ist ein EINKREISSYSTEM, d.h. bei Ausfall eines Kolbens, fallen beide aus.
Hier sollte man (wenn man ängstlich ist) bei einem Velomobil ohne Hinterradbremse die Seilzugbremsen
zu Sicherheit als Not-Bremse montiert lassen, das müsste ja eigentlich möglich sein.
Die 45er VMs von Akkurad haben hinten eine mechanische Scheibenbremse als Notbremse.

2. Der Big Twin Griff ist relativ klobig und wird wie ein normaler Fahrradgriff betätigt.
Eine Bedienung wie bei den üblichen VM Bremsen müsste man sich also umstricken, müsste aber auch gehen.

Schade, dass das Taiwan Bremssystem, welches auch von Gingko vertrieben wurde, anscheinend ja nicht funktioniert hat.
(Ist dies eine gesicherte Aussage von Gingko ?)
Das würde genau bei diesen beiden Punkten eine Lösung versprechen.

Ich verstehe aber überhaupt nicht, dass die Hydraulik Ansteuerung von Trommelbremsen in
üblichen VMs so gar keine Rolle spielt. Die Bremswirkung ist eindeutig besser

Im übrigen baut die Fa. Knott relativ kleine Trommelbremsen mit innenliegenden Bremszylindern.
Das fängt dann so bei ø160 mm an.....leider zu groß für uns.

 
Muss ein Bremskolben eigentlich immer ein Kolben sein? Weiss jemand wie druckfest z.B. ein Edelstahl-Wellbalg als “Kolben” wäre?
Hi Manfred,

Hut ab für's Querdenken!

https://www.schlaeuche24.com/edelstahlwellrohr-dn15-ausziehbar/a-60667
Dieser Schlauch ist bis zu 10 bar angegeben.

Dazu muss man jetzt betrachten in welche Richtung der Versagen würde.
Die Richtung ist klar. Er würde als erstes mal versuchen länger zu werden.

Wenn dies nun durch Abstützung und Bremsbelag behindert ist, kann er nur mehr am Umfang platzen.
Der dafür notwendige Druck liegt aber sicher viel höher.
Ich kann mir daher durchaus vorstellen, dass so ein System wirklich brauchbar konstruiert werden kann.

Da es nun hier im Forum schon genannt ist, braucht man über Patent, etc... nur mehr nachdenken, ob die Idee nicht bereits geschützt ist.
Neu patentieren kann man's nicht mehr, weil hiemit bereits veröffentlicht.

Schauen wir mal, wie das hier weitergeht...

Gruß, Harald
 
Vorsicht bei der Betrachtung... Die Hinterachse ist beim PKW nur bezüglich der Bremsleistung sekundär.

Genau darum schrieb ich ja auch "beim Bremsen". :sneaky:

Bezüglich der Fahrstabilität beim Bremsen ist sie wichtiger als die Vorderachse.

Exakt.
Ebenso wie beim VM.
Eigentlich essentiell.
Habe ich auf vielfache Weise "erfahren" können.
Vorne kann ruhig alles blockieren - fährt trotzdem noch geradeaus.
Blockierte oder nicht haftende Hinterräder? -> Kreisel (ich fahre sonst auch Smart der ersten Generation)

Das gleichmäßige Bremsen und die gute Dosierbarkeit sind hinten also wichtig, z b. gegen Schleuderneigung.

Naja.
Überspitzt gesagt muss es nur schlecht genug mit der hinteren Bremse sein, dass mindestens ein Hinterrad gar nicht blockieren kann - oder besser beide nicht.
Ein Instruktor beim Sicherheitstraining hat mal geschmunzelt, dass ältere Französische PKW hinten kaum auf beiden Rädern zum blockieren zu bekommen wären - trotz Bremsschlag und voller Blockierbremsung an allen anderen Rädern und er vermutet eine gewisse Absicht dahinter... ;)
 
Aber eine Trommelbremse bleibt halt ein zickiges Biest. Ausserdem ist bei der aussenliegenden Hydraulik ja immer noch der Hebel mit dem Exzenter im Spiel. Zuviel Mechanik.

