hydraulische Trommelbremsen

Offene Hydraulische Systeme (mit Ausgleichsbehälter) musst Du nicht nachstellen

Sorry, vergaß zu schreiben: mechanische Bremsen. Weiß gerad gar nicht, welche (keine Avid BB7 oder Spyre/Spyke, die kommen aber irgendwann mal drauf).

Wie meinst Du das? Das, was eingeschliffen wird, sind die Bremsbacken. Die Bremstrommel wird rund ausgedreht und mit Schleifpapier oder -leinen beklebt..

>>Das << immerhin hatte ich verstanden. Aber dann wohl falsch, was die "Aufnahme" einer Trommelbremse ist. Suchmaschine spuckte mir auch nichts Gutes aus. Das, wo die Bremsbacken drauf sitzen?

Nun ja, das mit der Schleiftrommel könnte ich wohl umsetzen, da ich eine solche "übrig" habe. Jedenfalls wenn ich weiß, wie sie "rund ausgedreht" wird. Wobei, ich meine im Faden gelesen zu haben, dass sich die Trommeln nur im Hundertstel-mm-Bereich voneinander unterscheiden, ergo dürften sie alle gleich rund sein - oder geht es um die Kompensation der Dicke des Schleifpapiers?
A propos, welche Körnung?

Beste Grüße Ulrich (gleich mal ab aufs Rad, paar Winterpokalpünktchen einfahrend)
 
geht es um die Kompensation der Dicke des Schleifpapiers?
Ja. Da nicht jeder eine Drehmaschine zu Hause hat wäre eine solche Schleif-Trommel ein Verkaufsschlager. Für diejenigen, die nicht einfach brutal den ersten Zentimeter des auflaufenden Belags abfeilen wollen. (Musste ich beim Motorrad auch machen, alter Schraubertrick, entweder das oder nie draussen parken und nur bei Schönwetter fahren.)
 
Da geht es wirklich um die Dickenausgleichung des Schleifpapiers und Klebers. Demnach: Bremstrommel auf Drehbank einspannen und bei späterer Verwendung von 80er bis 120er Korn passend zur Stärke des Schleifpapiers ausdrehen.

Viele Grüße
Wolf
 
Die Hydraulikflüssigkeit sollte bestenfalls kühl bleiben. Den Zylinder draußen zu montieren addiert kaum Gewicht, ermöglicht eine bessere Zuleitungsverlegung nach Wunsch (auch montageseitig) und hält den Zylinder in jedem Fall kühl.
Ja – ich meinte nicht, dass der Zylinder innen sein soll. Aber: Wenn man heute eine Bremse auf Hydraulik umrüstet, ist die Einstellung etwas fummelig, denn der lange Hebel mit seinem langen Betätigungsweg erfordert einen entsprechend langen Kolben, der schlecht Platz findet, und dessen lineare Bewegung via Hebel in eine Drehbewegung und via Nocken wieder auf eine lineare Bewegung umgesetzt wird, wobei man sich Probleme mit schlechter Rückstellung einhandelt. Das alles müsste nicht sein.
Das spricht eben auch gegen gekoppelte Bremsen. Wenn die eine Trommel Migräne hat und die andere nicht dann zieht das so lange brutal auf eine Seite (positiver Lenkrollradius) bis sie wieder blankgebremst ist, oder die andere ebenfalls eine Pfütze gesehen hat.
Damit habe ich keine Probleme. Die gekoppelten Bremsen haben die Kontrollierbarkeit bei mir deutlich erhöht.
Scheibenbremse: gestern bemerkt, dass ich schon nach nur 500km im Normal-Herbstbetrieb beim Kettwiesel die Bremsen nachstellen muss ... my 2 cents
Bei feuchtem Wetter und geschlossenem Radkasten können Scheibenbremsbeläge schon nach 500 km komplett weggebremst sein. Während sie bei Trockenheit tausende km halten können.
Bloss nicht. Die Selbstverstärkung macht sie ja gerade erst unberechenbar.
Sehe ich anders. Bei einer Bremse, die ordentlich greift, kommt der Druckpunkt, und es bremst. Mit wenig Kraft und nicht erst nach dem kompletten Hebelweg. Ohne Unterlage beim auflaufenden Belag musste ich heftig an der Bremse ziehen, um eine ausreichende Bremswirkung zu haben, Und das war schlecht dosierbar.
Ich habe jetzt einige Zeit im Internet gesucht, aber ich finde keine Seite, auf der einem "Trommelbremslaien" der Aufbau und die Funktion sowie die Wartung einer Fahrrad-Trommelbremse in Wort, Bild und Animation verständlich erklärt wird. Die Beiträge der "Experten" in diesem Forum sind für mich zum größten Teil unverständlich.
Dann mach’ mal deine Bremse auf; dort siehst du alles, sogar in 3D und mit haptischem Feedback. Im Ernst: Nur, weil es keine Anleitung gibt, heißt es nicht, dass es schwierig ist.

