Hydraulische Trommelbremsen

Danke @AntoineH - kannte ich nicht. Wäre spannend, in der Richtung noch mal Alternativen zu haben.
Ich bin mit der Zugansteuerung gerade auch unzufrieden, denke gerade über Nokon nach, weil meine Züge bisher entweder zu schwergängig oder zu weich waren.
Hat noch jemand zufällig noch das originale Paper von Harald? Das verlinkte ist wohl nur die Kurzfassung - der originale Link klappt leider nicht mehr bzw. führt einen in die Werbe-Hölle.
 
wie von Harald enorme Verbesserungen in Bremsleistung und Dosierbarkeit für unsere HPV.
Eben wegen zu starker Bremsleistung und fehlender Dosierbarkeit ließ Harald niemanden probefahren mit seinem Milan. Da liebe ich meine gutmütigen Trommelbremsen.

Gruß,

Tim
 
Eben wegen zu starker Bremsleistung und fehlender Dosierbarkeit ließ Harald niemanden probefahren mit seinem Milan. Da liebe ich meine gutmütigen Trommelbremsen.
Mir machen die Angst. :rolleyes:
Nach Tausch der ersten Züge waren die neuen entweder zu schwergängig oder ich muss den Hebel bis zum Lenker ziehen, um irgendwann mal zu stoppen... Notbremsungen sollte ich vermeiden, denn das geht nicht.
Im Ernstfall möchte ich auch die Räder zum Blockieren bringen können. Das geht aktuell nur bei Nässe...
 
Für starke, aber dosierbare Bremsleistung fand ich die Scheibenbremsen in meinem Rotovelo super. Viel besser als die Trommeln im Strada, und die Beläge haben gehalten und gehalten, und bergab dann sowieso.
 
Hat jemand hier Erfahrung zur thermischen Stabilität hydraulischer Trommelbremsen im VM?

Man liest hier im Forum davon, dass sogar Speichen (!) bereits gelbe Anlauffarben entwickeln können.
Dies entspricht Temperaturen > 200°C. Wenn die Speiche so warm wird, ist die Trommel sehr deutlich wärmer.

DOT 5 Bremsflüssigkeit in absolut neuem Zustand hat eine Siedetemperatur von 260°C.

Bleibt da noch ausreichend Reserve für ein alltagstaugliches Bremssystem?
 
Also ist das Problem der Undichtigkeit der Hauptgrund eine hydraulische Ansteuerung der Trommelbremsen nicht zu verwenden. Kann mir jemand erklären wie diese Undichtigkeit entsteht bitte?

Dennoch fahren einige hier mit dieser Hydraulik. Wie umgeht Ihr dieses Problem?
 
Im Ernstfall möchte ich auch die Räder zum Blockieren bringen können. Das geht aktuell nur bei Nässe...
Das ist ein Muß. Momentan mit Standardbremsaußenzügen bei mir im SL auch nicht machbar, aber mit zwei getrennten Bremshebeln mit steifen Bowdenzügen und nicht verschlissener Mechanik in den Trommelbremsen ist das bei 70 und 90er TB gegeben. Bei Tillerlenkung ist die Zugführung leider nicht so schön machbar, da wäre eine Hydraulikleitung schön - sofern genügend Platz am Lenker ist. Die Taiwanbremshebel sind für Panzerlenkhebel schon kritisch wegen ungeschickter Maße.

Gruß,

Tim
 
Man liest hier im Forum davon, dass sogar Speichen (!) bereits gelbe Anlauffarben entwickeln können.
Dies entspricht Temperaturen > 200°C. Wenn die Speiche so warm wird, ist die Trommel sehr deutlich wärmer.
Ja, die Bremsbeläge verglasen gerne, was Temperaturen >400° bedeutet, wenn ich mich richtig erinnere.
Der mit den gelbgebremsten Speichen war übrigens ich mit Pfänderabfahrten - das waren etwa 8 MJ in unter 10 min mit 90er TB. Ich bin jetzt am Wochenende mehrfach in den Bereich gekommen, daß der Radkasten lauwarm wurde - mit eingestellter Spur muß ich halt wirklich bremsen. Wird Zeit, die Wasserkühlung zu befüllen.
Was bedeutet: Ins Innere dürfen die Hydraulikzylinder nur bei ausreichender Kühlung der Trommel. Bei KFZ ist ja auch keine großartige Standzeit gegeben, wer die Motorbremse nicht nutzt, kocht seine Bremsflüssigkeit auch auf und landet hoffentlich im Kiesbett und schlägt nicht ungebremst irgendwo ein.

Viel besser als die Trommeln im Strada, und die Beläge haben gehalten und gehalten, und bergab dann sowieso.
Beim Rotovelo sind die Bremsen bestimmt gut gekühlt. Wieviel Hm Bremsungen haben Deine Beläge ausgehalten? Am Flux waren die Beläge einer BB7 nach 1200 km bzw. 14000 Hm Bremsung durch bei halbmetallischen Belägen. Nach einer Vollbremsung in 12% Gefälle warens einmal nur 550 km.