Also die hydraulisch angesteuert 70er Sturmey Archer am AnthroTech macht einen Stoppy auf Asphalt möglich und eine Bremsung die mit einer Scheibenbremse gleichzieht, braucht aber fast keine Wartung über zehntausende Kilometer.
Die 70er Sturmey Archer Bremsen mit Seilzug in den drei Velomobil von mir sind da deutlich schlechter von der Verzögerung und lassen sich viel schwerer gleichmäßig einstellen und dosieren.


Hätte ich die Möglichkeit eine Redundanz herzustellen würde ich meine Velomobile sofort auf das Magura System, was AnthroTech verbaut umrüsten.
Aber ein Hebel und ein System ist mir zu riskant, falls es doch zum Defekt kommt.
Beim AnthroTech gibt es noch eine HR Bremse für den Notfall, was beim Velomobil leider so nicht geht.

Johannes
 
Wir hatten welche von Alhonga Keeper, aber so ziehen nach sehr kurzer Zeit Luft.
Daher haben wir uns von diesen Projekt verabschiedet.

Hallo Joggl, bist du von Gingko ?, geht es um die Bremszylinder, die Gingko verkauft hat ?
Wieviele habt ihr von den Bremsen verkauft und bei wievielen kam der Fehler vor ?


Ich hab einen Satz original daliegen, flog aus dem K, da sie dort Luft zogen wegen steigendem Winkelfehler beim Nachstellen.

Hey Tim, redest du auch über die Gingko Bremsen ?
Scheint ja dann wohl häufiger vorzukommen.

Ziehen die Rad-Zylinder Luft oder die Griffe ?


Die (Hochdruck)Fittings sind zu eng das Öl geht zu langsam durch. Gut möglich dass das mit den Originalleitungen besser ist.

Auch wieder die Bremsen, die Gingko im Programm hatte ?
Bist du die nie mit regulären Leitungen gefahren ?

Schade das das System nicht dauerhaft funktioniert.

Warum wird sowenig mit den Magura Zylindern von Akkurad experimentiert, immerhin laufen die ja zuverlässig.
Könnte man ja auch auf 2-Kreis umbauen, bei Panzerlenkung sowieso, da man dort eh 2 Bremsgriffe benötigt.
 
Auch wieder die Bremsen, die Gingko im Programm hatte ?
Bist du die nie mit regulären Leitungen gefahren ?
Ja, aber Ginkgo hatte sie bereits aus dem Sortiment genommen.
Nein, die regulären Leitungen sind sehr steifes Plastik. Bei den kurzen Leitungen und eher engen Radien beim Panzer müsstest Du einen 360° Loop einbauen, sonst kämpfst Du beim Lenken gegen die Steifigkeit der Leitungen.

Magura Zylindern von Akkurad experimentiert
Gips da nen Link?
 
Dafür passt das Volumen des Gebers nicht.

Welchen Geber meinst du ?

Der Magura Big Twin schafft 2 Magura Rollstuhl Kolben.
Es wird ja wohl irgendwelche hydraulischen Bremsgriffe geben, die 1 Magura Kolben schaffen ?
Ansonsten nimmt man halt 2x Big Twin (@Gear7Lover war schneller)

Dann müßte man diese nur ala Gingko zusammen nebeneinander auf dem Tiller befestigen
und schwups hätte man ein Zweikreissystem.

Wie werden (wurden) die denn bei Rollstühlen eingebaut ?
Mit 1 oder 2 Griffen, und mit welchen ?

Von Magura selbst findet man dazu nix mehr im Netz, wahrscheinlich kauft Akkurad die ganzen Restbestände an Ersatzteilen :)
 
Joggl von Ginkgo, korrekt. Im Prinzip betrifft das alle Systeme. Bei dem einen stärker bei dem anderen schwächer. Wir haben ca. 15 Systeme verkauft. Also vernachlässigbar.
 
Von Magura sind keine Restbestände. Anthrotech kauft heute noch dort ein. Im offiziellen Programm sind sie nicht gelistet. Meines Wissens waren sie auch noch nie gelistet.

Bye
 
Hey Tim, redest du auch über die Gingko Bremsen ?
Scheint ja dann wohl häufiger vorzukommen.