Aber dass dieses Unterlegen unter den Gleitschuhen dämlich ist, sehe ich ja auch so, das ist ja auch komplett unnötig (würde nur einen größeren/breiteren Drehnocken erfordern, der nicht so schnell ans Limit kommt).
 
Da nicht jeder eine Drehmaschine zu Hause hat wäre eine solche Schleif-Trommel ein Verkaufsschlager

Eine herstellen, nutzen, als Warensendung (1,90 Porto) immer an den nächsten Foristen weiterschicken? Ich stellte meine gerne als "Kettenbrief" zur Verfügung, wenn ich wüsste, wo ich das drehen lassen kann. Braucht es eigentlich eine eingespeichte Felge als Hebel oder könnte man die reine Trommel ausreichend schleifend in der Hand drehen?
 
Die Trommel kannst Du ausreichend mit zwei Fingern drehen, wenn Du leicht bremst. Wenn Du fester bremst, bringt das nicht unbedingt sinnvolleres/gleichmäßigeres Einschleifen, sondern hauptsächlich verstärkten Abrieb. :whistle:

Herstellen.. wir können so etwas herstellen, doch als "Leihgabe" halte ich zumindest es für etwas unsinnig: Für Warensendung dürfte es zu voluminös sein (höher als 5 cm.. oder geht dies mittlerweile?), Päckchenversand geht evtl. 5-10 mal gut, dann ist sie weg.

Derart teuer ist solch eine Standardtrommel vermutlich nicht. Ausdrehen, Schleifleinen aufbringen, etc.. wenn es 20€ Aufpreis auf den Retailpreis kosten würde, wenn direkt ein Satz zusammenkäme.. Allerdings kenne ich den Retailpreis für die Trommeln nicht aus dem Kopf.

Halte es für recht unsinnig, da mit Sendungstauschlisten anzufangen, doch jeder, wie er es möchte..

Viele Grüße
Wolf
 
Was ist das?

Edit: Ach so, das ist der Dynamo der mit in der Bremse ist und in erster Linie nicht zum Bremsen dient :coffee:

Naja, also bremsen tut der schon gut und Licht macht er auch brav :) (ich hoffe es zumindest, dass es immer noch so ist).
Probleme hatte ich keine damit - er bremste genausogut wie die normale Trommel und das sieht man ganz gut auf meinen Youtube-Kanal. Wichtig ist nur, dass die Bremse imemr gut eingestellt ist.
Mit den Trommeln bin ich schon geschätzt 500-700hm bei bis zu gut 20% Gefälle runtergefahren - immer ohne Probleme (allerdings mit 2-3 Stops bei diser Tour).

Einmal war es bald knapp (Abfahrt vom Flachberg- siehe Youtube), da hätte ich vor den Autos nicht mehr ganz bremsen können, weil ich schon am Lenker anstand und die Geschwindigkeit doch nicht ganz so auf Sicht war :oops:.
https://www.youtube.com/channel/UCokzNd0tDJ89LyFoeBNz2iw

Beste Grüße
Franz
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Hallo Franz,
ich habe auch die hydraulischen Bremsen von Akkurad im AW6 neu eingebaut. Prinzipiell funktioniert alles, das AW zieht aber deutlich in eine Richtung.
Meine Beläge sind noch relativ neu und man sieht das der linke Belag bei weitem weniger anliegt als der Rechte. (Rechts bremst stärker)
Beim Nachstellen habe ich beide Bremszylinder so eingestellt, daß Sie gerade nicht schleifen.

Schleift sich diese Bremsbelag - Differenz schnell von alleine ein, oder sollte ich die Beläge rundschleifen, wie in anderen Threads gezeigt ?
Nimmst du zum Nachstellen das Rad ab und prüfst dann nach einer Viertelumdrehung wieder, oder stellst du mit eingebautem Rad ein ?