Gruß,

Tim
 
Wieviel Hm Bremsungen
wenig, wenig - ich bin Wenigfahrer, hatte das 5jährige Rotovelo mit Bengal Bremsen übernommen, 2 Jahre gefahren, dann hydraulische eingebaut, nach 1 Jahr Rotovelo verkauft. 14'000 Hm hab ich niegemacht, Beläge nie getauscht. Sind die so schnell durch: Nachteil! Vollklotz im Roto hat halt super verzögert, das Strada ist da nicht so gut. (wobei.. Trommelbremsen nie gewartet).
 
JA! Ein neuer Ansatz!
Einfach den Freilauf sperren... :)
Hatte ich am Wavey, bei 42/13 ist das sehr unschön, wenn bei 45 km/h bergab auf einmal der Freilauf einhakt und die Schuhe in den Klickies hängen.
Deswegen habe ichs dann mit einem Laufrad mit 3x7 verkauft und betont, daß das eingebaute Laufrad nicht benutzt werden sollte.
Bremsen konnte ich da auch nicht wirksam. Daß bei Fixies die Pedale als unabhängige Bremsen anerkannt werden hat für mich seitdem auch keine ausreichende Begründung.

Gruß,

Tim
 
Kann mir jemand erklären wie diese Undichtigkeit entsteht bitte?
Ich hab das Problem selber nicht. Kann nur orakeln weil ich beruflich mit Hydraulik zu tun hab. Der Zylinder passt eher schlecht und schräg bei der Einbausituation mit klassischen Federbeinen. Man muss am SA Hebel die Feile Ansetzen damit die Kolbenstange mit dem Aussengewinde nicht schon von Anfang an verklemmt. Darüberhinaus hab ich die "Tonne" schräg gefeilt, so dass die Richtung zumindest am Anfang stimmt und ein grosses Loch für die Kolbenstange und nicht gekontert so dass das gelenkig bleibt. Der Zylinderboden ist ebenfalls gelenkig befestigt. So sollten Zwängungen aus dem Zylinder raus gehalten werden und so sind zumindest die Voraussetzungen erfüllt dass das funktioniert.

Die Zylinder sind eher primitiv aufgebaut. Einfach O-ring-Dichtung, keine richtige Kolbenführung, kein Abstreifer und kein Faltenbalg der den Dreck draussen halten würde, aber die Kolbenstange muss nach oben montiert werden so dass dort Wasser/Dreck eindringen und drin sitzen bleiben kann.
Dann ist es ein geschlossenes System (ohne Ausgleichsbehälter). Wenn nur ein bisschen Ölvolumen fehlt und der Bremshebel von Hand zurückbewegt wird, was im Alltagsbetrieb nicht auszuschliessen ist, dann entsteht ein Unterdruck im System und ein einzelner O-ring kommt ganz schlecht mit wechselnden Lastrichtungen klar und saugt wenn's dumm läuft wohl Luft nach.
 
@einrad Bei Nabenschaltung denkbar - und natürlich wenn's der Freilauf eines Getriebemotors ist. Und Rückwärtsgang hätte man in beiden Varianten auch. Also Nabenschaltung und Getriebemotor mit sperrbarem Freilauf, sowie Kettenschaltung mit freigebbarem Freilauf (zum Schalten im Stand) wären beide schon ziemlich praktisch. :cool:

Nur wäre die Bremsung halt bei den meisten am Hinterrad, was wir ja vermeiden sollen. :rolleyes:
 