Ziehen die Rad-Zylinder Luft oder die Griffe ?
Ja, war eins der ersten Testmuster, das bei Velomobilize landete und in @HubertE s K eingebaut war. Er kam damit fast nicht mehr heim nach einer Spezi.
Was genau Luft zog habe ich nicht geprüft, gehe aber davon aus, daß es die Radzylinder waren. Wie @Gear7Lover schon beschrieb, muß wegen des großen möglichen Weges des TB-Hebels sehr darauf geachtet werden, daß keine Biegespannungen auftreten. Und da das Nachstellen der Bremsen wohl direkt vor der Fahrt zur Spezi gemacht wurde, liegt der Verdacht nahe, daß das die Ursache war.
Ich bin mit den Hydraulikhebeln nach Kauf nur wenige 100 km gefahren, die Bremswirkung wurde immer schlechter. Beim Ausbau habe ich dann gesehen, daß die realisierte Verkippung nicht mehr ausreichend war.
Aber auch die Geber stießen erstmal an den Radkästen an, weil die Bauform so lang ist.

Gruß,

Tim
 
Wieso? Zu viel Hubvolumen macht ja nix. Der Druck den man pro Griff erzeugt ist auch der gleiche. Ich würde das als bedenkenlos machbar bezeichnen wollen würden tun.
Machbar denke ich auch, aber man hat fast keinen Hebelweg mehr.
Der Magura Big Twin schafft 2 Magura Rollstuhl Kolben.
Es wird ja wohl irgendwelche hydraulischen Bremsgriffe geben, die 1 Magura Kolben schaffen ?
Magura Big (ohne Twin ;))

Gruß Jörg
 
Und waaaas ist mit dieser Sache wo Du ein Radiergummi ankleben musst damit die wieder gleichmässig beissen?
stimmt..
ich hab 3 HS11 und 2 HS33 im Einsatz..
ist nur bei einer der Bremsen nötig gewesen bei mir..

ABER: ich hab als Fahrradbote ein Rad mit HS33/HS11 und auch eines mit V-Brakes im Einsatz gehabt...
und bei jedem Wetter - ob -10° oder +38° damit gefahren, stundenlang im Regen...

die HS33/11 - obwohl vor Jahr 2000 produziert und gebrauht ovn mir gekauft - haben die 20 jahre lang problemlos funktoiniert...
nie luft gezogen, nie weich geworden, nie eingefroren... Einstellen der Bremsbacken einfacher als bei V-Brakes...

ja, das mit dem Gummi bei der einen Bremse.. das macht man 2mal im Leben des Bremsbelages, ist in Sekunden erledigt..
meine Erfahrung war, dass ich mit keine anderen "Nicht-Trommel"-Bremse so wenig Probleme hatte..

die Magura Julie: 4 mal an 2 Rädern verbaut..
mal schleift was.. mal klingeln sie..
wechselt von Geländelaufradsatz auf STraßenlaufradsatz schleifts wieder
mal kreischen sie
alle 2 Jahre spätestens musste ich sie entlüften, da hat dann oft beim erstenmal nicht richtig funktioniert etc..

dann hatte ich noch andere Magura Felgenbremsen, da wars ähnlich

ich bin jetzt kein Bremsen-Fanboy und keine Bremse ist ne "Kirche" für mich oder was du da schreibst...
ist mir schnurz egal von wem die Bremse ist

meine Erfahrung die letzten 20 Jahre mit viel fahren (Beruf Fahrradbote ;) ) hat MIR halt gezeigt: bei Felgenbremsen war mir was Wartung, Einstellen, Wirkung, Sicherheit im Winter angeht - in er Summe ihrer Eigenschaften die HS33 (und etwas schwächer HS11) die liebsten

wenn die Bremse von Shimano wäre oder SRAM oder was weiß ich - wär mir auch egal
 
Ja klar, Du brauchst mit einer kleineren Kolbenfläche weniger Handkraft. Das ist bei Scheibenbremsen ein Entwicklungsziel. Ausserdem wird der Bremsgriff kleiner und leichter und es reicht dann ein Finger statt zwei für den Stoppie. Viele Finger am Lenker statt an der Bremse sind wichtig beim Festhalten auf dem Mountainbike. Bei einer Trommelbremse mit ihrer Selbstverstärkung ist aber ein starkes Feedback (viel Handkraft) erforderlich damit man sie dosieren kann. Bei neuen Belägen gibt es praktisch keinen Druckpunkt und auch später ist der Zusammenhang zwischen Handkraft und Bremskraft eher schwammig.
 
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