VG Seemann
Seruvs Seemann,

ich habe das Rad meist zum Reinigen abgenommen (Bremsenspry) und wenn verglaste Zonen auf den Backen waren, diese mit feinem Schmirgelpapier abgeschliffen. Danach Rad wieder dran und Kontermuttern lösen (auf beiden Rädern). Dann das erste Rad nachstellen, bis es sich nicht mehr dreht, danach wieder leicht zurück und Kontermutter fixieren. Danach das selbe am anderen Rad. Dann ein paar Mal pumpen. Evt. passt es schon, falls es noch schleift, ganz minimal auf der jeweiligen Seite lösen, bis es passt. Falls es nur ganz kurz bei jeder Umdreheung minimalst schleift, schleift sich das bisschen eh gleich weg. Viel darf es aber nicht sein.
Dann hat man wieder für einige Hundert Kilometer eine Ruhe. Aber ganz leicht einseitig hat meine Bremse auch gezogen (hängt. evt. auch mit Beladung zusammen und Straßenbombierung (??).
Sobald ich aber kräftiger angezogen habe, war das einseitige wieder relativ weg.
Ist es bei dir auch so?

Direkt rundschleifen würde ich nicht - solange er noch anliegt, passt es ja. Evt beidseitig die Backen austauschen.

Beste Grüße
Franz
 
@Reinhard Vielen Dank, Reinhard. Schön wäre jetzt noch eine Animation, damit man sehen kann, wie die Bremse funktioniert.
Ich vermute jetzt mal folgende Funktionsweise:
Beim Betätigen der Bremsgriffe am Lenker dreht der Seilzughebel an der Außenseite der Bremse den Nocken.
Der Nocken hebelt die Bremsbacken auseinander und drückt sie innen an die Trommel.
Bei Beendigung des Bremsvorgangs drehen sich äußerer Seilzughebel und innerer Nocken in ihre Ausgangsstellung zurück und die Stahlfedern an den Enden der Bremsbacken ziehen die Bremsbacken von der Trommelinnenwand ab zurück in ihre Ausgangsstellung.

Sind meine Vermutungen richtig oder funktioniert die Bremse anders?
 
Ich weiß nicht was ihr euch alle für einen Kopf um die Bremsen macht.
Klar könnte die Trommelbremse giftiger in vielen Fällen sein. Aber zum rechtzeitigen Stehen bin ich mit der Quest ist dem Alleweder und selbiges auch mit Anhänger immer gekommen.
Als ich das Quest neu hatte bremste es sogar zwei Wochen mit nur einer Bremse, da eine Bremse noch nicht eingehakt war und auf meinem Arbeitsweg ging es Berg ab mir ca 90km/h und einer Ampel.
Habe nur nach dem Bremsen geschaut, weil ich dachte der Bremsweg ist doch zu lang mal schauen was da los ist.
Und ich fahre Velomobil gerade wenn das Wetter schlecht ist. Zwei Jahre stand es auch immer draußen, da ich keine Garage etc hatte.
Ich kenne aber auch nur Weserbergland und Harz und habe ohne Anhänger 120kg gesammt Gewicht.

In den Alpen mag es sicher anders aussehen.

Aktuell hat die Quest bei mir ca 35tausen Kilometer gesehen und ich habe einmal den Zug getauscht. Sonst nichts. Wie weit der Vorbesitzer schon mit der Bremse gefahren ist weiß ich nicht. Sie war auf jeden Fall nicht neu.

Mit fahrradfrohen Grüßen

Johannes
 
Zuletzt bearbeitet:
@Franz ja so wie du habe ich meine hydraulischen auch eingestellt.
Allerdings immer so, daß dies gerade NICHT mehr schleifen.

Ich bin mir jetzt sicher, daß es an den unterschiedlich anliegenden Backen liegt, kann man ja sogar sehen. Ich werde diese mal mit den Hier beschriebenen Verfahren angehen, zur Zeit kann ich allerdings aus anderen Grümden nicht fahren.

Das System von Gingko mit den 2 (gekoppelten) Bremsgriffen scheint mir zur Einstellung besser zu sein, als das System von Akkurad.

Es ist nur die Frage ob das der TÜV akzeptiert bei einer 45 km/h Abnahme.
Aber warum nicht.

Ich bin mit der Hydraulischen Trommelbremse erst ein paar km gefahren, die packt bei mir allerding deutlich besser, als die Seilzugvariante.
 
Zum blockieren der Räder schaffts jede Bremse, dementsprechend ist das "besser zupacken" rein subjektiv, bzw. der nötigen Handkraft geschuldet.
 
dementsprechend ist das "besser zupacken" rein subjektiv, bzw. der nötigen Handkraft geschuldet.

Ich schrieb ja auch "bei mir" :), wobei ich ehrlicherweise nicht meine Handkraft im Sinn hatte, sondern eher optimal eingeschliffene und/oder gepimpte Trommelbremsen, was meine definitiv nicht sind.
 