Hydraulik ist sehr präzise und leichtgängig und kombiniert daher sehr gut mit den leichten und präzisen Bremszylindern von Scheibenbremsen. Schon bei Felgenbremsen frisst der eher grobmotorische Technik des Felgenbremsens den Vorteil der Hydraulik teilweise wieder auf. Trommelbremsen mit ihren fetten Trommeln und Belegen sind ja noch grobmotorischer - vielleicht bringt da Hydraulik kaum Vorteile?
Ich stelle mir das so vor:
  • Bei einer Scheibenbremse hat man einen kleinen Bremsbelag, der mit hoher Kraft angedrückt werden muss.
  • Genau das kann Hydraulik sehr gut, nämlich reibungsfrei hohe Kräfte übertragen bzw. Kraft mit wenig Aufwand zu verstärken, einfach durch ein passendes Verhältnis der Zylinderdurchmesser.
  • Dagegen haben Bowdenzüge viel Reibung und dehnen sich, wenn man mit viel Kraft dran zieht. Daher sind V-Brakes gut, wo der Seilweg groß und daher die Kraft gering ist, und die Übersetzung erst an der Bremse erfolgt. Dort geht das ziemlich gut mit langen Hebeln; so eine mechanische Übersetzung ist bei Scheibenbremsen schwieriger, und deshalb die hydraulische Übersetzung besser.
  • Bei einer Scheibenbremse hat man einen harten Belag, der sofort plan aufliegt und sich nicht verformt. Daher kommt der präzise Druckpunkt. Man braucht kaum Leerweg, und sobald der Belag anliegt, ist die Bremswirkung da, und eine höhere Bremskraft drückt ihn um so fester dran.
  • Dagegen hat man bei einer Felgenbremse wegen höherer Toleranzen mehr Leerweg, und der Gummi verformt sich, so dass die Bremskraft zum Teil in die Verformung des Gummis geht. Dadurch fühlt es sich nicht so präzise an.
  • Eine Trommelbremse ist da eine Mischform: Man hat zwar die gleichen harten Beläge und wenig Leerweg wie bei einer Scheibenbremse, aber eine Kippbewegung, mit der die Beläge nicht parallel anliegen (d.h. Größe der Bremsfläche hängt vom Verschleißzustand ab). Zudem, wie schon @Gear7Lover sagt, einen externen Hebel und Exzenter, wo hohe Reibungskräfte auftreten – erst recht, wenn der Belag verschlissen ist und sich der Exzenter weit drehen muss, um den Belag zu bewegen. Und zudem eine durch den Exzenter vorgegebene Verteilung der Bremskraft auf die beiden Beläge, statt einer gleichmäßigen Verteilung auf den schneller verschleißenden auflaufenden und langsamer verschleißenden ablaufenden Belag.
  • Das heißt für mich: Eine hydraulische Trommelbremse könnte sinnvoll sein, müsste aber neu konstruiert werden, ohne diese mechanische Kippbewegung – sondern Kolben, die die Beläge parallel andrücken.
 
Kolben, die die Beläge parallel andrücken.
Jain, die Kolben sind so kurz dass sie sich nicht kippsicher führen lassen und sich über den Belag an der Scheibe ausrichten. Aber das Prinzip dass die Beläge immer vollflächig anliegen funktioniert. Wohingegen bei der Trommelbremse mit der Abnützung die Kontaktfläche zunimmt, der Reibungsschwerpunkt Richtung Belagachse wandert und die Selbstverstärkung abnimmt. Daher sind abgenützte Trommelbremsbeläge auch viel berechenbarer, weniger hinterhältig/ wetterfühlig.
 
Wie wird das Thema eigentlich bei PKW-Trommelbremsen gelöst? Ja, ich weiß, gibt's bei den neueren Modellen praktisch nicht mehr, aber soweit ich informiert bin, wurden die doch auch hydraulisch angesteuert (an der Hinterachse), mal von der Handbremse abgesehen. Da hat man doch auch Lösungen gefunden für den unterschiedlich starken Verschleiß von auf- und ablaufender Seite...? :unsure: Gibt es da einen schwimmenden Hydraulikzylinder zwischen den beiden Backen, oder für jeden Backen einen eigenen.?
 
Wie wird das Thema eigentlich bei PKW-Trommelbremsen gelöst? Ja, ich weiß, gibt's bei den neueren Modellen praktisch nicht mehr, aber soweit ich informiert bin, wurden die doch auch hydraulisch angesteuert (an der Hinterachse), mal von der Handbremse abgesehen. Da hat man doch auch Lösungen gefunden für den unterschiedlich starken Verschleiß von auf- und ablaufender Seite...? :unsure: Gibt es da einen schwimmenden Hydraulikzylinder zwischen den beiden Backen, oder für jeden Backen einen eigenen.?

Ich glaube, da gibt es so ziemlich alles an Lösungen.
Ein Zylinder, zwei Zylinder, wie im alten Thread von McElburg zu sehen war sogar drei Backen (wohl Alfa).
Da die Hinterachse beim Bremsen eher sekundär beim Auto ist, hat man entweder billige Lösungen (Kleinwagen) und nimmt suboptimales Verhalten in Kauf. Oder man macht es vernünftig und hat dort auch Scheibenbremsen.

PS:
Hier in Wikipedia stehen eigentlich grob alle möglichen Bauformen und Details zu klassischen Trommelbremsen im KFZ-Bereich
 
Zuletzt bearbeitet:
Da die Hinterachse beim Bremsen eher sekundär beim Auto ist, hat man entweder billige Lösungen (Kleinwagen) und nimmt suboptimales Verhalten in Kauf.
Vorsicht bei der Betrachtung... Die Hinterachse ist beim PKW nur bezüglich der Bremsleistung sekundär. Bezüglich der Fahrstabilität beim Bremsen ist sie wichtiger als die Vorderachse. Das gleichmäßige Bremsen und die gute Dosierbarkeit sind hinten also wichtig, z b. gegen Schleuderneigung.
Bei modernen Fzg.en mit zig elektronischen Assistenten würd allerdings Vieles ausgeglichen...
 
Muss ein Bremskolben eigentlich immer ein Kolben sein? Weiss jemand wie druckfest z.B. ein Edelstahl-Wellbalg als “Kolben” wäre?
 
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