Hallo Gerhard,
Beim Betätigen der Bremsgriffe am Lenker dreht der Seilzughebel an der Außenseite der Bremse den Nocken.
ich knipse Dir bei Gelegenheit Bilder von der Funktion (ein Video kann ich hier direkt nicht online stellen und den Mehraufwand mit Hostern will ich mir dafür nicht antun).

An der "Innenseite" (also rahmenseitig, wenn montiert) der Bremsplatte (oder bei vollintegrierten an der Innenseite der Achsschenkel) befindet sich ein Hebel. Wie dieser aussieht, ist erst einmal irrelevant, auch, wenn er im Original recht massereich ist.

Dieser "Hebel" liegt auf einem Vierkant, kann sich demnach nicht verdrehen. Auch steht er schräg nach vorne (oder hinten, doch an Trikes zumeist nach vorne) ab.

Am oberen Ende des Hebels ist der Bremszug geklemmt. Der Bremszugaussenhüllengegenhalter ist ein Stück entfernt in die Richtung, in welche der Hebel gezogen wird, eingehangen.

Wenn der Bremszug selbst am Hebel zieht, dreht es den Nocken an der Unterseite der Bremsplatte (des Innenlebens). Dieser drückt dann die zwei Bremsbacken auseinander. Da beide Bremsbacken am anderen Ende fest gelagert sind, spreizt sich die Außenauflagefläche und drückt sich an die innenliegende Reibfläche der Bremstrommeln.

Da sich hinter den Bremsbacken eine Feder befindet, welche diese zusammenzieht, stellt sich das System automatisch zurück, sobald der Zug nachlässt (es sei denn, die Bremse ist extrem verschmutzt, ausgeleiert oder abgenutzt - und Du stellst den Bremsnocken bis um 90° quer.. dann stellt sie sich nicht mehr von alleine zurück. Das ist allerdings auch viele 100 km nach den vorher bereits auftretenden Effekten erst der Fall, also kein plötzliches Versagen, wie es z.B. bei einer Hydraulikbremse der Druckverlust wäre).

Viele Grüße
Wolf
 
.. ich knipse Dir bei Gelegenheit Bilder von der Funktion ..

There we go..

90er Standardbremsplatte ohne Zug auf Nockenhebel von außen:

img_20171113_14471954jxv.jpg

90er Standardbremsplatte ohne Zug auf Nockenhebel von innen - gut zu erkennen ist, dass die Bremsbacken im Verhältnis zur Platte einen halbwegs runden Kreis bilden:

img_20171113_144549f2jvg.jpg

90er Standardbremsplatte mit betätigtem Nockenhebel (das, woran der Zug ansonsten zieht) - gut zu erkennen ist die Spreizung der Bremsbacken durch die verdrehte "Nocken"welle:

img_20171113_144655zsjhj.jpg

Unsere vollintegrierten (in den Achsschenkel) Leichtbau-70er Trommeln - viele der modifizierten oder ersetzten Komponenten sind darauf nicht erkennbar (wer derartiges nachbauen möchte, kann selbst ein wenig experimentieren und konstruieren):

img_20171113_144223ffjv4.jpg

Viele Grüße
Wolf
 
Die Feder selbst ist recht leichtgewichtig und vor allem: in ihrem Bauraum extrem kompakt, so dass sie hinter den Bremsbacken kollisionsfrei ihren Platz findet. Bei Federn an kritischen Komponenten sind Experimente mit Titan unsinnig, da ihre Haltbarkeit massiv herabgesetzt wird sowie die Wahrscheinlichkeit auf ein plötzliches Versagen ansteigt. Federstahl ist da Mittel der Wahl - die hohe notwendige Rückstellkraft bei gegebenem Aufbau bedingt ohnehin einen Durchmesser in bereits gegebener Dimension (bei Titan Gr. 5 auch um den Faktor ~1,3 größer, passt vermutlich nicht mehr).

Daran herumzusparen würde ich selbst Leichtbaufetischisten nicht empfehlen, da eine sich nicht mehr lösende Trommelbremse recht ungünstig sein kann. Es ist auch weniger kritisch, die Bremsbacken mit ein paar Bohrungen oder Ausfräsungen zu versehen, falls jemand das letzte einzusparende Gramm reduzieren möchte.. Allerdings muss bei offiziellem Verkauf auch auf die Sicherheit Wert gelegt werden, daher halte ich die aktuelle Zusammensetzung für sehr weit "serienoptimiert". So werden u.A. hochfeste Aluminium- und Titankomponenten eingesetzt, wo dies ohne Nachteile möglich ist.

Viele Grüße
Wolf
 
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